DE443625C - Vorrichtung zur Beeinflussung der Bremskraft in Abhaengigkeit von der Fahrzeugbelastung - Google Patents

Description

• Vorrichtung zur Beeinflussung der Bremskraft in Abhängigkeit von der Fahrzeugbelastung. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, die dazu dient, die Bremskraft eines mittels Druckluft- oder Saugluftbremse abgebremsten Fahrzeugs der jeweiligen Belastung des Fahrzeugs anzupassen und mit dieser zu verändern.
• Es sind diesem Zweck dienende Vorrichtungen in verschiedenen Ausführungsformen bereits bekannt. Bei diesen bekannten Vorrichtungen erfolgt die Übertragung der unter dem Einfluß der Last sich ändernden Tragfederdurchbiegung durch Gestänge und in dieses eingeschaltete Federn. Bei diesen bekannten Vorrichtungen besteht ein Übelstand darin, daß durch das Federspiel, das während der Fahrt des Wagens auftritt und beim Überfahren von Weichen besonders in die Erscheinung tritt, das Organ, das in die Leitung zum Bremszylinder eingebaut ist und durch seine Einstellung die zu erreichende Bremskraft beeinflußt, fortwährenden Stellungsänderungen unterworfen ist.
• Gemäß der Erfindung wird hierin Abhilfe geschaffen, indem die Übertragung des Federspiels auf das Regulierorgan durch eine Druckflüssigkeit erfolgt, wobei in die Flüssigkeitsleitung ein Hahn o. dgl. eingeschaltet ist, der die Verbindung zwischen dem von der Last und dem Federspiel beeinflußten Teil der Flüssigkeitsleitung und dem Regulierorgan für die Bremskraft unterbricht, nachdem das Regulierorgan der Belastung des Fahrzeugs in dessen Ruhezustand angepaßt ist.
• Gleichzeitig sind Mittel vorgesehen, um die Schwankungen des Wagenkastens gegenüber den Achsen sich in einem Teil der Druckmittelleitung auswirken zu lassen, ohne das Regulierorgan für die Bremswirkung zu beeinflussen.
• Das Schema einer Einrichtung nach der Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht.
• An dem Längsträger i des Fahrzeugs ist ein Tauchkolben :2 befestigt, der in einen mit Druckflüssigkeit, zweckmäßig Öl, Glycerin, Wasser o. dgl., gefüllten Zylinder 3 eintaucht. Der Zylinder ist nach oben hin durch eine Dichtungsplatte .1. abgedichtet und auf dem Federbund 5 einer Fahrzeugachse befestigt. Vom Grunde des Zylinders 3 aus geht eine Leitung 6 zu einem gleichfalls am Fahrzeuggestell befestigten Zylinder 7 mit Tauchkolben 8 und darüber angeordneter Membran g. Die Kolbenstange des Tauchkolbens 8 wirkt auf einen Hebel io ein, der über ein Spannschloß i i mit dem Hebel 12 eines Reduzierventils 13 in Verbindung steht, das in die Verbindung zwischen dem Steuerventil i¢ und dem Bremszylinder 15 eingeschaltet ist. 16 ist der Hilfsluftbehälter der Druckluft= brernsanlage. In die Leitung 6 ist ein Dreiweghahn 17 eingebaut. Zwei einander gegenüberliegende Gehäusestutzen des Hahngehäuses stellen die Verbindung der Teile der Leitung 6 her, während der dritte Stutzen zu einem Behälter 18 führt, der im oberen Teil mit Luft, im unteren Teil mit der Flüssigkeit der Leitung 6 gefüllt ist. An die Verbindungsleitung zwischen dem Behälter 18 und dem Dreiweghahn 17 ist ein Füllstutzen i9 und ein Druckmesser 2o angeschlossen. Um bei Personenwagen eine Änderung der Stellung des Reduzierventils 13 für die Bremswirkung mit sich ändernder Besetzung des Fahrzeugs automatisch herbeizuführen, ist der Drehhebel des Hahnes 17 an einen kleinen Druckluftzylinder 21 angeschlossen der entweder- mitdem Führerbremsventil des führenden Triebwagens oder mit der pneumatischen Türschließvorrichtung verbunden ist und der die Verbindung der Teile der Leitung 6 unter Abschuß des Behälters i8 bei stehendem Fahrzeug bzw. bei offener Tür vermittelt, diese Verbindung unterbricht und den Behälter r8-einschaltet, wenn die Türen geschlossen sind bzw. das Fahrzeug in Fahrt ist.
• Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist diefolgende: Wird-das Fahrzeug beladen oder besteigen: Fahrgäste den Wagen, so steht der Hahn 17 - und zwar im letzteren: Falle so lange, als die Türen offen sind- in der Stellung,- in der er den Zylinder 3 mit dem Zylinder 7 -verbindet. Ist der Wagen beladen, so wird, falls der Hahn 17 nur von Hand einzustellen ist, er in die in der Abbildung dargestellte Lage gebracht. Beim Personenwagen erhält der Hahn 17 selbsttätig-die gleiche Lage, wenn die Tür geschlossen wird und demgemäß der Druckluftzylinder 21 im entsprechenden Sinnebeaufschlagt wird. Solange die - Verbindung zwischen den Zylindern 3 und 7 Tiergestellt ist; pflanzt sich der auf die Flüssigkeit- des "Zylinders 3 von der Fahrzeugbelastung ausgeübte Druck durch die Leitung 6 -zum Zylinder 7 fort und läßt im entsprechenden Maße, wie der Kolben .2 niedergedrückt wird, den Kolben 8 ansteigen. Dadurch wird das Reduzierv entil 13 in eine Stellung gebracht, die einen ganz bestimmten, der augenblicklichen Fahrzeugbelastung entsprechenden Bremszylinderdruck zuläßt. Wird der Hahn 17 entweder - beim Güterwagen - von Hand oder - beim Personenwagen -selbsttätig durch die Türschließvorrichtung geschlossen, so bleibt in dem Teil rechts vom Hahn 17 der einmal gestellte Druck und damit die einmal gewonnene Stellung des Reduzierventils 13 bestehen. Die während der Fahrt auftretenden Stöße des Kolbens 2 werden auf den Inhalt des Zylinders 18 übertragen, der dem Federspiel gemäß fortwährend ein Spiel des Flüssigkeitsspiegels erfährt. Der über dem Öl befindliche Luftpuffer nimmt infolge seiner Elastizität die Stöße auf.
• Um beispielsweise bei Güterwagen, bei denen die Einstellung des Drehweghahns i 7 nach der Be- und Entladung von Hand stattfinden müßte und bei denen dadurch, daß die Betätigung des Hahnes 17 versehentlich unterbleibt, Störungen vorkommen können, diese Störungen zu beseitigen, ist ein Auslösehahn 22 vorgesehen, dessen Wirkungsweise-sich aus der Darstellung ergibt.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Beeinflussung der Bremskraft in Abhängigkeit von der Fahrzeugbelastung,-, dadurch gekennzeichnet, daß sich die durch die Belastung veranlaßte Änderung des Abstandes zwischen Fahrzeuggestell und Achse auf einen .am Federspiel nicht teilnehmenden; zweckmäßig -auf- dem Trägfederbünd- (5) angeordneten bruckflüssigkeitszylinder-(3) und weiterhin durch eine-Druckleitung-(6)-auf einen- mit dein-Fahrzeuggestell verbtrrndenen Druckmittelzylinder (7-) -überträgt; der mittels Hebelanordnung -ein zwischen dein Steuerventil (14)--und - dem-- Bremszylinder (15) angeordnetes; den- Brernszylinderdruekregelndeskeduzierv entil (13) beeinflußt,-wobei-in derVerbindungsleitung (6) ein selbsttätig.oder von-Hand einzustellendes-Umschaltorgan- (i7) -angeordnet ist; das nach erfolgter- Beladung bzw. Besetzung -des Wagens die Verbindung zwischen den- Zylindern (3 und 7) unterbricht und den dem Federspiel ausgesetzten Zylinder (3) mit einem teils mit Druckflüssigkeit, teils mit Luft gefüllten Behälter (18) verbindet:
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß- das Umschaltorgan (17) von der selbsttätigen Türschließvorrichtung; dem' elektrischen Fahrschalter oder dem Führerbremsventil abhängig ist.