DE4238067C2 - Gruppe von progressiven Brillengläsern - Google Patents
Gruppe von progressiven BrillengläsernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gruppe von progressiven Brillenglä
sern mit jeweils einer asphärischen Fläche mit einem ersten
Sichtbereich für die Fernsicht, einem zweiten Sichtbereich für
die Nahsicht und einem zwischen diesen beiden Bereichen gelege
nen dritten Sichtbereich für die Zwischensicht, dessen Krümmung
entlang einer Progressionshauptmeridiankurve progressiv vari
iert, die sich vom oberen zum unteren Rand des Brillenglases
erstreckt und die drei Sichtbereiche aufeinanderfolgend durch
quert und dabei durch drei vorbestimmte Punkte der asphärischen
Fläche verläuft, nämlich durch einen ersten Punkt im ersten
Sichtbereich, der Punkt für die Messung der Brechkraft für die
Fernsicht genannt wird und in dem die asphärische Fläche einen
ersten vorbestimmten Wert für die mittlere Flächenbrechkraft
aufweist, durch einen zweiten Punkt, der zwischen dem ersten
Punkt und dem geometrischen Mittelpunkt der asphärischen Fläche
gelegen ist und Montagezentrum genannt wird, und durch einen
dritten Punkt im zweiten Sichtbereich, der Punkt für die Mes
sung der Brechkraft für die Nahsicht genannt wird und in dem
die asphärische Fläche einen zweiten vorbestimmten Wert für die
mittlere Flächenbrechkraft aufweist, wobei die Differenz zwi
schen dem ersten und zweiten Wert der mittleren Flächenbrech
kraft gleich der Brechkraftaddition A des Brillenglases ist und
wobei die Hauptmeridiankurve in einer Vorderansicht der asphä
rischen Fläche eine Form aufweist, die von dem Wert der Brech
kraftaddition A abhängt und die einen ersten Teil, der sich
vertikal vom oberen Rand des Brillenglases bis zum zweiten
Punkt erstreckt, und einen zweiten Teil, der sich von dem zwei
ten Punkt schräg in Richtung zur Nasenseite des Brillenglases
erstreckt, umfaßt, wobei der zweite Teil der Hauptmeridiankurve
ein Segment aufweist, welches sich vom Montagezentrum bis zu
einem vierten Punkt, der oberhalb des dritten Punktes gelegen
ist, global in einer ersten Richtung erstreckt, die mit dem er
sten vertikalen Teil der Hauptmeridiankurve einen ersten Winkel
α mit einem vorbestimmten Wert bildet.
Multifokale ophtalmische Linsen bzw. progressive Brillengläser
sind derzeit gut bekannt. Sie werden
üblicherweise benutzt, um die Fehlsichtigkeit bzw.
Weitsichtigkeit zu korrigieren, wobei sie es dem
Brillenträger ermöglichen, Gegenstände in einem großen
Bereich von Abständen zu beobachten, ohne daß er seine
Brille für die Sicht von entfernteren Gegenständen
heranziehen muß. Üblicherweise fertigen die Hersteller von
progressiven Brillengläsern eine Familie bzw. Gruppe von
halbfertigen Brillengläsern, d. h. zunächst wird allein die
Oberfläche bzw. die Fläche der Brillengläser derselben
Familie bzw. derselben Gruppe mit den oben erwähnten drei
Sichtbereichen hergestellt. Die andere Oberfläche bzw.
Fläche der Brillengläser der Gruppe wird später mit einer
Flächenbrechkraftform oder torischen Form mit einer für
jeden Brillenträger geeigneten Krümmung entsprechend den
Verschreibungen eines Augenarztes fertiggestellt. In einer
selben Familie bzw. einer Gruppe von Brillengläsern ändert
sich die Brechkraftaddition stufenweise von einem
Brillenglas zum anderen der Gruppe zwischen einem minimalen
Additionswert und einem maximalen Additionswert.
Üblicherweise betragen der minimale und der maximale
Additionswert 0,5 bzw. 3,5 Dioptrien, während die Addition
von 0,25 Dioptrien zu 0,25 Dioptrien von einem Brillenglas
zum anderen der Familie variiert. In diesem Fall umfaßt die
Familie bzw. die Gruppe der Brillengläser dreizehn
Brillengläser.
Unter den im Handel erhältlichen progressiven Brillengläsern
gibt es prinzipiell zwei Arten von Brillenglasfamilien. In
der ersten Art von Brillenglasfamilien ist die Länge der
Progression, d. h. der Abstand zwischen dem ersten und
dritten oben erwähnten Punkt der Progressionshauptmeridian
kurve konstant und der Gradient der optischen Brechkraft ist
von einem Brillenglas zum anderen dieser ersten Familienart
veränderlich (FR-PS 2 058 499 sowie dessen Zusatzpatente
FR-PS 2 079 663 und 2 193 989).
Bei der zweiten Art von Brillenglasfamilien ist der Gradient
der optischen Brechkraft entlang der Progressionshaupt
meridiankurve konstant und identisch für alle Brillengläser
dieser zweiten Art von Brillenglasfamilien unabhängig von
ihrer Brechkraftaddition (JP-PS 54-85743).
