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Schaumschwimmverfahren zum Abscheiden von Kohle von der Gangart und
Ansbesondere von Pyrit. Es ist bereits früher vorgeschlagen worden, fein zerkleinerte
Kohle von Gangart und Pyrit dadurch abzutrennen, daß eine heiße angesäuerte Trübe
aus dem fein gemahlenen Gut angerührt, dieser Trübe dann o,5 bis 2 Prozent eines
unlöslichen Öls zugesetzt und die Trübe gerührt wird, um die Kohle auf dem Spiegel
der Trübe in einem Schaum zum Schwimmen zu bringen, aus dein sie als Konzentrat
entfernt werden konnte.
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Bei diesem früheren Verfahren konnte aber der in der Gangart vorhandene
Pyrit, welche bekanntlich sehr leicht zum Aufschwimmen gebracht werden kann, nur
unvollkommen abgeschieden werden. Die Erfinder haben nun festgestellt, daß Kohlenteile
iic einer Korngröße von etwa 5 mm aufgeschwemmt werden können, vorausgesetzt, daß
schaumbildende Mittel in entsprechend begrenzten Mengen angewandt werden, während
Pyritteilchen von dieser Größe nicht in dem Schaum schwimmbar gemacht werden, sondern
in der Trübe zurückbleiben.
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Erze müssen daher für Schaumschwicnmverfahren feiner vermahlen werden,
während dies bei Kohle nicht nur nicht nötig ist, sondern bei pyrithaltiger Kohle
eine wesentlich feinere Vermahlung sogar schädlich sein würde, weil ein großer Teil
der unerwünsch= ten Pyritgangart mit zum Aufschwimmen gebracht würde.
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Deshalb wird nach der Erfindung das kohlehaltige, mit Pyrit und Gangart
gemischte Gut so grob zerkleinert, daß seine Korngröße in der Hauptsache 5 mm beträgt,
und dann in bekannter Weise in ein Rührwerk mit dem Mehrfachen seines Gewichts an
Wasser eingebracht und unter Luftzufuhr heftig gerührt. Hierbei wird der Trübe in
üblicher Weise eine geringe Menge eines mineralischen, tierischen oder pflanzlichen
Schaumbildemittels zugeführt, und zwar geinäß der Erfindung im Betrag von o,4.5
bis 2,25 kg auf die Tonne Kohlenklein. Zu den pflanzlichen, tierischen oder mineralischen
Schaumbildemitteln, die gute Ergebnisse gezeitigt haben, gehören rohes Kohlenteeröl,
rohe Kreosote, Eukalyptusöl und Ölsäure, jede für sich oder in Mischung.
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Das Rühren dieser Trübe erzeugt Luftblasen, die mehr oder weniger
haltbar sind und an denen sich die Kohlenteilchen anhängen, während die Rückstandteile
dies nicht tun. Wenn die gerührte Trübe den Rührbehälter verläßt, bleibt die Kohle
an der Oberfläche als dicker Schaum, und in diesem Zustand
kann
sie von Gestein und Rückständen getrennt werden.
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Wenn Kohle aus Kohlenwäschen gemäß der Erfindung behandelt wird, läßt
man das suspendierte Kohlenteilchen oder Schlamm enthaltende Wasser durch die Rührvorrichtung
in der beschriebenen Weise hindurchlaufen, wobei ein Schaumbildemittel in geeigneten
Mengen zugesetzt wird, hierbei wird eine Scheidung durch Aufschwimmen der feinen
Kohle unter gleichzeitigem Herabsinken der Rückstände erreicht.
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Die für dieses Verfahren geeignete Vorrichtung besteht aus einer geeigneten
Rührvorrichtung zum Rühren der Kohle mit Wasser und einem Schaumbildemittel zur
Erzielung eines Schaums. Die hierzu verwendete Vorrichtung kann eine der üblichen
Rührvorrichtungen zur Konzentration von Erzen sein, wie sie beispielsweise in dem
deutschen Patent 244490 oder 32ii6o beschrieben sind. Eine solche Rührvorrichtung
ist von genügender Fassungskraft, um darin das Kohlenklein oder die verschmutzte
Kohle in ungefähr zwei Minuten zu behandeln, worauf man eine stetige Überströmung
nach einer Dorr-Sortiervorrichtung erzeugt, in welcher Prallwände angebracht sind,
die den Schaum unmittelbar quer zur Sortiervorrichtung leiten, worauf die gereinigte
Kohle an der dem Rührer entgegengesetzten Seite abgeführt wird, um auf einem stetigen
Tafelfilter die überflüssige Feuchtigkeit abzugeben. Die groben Teile der Rückstände
sinken in der Sortiervorrichtung zu Boden und können durch Rechen entfernt werden.
Die feinen Teile der Rückstände fließen an dem Schlammüberlaufende ab und gehen
nach einem Dorr-Verdicker, wie er in den britischen Patentschriften 29383 vom Jahre
igio, 136o6 vom Jahre 19i4 und iioi88 beschrieben ist. Das verhältnismäßig klare
Wasser aus dein Verdicker wird nach der Wäsche zurückgeführt, weil es noch kleine
Mengen von öligen Stoffen enthalten kann, welche den erforderlichen Zusatz von frischem
#)1 verringern.
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In der Zeichnung ist eine Dorr-Sortiervorrichtung üblicher Anordnung
gezeigt, die aber rnit Prallwänden versehen ist, und zwar in Abb. i im Schnitt der
Länge nach, Abb. 2 im Schnitt 2-2 der Abb. i, in Abb. 3 von oben.
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Der Klärtrog a hat einen geneigten Boden und ist am einen Ende durch
eine Ouerwand abgeschlossen, um Flüssigkeit bis zu einer gewissen Höhe zu halten.
Ein Rechen b dient zur Abführung der Stoffe, die sich auf dem Boden des Trogs.absetzen.
Prallplatten c erstrecken sich quer durch den Trog in der Nähe seines unteren Endes
und tauchen ein wenig in den. Wasserspiegel in dem Trog ein. Die Seiten des Troges
sind zwischen den Prallplatten c bis zu einer gewissen Höhe abgeschnitten, um eine
Einlaßrinne d und eine Auslaßrinne e aufzunehmen.
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Die Trübe und der Schaum von der Scheidevorrichtung werden bei d zugeführt,
wobei der Schaum auf der Oberfläche des Wassers-bleibt und bei e überfließt. Die
Rückstandteile sinken nieder, wobei die gröberen Teile durch die Aufwärtsbewegung
des Rechens entfernt werden, während die feineren Teile bei f überfließen.
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Der Rechen b besteht aus einer Anzahl quergerichteter Kratzer, die
an einem Rahmenwerk befestigt sind, und einem Antriebsgetriebe (welches keinen Teil
der Erfindung bildet und beispielsweise in der britischen Patentschrift 2850o vom
Jahre igio beschrieben ist). Dieses Getriebe gibt dem Rechen eine hin und her gehende
Bewegung längs des Troges a. Diese Aufwärtsbewegung des Rechens b nach dein oberen
Ende des Troges a veranlaßt die Kratzer, alle Stoffe mitzunehmen, die -sich in dem
Trog abgesetzt haben.
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Bei der Rückwärtsbewegung des Rechens werden die Kratzer angehoben,
bis sie ihr Hubende erreicht haben, so daß sie bei der nächsten Aufwärtsbewegung
die abgesetzten Stoffe mit nach oben nehmen und sie gegebenenfalls am oberen Ende
des Troges a entleeren.