DE428823C - Einrichtung zum selbsttaetigen Aufzeichnen der Reisewege von Wasser-, Luft- und anderen Fahrzeugen - Google Patents

Description

• Einrichtung zum. selbsttätigen Aufzeichnen der Reisewege von Wasser-, Luft-und anderen Fahrzeugen. Es sind Vorrichtungen bekannt, die die Reisewege von Schiffen selbsttätig aufzuzeichnen vermögen.
• Die vorliegende Erfindung betrifft Vorrichtungen dieser Art, bei denen die Kompaßnadel ihre eigenen Bewegungen nicht schreibt, sondern druckt, und besteht in der besonderen Ausbildung einer solchen Anordnung.
• Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in den Abb. i bis 4. dargestellt.
• Die magnetische Nadel i (Abb. i und z), frei drehbar über dem Stifte 3 gelagert, ist auf der einen Hälfte mit eiiem erhöhten schmalkantigen Rücken z versehen, der nahe unter einem abzurollenden Papierstreifen sich befindet, der von einem Uhrwerk angetrieben wird.
• Dieses Uhrwerk liebt in beliebig einstellbaren Zwischenräumen finit den Hebeln 5 und der Platte 6 die durch dieses Anheben in ihrer augenblicklichen magnetischen Einstellung festgehaltene ILompaßnadel i vom Stifte 3 ab und drückt durch die Leiste 2 mittels des Farbbandes 7 eine Linie auf den Papierstreifen q., bringt dann die Nadel wieder in ihre Ausgangsstellung zurück, so daß sie vollkommen frei drehbar auf dem festen Stift 3 ist, während der Papierstreifen um eine bestimmte Länge weitergeschoben wird.
• Durch diesen sich selbsttätig wiederholenden Vorgang wird auf den Papierstreifen q. eine Reihe von Linien io gedrückt, wie in Abb. i, io-io-io, dargestellt ist. Diese Linien stellen in zeitlicher Folge die Nordstellungen der magnetischen Nadel während jeder Schiffsbewegung dar, und da die Anzeigevorrichtung so aufgestellt werden soll, daß die mittlere Linie des Papierstreifens mit der Längsachse des Schiffes übereinstimmt, so steht sie in konstanter Beziehung finit dieser Längsachse.
• Diese Beziehung erlaubt, den Reiseweg des Schiffes auf jede nautische Karte zu übertragen, selbstverständlich nach Berechnung der Korrektion und der magnetischen Abweichungen, die von den Dienstoffizieren auf dem Papierstreifen selbst durch die Fenster 9 der Schutzplatte i i vermerkt werden sollen, in Übereinstimmung mit den in denselben Zeiten gedruckten Nadeleinstellungen.
• Nach jeder Tagesfahrt oder auch in kürzerer oder längerer Zeit bringt man den bedruckten Papierstreifen auf ein besonderes Brett, auf welchem die nautische Karte befestigt wird, und spannt ihn zwischen zwei Rollen 12, 13 (Abb.3), welche auf einer der Brettseiten befestigt sind. Dabei achte man darauf, daß die Nordrichtung der Karte mit der mittleren Linie des Papierstreifens genau übereinstimmt. In solcher Stellung bezeichnet dann die genannte Linie die magnetische Nordrichtung und jede der gedruckten Linien die Kursrichtungen des Schiffes in den vom Uhrwerk bezeichneten Zeiten.
• Zur Eintragung der gefahrenen Wege in die Karte dient eine Einrichtung, die aus einem Zeichenbrett besteht, auf welchem rechts die nautische Karte befestigt und links der Registrierstreifen abgerollt werden kann. An einem vertikal verschiebbaren Lineal befindet sich die eigentliche Übertragungseinrichtung.
• Dieselbe besteht aus einem runden Rahmen A, (Abb. 4.) mit einer Gradeinstellung, innerhalb welcher eine durchsichtige Scheibe i 8 drehbar angebracht ist. Die durchsichtige Scheibe ist in ihrer Mitte mit einem Loch 1 4. versehen und trägt neben einem radialen, Schlitz eine Skala 15-16-i7, die ihren Nullpunkt im mittleren Loch 14. hat. Mit dieser Skala lassen sich unter Berücksichtigung des Maßstabes der nautischen Karte die Strecken angeben, die das Schiff bei den verschiedenen Geschwindigkeiten zurücklegt. Für verschiedene Maßstäbe der Karten sind besondere durchsichtige Scheiben vorgesehen.
• Bei der Lbertragung des Schiffskurses auf die Karte bringt man die durchsichtige Scheibe durch Verschiebung an dem Lineal auf die erste gedruckte Linie des Papierstreifens und dreht so lange die Scheibe, bis ihr Schlitz mit dieser Linie vollkommen zur Deckung kommt. Dann schiebt man die Scheibe längs des Lineals auf den auf der nautischen Karte bestimmten Anfangspunkt des Weges, und nachdem man durch das mittlere Loch 1q. diesen Punkt auf der Karte festgelegt hat, zeichnet man mit einer spitzen Feder einen zweiten Punkt durch den Schlitz an diejenige Stelle, die der vermerkten Schiffsgeschwindigkeit für diesen Zeitpunkt entspricht. Sodann wird die durchsichtige Scheibe auf die zweite gedruckte Linie in derselben Weise, wie vorher beschrieben, gebracht, dann wieder auf die Karte geschoben, jedoch so, daß das Mittelloch 14. der Scheibe 18 auf den vorher gekennzeichneten Punkt fällt. Danach zeichnet man durch den Schlitz einen zweiten Punkt in einer Entfernung, die der zugehörigen Schiffsgeschwindigkeit entspricht, und fährt so fort, bis alle auf dem Papierstreifen abgedruckten Kompaßnadelstellungen vermerkt sind. Die Verbindungslinie bei diesen sämtlichen Punkten gibt den von dem Schiff, bezogen auf den magnetischen Meridian, zurückgelegten Kurs, auf Grund dessen es dann leicht ist, unter Berücksichtigung der Deviation den zurückgelegten Weg genau festzustellen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum selbsttätigen Aufzeichnen der Reisewege von Wasser-, Luft-und anderen Fahrzeugen mittels der Kompaßnadel, dadurch gekennzeichnet, daß zum selbsttätigen Anheben der Kompaßnadel eine zur Abbremsung der Schwingungen vermöge Foucaultscher Ströme geeignete Kupferplatte dient, die in gewissen Zeitabständen die zweckmäßig hierzu mit einer schmalkantigen Rückenerhöhung (z) versehene Nadel gegen ein zwischen dieser und dem Registrierstreifen selbsttätig hindurchgeführtes Farbband und das letztere somit entsprechend gegen den Streifen anpreßt, so daß die jeweilige Nadelstellung auf den Streifen unverwischbar gedruckt wird. z. Hilfsvorrichtung zur Übertragung der Nadelstellungen auf die auf einem Zeichenbrett befestigten nautischen Karten, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem vertikal über dieses Brett verschiebbaren Lineal ein horizontal verschiebbarer Winkelüberträger mit einer auswechselbaren, durchsichtigen, drehbaren Scheibe angeordnet ist, welche letztere mittels eines mit Skaleneinteilung versehenen Schlitzes die auf dem Papierstreifen gedruckten Nadelstellungen im Verhältnis der Schiffsgeschwindigkeit und unter Berücksichtigung des Kartenmaßstabes aufzuzeichnen ermöglicht.