Bekanntlich weisen multifokale bzw. progressive Brillen
gläser unabhängig von der Art der Familie, zu der sie
gehören, unvermeidlich optische Aberrationen (Astigmatismus,
Distorsion bzw. Verzeichnung, Bildfeldkrümmung, etc.) auf,
die den Sehkomfort beeinträchtigen, und zwar sowohl beim
statischen als auch beim dynamischen Sehen. Wenn außerdem
die Fehlsichtigkeit des Fehlsichtigen zunimmt und die
Benutzung von Brillengläsern mit einer stärkeren Brechkraft
addition erforderlich wird, erfordert der Übergang zu
Brillengläsern mit stärkerer Brechkraftaddition
üblicherweise eine Anstrengung bzw. Leistung einer
physiologischen Anpassung von Seiten des Brillenträgers. Die
Anpassungszeit kann einen oder mehrere Tage entsprechend den
Umständen erfordern.
In der Vergangenheit sind die Bemühungen der Hersteller von
progressiven Brillengläsern hauptsächlich auf die
Verbesserung des Sehkomforts gerichtet gewesen.
Vor wenigen Jahren hat die Anmelderin eine Art einer
Brillenglasfamilie bzw. einen Satz von Brillengläsern
vorgeschlagen, um die Anstrengungen bzw. Bemühungen der
physiologischen Anpassung bzw. die Anpassungszeiten während
des Übergangs von einem Paar von Brillengläsern mit einer
Brechkraftaddition mit einem ersten Wert zu einem Paar von
Brillengläsern mit einer Addition mit einem zweiten höheren
Wert zu vermindern bzw. zu verkürzen (FR-PS 2 617 989 bzw. US-A 4,838,674).
Heutzutage ist es wünschenswert, noch mehr die Sehbedürfnisse
von Fehlsichtigen zufriedenzustellen, indem insbesondere
deren Haltung und deren Gewohnheiten, wie das Heranrücken
der Arbeitsebene (Verminderung des Abstandes der Nahsicht,
wie man sie mit zunehmendem Alter des Fehlsichtigen
feststellt) zu berücksichtigen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb,
eine Gruppe von progressiven Brillengläsern oder
genauer eine Familie bzw. einen Satz von Brillengläsern
vorzuschlagen, die bzw. der bevorzugt die Elevation bzw.
Höhe oder Absenkung der Augen im Augenorbit bzw. Augen
umlauf, wobei diese Elevation bzw. Höhe selber von der
Neigung des Kopfes in der Sagittalebene (Vertikalebene, die
durch die Mitte der Linie, die die Drehzentren der zwei
Augen verbindet und senkrecht zu dieser verläuft) und dem
Sehabstand abhängt, und gleichfalls die Variationen
(Verminderung) des Nahsichtabstandes mit Zunahme des Alters
des Fehlsichtigen berücksichtigt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einem Brillenglas des
oben definierten Typs dadurch, daß der
erste Winke α
von der Brechkraftaddition A 1
gemäß einer wachsenden Funktion α = f(A) abhängt, und die Hauptmeridiankurve
bevorzugt mit einem zweiten Segment versehen ist, welches sich von dem
vierten Punkt zum dritten Punkt global in einer zweiten
Richtung erstreckt, die mit dem ersten vertikalen Teil der
Hauptmeridiankurve einen zweiten Winkel mit einem
vorbestimmten Wert wie 0 < ω < α einschließt, wobei die
asphärische Fläche einen Wert der mittleren
Flächenbrechkraft SC im vierten Punkt aufweist, der gleich
SC = SL + k · A
ist, wobei SL der erste vorbestimmte Wert der mittleren
Flächenbrechkraft im ersten Punkt zur Messung der Brechkraft
für die Fernsicht, A die Brechkraftaddition und k ein
Koeffizient wie 0,8 < k < 0,92 ist, sowie jedes Brillenglas der Gruppe
eine Brechkraftaddition A 1 aufweist und die Werte der Brechkraftaddition der
Brillengläser voneinander verschieden sind.
Umfangreiche Untersuchungen und zahlreiche Tests, die an
einer Gruppe von einigen hundert Personen ausgeführt worden
sind, haben die Wirksamkeit der vorstehenden Lösung belegt.
Bevorzugt hängt der vorbestimmte Wert des zweiten Winkels ω
von der Brechkraftaddition A gleichfalls gemäß einer
wachsenden Funktion ω = g(A) ab. Ebenso hat bevorzugt der
Koeffizient k einen Wert, der von der Brechkraftaddition A 1
gemäß einer abnehmenden Funktion k = i(A) abhängt.
Schließlich haben in einem Koordinatensystem, in welchem die
Abszissenachse dem horizontalen Durchmesser des
Brillenglases mit Kreisform in Vorderansicht und die
Ordinatenachse dem vertikalen Durchmesser des Brillenglases
entspricht, die Ordinate und die Abszisse des vierten
Punktes und die Abszisse des dritten Punktes Werte, die von
der Brechkraftaddition A gemäß zugeordneten wachsenden bzw.
zunehmenden Funktionen aufweisen, wie später erläutert wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung
beispielsweise beschrieben; in dieser zeigt:
Fig. 1 eine Vorderansicht, die die asphärische Fläche eines
Brillenglases gemäß der Erfindung zeigt;
Fig. 2 eine schematische Darstellung, die veranschaulicht,
wie einer der Punkte der asphärischen Fläche in Fig. 1
bestimmt wird;
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich der in Fig. 1, die in
vergrößertem Maßstab die Form der Hauptmeridiankurve der
asphärischen Fläche für drei verschiedene Werte der
Brechkraftaddition zeigt;
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 3, die eine weitere
Ausführungsform, ebenfalls für drei Werte der
Brechkraftaddition zeigt; und
Fig. 5 ein Diagramm, welches veranschaulicht, wie der Wert
der mittleren Flächenbrechkraft der asphärischen Fläche
entlang der Hauptmeridiankurve für verschiedene Werte der
Brechkraftaddition variiert.
