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Registrierende Vorrichtung zur Überwachung der Geschwindigkeiten von
Luftfahrzeugen. Die Erfindung betrifft eine registrierende Vorrichtung zur -Überwachung
der Geschwindigkeit von Luftfahrzeugen. Bei bekannten Einrichtungen dieser Art hat
man die Saug- oder Stauwirkung des Luftdruckes mittels eines ähnlich wie beim Aneroidbarometer
gestalteten Hohlkörpers auf ein registrierendes Zeigerwerk übertragen. Diese Vorrichtungen
haben sich infolge der verhältnismäßig geringen zur Verfügung stehenden Antriebskraft
wohl nicht bewährt, jedenfalls praktisch nicht eingebürgert. Auch
eigneten
sich für den vorliegenden Zweck nicht die bisher üblichen Tintenschreibverfahren,
da die Erschütterungen häufig ein Verspritzen der Tinte bedingten, ebenso wie auch
die starke Temperaturabhängigkeit (Verdunstung bei Hitze, Gefrieren bei Kälte) die
praktische Anwendung derartiger Schreibeinrichtungen ausschloß. Auch das Silberstiftschreibverfahren
kommt wegen zu größer Reibung nicht in Frage.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile geht die Erfindung einerseits von
den bekannten Meßgeräten mit Fallbügelregistrierung aus, andererseits dienen in
gewisser Hinsicht die namentlich für Wegmesser für Landfahrzeuge benutzten Meßgeräte
mit Stichmarkierung als Vorbild, bei denen das Markierorgan mit dem Wagenrad gekuppelt
ist.
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Gemäß der Erfindung wird der im allgemeinen vor der Skala und dem
Registrierstreifen frei spielende, mit einem Stecher versehene Zeiger momentan auf
das Registrierblatt durch einen Schlaghebel gedrückt, der mittels eines von der
Nockenwelle des Motors dauernd angetriebenen Teiles absatzweise zur registrierenden
Wirkung gebracht wird. Dementsprechend geben, abgesehen von der Anzeige der Momentanwerte
der Flugzeuggeschwindigkeit an der Skala, die erzeugten Stichpunkte auf dem Registrierblatt
sowohl die Fahrzeuggeschwindigkeit als auch die Abstände dieser Punkte die jeweilige
Motorgeschwindigkeit an. Die Aufzeichnungen ge-.staiten somit auch das Verhältnis
der Motorgeschwindigkeit zu derjenigen des Flugzeuges zu beurteilen.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch den gesamten Apparat; Abb.2,
3 und 4. sind Grundrisse von Einzelteilen.
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In einem äußeren Gehäuse i,. das in bekannter Weise der Luftstromlinienform
angepaßt ist, ist in einem besonderen Rahmen oder Innengehäuse 2 ein Hohlkörper
3 angeordnet, der durch einen Stutzen 4 und eine Rohrleitung 5 mit einer Saug- oder
Staudruckvorrichtung bekannter Art verbunden ist. Die Vorderwand 6 des Hohlkörpers
dient als elastische Membran und ist mittels eines Hebels 7 und einer kleinen Kurbel
8 mit der Zeigerachse 9 gekuppelt derart, daß der Zeiger to sich je nach der Größe
des Unterdruckes in dem Hohlkörper 3 über einer Skala r r verstellt, die in Geschwindigkeitseinheiten
geeicht ist.
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Die Übertragung der Membränbewegung des Hohlkörpers 3 kann auch in
sonst bekannter Weise mittels Laschen und Zahnbogen auf die Zeigerachse 9 erfolgen.
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Der Zeiger bewegt sich über einem Reg,strierstreifen r2, der, von
einem Uhrwerk 1 3 angetrieben, sich von einer Vorratstrommel 14 auf eine zweite
Trommel 15 aufwickelt. Der Registrierstreifen bewegt sich über eine Platte 29, die
mit einer scharf abgesetzten Kante 16 versehen ist. Der Zeiger io trägt nahe dem
freien Ende auf der Oberseite eine Verstärkungsrippe 17 und auf der Unterseite eine
Nadel i9 mit einem verdickten Fuß. Die Nadel ist derart angeordnet, daß sie, sobald
der Zeiger io gegen das Papier gedrückt wird, dieses durchsticht, während der- Nadelfuß
sich auf die Kante 16 der Platte 29 auflegt und damit die Stichbewegung. begrenzt.
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Zur Bewegung des Zeigers und dessen Nadel dient eine Schlagstange
18, die sich quer über den Zeiger und den Registrierstreifen erstreckt und sich
einerseits gegen den Wulst 17 des Zeigers, andererseits gegen einen über dem Wulst
vorgesehenen Bügel 2o anlegt. Die Schlagstange 18 ist auf einem an dem die Trommel
14 und 15 tragenden Rahmen 2i drehbar gelagerten Hebel 22 befestigt. Dieser Hebel
ist mittels eines Ansatzes 23 mit einer Blattfeder 24 gekuppelt, die einseitig an
dem Rahmen 2i befestigt ist.
