DE440015C

DE440015C - Luftentsaeuerung mittels chemischer Bindemittel fuer die Be- und Entlueftung von Zentralheizungsanlagen

Info

Publication number: DE440015C
Application number: DER64877D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-07-18
Filing date: 1925-07-18
Publication date: 1927-01-26

Description

Luftentsäuerung mittels chemischer Bindemittel für die Be- und Entlüftung von Zentralheizungsanlagen. Zentraldampfheizungen werden häufig zur Ent- und Belüftung des Innern an einem oder mehreren Punkten mit der freien Atmosphäre in offene Verbindung gebracht, so daß bei Inbetriebsetzung der Anlage der Dampf sämtliche im Innern der Heizungsanlage befindlichen Gase an diesen offenen Punkten hinausdrückt, während bei jedesmaliger Außerbetr iebsetzung wieder frische Luft in das Innere der Heizungsanlage zurückströmt. Durch diese sich immer wiederholende Ent und Belüftung des Heizungssystems wird ständig neue Kohlensäure . und neuer Sauerstoff in das Heizungssystem eingeführt, wodurch starke Verrostungs- und Korrosionserscheinungen in solchen Anlagen auftreten.
Man hat nun den Versuch gemacht, die Rostbildung dadurch zu verhüten, daß man der eintretenden Luft den Sauerstoff und die Kohlensäure durch Absorptionsmittel entzieht. Dies suchte man dadurch zu erreichen, daß man den Kesselspeisewasserbehälter mit einem Absorptionsfilter abdeckte und diesen mit einer Schicht von Schwefelnatrium o. dgl. versah. Oder in die Rohrleitung wurden sauerstoffbindende Körper, wie z. B. Stahlwolle, eingeführt. Die bisher bekannt gewordenen Vorrichtungen haben den Nachteil, daß diese festen und flüssigen Absorptionskörper bei der Belüftung der Anlage zwar von der Luft durchstrichen werden, jedoch bilden sie gleichzeitig ein Hinderungsmittel für die entweichende Luft bei der Entlüftung der Anlage.
Die Erfindung besteht nun darin, daß die Ent- und Belüftungspunkte mit einem oder mehreren Gefäßen versehen werden, die entsprechende Bindemittel enthalten und von der einströmenden Luft zwangläufig durchstrichen werden, so daß der gesamte Kohlensäure- und Sauerstoffgehalt oder einer von beiden gebunden wird, während die ausströmende Luft bei der Entlüftung infolge besonderer Vorrichtungen ungehindert ausströmen kann.
Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform der Erfindung dar. Es sind jedoch auch andere Ausführungsformen möglich.
In der Zeichnung ist a ein schmiedeeiserner, stehender, zylindrischer Behälter mit losem, abnehmbarem Deckel b; der Boden des Behälters- besitzt einen domartigen Aufsatz c zur Wasserverdrängung.
Durch die Mitte des Dornes ist in clen Behälter a hineinragend bis zum Deckel die zentrale Ent- -und Belüftungsleitung d dicht eingeschweißt mit am oberen Ende angebrachten Luftschlitzen e.
Dieses Entlüftungsrohr umgibt ein zylindrischer, schmiedeeiserner Behälter f zur Aufnahme von festen Bindemitteln bekannter Art mit durchlöchertem Boden.
Diesen zylindrischen Stahlwollebehälter f umschließt eine Luftglocke g mit Schwimmring h zum Gewichtsausgleich der Glocke.
Der Behälter a besitzt außerdem noch einen Überlauf- und einen Schlammablaßhahn h. Der Behälter a ist bis zum Überlauf i mit Wasser gefüllt, welches eine Lösung von Natrium- oder anderem Hydrat enthält.
Die Wirkungsweise dieser Luftentsäuerungsvorrichtung ist folgende: Bei Inbetriebsetzung der N iederdruckdamnfheizungsanlage strömt die feuchte Luft aus der Heizung durch die Entlüftungsleitung d in die Schlitze e unter die Glocke g, welche Glocke im Ruhezustande in der wagerechten Linie 1-11 auf dem Boden des Behälters a aufsaß. Die Luft hebt nun den Behälter bis ml, so daß die Luft am Rande der Glocke unmittelbar über dem Wasserspiegel bei m entweichen kann.
Bei Außerbetriebsetzung der Dampfheizungsanlage wird Luft in die Heizung wieder hineingesaugt. Um diese von Kohlensäure und Sauerstoff oder einem dieser beiden Gase frei zu machen, ist die Wirkung der Vorrichtung wie folgt: Durch den in der Heizung entstehenden Luftunterdruck wird die Glocke sofort wieder auf ihren Sitz 1, 11 aufgedrückt. Der Wasserspiegel n, n1 steigt innerhalb der Glocke hoch, während der Wasserspiegel in, nzl bis zum unteren Rande der Glocke 1, 11 heruntergedrückt wird und dann Luft nachströmt, deren Gehalt an Kohlensäure durch das im Wasser gelöste Absorptionsmittel, z. B. Natriumhydrat, absorbiert wird. Es entsteht also Natriumbikarbonat in der Lösung. Der Sauerstoffgehalt der Luft wird dann, sobald letztere durch den Filter f strömt, gleichfalls entsprechend gebunden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Luftentsäuerung mittels chemischer Bindemittel bekannter Art für die Be- und Entlüftung von Zentralheizungsanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Belüftung der Anlage die einströmende Luft zwangläufig durch die Bindemittel geführt wird, während bei der Entlüftung der Anlage "die Luft freien Lind unbehinderten Austritt hat.
2. Luftentsäuerungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende der Hauptluftleitung (d) von einer auf- und abwärts beweglichen Glocke (g) umgeben ist, deren unterer, mit Löchern versebener Rand in eine Kohlensäure bindende Flüssigkeit taucht, während im Innern der Glocke (ä) sich ein den Sauerstoff der Luft bindendes Stahlwollefilter bekannter Konstruktion befindet.