Fig. 6 ein Diagramm, welches die Korrektur α′ zeigt, um
die der Winkel α in Fig. 1 vergrößert oder verkleinert wird
in Abhängigkeit von dem Wert der Addition A und der Vielsich
tigkeit des Brillenträgers.
Die in Fig. 1 gezeigte Linse bzw. das Brillenglas G umfaßt
eine asphärische Fläche S, die konkav oder konvex sein kann
und die bevorzugt kontinuierlich ist. Die Fläche S umfaßt in
bekannter Weise in ihrem oberen Teil einen ersten,
Flächenbrechtkraft- oder asphärischen Sichtbereich VL, der
eine für die Fernsicht geeignete Krümmung aufweist, und in
seinem unteren Teil einen zweiten Flächenbrechtkraft- oder
asphärischen Sichtbereich VP, der eine für die Nahsicht
geeignete Krümmung aufweist. Zwischen den Bereichen VL und
VP befindet sich in bekannter Weise ein dritter Sichtbereich
VI, der eine Krümmung aufweist, die für die Zwischensicht
geeignet ist und die entlang einer Progressionshaupt
meridiankurve MM′ variiert: Im Anwendungsfall bzw. bei
Benutzung erstreckt sich die Kurve MM′ vom oberen Rand zum
unteren Rand der Linse bzw. des Brillenglases G und
durchquert aufeinanderfolgend die drei Sichtbereiche VL, VI
und VP im wesentlichen in deren Mitte. Wenn die Fläche S
konvex ist, nimmt die Krümmung der Hauptmeridiankurve MM′
von oben nach unten entlang der Kurve MM′ zu (der
Krümmungsradius selber nimmt dabei ab). Wenn die Fläche S
dagegen eine konkave Fläche ist, dann nimmt die Krümmung von
oben nach unten entlang der Kurve MM′ ab (während der
Krümmungsradius hierbei zunimmt).
In Fig. 1 bezeichnet der Punkt O den geometrischen
Mittelpunkt der asphärischen Fläche S, die in Vorderansicht
eine kreisförmige Kontur hat, während L den Punkt zur
Messung der Brechkraft für die Fernsicht, P den Punkt zum
Messen der Brechkraft für die Nahsicht und D das Montage
zentrum des Brillenglases bezeichnet. Die Hauptmeridiankurve
MM′ verläuft durch die drei Punkte L, D und P die vorbe
stimmte Punkte der asphärischen Oberfläche bzw. Fläche S
sind. Diese drei Punkte L, D und P sind üblicherweise durch
geeignete Markierungen bezeichnet, die vom Hersteller des
Brillenglases auf die asphärische Fläche von diesem
gezeichnet werden.
Im Punkt L weist die asphärische Fläche S einen ersten
vorbestimmten Wert für die mittlere Flächenbrechkraft auf,
die für die Fernsicht geeignet ist, während sie im Punkt P
einen zweiten vorbestimmten Wert für die mittlere Flächen
brechkraft aufweist, die für die Nahsicht geeignet ist.
Bekanntlich ist die mittlere Flächenbrechkraft Smoy in
irgendeinem Punkt einer asphärischen Fläche einer
ophtalmischen Linse bzw. eines Brillenglases durch die
folgende Beziehung definiert:
wobei n der Brechungsindex des Glases der ophtalmischen
Linse bzw. des Brillenglases und R₁ und R₂ die
Hauptkrümmungsradien der asphärischen Fläche S im
betrachteten Punkt dieser Fläche sind. Die Differenz
zwischen der mittleren Flächenbrechkraft SP im Punkt P und
der mittleren Flächenbrechkraft SL im Punkt L
repräsentiert die Brechkraftaddition A des Brillenglases.
Die Punkte L und P sind durch die DIN-Norm 58208 definiert.
In einem Koordinatensystem, in welchem die Abszissenachse
X′X dem horizontalen Durchmesser des Brillenglases G mit
kreisförmiger Form in Vorderansicht und die Koordinatenachse
Y′Y dem vertikalen Durchmesser des Brillenglases entspricht,
befindet sich der Punkt L im Fernsichtbereich VL über der
vertikalen Achse Y′Y in einem Abstand yL vom geometrischen
Mittelpunkt der Oberfläche S, der üblicherweise gleich +8
mm ist. Der Punkt P ist im Nahsichtbereich VP gelegen. Bei
den bekannten Brillengläsern haben die Koordinaten xP und
yP Werte, die für alle Brillengläser einer selben
Brillenglasfamilie konstant sind und üblicherweise gleich
+2,5 mm bzw. -14 mm unabhängig von dem Wert A der
Brechkraftaddition sind. Bei dem Brillenglas gemäß der
Erfindung kann die Ordinate yP des Punktes P konstant und
z. B. gleich -14 mm sein, wie bei den bekannten
Brillengläsern, jedoch die Abszisse xP des Punktes P
variiert in Abhängigkeit von dem Wert A der Brechkraft
addition, wie nachfolgend erläutert werden wird.
