DE43183C - Maschine zur Anfertigung von Zündholz-Aufsenschachteln - Google Patents
Maschine zur Anfertigung von Zündholz-AufsenschachtelnInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
In Fig. ι ist die Maschine im Durchschnitt nach c-d in Fig. 2 dargestellt; Fig. 2 zeigt dieselbe
im Grundrifs und Fig. 3 zeigt die Maschine im Durchschnitt nach a-b in Fig. 1.
5 ist der Maschinentisch, 6 das Stativ, 12 die
Maschin en welle mit der Riemscheibe 13 und dem Spurcylinder 7. 3 ist der Kolben, auf
welchem die Schachteln von der Maschine angefertigt werden, und der Kasten 14 dient zur
Aufnahme der zum Bekleben der Schachteln bestimmten Papierstücke. 32 ist ein auf- und
abwärts beweglicher Kasten, welcher den Kleister enthält.
Die Behandlung der Schachtelspäne. Die für die Aufsenschachteln bestimmten geritzten,
dünnen Holzspäne werden in den Spankasten 1 gelegt, aus welchem der unterste Span von der
Platte 2 (in Fig. 2 und 3 zurückgezogen dargestellt) durch eine schmale Oeffnung 40 an
der einen unteren Kante des Kastens vollständig hinausgeschoben und vorwärts geführt
wird, so dafs er über den stets stillstehenden Kolben 3 und unter die über dem Kolben
liegende Platte 4 gelangt. Der Spankasten. 1 wird von den am Maschinentisch befestigten Stützen 1'
getragen, und der Kolben 3 ist mit seinem hinteren Ende mittelst des Stuhles 3' an dem
Tisch befestigt (Fig. 2 und 3).
Die vor- und rückwärtsgehende Bewegung der Platte 2, welche den Span über den Kolben
3 schiebt, wird durch die in der hinteren Endebene des Cylinders 7 eingeschnittene
Spur 8, in welcher die Rolle 9 läuft, bewirkt; diese Rolle 9 bewegt den Winkelhebel 10 vor
und zurück, welcher den Schieber 11 und die damit verbundene Platte 2 mit sich führt.
Nachdem der Span auf diese Weise von der Platte 2 herausgeschoben und quer über den
Kolben 3 geführt worden ist, wird derselbe gleich darauf von dem Schieber 17 an dem
Kolben entlang nach der Arbeitsstelle 16 geschafft. Auf dem Wege nach 16 und gleichzeitig
mit dem Vorschieben wird jedoch der Span allmälig um den Kolben gebogen, indem dieser von einem aus Blechen und Eisenstangen
gebildeten Trichter 88 umgeben ist, durch welchen der Span mit dem Kolben als Kern
hindurchgetrieben wird, wie aus der Zeichnung ersichtlich. Schon beim Hinausschieben aus
dem Spankasten wird das Ende des Spanes etwas gegen eine kleine gekrümmte Stange gebogen,
wie aus Fig. 3 zu ersehen ist. Der Schieber 17, welcher den Span bis an die
Arbeitsstelle vortreibt, besteht aus einer den Kolben umgebenden dünnen Blechhülse, welche
an der Oberseite des Läufers 18 befestigt ist. An der Unterseite desselben Läufers ist eine
Rolle 19 angebracht, welche, in der Spur 20 im Cylinder 7 laufend, den Läufer mit dem
Schieber 17 vor- und zurückfuhrt. Der Läufer 18
ist mit der Schraube 21 versehen, mittelst welcher die Schieberplatte 17 bei variirenden Spanbreiten
etwas verschoben werden kann.
Der Spankasten 1 unterscheidet sich von den Spanbehältern an anderen Maschinen dadurch,
dafs die Späne nicht auf dem ganzen Boden ruhen, sondern nur auf einer schmalen Leiste
in der Mitte, wie Fig. 5 zeigt, wodurch das Hinausschieben der Späne sicherer vor sich
geht.
Die Behandlung des Papieres. Betrachten wir Fig. 2 und 3, so sehen wir den Kasten 14,
in welchem die geschnittenen Papierstücke auf den beweglichen Boden 22 gelegt werden, der
mittelst Steuerstangen und Schnüre in Verbindung mit einem Gegengewicht 23' steht, welches
das Papierpacket gelinde aufwärts drückt, je nachdem die obersten Papierstücke allmälig
fortgenommen werden. Das Papierpacket wird in dem Kasten von Federn 98 zurückgehalten,
welche dasselbe gelinde gegen die festen Wände des Kastens drücken, aber doch ausreichend,
um nicht von dem Gegengewicht aus seiner Lage gehoben zu werden. 23" ist eine Spiralfeder,
welche die Wirkung des Gegengewichtes verstärkt, wenn viel Papier im Kasten vorhanden
ist. In Fig. 3 ist der Kasten leer dargestellt.
