-
Vorrichtung zum Sieben von körnigen oder pulverförmigen Stoffen, insbesondere
Töpferton. Es sind bereits Vorrichtungen zum Sieben von körnigen oder pulverförmigen
Stoffen bekannt, bei welchen die Schüttelbewegung dem Siebtuch unmittelbar durch
ein sich drehendes Antriebsglied mitgeteilt wird, und zwar derart, daß ein nicht
ausgeglichenes, am Endteil einer fliegenden Welle gelagertes, sich drehendes Antriebsglied
konzentrisch und frei drehbar innerhalb eines Gehäuses gelagert ist, welches mit
dem Siebtuch durch Stützen unmittelbar in Verbindung steht. Wird das sich drehende
Antriebsglied mit einer bestimmten genügend hohen Geschwindigkeit in Umdrehung versetzt,
so gelangt die Welle und das Antriebsglied in Eigenschwingungen oder Zitterbewegungen.
Die Zahl der Eigenschwingungen in der Minute hängt zwar im allgemeinen von der Umdrehungszahl
der Welle ab und wird entsprechend auf das Sieb übertragen, jedoch kann es dabei
auch zu unabhängigen Eigenschwingungen des Siebes infolge seiner ausgedehnten Länge
kommen, welch letztere Eigenschwingungen andere Schwingungszahl und Schwingungsweite
besitzen als die Eigenschwingungen der fliegenden Welle und mit jenen der letzteren
bzw. des rotierenden Gliedes interferieren. Eine Regelung der Erschütterungszahl
des Siebes läßt sich daher nicht mit genügender Sicherheit bewerkstelligen. Außerdem
ist es oft nötig, das Sieb mit geringer Schwingungszahl anzutreiben, welche durch
entsprechende Eigenschwingungen der fliegenden Welle bei einmal feststehenden Bemessungen
nicht zu erzielen ist, da diese Schwingungen erst bei einer bestimmten hohen Tourenzahl
beginnen. Zum Unterschied von der bekannten Anordnung erfolgt gemäß Erfindung die
Schüttelbewegung des Siebtuches in regelbarer Weise bei jeder Geschwindigkeit des
rotierenden Antriebsgliedes dadurch, daß die Schüttelbewegung von dem rotierenden
Antriebsglied aus zwangläufig auf das Sieb übertragen wird, indem das rotierende
Antriebsglied exzentrisch innerhalb und in Berührung mit dem Gehäuse drehbar gelagert
ist, welch letzteres mittels einer Exzenterstange mit dem Siebtuch verbunden ist.
Infolgedessen eignet sich die Vorrichtung für sehr geringe und sehr hohe Geschwindigkeiten
und ist mit Sicherheit regelbar, indem für bestimmte Schwingungsweiten Exzenter
mit entsprechender Hublänge vorrätig sein können.
-
In den Zeichnungen ist der Erfindungsg e genstand beispielsweise in
drei Ausführungsformen dargestellt.
-
Abb. z zeigt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
bei
welcher nur ein Sieb vorhanden ist, in schaubildlicher Darstellung.
-
Abb. 2 zeigt einen Längsschnitt der Vorrichtung gemäß Abb. i, Abb.
3 die Vorderansicht und Abb. 4. die entsprechende Draufsicht.
-
Abb. 5 zeigt als Einzelheit in Seitenansicht das Antriebsexzenter.
-
Abb. 6 ist ein Schnitt nach der Linie 6-6 der Abb. 5.
-
Abb. 7 ist ein Längsschnitt des Universalgelenks der die Zitterbewegungen
des Siebes bewirkenden Stange.
-
Abb. 8 ist eine Draufsicht zu Abb. 7 nach der Linie 8-8.
-
Abb. 9 zeigt einen Teil der Spannvorrichtung für das Siebtuch im senkrechten
Schnitt.
-
Abb. io zeigt im Längsschnitt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
bei welcher ein doppeltes Sieh vorbanden ist.
-
Abb. i i zeigt einen Längsschnitt der die Zitterbewegungen des Siebes
bewirkenden Stange.