Das Montagezentrum D ist definiert, wie es in Fig. 2
angegeben ist. In dieser Fig. bezeichnet G wie zuvor das
Brillenglas mit seiner asphärischen Fläche S, während PML
die Mittelebene des Brillenglases G bezeichnet, die im
Benutzungsfall einen Winkel von 12° mit der vertikalen Ebene
einschließt, die die Linie enthält, welche die Drehzentren
der Augen eines Brillenträgers verbindet, AR die Sichtlinie
oder Betrachtungsachse eines Auges bezeichnet und PF die
"Frankfurtebene" bezeichnet. Die Ebene PF ist die Ebene, die
durch den Tragion T des Ohres und durch den unteren Rand des
Orbits bzw. der Umlaufbahn des Auges OO hindurchgeht. Das
Montagezentrum D ist definiert als der Schnittpunkt der
Betrachtungsachse bzw. Sichtachse AR mit der asphärischen
Fläche S, wenn der Brillenträger gerade vor sich einen
länglichen Punkt betrachtet; die Sichtachse AR und die
"Frankfurtebene" PF sind dann beide horizontal.
Üblicherweise liegt der Punkt D halbwegs zwischen den
Punkten O und L. Mit anderen Worten ist die Ordinate yD
des Punktes D üblicherweise etwa gleich +4 mm.
Nach Fig. 1 sind die Sichtbereiche VL und VI durch eine
Kurve B₁ abgegrenzt bzw. getrennt, die die
Hauptmeridiankurve MM′ im Punkt D schneidet und entlang der
die Bereiche VL und VI bevorzugt in kontinuierlicher Weise
verbunden sind. In gleicher Weise sind die beiden
Sichtbereiche VI und VP durch eine zweite Kurve B₂
begrenzt bzw. getrennt, die die Hauptmeridiankurve MM′ in
einem Punkt C (der nachfolgend definiert wird) schneidet und
entlang der die zwei Bereiche VI und VP bevorzugt
kontinuierlich verbunden sind. Die Erfindung ist nicht auf
die Form und die Anordnung der in Fig. 1 gezeigten Kurven
B₁ und B₂ beschränkt. Tatsächlich können die Kurven B₁
und B₂ die Hauptmeridiankurve MM′ in Punkten schneiden,
die sich von den Punkten D und C unterscheiden.
Wie es gleichfalls in Fig. 1 gezeigt ist, umfaßt die
Hauptmeridiankurve MM′ in bekannter Weise einen ersten Teil
MD, der sich von dem oberen Rand des Brillenglases G bis zum
Montagezentrum D vertikal erstreckt und in Vorderansicht mit
dem entsprechenden Teil der vertikalen Achse Y′Y
übereinstimmt, und einen zweiten Teil DP oder DM′, der sich
von dem Montagezentrum D schräg in Richtung zur nasalen
Seite bzw. Nasenseite des Brillenglases G erstreckt (das in
Fig. 1 dargestellte Brillenglas ist ein Brillenglas, welches
für die Ausrüstung des rechten Auges eines Brillenträgers
bestimmt ist).
Gemäß einem Merkmal der Erfindung ist der zweite Teil DM′
der Hauptmeridiankurve MM′ selber in ein erstes Segment DC,
welches sich vom Montagezentrum D bis zu einem vierten
vorbestimmten Punkt C erstreckt, der oberhalb des Punktes P
gelegen ist, und ein zweites Segment CP oder CM unterteilt,
welches sich von dem vierten Punkt C zumindest bis zum Punkt
P erstreckt. In jedem Fall erstreckt sich das erste Segment
DC global in einer ersten Richtung, die einen vorbestimmten
Winkel α mit der vertikalen Achse Y′Y und somit ebenfalls
mit dem ersten Teil MD der Hauptmeridiankurve MM′ bildet.
Der Wert des Winkels α hängt von der Brechkraftaddition A
ab und ist eine mit dieser wachsende Funktion.
Beispielsweise ist der Wert für α durch die Formel:
α = f(A) = 1,574 A² - 3,097 A + 12,293 (2)
gegeben, in welcher A in Dioptrien und α in Grad
ausgedrückt ist. Im Punkt C hat die asphärische Fläche S
eine mittlere Flächenbrechkraft SC die durch die Gleichung:
SC = SL + k · A (3)
gegeben ist, in welcher SL die mittlere Flächenbrechkraft
der Fläche S im Punkt L, A die Brechkraftaddition (Addition
der mittleren Flächenbrechkraft) zwischen den Punkten L und
P der Fläche S und k ein Koeffizient ist, dessen Wert
zwischen 0,8 und 0,92 liegt. Bevorzugt hängt der Wert des
Koeffizienten k von der Brechkraftaddition A ab und ist eine
mit diesem abnehmende Funktion. Beispielsweise ist der Wert
des Koeffizienten k durch die Gleichung:
k = i(A) = - 0,00836 A² + 0,00381 A + 0,8977 (4)
gegeben, in welcher A wiederum in Dioptrien ausgedrückt ist.