Winkelrecht zu dem Kolben 3, unter diesem und auf beiden Seiten des Papierkastens 14,
gehen zwei mit einander durch das Querstück 2 5' verbundene Lineale 24 vor und zurück, welche
ihre Bewegung von dem, von der Treibwelle abgehenden, zusammengesetzten, excentrischen
Hebelsystem 26 erhalten, welches mittelst des Zapfens 27 die Lineale in ihren bestimmten
Richtungen führt. Diese Lineale haben den Zweck, das Papier von dem Papierkasten bis
mitten unter die Arbeitsstelle 16 zu ziehen.
In der vorgezogenen Lage, welche die Lineale 24 auf den Zeichnungen einnehmen,
ist soeben ein Papierstück mittelst der beiden einander gegenübersitzenden Federzangen 31
vorgezogen worden. Ueber dem Papierkasten 14 ist ein Blechkasten 32 angebracht, welcher in
den auf beiden Seiten stehenden Führungen 33 auf- und abbeweglich ist. Zu beiden
Seiten des eigentlichen Kastens befindet sich je ein Rad 34, welches während der Bewegung
der Lineale auf der oberen Kante derselben läuft. An der inneren Seite der Lineale befinden
sich Ausschnitte für diese Räder (25), in welchen die Räder in der dargestellten Lage,
wenn ein Papierstück bis zur Arbeitsstelle 16 vorgezogen ist, hinablaufen, so dafs der Boden
des Kastens das oberste Papierstück im Papierkasten berührt. In dem Kasten befindet sich
der Kleister, welcher durch den mit feinen Löchern durchbrochenen Boden langsam heraussickert.
Dieses Durchsickern des Kleisters wird dadurch regulirt, dafs ein fein perforirter loser
Boden in den Kasten, dem festen Boden mehr oder weniger nahe, hineingestellt wird (s. Fig. 3).
Wenn die Lineale zurückgehen, um neues Papier hervorzuziehen, so laufen die Räder 34
auf die oberen Kanten derselben hinauf, wobei auch der Kasten das am Boden festgeklebte
Papierstück (das oberste des Papierpacketes) auf dieselbe Höhe hebt, welche die Federzangen
haben. Diese fassen nun das Papierstück auf nachstehend beschriebene Weise, worauf dasselbe
bis zur Arbeitsstelle 16 vorgezogen wird. Wenn die Federzangen das Papierstück fassen
sollen, so öffnet sich der obere Zangenkiefer, indem ein durch beide Lineale hinabgehender
Zapfen 36 auf einen kleinen, auf dem Tisch festsitzenden Absatz 37 hinaufgeleitet und den
obersten Zangenkiefer 31 aufhebt, worauf die Zangen sich wieder schliefsen, wenn das Lineal
zurückgeht.
Es sind also nun der Span und das Papierstück an die Arbeitsstelle vorgezogen und es
erübrigt nur noch, das Papierstück um den eingebogenen Span zu wickeln, was auf folgende
Weise geschieht.
An dem vorderen Ende der Maschinenwelle ist eine doppelte excentrische Scheibe 52 befestigt,
auf welcher zwei Rollen 53 und 54 auf je einem Excenter laufen, von welchen jede
ihr besonderes Stück 55 und 56 auf und ab bis in die auf der Zeichnung dargestellte Lage
führt. An dem einen Stück sind zwei Walzen 57, 57 befestigt, und das andere Stück ist
am oberen Ende zu einem Tisch geformt, welcher der unteren Seite des darüber belegenen
umgebogenen Spanes entspricht. Folgt man der Form des Excenters (Fig. 3), so sieht man,
wie der Tisch und die Walzen gleichzeitig ein wenig aufwärts geführt werden, bis der Tisch
das Papierstück an der unteren Seite des Spanes festgeprefst hat, worauf er stehen bleibt, weil
die Walzen an den Seiten des Spanes hinauflaufen, das Papierstück an denselben festkleben
und sodann nebst dem Tisch in ihre frühere Lage zurückgehen. Die Schachtel ist nun so
weit fertig, dafs nur die beiden emporstehenden Enden des Papierstückes (s. Fig. 4) an. der
oberen Seite umgebogen zu werden brauchen. Dies geschieht auf die Weise, dafs der am rechten
Ende der Lineale befestigte Apparat 58 mit den Linealen an die Schachtel vorgeführt wird
und mit dem Streifen 59 das rechtsseitige der emporstehenden Papierenden umlegt, während
der andere Streifen 60, welcher um sein Centrum 61 beweglich ist, sich gegen die
Fläche 62 lehnt und über die Schachtel springt; beim Zurückgehen des Apparates zieht der
Streicher 60 das linksseitige emporstehende Papierende mit sich.
