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Kammer -Wasserrohrkessel. Durch das Hauptpatent 383439 ist an einem
Kammer-Wasserrohrkessel mit zu beiden Seiten eines gemeinschaftlichen Oberkessels
angeordneten Rohrbündeln und auf einer Seite des Kessels liegender Feuerung patentiert,
daß der Oberkessel zwischen den Rohrbündeln mit den unteren, nicht in Verbindung
miteinander stehenden Wasserkammern durch je eine Rohrreihe verbunden ist. Bei Verwendung
zweier Oberkessel ist nach dem Hauptpatent der vordere Oberkessel mit der vorderen
unteren Wasserkammer und der hintere Oberkessel mit der hinteren unteren Wasserkammer
durch je eine Rohrreihe verbunden. Dadurch ergeben sich zwei vollständig voneinander
unabhängige, zwangläufige Wasserkreisläufe im Vorwärmer und in dem nur durch den
Oberwasserkessel mit diesem zusammenhängenden Verdampfer. Der planmäßige Kesselbetrieb
ist hiermit, abgesehen von der Notwendigkeit des öfteren Abblasens der Flugasche
von den unteren Wasserkammern und des selteneren Abblasens der Dampfüberhitzer und
der Siederohre, selbsttätig und störungsfrei gewährleistet. Wird das Abblasen der
rechtwinkelig zu den steilen Rohrbündeln, also schwach dachförmig geneigten Oberflächen
der Wasserkammern nicht oft genug vorgenommen, so kann sich auf diesen Flächen die
von den Dampfüberhitzer n und den Siederohren abgeblasene und von den Feuergasen
mitgeführte Flugasche ablagern, soweit sie nicht in den Fuchs mitgerissen wird.
Je nach der Art des Brennmaterials kann die Flugaschenschicht auf den unteren Wasserkammern
bei unachtsamer Kesselbedienung so dick werden und so zusammenbacken, daß das Gebläse
kaum mehr imstande ist, sie sauber abzufegen. Die Schicht kann sich schließlich
zwischen den gewissermaßen einen spitzen Trichter bildenden seitlichen Rohrbündeln
hoch auftürmen und nicht nur die Heizflächen verlegen, sondern auch den Feuerzugsquerschnitt
verengen, was beides erhebliche Wärmeverluste zur Folge hat.
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Die Erfindung bezweckt die Vermeidung solcher Wärmeverluste. Sie besteht
im wesentlichen darin, daß die oberen Flächen dieser Wasserkammern und die bündig
oder abgetreppt anschließenden Mauerflächen in an sich bekannter Weise mindestens.unter
dem
Abgleitwinkel der Flugasche geneigt sind und die atgleitende
Flugasche hinten in einen besoaderen Aschenschacht abführen und vorn in die Feuerung
zurückleiten. Mit der selbsttätigen Abführung der Flugasche von den unteren Wasserkammern
einerseits in den hinteren Aschenschacht und andererseits in die Feuerung zurück
wird eine Reinhaltung der Feuerzüge von Flugasche erzielt bzw. eine Verlegung derselben
durch Flugasche hintangehalten.
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Im Verfolg des gleichen Erfindungsgedankens kann auch das zu hohe
Ansteigen von Flugasche zwischen den seitlichen-Rohrbündeln hintangehalten werden,
indem die steildachförmig nach unten auseinanderlaufenden Wasserkammern so weit
voneinander abgerückt werden, daß zwischen ihnen ein über die ganze Rohrbündellänge
durchgehender, durch Klappen abschließbarer Spalt gebildet ist, auf dessen geschlossenen
Klappen man die Flugasche, sich so lange zwischen den Rohrbündeln sammeln läßt,
daß sie beim öffnender Klappen plötzlich in einen darunter angeordneten Mittelschacht
durchsackt. Dabei ist es außerdem vorteilhaft, zwischen der Feuerung und der vorderen
unteren Wasserkammer auch einen vorderen Aschenschacht vorzusehen, in welchen die
Asche von der vorderen Wasserkammer abgleitet, statt in die Feuerung zurückzugleiten.
