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Regelbare Steuerung für Großgasmaschinen, bei welchen zwecks Leistungssteigerung
ein hydraulisch angetriebenes Druckluftorgan vorgesehen ist. Es ist bekannt, bei
Steuerungen von Großgasmaschinen, die zwecks Leistungssteigerung zeitweise mit Druckluftspülung
und Aufladung arbeiten, die Druckluftschieber auch während der Perioden, wo nach
dem gewöhnlichen Viertaktverfahren gearbeitet wird, nach Umschaltung der betreffenden
Leitungen usw. zum Einführen von Betriebsluft - in diesem Falle Saugluft - zu verwenden,
um die nötigen Luftdurchtrittsquerschnitte in den Steuerungseinrichtungen leichter
unterbringen zu können. Die Hubhöhe des gewöhnlichen Luftschiebers braucht hierbei
nur unwesentlich geändert zu werden. Wenn nun, wie dieses an sich schon vorgeschlagen
ist, der Antrieb des Druckluftschiebers hydraulisch erfolgt und hierfür auf der
Steuerwelle ein Nocken vorgesehen ist, der den sogenannten passiven Steuerkolben
betätigt, so läßt sich eine überaus einfache Anordnung finden, die gleichzeitig
die Leistungsregelung der Gasmaschine und das Umschalten vom Druckluftbetrieb auf
den gewöhnlichen Betrieb von einer einzigen Stelle aus ermöglicht.
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Die Regelung der Druckluftmenge und die Bestimmung der Zutrittszeitpunkte
erfolgt zweckmäßig durch Veränderung der Hubhöhe und der Hubdauer des passiven Steuerkolbens.
Der den Kolben betätigende Nocken, der auf der Steuerwelle der Maschine sitzt, wird
zu diesem Zwecke schräg ausgeführt, und es besteht dabei die Möglichkeit, diesen
Nocken auch unter den Einfluß des Maschinenreglers zu stellen; erforderlichenfalls
steht zur Verstellung bei größeren Maschinen von der hierbei meist angewendeten
mittelbaren Regelung her ein Druckmittel zur Verfügung.
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Weiterhin läßt sich die Wirkung, daß im Betrieb ohne Leitungssteigerung
das Druckluftsteuerorgan als Zusatzmischluftorgan mitarbeitet, durch einen zweiten
schrägen Nocken erreichen, der vorteilhaft mit dem vorbeschriebenen Nocken auf einer
Hülse sitzt. Auch dieser Zusatzmischluftnocken kann somit, wie der Spülluftnocken,
unter den Einfluß des Reglers gestellt werden, und durch Vorsehen zweckentsprechender
Verstellungsmöglichkeiten (durch Hebelgestänge usw.) kann das Verhältnis 7wischen
Zusatzmischluft und normaler Mischluft, mithin auch das Mischungsverhältnis in der
Maschine, geregelt werden. Wenn die Ölsteuerzylinder für die verschiedenen Einlaßsteuerungen
sternförmig um die Steuerwelle angeordnet werden, genügt ein einziger Nocken zur
Betätigung sämtlicher Druckluftschieber.
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Zur Vereinfachung der Bedienung ist weiterhin die Anordnung so getroffen,
daß durch Betätigung eines einzigen mit der Nockenverschiebung zusammenhängenden
Verstellorgans gleichzeitig die sämtlichen Umstellvorgänge eingeleitet werden, die
beim Übergang vom Betrieb mit Leistungssteigerung zum normalen Viertaktbetrieb oder
umgekehrt nötig sind, im einzelnen also die Umschaltung der Druckluftleitung auf
Zuleitung von atmosphärischer Luft, die Einstellung des Mischluftorganes usw. Bei
großen Maschinen kann auch in diesem Falle irgend ein vorhandenes Druckmittel zur
Hilfe herangezogen werden.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Anordnung der neuen Einrichtung
gemäß der Erfindung dargestellt. Es ist a der passive Steuerkolben, dessen Bewegung
durch die Druckleitung b auf die Druckluftschieber übertragen wird. Die Betätigung
des Kolbens a erfolgt durch die Nocken c und d, die auf einer gemeinschaftlichen
Hülse e angeordnet sind, die ihrerseits auf der Steuerwelle f der Maschine sitzt.