Bevorzugt bildet das zweite Segment CM′ in Bezug auf die
vertikale Achse Y′Y einen Winkel ω der einen vorbestimmten
Wert zwischen 0 und dem Wert des Winkels α hat. Wenn der
Wert des Winkels ω auch konstant sein kann, hängt er
bevorzugt von der Addition A in einer mit dieser wachsenden
Funktion ab. Beispielsweise ist der Wert des Winkels
gegeben durch die Gleichung:
ω = g(A) = 0,266 A² - 0,473 A + 2,967 (5),
in welcher A wiederum in Dioptrien und ω in Grad
ausgedrückt ist.
Bevorzugt hat die Ordinate yC des Punktes C in dem
Koordinatensystem X′X, Y′Y einen vorbestimmten Wert, der von
der Brechkraftaddition A gemäß einer mit dieser wachsenden
Funktion abhängt. Beispielsweise ist der Wert der Ordinate
durch die Gleichung:
yC = h(A) = 0,340 A² - 0,425 A - 6,422 (6)
gegeben, in welcher A in Dioptrien und yC in mm
ausgedrückt ist. Wenn der Wert der Abszisse xC des Punktes
C auch konstant, d. h. unabhängig von der Brechkraftaddition
A (Fig. 4) sein kann, hat die Abszisse xC bevorzugt einen
Wert, der ebenfalls eine mit der Brechkraftaddition
wachsende Funktion ist. Beispielsweise ist der Wert der
Abszisse C durch die Gleichung:
xC = j(A) = 0,152 A² - 0,293 A + 2,157 (7)
gegeben, in welcher A in Dioptrien und xC in mm
ausgedrückt ist.
Der Punkt P hat eine Ordinate yP, deren Wert konstant
(unabhängig von der Brechkraftaddition A) ist und
beispielsweise gleich -14 mm beträgt wie bei den bekannten
multivokalen Linsen bzw. Gleitlinsen bzw. Gleitsichtgläsern.
Die Abszisse xP des Punktes P hat einen Wert, der von der
Addition A gemäß einer mit dieser wachsenden Funktion
abhängt. Beispielsweise ist die Abszisse xP durch die
Gleichung:
xP = m(A) = 0,222 A² -0,438 A + 2,491 (8)
gegeben, in welcher A wiederum in Dioptrien und xP in mm
ausgedrückt ist. Fig. 3 zeigt die Form der
Hauptmeridiankurve MM′ für drei verschiedene Werte der
Brechkraftaddition A, beispielsweise für A = 1 Dioptrien, A
= 2 Dioptrien und A = 3 Dioptrien, wobei α, ω, xC,
yC und xP Werte haben, die mit der Addition A wachsende
Funktionen sind. In Fig. 3 sind die Winkel α und ω und
die Punkte C, P und M′ gekennzeichnet, indem der
entsprechende Buchstabe mit dem Index "1" oder "2" oder "3"
versehen ist in Abhängigkeit davon, ob die Brechkraft
addition 1 oder 2 oder 3 Dioptrien beträgt. In Fig. 3
entspricht die Größe der Winkel α und ω nicht der
Realität, sondern sie ist aus Gründen der Klarheit der
Zeichnung vergrößert worden (gleiches gilt für die Fig. 4,
die sich von Fig. 3 im wesentlichen durch die Tatsache
unterscheidet, daß die Abszisse xC gleich einer Konstanten
im Fall der Fig. 4 ist. In beiden Fällen (Fig. 3 und 4) kann
man beobachten, daß der erste Teil MD der Hauptmeridiankurve
MM′ eine Form aufweist, die unverändert bleibt unabhängig
von dem Additionswert A.
Um die Fläche S des Brillenglases gemäß der Erfindung zu
definieren, beginnt man damit, die Positionen der Punkte L,
D, C und P der Hauptmeridiankurve MM′ zu definieren, die die
Form dieser Kurve MM′ bestimmen. Beispielsweise beträgt xL
= xD = 0, yL = + 8 mm, yD = + 4 mm, yP = -14 mm wie
bei den bekannten Brillengläsern und sind die Werte von α,
ω, yC, xC und xP jeweils durch die oben
angegebenen Gleichungen (2), (5), (6), (7) und (8) definiert.
Wenn die Form der Hauptmeridiankurve MM′ einmal definiert
worden ist, dann wählt man nachfolgend das Variationsgesetz
oder Progressionsgesetz der Krümmung der Fläche S entlang
dieser Kurve MM′. Letztere kann eine ombilische Kurve der
Fläche S sein, d. h. eine Kurve, in jedem Punkt von der die
beiden Hauptkrümmungsradien der Fläche gleich sind. Auf
jeden Fall ist es für die Anwendung der Erfindung nicht
notwendig, daß die Kurve MM′ eine ombilische Kurve aufweist,
vielmehr können in jedem Punkt dieser Kurve die zwei
Hauptkrümmungsradien der Fläche S voneinander verschiedene
Werte aufweisen. Wenn das Gesetz der Variation der Krümmung
entlang der Hauptmeridiankurve MM′ definiert wird, sieht man
zu, daß der Wert der mittleren Flächenbrechkraft SC im
Punkt C die Gleichung (3) erfüllt, wobei der Wert des
Koeffizienten k in dieser Gleichung zwischen 0,8 und 0,92
liegt. Der Wert des Koeffizienten k kann beispielsweise
durch die weiter oben angegebene Gleichung (4) gegeben sein.