Man sammelt durch die Anordnung der drei Aschenschächte im vordersten Schacht grobe,
im Mittelschacht mittelfeine und im hinteren Schachtfeine Flugasche. Diese selbsttätige
Sortierung ist für die-Verwertung der Flugasche zu gewissen Zwecken erwünscht. Die
Anstauung vön Flugasche über den geschlossenen Schlitzklappen sichert wohl deren
restloses Durchfallen beim. Offnen der Klappen, aber mit dem Anstauen ist auch der
Übelstand verknüpft, daß der immer höher steigende Flugaschenhaufen bis zu seiner
erneuten Absackung von unten her die Heizflächen der beiden Rohrreihen und die innersten
Rohrreihen der Rohrbündel mehr und mehr verlegt und unwirksam macht.
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_ Unter Verzicht auf die Aschensortierung lassen sich auch noch die
dadurch hervorgerufenen Wärmeverluste beheben, indem man die Wasserkammern beiderseits
eines einzigen mittleren, breiten Flugaschenschachtes steil nach außen ansteigen
läßt und .die Wasserrohrreihen außerhalb der nun nach unten auseinanderlaufenden
Rohrbündel zu entsprechend auseinandergerückten Oberkesseln führt. Bei dieser Anordnung
können -weder die Wasserkammern, noch die Innenseiten der Rohrbündel, noch die die
Kreisläufe vervollständigenden Wasserrohrreihen -durch-Flugasche verlegt, noch die
Feuerzugquerschnitte durch Aschenansammlungen verringert werden; denn die ganze
Flugasche fällt oder gleitet von selbst in den einzigen Samineltrichter. Diese Anordnung
hat außerdem den Vorteil, (laß die Feuergase der Rost- oder Ofenfeuerung zwischen
den Rohrbündeln eingeführt und nach entgegengesetzten Richtungen gleichmäßig durch
diese hindurchgeführt- werden können, so daß die beiden Kesselhälften ganz gleich
zur Wirkung kommen.
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Auf den Zeichnungen sind die drei geschilderten Ausführungsformen
beispielsweise veranschaulicht.
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Abb. I zeigt die steildachförmige Neigung der oben aneinanderstoßenden
unteren Wasserkammern und den bündigen bzw. abgetreppten Anschluß der anschließenden
Abgleitflächen des Mauerwerks.
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ALb. z läßt die Auseinanderrückung der steildachförmig gegeneinander
geneigten unteren Wasserkammern und den Abschluß des zwischen diesen gebildeten
Spaltes durch Schließklappen sowie die Anordnung von drei Scrtieraschentrichtern
erkennen.
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Abb. 3 veranschaulicht die von einem einzigen breiten Sammeltrichter
nach außen steil ansteigenden unteren Wasserkammern, die dabei nach unten auseinanderlaufenden
Rohrbündel und die Anordnung der die selbstt itigen ä Kreisläufe vervollständigenden
Rohrreihen außerhalb der Rohrbündel.
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Der Zeichnung der Patentschrift 383439 entsprechend sind die seitlichen
Rohrbündel mit a und b, die Oberkessel mit c, die besonderen Rührreihen
mit- d, z itnd die . Dampfüberhitzer mit. la, i bezeichnet. Die Bezeichnungen
-weichen zur Unterscheidung der verschiedenen Stellungen dieser Teile-nur durch
Indizes voneinander ab. Bei allen Ausführungsformen sind die unteren Wasserkammern
)i, ö sowie an diese bündig anschließende Abrutschflächen p öder a@,getreppt an
letztere anschließende Abrutschflächen p' mindestens nach dem Abgleitwinkel . der
Flugasche geneigt.