Während die Walzen das Papier um die Schachtel wickelten, wurde ein neuer Span aus
dem Kasten 1 geschoben, der Kleisterkasten 32 holte ein neues Papierstück herauf, und wenn
die Walzen 57 und der Tisch 55 in ihre vorige Lage hinabgegangen sind, so gelangt sofort ein
neuer Span und ein neues Papierstück aus ihren Behältern an die Arbeitsstelle, worauf die
soeben beschriebenen Operationen von neuem beginnen.
Die vorliegende Maschine ist eine Universalmaschine, weil auf derselben verschiedene Arten
von Schachteln angefertigt werden können, sowohl solche, welche vollständig mit Papier beklebt,
als auch solche, welche nur theilweise
damit versehen sind. Wenn man Schachteln mit sogen, ganzen Umschlagetiquettes anfertigt,
und es sollen nun solche mit kurzen Etiquettes gemacht werden, so wird entweder die Excenterbewegung
26 gegen eine andere ausgetauscht, wodurch die andere Papiersorte etwas weiter hervorgezogen wird, oder es wird hierzu
eine verstellbare Excenterbewegung verwendet; sollen dagegen Schachteln mit noch kürzerem
Papier angefertigt werden, so wird die Excenterbewegung 26 so umgestellt, dafs diese Papiersorte
nicht ganz so weit wie die anderen hervorgezogen wird.
Was den Papierkasten 14 betrifft, so sind die verstellbaren inneren Wände in demselben
auf den Zeichnungen für die längste Sorte Papier eingestellt, wenn jedoch kürzeres Papier
verwendet werden soll, so wird die hintere Wand 99 entsprechend vorgeschraubt, wodurch
natürlich der bewegliche Boden 22 etwas kürzer wird, oder man kann an der Wand 99 zwei
Federn anbringen, ungefähr wie 98, welche in Spuren in den Böden 22 und 97 gehen und
die Papierstücke an der Rückseite stützen.
Will man Schachteln mit Halbetiquettes anfertigen, so ist der Umbiegeapparat nicht erforderlich,
da dann nur der Tisch 55 und die rechtsseitige Walze .57 das Papierstück an dem Span befestigen.
Claims (2)
1. Ein Arbeitsverfahren zur Herstellung von Zündholz-Auisenschachteln, welches darin
besteht, den Span zu biegen, indem man den vorher geritzten Span an einer Form entlang schiebt, um deren Seiten derselbe
während seiner Bewegung allmälig von um die Form herum angebrachten trichterförmigen
Führern gebogen wird.
2. Eine zur Ausübung des unter r. beschriebenen Verfahrens dienende Maschine, welche
sich kennzeichnet durch:
a) einen festen Kolben (3), an welchem entlang der Span, nachdem derselbe
von einer Platte (2) aus einem Behälter (ι) herausgeschoben , dessen
Boden aus einer in der Längenrichtung des Behälters in der Mitte desselben gehenden schmalen Stange (jy) besteht,
auf welcher die Späne ruhen, von einer den Kolben umgebenden dünnen Blechhülse (der Schieber 17) an die
Arbeitsstelle vorgeschoben und während der Vorwärtsbewegung von einem um den Kolben, sitzenden, aus Platten
und Eisenstangen gebildeten Trichter (88) an den Seiten des Kolbens entlang gebogen
wird;
b) zwei mit einander verbundene Lineale (24), welche sich winkelrecht zu dem
Kolben (3) und unter demselben bewegen und zu beiden Seiten eines, die geschnittenen Papierstücke enthaltenden
Kastens (14) gehen, dessen mit einem Gegengewicht in Verbindung
gesetzter beweglicher Boden (22) das Papierpacket gelinde aufwärts drückt, je nachdem die obersten Papierstücke
nach einander mittelst eines Kastens(32)
abgenommen werden, der Kleister oder einen anderen Klebstoff enthält, welcher langsam durch feine Oeffnungen
im Boden des Kastens heraussickert; diese Lineale führen das Papier bis zu dem um die Form fertig gebogenen
Span und erhalten ihre Bewegung von einem Excenterhebelsystem (26), welches entweder für ungleich lange
Papierstücke eingestellt oder gegen ein anderes ausgetauscht werden kann, welches das Papierstück ungleich weit
an den Span schafft, an dem es mittelst eines tischförmigen Stückes (55)
und zweier eventuell einer an einem anderen Stück (56) befestigter Rollen (57) festgeklebt wird, welche Stücke (55
und 56) von einer doppelten Excenterscheibe (52) auf- und abgehende Bewegungen erhalten, sowie eventuell
mittelst eines am einen Ende der Lineale sitzenden Umbiegeapparates(58).
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE43183C true DE43183C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=318528
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT43183D Expired DE43183C (de) | Maschine zur Anfertigung von Zündholz-Aufsenschachteln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE43183C (de) |
-
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- DE DENDAT43183D patent/DE43183C/de not_active Expired
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