Wenn man das Gesetz der Variation der Krümmung entlang der
Hauptmeridiankurve MM′ wählt, sorgt man bevorzugt auch
dafür, daß der Gradient der mittleren Flächenbrechkraft auf
dem Segment DC größer als auf dem Segment CP der Kurve MM′
ist.
In der graphischen Darstellung der Fig. 5 zeigen die Kurven
a bis g ein Beispiel für das Gesetz der Variation der
mittleren Flächenbrechkraftwertes entlang der
Hauptmeridiankurve MM′ einer erfindungsgemäßen Familie von
Brillengläsern, die jeweils einen nominellen Additionswert
von 0,5D, 1D, 1,5D, 2D, 2,5D, 3D und 3,5D aufweisen. In der
graphischen Darstellung der Fig. 5 sind als Abszissenwerte
die Ordinate y des laufenden Punktes der Hauptmeridiankurve
MM′ und als Ordinatenwerte der Wert der Addition der
mittleren Flächenbrechkraft des auf der Kurve MM′
betrachteten Punktes in Bezug auf den Wert der mittleren
Flächenbrechkraft im Punkt L aufgetragen. Auf den Kurven a
bis g sind die Punkte, die jeweils den Punkten C und P auf
der Hauptmeridiankurve MM′ entsprechen, jeweils durch
denselben Buchstaben C oder P bezeichnet, denen ein Index
entsprechend dem Wert der nominellen Addition bzw. dem
Nennzuwachs A im Bezug auf jede der Kurven a bis g
entspricht.
In Fig. 5 kann man sehen, daß für die Werte der Ordinate y
größer als +4 mm, d. h. für den Teil MD der
Hauptmeridiankurve MM′ der Wert der mittleren
Flächenbrechkraft konstant oder im wesentlichen konstant
bleibt und gleich der mittleren Flächenbrechtkraft SL im
Punkt L ist unabhängig von dem Wert der Addition A. In
gleicher Weise bleibt für die Werte der Ordinate y kleiner
yP (-14 mm) d. h. für das Segment PM′ der
Hauptmeridiankurve MM′ die mittlere Flächenbrechtkraft
konstant oder im wesentlichen konstant und gleich der
mittleren Flächenbrechtkraft SL im Punkt L vergrößert um
den Nennwert der Addition A für jedes Brillenglas der
Familie. Für die Werte von y zwischen +4 mm und -14 mm, d. h.
entlang dem Teil DP der Hauptmeridiankurve MM′ wächst die
mittlere Flächenbrechtkraft vom Punkt D zum Punkt P mit
einem größeren Gradienten im Segment DC als im Segment CP.
Die Kurve h, die in Fig. 5 strichpunktiert dargestellt ist,
ist für die Funktion yC = h(A) repräsentativ, für die ein
Beispiel durch die oben wiedergegebene Gleichung (6) gegeben
ist.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Beispiel für das
Variationsgesetz beginnt für alle Additionswerte A der Wert
der mittleren Flächenbrechkraft vom Punkt D der
Hauptmeridiankurve MM′ an zuzunehmen und er hört vom Punkt P
dieser Kurve an auf zuzunehmen. Dies ist nicht
notwendigerweise immer so für die Ausführung der Erfindung.
Tatsächlich kann man beim Wählen des Variationsgesetzes für
die Krümmung entlang der Hauptmeridiankurve MM′ dafür
sorgen, daß die Krümmung zu variieren (in dem Fall einer
konvexen Fläche zu wachsen) beginnt von einem Punkt
verschieden vom Punkt D, der vom Punkt L abgelegen ist und
dessen Ordinate y einen Wert hat, der von dem Wert der
Addition A abhängt entsprechend der FR-PS 2 617 989. Ebenso
kann man in gleicher Weise dafür sorgen, daß die Krümmung
oder die mittlere Flächenbrechkraft weiterhin variiert (in
dem Fall einer konvexen Fläche anwächst) jenseits des
Punktes P bis zu einem anderen Punkt des Teils PM′ der
Hauptmeridiankurve MM′, wobei die Ordinate dieses anderen
Punktes und die zusätzliche Addition der Krümmung oder der
mittleren Flächenbrechkraft in diesem anderen Punkt in Bezug
auf den Punkt P Werte aufweist, die von dem Wert der
Addition A abhängen, wie es ebenfalls in der FR-PS 2 617 989
beschrieben ist. In dieser Beziehung entsprechen die Punkte
L und P der Fläche S des erfindungsgemäßen Glases den
Punkten A1 bzw. A2 der Fläche S des in Fig. 1 der FR-PS 2 617 989
dargestellten Brillenglases.
Wenn einmal das Progressionsgesetz gewählt worden ist, wie
es oben angegeben ist, kann der übrige Teil der Fläche S des
Brillenglases G in üblicher Weise bestimmt werden,
beispielsweise wie es in der FR-PS 2 058 499 und den beiden
Zusatzpatenten FR-PS 2 079 663 und 2 193 989 beschrieben ist.