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Nach Abb. i gleitet die Flugasche über die hintere Wasserkammer n
und die Abrutschfläche p von selbst in den hinteren Sammelschacht q, in welchen
sie bei der Anordnung des Hauptpatents mittels besonderer Gebläse über die schwach
geneigte Wasserkammer hineingeblasen werden muß`_e. Nach vorn gleitet die Flugasche
über die vordere Kammer n und die Abrutschflächen p, p' in den Feuerraum
r zurück. Es besteht hier immer noch die Möglichkeit der dauernden Ansammlung von
Flugasche zwischen den gewissermaßen einen spitzen Trichter bildenden innersten
Rohrreihen der beiden Rohrbündel. Damit werden nicht nur die besonderen-Rohrreihen
d,
e, sondern auch die innersten Rohrreihen der Rohrbündel a, b bis zu einer
gewissen Höhe gegen die Hitze der Feuergase isoliert und unwirksam gemacht.
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Zur Behebung dieses Mißstandes ohne häufiges Einschalten der Flugaschenabfeggebläse
sind nach Abb. 2 die unteren Wasserkammern bei gleicher dachförmiger 'N eigung über
einem -Mittelschacht s voneinander abgerückt, so daß ein durch Klappen t verschließbarer
Spalt -is entstanden ist. Zwischen der Feuerung oder dein Ofen r' und der ersten
Wasserkammer n ist ein weiterer Aschentrichter v angeordnet. Man läßt hier die von
den Dampfüberhitzern k, i, von den oberen Enden der Rohrbündel und von den
Rohrreihen d', e' abgeblasene oder aus den Feuergasen 'herabsinkende Flugasche sich
bis zu einer gewissen Höhe auf den geschlossenen Klappen ansamine'n, damit bei deren
öffnen der ganze Aschenhuren auf einmal in den Mittelschacht s durchsackt. her die
Kammer n' gleitet die gröbste Flugasche dauernd oder in kurzen Zeitabständen von
selbst in den vorderen Sammelschacht v ab, während die feinste Flugasche über die
hintere Kaminei o' ebenfalls von selbst in den hinteren Schacht q abgleitet. -Mit
der -Möglichkeit, die zwischen den Rohrbündeln angehäufte Flugasche durch öffnen
der Klappen t von Zeit zu Zeit plötzlich oder bei ständig offen gelassenen Klappen
fortwährend in den Mittelschacht s abzuführen, ist der Entstehung solcher Wärmeverluste
vorgebeugt und die Raschheit der Entwicklung der nach dem Hauptpatent angestrebten
beiden Wasserumläufe gefördert. Die Dampfstrahlgebläse können vorsorglich beibehalten
werden, um in langen Zeitabständen die Winkel hinter den Rohranschlüssen ausblasen
zu können.
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Nach Abb.3 lassen sich durch Verlegung mit Flugasche entstehende Wärmeverluste
dadurch vollends hintanhalten, daß die Wasserkammern n", o" beiderseits eines einzigen
mittleren Flugaschenschachtes s' steil nach außen ansteigen und die besonderen Wasserrohrreihen
d", e" außerhalb der nun nach unten auseinanderlaufenden Rohrbündel ä', b" zu entsprechend
auseinandergerückten Oberkesseln c' gefiIrt werden. Die besonderen Rohrreihen d",
e" sind hiermit dem Ansammlungsbereich von Flugasche entrückt, während das Auseinanderla:?fen
der Rohrbündel nach unten die Ansai:imlung von Flugasche auf deren Grunde un-l auf
den unteren Wasserkammern erschwert, von welch letzteren die Asche ja ohnehin von
selbst in den ;;:eieinsamen Sammelschachts abgleitet. Mitten in den zwischen den
Rohrbündeln so geschaffenen großen freien Raum kann man nun den von der Feuerung
oder vom Ofen herkommenden Feuerungskanal w einführen, um von diesem die Feuergase
nach beiden Seiten gleichmäßig durch die beiden Rohrbündel hindurch in Füchse x
abziehen zu lassen, welche außerhalb des Kessels zusammenlaufen.