DE442966C - Verfahren zur Herstellung von Natriumcyanid aus Kalkstickstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Natriumcyanid aus KalkstickstoffInfo
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C3/00—Cyanogen; Compounds thereof
- C01C3/08—Simple or complex cyanides of metals
- C01C3/10—Simple alkali metal cyanides
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Natriumcyanid aus Kalkstickstoff. Es ist bekannt, durch Schmelzen von Kalkstickstoff mit Kochsalz cyanidhaltige Produkte herzustellen, welche im wesentlichen aus Chlorcalcium, Kochsalz, Calciumcyanid und Natriumcvanid bestehen und daneben noch Verunreinigungen, wie Kalk und Kohle, enthalten. Dieses komplexe Salzgemisch ist als solches für die meisten technischen Zwecke unbrauchbar. Das Schmelzprodukt selbst und noch mehr seine wässerigen Lösungen fallen z. B. bereits beim Stehen an der Luft, insbesondere aber bei Erwärmung, weitgehender Zersetzung anheim. Zwecks t'berführung des an Kalk gebundenen Cyans dieser Schmelzen in Cyanalkali ist man bisher derart verfahren, daß man die Blausäure derselben mit Mineralsäuren austrieb und . sie dann wieder in Alkalilauge auffing.
- Der dem Fachmann ebenfalls ofenstehende Weg der Ausfällung des Kalks mit Hilfe von billigen Alkaliverbindungen, welche, wie z. B. Natriumsulfat oder Soda, unlösliche oder schwer lösliche Kalkverbindungen zu bilden vermögen, ist bis jetzt nicht beschritten worden. Dies ist verständlich, wenn man bedenkt, daß auf diesem Wege nur ein Lösungsgemisch von z. B. gleichen Teilen Natriumcyanid und Kochsalz zu erhalten war, so daß der Fachmann vor die neue Aufgabe der Isolierung des Cyannatriums aus dem Gemisch dieser einander mit Bezug auf Löslichkeitsverhältnisse bekanntlich sehr nahestehenden Salze gestellt war.
- ach der Erfindung erhält man überrascheMerweise aus der eingangs beschriebenen Kalkstickstoff-Kochsalz-Schmelze auf direktem Wege sofort gebrauchsfähige, auf technisch verwertbares Cyanid verarbeitbare Natriumcyanidlaugen dadurch, dag man das Schmelzprodukt in Wasser auflöst, die erhaltene Lauge durch Umsetzen mit z. B.
- atriumsulfat oder Soda vom Kalk befreit und die so erhaltene Lösung von Kochsalz und Natriumcyanid bis zur Sättigung an Cvanid konzentriert. Dieser Punkt ist z. B. dann erreicht, wenn bei einer Eindampftemperatur von d.o° roo ccm Lauge etwa 50 g Cyannatrium enthalten. Die Kochsalzausscheidung ist dann technisch vollkommen, so daß beim weiteren Eindampfen der in dieser Weise von Kochsalz befreiten Lauge ohne weiteres ein handelsfähiges, hochwertiges, festes Cyannatrium erhalten wird.
- Nach einem bekannten Verfahren soll reines Cyannatrium aus durch Absorption blausäurehaltiger Gase in Natronlauge entstandenen vorgereinigten Lösungen durch Einengen derselben und darauffolgende Kristallisation als wasserhaltiges Salz gewonnen werden. Hierbei ist nebenbei erwähnt, daß sich beim Eindampfen der Lauge Calciumcarbonat, Kieselsäure und evtl. auch Chlornatrium ausscheiden. Da nun aber bekanntlich selbst beim Einengen von Lösungen, welche Salze von sehr verschiedenem Lösungsvermögen enthalten, eine vollständige Trennung nicht stattfindet, so konnte diese Bemerkung nur den Sinn haben, daß die Verdrängung des Kochsalzes aus der Lösung nur unter Preisgabe einer gewissen Menge von mit ausfallendem Natriumcyanid möglich sein würde. Hieran konnte bei dem bekannten Verfahren, bei welchem nur ganz geringe, durch die angewendete Lauge in den Prozeß eingeführte Kochsalzmengen in Detracht kommen, gegebenenfalls gedacht werden, nicht aber bei dem vorliegenden Verfahren, bei welchem es sich um die Verarbeitung von Laugen mit sehr hohem Kochsalzgehalt, z. B. solchen, welche Cyanid und Kochsalz in etwa gleichen Mengen enthalten, handelt.
- Vorliegende Erfindung beruht auf einer ganz anderen, aus dem bekannten Verfahren keinesfalls zu entnehmenden Erkenntnis, nämlich der, daß Kochsalz in gesättigten Cy anidlösungen so außerordentlich wenig löslich ist, daß man durch Konzentrieren der Cyanid-Kochsalz-Laugen, des vorliegenden Verfahrens auf diesen Punkt die Lauge, ohne daß Cyanid durch Mitausfallen verlorengeht, so weitgehend: von Kochsalz befreien kann, daß es möglich ist, die vom ausgeschiedenen Chlornatrium getrennte Lauge durch einfaches weiteres Eindampfen in Cyanid von handelsüblicher Reinheit überzuführen. Die Erfindung ermöglicht nicht nur die Herstellung eines hochwertigen Handelsprodukts aus Kalkstickstoff-Kochsalz-Schmelzen in einem einzigen glatt verlaufenden und sehr billigen Arbeitsgang, sondern sie bietet auch noch den besonderen Vorteil, daß an die Stelle der bekannten Gewinnung des Cyannatriums durch Auskristallisieren als Hydrat, welches dann erst wieder unter Inkaufnahme von Verlusten im Vakuum entwässert werden muß und mit dem Anfall von einer besonderen Weiterverarbeitung bedürfenden Mutterlaugen verbunden ist, ein einfacher Eindampfprozeß treten kann.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Natriumcyanid aus Kalkstickstoff, dadurch gekennzeichnet, daB man in an sich bekannter Weise Kalkstickstoff mit Kochsalz schmilzt, das Schmelzprodukt in Wasser löst und die erhaltene Lauge unter vorangehender oder gleichzeitiger Ausfällung des Kalks bis zur Sättigung an Cyanid konzentriert.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED39454D DE442966C (de) | 1921-04-05 | 1921-04-05 | Verfahren zur Herstellung von Natriumcyanid aus Kalkstickstoff |
DED42791D DE443455C (de) | 1921-04-05 | 1922-11-24 | Verfahren zur Herstellung von Kaliumcyanid oder Kaliumnatriumcyanid aus Kalkstickstoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED39454D DE442966C (de) | 1921-04-05 | 1921-04-05 | Verfahren zur Herstellung von Natriumcyanid aus Kalkstickstoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE442966C true DE442966C (de) | 1927-04-11 |
Family
ID=7044751
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED39454D Expired DE442966C (de) | 1921-04-05 | 1921-04-05 | Verfahren zur Herstellung von Natriumcyanid aus Kalkstickstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE442966C (de) |
-
1921
- 1921-04-05 DE DED39454D patent/DE442966C/de not_active Expired
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