Somit führt bei den erfindungsgemäßen Brillengläsern die
Unterteilung der Hauptmeridiankurve MM′ in dem
Zwischensichtbereich VI in zwei Segmente DC und CP, eine
Unterteilung, die sich mit dem Wert der Addition A ändert,
zumindest was den Wert des Winkels α und, bevorzugt, auch
den Wert der Ordinate yC des Punktes C betrifft und
eventuell auch was den Wert des Winkels ω und die Werte der
Abszissen xC und xP der Punkte C und P anbetrifft, zu
einer besseren binokularen Sicht unter Berücksichtigung der
Gewohnheiten und der natürlichen Haltung von Fehlsichtigen
bzw. Weitsichtigen bzw. Altersweitsichtigen. Außerdem
erlaubt es die Verteilung der Brechkraft oder der mittleren
Flächenbrechkraft entlang der Hauptmeridiankurve MM′, eine
Verteilung, die sich mit dem Nennwert der Addition A ändert
und die einen vorbestimmten Wert der mittleren
Flächenbrechkraft im Punkt C berücksichtigt, wobei letzterer
Wert selber vom Nennwert der Addition A abhängt, die
verbleibende subjektive Akkommodation weniger zu
beanspruchen, was die visuelle Ermüdung vermindert und für
einen besseren Komfort sorgt. Diesbezüglich ist die
Erfindung mit Untersuchungen überprüft worden, die an einer
großen Zahl von Personen ausgeführt worden sind und die
gezeigt haben, daß die bevorzugte Elevation bzw. Höhe der
Augen in dem Orbit bzw. der Umlaufbahn OO (Fig. 2), d. h.
der Winkel zwischen der Achse AR und der Ebene PF von der
Neigung des Kopfes, d. h. von dem Winkel, den die Ebene PF
mit der Vertikalen bildet, und dem Sichtabstand, d. h. dem
Abstand, in welchem sich das beobachtete Objekt befindet,
abhängt und das der Nahsichtabstand mit dem Alter des
Brillenträgers abnimmt.
In der vorstehenden Beschreibung berücksichtigt die
Definition der asphärischen Fläche S des erfindungsgemäßen
Brillenglases die Krümmung der anderen Brillenglasfläche
nicht, die für einen gegebenen Brillenglasträger gemäß der
Verschreibung eines Augenarztes gewählt wird, um, soweit
erforderlich, die Fehlsichtigkeit des Trägers zu korrigieren.
Die Differenz der Krümmungen der zwei Flächen des
Brillenglases in den Schnittpunkten der Flächen mit irgend
einem der vom Auge des Trägers ausgehenden Lichtstrahlen
induziert, wie es bekannt ist, ein Prisma oder einen
prismatischen Effekt mit einer vertikalen Komponente und
einer horizontalen Komponente.
Die vertikale Komponente des durch die Korrektur der
Fehlsichtigkeit induzierten Prismas kann zumindest teilweise
relativ leicht kompensiert werden entweder durch
Modifikationen der Neigung der Augen in deren Orbit oder
durch Modifikationen der vertikalen Position des Kopfes
(Modifikation der Neigung der Frankfurtebene von PF
- Fig. 2 - in Bezug auf die Horizontalebene) oder durch eine
Kombination der beiden vorstehenden Modifikationen.
Die horizontale Komponente des durch die Korrektur der
Fehlsichtigkeit induzierten Prismas kann nur durch
horizontale Augenbewegungen (Konvergenz) korrigiert werden,
die Positionsdifferenzen der Hauptmeridiankurve MM′ nach
sich ziehen.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß man bis zu einem
Wert von 1,5 Dioptrien der Addition A annehmen kann, daß das
Profil der Hauptmeridiankurven MM′ mit der Fehlsichtigkeit
und die Art der Kompensation des Prismas (durch eine
Bewegung des Kopfes oder durch eine Bewegung der Augen oder
durch eine Bewegung von Kopf und Augen zugleich) wenig
variiert. Für Additionen von mehr als 1,5 Dioptrien ist wohl
nur die Position des Punktes C von der Art der Kompensation
der vertikalen Komponente des Prismas vor allem für die
weitsichtigen und große Additionen abhängig. Außerdem kann
man davon ausgehen, daß sich in dem Bereich VP das Profil
der Hauptmeridiankurve unabhängig von der Fehlsichtigkeit
und der Art der Kompensation des Prismas nicht ändert.
Die Positionsdifferenzen der Hauptmeridiankurven MM′ hängen
nur sehr wenig von der Strategie ab, die zur Kompensation
der vertikalen Komponente des Prismas verwendet wird, denn
sie hängen im wesentlichen von der horizontalen Komponente
des Prismas ab. Eine Lösung, um für jeden Wert der Addition
A und somit für jedes Brillenglas der Brillenglasfamilie
bzw. des Brillenglassatzes die Differenzen der Positionen
bzw. Positionsdifferenzen der Hauptmeridiankurven für die
verschiedenen Brechkraftwerte des Brillenglases in dem
Fernsichtbereich VL zu verringern, besteht darin, den Wert
der horizontalen Komponente des Prismas entlang der
Hauptmeridiankurve MM′ zu minimieren. Dies kann in bekannter
Weise bewirkt werden. Wenn sich andererseits diese Lösung,
insbesondere für hohe Additionswerte und für hohe
Brechkraftwerte im Fernsichtbereich als ungenügend oder
nicht zu realisieren herausstellt, dann kann vorteil
hafterweise das Brillenglas G in seiner Gesamtheit um das
Montagezentrum D gedreht werden, um die horizontale
Komponente des durch die Korrektur der Fehlsichtigkeit
induzierten Prismas zu kompensieren. Dies läuft darauf
hinaus, daß der Teil bzw. das Segment DC der Haupt
meridiankurve MM′ um einen Winkel α′ mehr oder weniger als
bzw. zuzüglich oder abzüglich zu dem bereits in der
Beschreibung erwähnten Winkel α gedreht wird.