Der Nocken d kommt zur Wirkung, wenn mit Leistungssteigerung, also mit Druckluftbetrieb,
gearbeitet wird, der Nocken c bedient das Druckluftorgan dann, wenn dieses zusätzliche
Mischluft einlassen soll. An der Hülse e greift die Schubstange g an, die mit ihrem
freien Ende mit dem Stein la verbunden ist, der mittels einer Schraubenspindel
i in einer Kulisse k bewegt werden kann. Die Kulisse ist in der Mitte
drehbar aufgehängt, und an ihrem unteren Ende bei 1 greift ein Gestänge an,
welches mittelbar
oder unmittelbar - wie oben angedeutet - mit dem
Regler der Maschine in Verbindung steht. Die vorerwähnte Spindel i besitzt
ein Handrad m,
durch dessen Drehung der Stein lt auf und ab bewegt wird und
wobei eine Verschiebung der Hülse c zustande kommt. Befindet sich der Stein in der
unteren Hälfte der Kulisse, so ist die Hülse gegenüber dem Steuerkolben a so eingestellt,
daß der Nocken d arbeitet, und wenn sich der Stein in seiner oberen Lage befindet,
so kommt der Nocken c zur Geltung.
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An den Stein h greift ein Hebelgestänge n, o, p an,
welches mit der Umstellungsvorrichtung für die Druckluftleitung der Maschine in
Verbindung steht. Diese Einrichtung besteht im vorliegenden Falle aus einem Dreiwegventil
q, dessen eine Leitung r zur Maschine führt, während die zweite Leitung s an die
Druckluftanlage (Kreiselverdichter o. dgl.) angeschlossen ist. Der dritte Stutzen
t führt ins Freie. Die Umstellung des Ventilkörpers q erfolgt durch Drucköl, das
auf den Kolben it wirkt und durch den Schieber v gesteuert wird, der, wie ersichtlich,
mit dem obenerwähnten Gestänge n, ö, P verbunden ist.
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Die Wirkungsweise der neuen Einrichtung ist im einzelnen die folgende
Bei Änderungen der Belastung verschiebt der bei l angreifende hfaschinenregler die
Kulisse mehr oder weniger und im gleichen Sinne die Hülse c und damit den Nocken,
der gerade mit dem Steuerkolben ca zusammenarbeitet. Im vorliegenden Fall, wo ein
Betriebszustand mit Leistungssteigerung dargestellt ist, wird beispielsweise bei
einer Belastungszunahme der Maschine der Punkt l nach links verschoben und damit,
wie ersichtlich, ein größerer Hub des Steuerkolbens und damit eine vermehrte Zufuhr
von Druckluft zur Maschine durch das davon abhängige Druckluftorgan bewirkt. Der
Druckölsteuerkolben v ist in einer derartigen Lage, daß der Ventilkörper q die Zufuhr
von Druckluft durch den Stutzen s an die Anschlußleitung r freigibt.
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Soll jetzt andererseits auf einen Betrieb ohne Leistungssteigerung,
also gewöhnlichen Viertaktbetrieb, übergegangen werden, so wird vermittels des Handrades
in der Stein lt in die obere Hälfte der Kulisse verschoben. Hierdurch kommt
einerseits eine Verschiebung der Hülse e nach rechts zustande und der Nocken c zum
Eingriff mit dem Steuerkolben, und andererseits wird der Druckölsteuerschieber z-
derart umgestellt, daß das Drucköl auf den Kolben it wirkt und den Ventilkörper
q nach unten führt, so daß die Druckluftleitung s von der Leitung y abgeschlossen,
diese jedoch durch den Stutzen t mit der freien Luft in Verbindung gebracht wird.
Der von dem passiven Steuerkolben bediente Druckluftschieber kann nunmehr zusätzliche
Mischluft in die Maschine einlassen, und seine Hubhöhe und Hubdauer steht, ähnlich
wie vorhin, unter dem Einfluß des bei Hub l an der Kulisse angreifenden Maschinenreglers.
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In ähnlicher Weise wie die Umstellungsvorrichtung für die Druckluftleitung
kann auch die Regelungsvorrichtung für den Hub des Hauptmisch- und EinlaBventils
mit dem Gestänge n, o, p in Verbindung gebracht werden und ebenso andere Vorrichtungen,
die beim Übergang von einer Betriebsart zur anderen in Tätigkeit gesetzt werden
müssen.