-
Ahb. 12 ist eine schaubildliche Ansicht einer weiteren Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes in Verbindung mit gewöhnlichem Rundsieb.
-
Abb. 13 ist eine Draufsicht eines Teils der Vorrichtung nach Abb.
12 in größerem Maßstab und Abb. 1-,. ein Schnitt nach Linie 14-14 der Abb. 13.
-
In den Abb. z bis 9 ist i ein schräger Siebkasten von rechteckiger
Form, welcher an seinem unteren Ende offen ist und mit einem S.iebtneh 2 als Boden
versehen ist. Der Kasten i besitzt Fortsätze 1b seiner beiden Seitenw andungen,
welche unten durch eine schräge Kante id begrenzt sind. An diesen Fortsätzen i b
sind immer zwei Führungsleisten ic befestigt, die an der Innenfläche von zwei ortsfesten
Blöcken 3, gleitbar sind. Der Siebkasten ist an den Blöcken 3 durch Lederscharniere
4 angelenkt und mittels der Keilstücke 5 winklig einstellbar. Das Sieb wirkt mit
einer nicht gezeichneten Zuführungsleitung oder oinem Trichter zusammen. 6 ist ein
Behälter für Abfälle. 7 ist eine nach rückwärts geneigte Platte, die mit ihren Seiten
an den Blöcken befestigt ist. 8 ist ein Sammel- und Entladekasten, durch welchen
das gesiebte Material für die weitere Verarbeitung nach außen gelangt.
-
Die für das Sieben erforderliche Zitterbewegung wird unmittelbar und
lediglich dem Siebtuch 2 mitgeteilt. Zu diesem Zweck ist ein Elektromotor 9 wagerecht
auf einer Brücke io angeordnet, welche mit einem nicht gezeichneten Klappdeckel
versehen ist, wobei rlie in Lagern abgestützte Welle durch Kupplung i i mzit einem
auf Kugeln gelagerten Exzenter 12 (Abb. 6) verbunden" ist, welches innerhalb eines
Gehäuses 13 angeordnet und mit einer Exzenterstange 1.4 versehen ist, die am anderen
Ende an das Sieb angeschlossen ist. Die Exzenterstange 1.1. erstreckt sich im wesentlichen
lotrecht nach abwärts und geht durch das Siebtuch 2 hindurch, wobei die Verbindung
mit dem Siebtuch durch den Flansch 15, die Schraubenmutter 16 und Scheibe 17 in
Verbindung mit Gummistreifen 18 erfolgt, welche sich in der Längsrichtung des Siebtuches
an seiner oberen und unteren Seite erstrecken und mit metallischenKlernmstreifen
i9 befestigt sind. Die Klemmstreifen verlaufen in der Richtung der Längsmitte der
Siebfläche. Die Exzenterstange 14. weist ein Universalgelenk auf (Abb. 7), welches
durch Zweiteilung der Stange 14 erzielt wird, wobei die beiden Köpfe 2o als breite
Kugeln ausgebildet sind. Das Universalgelenk ist deswegen vorteilhaft, weil die
Bewegungen der Exzenterstange nicht genau geradlinig verlaufen, sondern bekanntlich
das- obere Ende auch seitlichen Abweichungen unterworfen ist; bei der zwangläufigen,
festen ''erbindung der Stange mit dem Siebgewebe könnten deshalb Verbiegungen des
letzteren an der Verbindungsstelle stattfinden, wodurch allmählich das Sieb beschädigt
würde. Diese Verbiegungen werden durch Einschaltung des Universalkugelgelenks vermieden.
Die Köpfe 2o sind innerhalb einer nachgiebigen Gummihülse 21 eingeschlossen, welche
ihrerseits von einer geteilten Klemme 22 umgeben ist, deren Druck durch Bolzen 23
einstellbar ist. Die Klemmhülse 22 ist zum Halten und Sichern des Kugelgelenkes
nur bei größeren Maschinen erforderlich, bei kleineren, z. B. nach Abb. 12, überflüssig,
da84clie die gegenseitige Lage der Köpfe 2o beeinflussenden Kräfte hier gering sind.