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Der Ansatz a3 legt sich entweder lose gegen die Feder an oder ist
damit fest verbunden. Die Feder wird mittels eines Ansatzes 25 durch einen Hebel
26 gesteuert, dessen freies Ende derart in der Bahn von Zapfen 27 eines Rades 28
liegt, daß -jeder dieser Zapfen ihn bei der in der Pfeilrichtung erfolgenden Bewegung
des Rades ein Stück mitnimmt, bis er von ihm abspringt und darauf von dem folgenden
Zapfen wieder in Bewegung versetzt wird. Infolge der Wirkung dieser Zapfen wird
die Feder 24 gespannt und damit der Hebel 22 und der Schlagstift 18 angehoben. Sobald
der Hebel 26 von dem betreffenden Zapfen abgleitet, schlägt die Feder 24 den Stift
18 gegen den Zeiger io und dessen Nadel i9 gegen den Registrierstreifen, und es
wird eine Lochung bewirkt. Da hierbei die Feder a4 etwas über die Normallage infolge
der Trägheit hinausbewegt worden ist, bringt sie sofort den Schlagstift und infolge
von- dessen Kopplung durch den Bügel 20 mit dem Zeiger auch diesen in eine solche
Stellung zurück, daß die Nadel i9 von dem Registrierstreifen freikommt und hier
keine Hemmung entstehen kann.
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Das Rad 28 wird mittels eines Schneckentriebes 3o durch eine Welle
31 in gleichmäßige Bewegung versetzt, die mittels der Kegelräder 32 und einer zweiten
Triebwelle 33 von der Welle des Flugzeugmotors unter Verwendung einer der üblichen
biegsamen Wellenkupplungen einen gleichmäßigen Antrieb empfängt. Dementsnrechend
werden die
Stichmarkierungen auf dem Registrierstreifen durch die
Wirkung des Motors, und zwar bezüglich ihrer gegenseitigen Entfernung in Abhängigkeit
von der Motorgeschwindigkeit hervorgebracht. Ihre Lage auf dem Registrierstreifen
entspricht der Zeigerstellung und damit der Geschwindigkeit des Flugzeuges in dem
betreffenden Augenblick.
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Das Federhaus des Uhrwerks 13 ist in bekannter Weise mit einer
Schleiffederanordnung versehen und wird durch die dera Schlagstift ig antreibende
Welle 33 mittels eines Schneckenrades oder in sonst bekannter, in der Zeichnung
nicht dargestellter Weise aufgezogen. Nach Beendigung des Fluges läuft das Uhrwerk
noch einige Zeit, um dann von selbst stillzustehen.
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Da sich beim Flugzeug die Motorwelle dreht, selbst wenn Zündung und
Gas abgestellt sind, also auch dann Stechmarkierung stattfindet, die nun nicht mehr
eine Kontrolle für die Eigengeschwindigkeit des Motors wäre, muß noch eine Markierung
angebracht werden, die anzeigt, wann der Motor wirklich unter Gas gegangen ist.
Dies wird folgendermaßen erreicht: An dem in Abb. d. angedeuteten Auspuffstutzen
35 des Motors ist ein ringförmiger Hohlraum 36 geschaffen, in dem infolge der Saugwirkung
der Auspuffgase ein Unterdruck erzeugt wird. In diesen Hohlraum ist ein Metallrohr
37 eingeführt, dessen Länge so bemessen ist, daß an seinem Ende unbeschadet der
Wärmeleitung ein Schlauch 38
angebracht werden kann. Dieser Schlauch führt
zu einer Metallbüchse 39, die an ihrer einen Seite durch eine dünne Ledermembran
q.o abgeschlossen ist. An dieser Membran ist ein Stift 41 befestigt, der sich in
einem zylindrischen Ansaz 42 der Büchse 39 führt und unter dem Einfluß einer Feder
43 steht, die die Membran nach außen zu drücken bestrebt ist. Das äußere Ende des
Stiftes 41 ist mit einem doppelarmigen Hebel 44 gekuppelt, der an seinem freien
Ende ein Stichrädchen 45 trägt, das bei der Bewegung der Membran q.o nach auswärts
auf den oberen Rand des Registrierstreifens trifft und an diesem eine Stichmarkierung
hervorbringt.
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Die Wirkung der Einrichtung ist eine derartige, daß, solange der Motor
noch unter Gas geht, durch die Saugwirkung der Druck der Feder 43 überwunden und
die Membran q.o nach innen gezogen wird, so daß das Stichrädchen 45 von dem Registrierstreifen
freikommt. Sobald aber der 'Motor ohne Gas geht und dabei der Auspuff fehlt, wird
durch das Stichrädchen 45 eine Stichmarkierung auf dem Registrierstreifen erzeugt.
Das Erscheinen dieser Markierung stellt dementsprechend eine schriftliche Krankmeldung
des Motors dar.
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Daß das Schlagwerk mit einer Zählvorrichtung für die Gesamtumdrehungszahl
des :Motors und das Stundenwerk mit einer Zählvorrichtung für die Gesamtbetriebsstundenzahl
des Motors verbunden werden kann, sei nur als Anmerkung erwähnt. Gleichzeitig kann
die Einrichtung mit einer Vorrichtung versehen werden, die den gesamten relativ
zur Luft zurückgelegten Weg mißt.