Die raschen Drehungen der wagerechten Welle des Exzenters 12 werden auf diese Weise
in eine glatt verlaufende und außerordentlich schnelle Schüttelbewegung der Siebfläche
verwandelt, welche unmittelbar und lediglich dem Siebgewebe mitgeteilt wird, während
der Siebrahmen i ortsfest auf dem Blockgestell 3 verbleibt. Die Zitterbewegungen
der Siebfläche erfolgen dabei gleichzeitig mit den Bewegungen der Exzenterstange.
Dabei schützt die nachgiebige Klemm.str.cifenverbindung das Gewebe des Siebtuches
2 und verteilt dessen Zitterbewegungen über die ganze Siebtuchlänge.
-
Zwecks Einstellung der Spannung des Siebtuches 2 und Ausgleichung
der während des Betriebes eintretenden Lockerung desselben wird das Siebtuch 2 von
dem Siebkasten i unter Mithilfe eines inneren falschen Rahmens
24
getragen, welcher mit dem Kasten i in gelenkiger Verbindung steht, wobei diese Bewegung
des falschen Rahmens 24 durch eine Reihe von Schraubenbolzen 25 gesteuert wird,
welche quer durch den Siebkasten i und durch den falschen Rahmen 24. hindurchgehen.
Der Rahmen 2q. kann aus einander gegenüber angeordneten Paaren von Längsstreifen
oder Klemmen bestehen, zwischen welchen die einander gegenüberliegenden Längsränder
des Siebtuches 2 eingeklemmt werden. Diese Klemmen können erforderlichenfalls entsprechend
an die Seiten des Siebkastens i angelenkt werden, wobei die Beweglichkeit der Klemmen
durch die Muttern 26 und Schraubenfedern 27 auf den Bolzen 25 :ein Mittel ergibt,
um bequem die erforderliche Spannung des Siebgewebes 2 zu erzielen.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. io und i i wird der Antrieb
der Exz:enterstange 14 ebenfalls unmittelbar und lediglich auf die Siebtücher 2
eines Siebpaares mit zwei übereinandterliegenden Sieben übertragen, und zwar an
einer Stelle, welche etwa in der Mitte der Siebtücher liegt. Die Einrichtung zum
Übertragen der Zitterbewegung ist ähnlich der vorher beschriebenen, ausgenommen,
daß die Schraubenverbindung mittels der Mutter i6 und der Scheibe 17 lediglich bei
dem unteren Sieb vorhanden ist, während eine geflanschte Dii-stanzhülse 28 lose
auf einem Fortsatz der Exzenterstänge 14 zwischen den beiden Sieben angebracht ist.
-
Bei dem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß Abb. 12 bis 14 kann
der beschriebene Antrieb zur Herbeiführung der Zitterbewegungen bei einem gewöhnlichen
Handrundsieb zur Anwendung kommen, um letzteres in eine maschinell betriebene Siebvorrichtung
zu verwandeln. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Plattform io mit dem Elektromotor
9, der Kupplung i i und dem Exzenter 12 im Gehäuse 13 nebst Exzenterstange 1.4 in
einfacher Weise auf Anschlägen 34 an dem oberen Rande des gewöhnlichen kreisförmigen
Tdandsiebes bzw. Siebrahmens ja aufgebaut, wobei die Exzenterstange 14 eine mittlere
Schraubenv erbindung 29 (Abb. 1q.) mit einem mehrarmigen Träger 3o aufweist, dessen
Arme mittels der Balzen 31 die Verbindung mit dem Siebtuch 2 sichern. Die Bolzen
31 halten das Siebtuch mittels nachgiebiger Scheiben 32 und Metallscheiben oder
Flansche 33 an den Armen 30 fest. Die Klemmhülse 22, welche bei den zuvor
beschriebenen Ausführungsbetispielen das Gelenk vervollständigt, kann hier in Fortfall
kommen, indem j eine nachgiebige Hülse 21 die erforderliche Nachgiebigkeit sichert
und dabei ein bequeines Auseinandernehmen des Gelenkes zwecks Reinigung gestattet,