Die Fig. 6 zeigt für verschiedene Additionswerte A wie der
Winkel α′, in Grad ausgedrückt, in Abhängigkeit von der
Brechkraft, ausgedrückt in Dioptrien, des Brillenglases im
Fernsichtbereich variiert. Die Kurven k, l, m, n und p
entsprechen jeweils Werten der Brechkraft A von 3,00 D,
2,75 D, 2,50 D, 2,00 D und 0,75 D. Die oben angegebenen
Kurven k bis p sind für den Fall gezeichnet, in welchem der
Abstand zwischen dem Glas und dem Drehzentrum des Auges 27 mm
und die Neigung des Gestells 12° beträgt (Fig. 2).
Unter Berücksichtigung der vorstehenden Ausführungen für die
Kompensation der horizontalen Komponente des durch die
Korrektur der Fehlsichtigkeit induzierten Prismas kann der
Winkel α des Brillenglases des erfindungsgemäßen Brillen
glassatzes durch die folgende Gleichung bestimmt werden:
α = f(A) + α′ (9)
mit
α′ = a PVL + b (PVL)² (10)
wobei α, f(A) und α′ die bereits angegebenen Bedeutungen
haben, PVL die Brechkraft des Brillenglases im Fernsicht
bereich ist und a und b Koeffizienten sind, deren Wert von
dem Wert der Addition A abhängt. Wie es in Fig. 6 gezeigt
ist, haben die Kurven k bis p einen parabolischen Verlauf,
was erklärt, daß der Winkel α′ durch eine Funktion zweiten
Grades von PVL ausgedrückt werden kann, wie es in der
Gleichung (10) gezeigt ist. Die Koeffizienten a und b können
ausgehend von den Kurven k bis p bestimmt werden. Ihr Wert
kann, wie es bereits in Abhängigkeit vom Wert der Addition A
gezeigt ist, in allgemeiner Weise durch die folgenden
Beziehungen bestimmt werden:
0,2 < a < 0,4 (11)
6 · 10-3 < b < 1,2 · 10-2 (12).
Claims (16)
1. Gruppe von progressiven Brillengläsern mit jeweils einer asphärischen Flä
che (S) mit einem ersten Sichtbereich (VL) für die Fernsicht, einem zweiten Sicht
bereich (VP) für die Nahsicht und einem zwischen diesen beiden Bereichen gele
genen dritten Sichtbereich (V1) für die Zwischensicht, dessen Krümmung entlang
einer Progressionshauptmeridiankurve (MM′) progressiv variiert, die sich vom obe
ren zum unteren Rand des Brillenglases erstreckt und die drei Sichtbereiche auf
einanderfolgend durchquert und dabei durch drei vorbestimmte Punkte der asphä
rischen Fläche (S) verläuft, nämlich durch einen ersten Punkt (L) im ersten Sicht
bereich (VL), der Punkt für die Messung der Brechkraft für die Fernsicht genannt
wird und in dem die asphärische Fläche (S) einen ersten vorbestimmten Wert für
die mittlere Flächenbrechkraft aufweist, durch einen zweiten Punkt (D), der zwi
schen dem ersten Punkt (L) und dem geometrischen Mittelpunkt (O) der asphäri
schen Fläche (S) gelegen ist und Montagezentrum genannt wird, und durch einen
dritten Punkt (P) im zweiten Sichtbereich (VP), der Punkt für die Messung der
Brechkraft für die Nahsicht genannt wird und in dem die asphärische Fläche (S)
einen zweiten vorbestimmten Wert für die mittlere Flächenbrechkraft aufweist,
wobei die Differenz zwischen dem ersten und zweiten Wert der mittleren Flächen
brechkraft gleich der Brechkraftaddition A des Brillenglases ist und wobei die
Hauptmeridiankurve (MM′) in einer Vorderansicht der asphärischen Fläche (S) ei
ne Form aufweist, die von dem Wert der Brechkraftaddition A abhängt und die
einen ersten Teil (MLD), der sich vertikal vom oberen Rand des Brillenglases bis
zum zweiten Punkt (D) erstreckt, und einen zweiten Teil (DPM′), der sich von dem
zweiten Punkt (D) schräg in Richtung zur Nasenseite des Brillenglases erstreckt,
umfaßt, wobei
der zweite Teil (DPM′) der Hauptmeridiankurve (MM′) ein Segment (DC) aufweist, welches sich vom Montagezentrum (D) bis zu einem vierten Punkt (C), der ober halb des dritten Punktes (P) gelegen ist, global in einer ersten Richtung erstreckt, die mit dem ersten vertikalen Teil (MLD) der Hauptmeridiankurve (MM′) einen er sten Winkel α mit einem vorbestimmten Wert bildet, der von der Brechkraftadditi on A der einzelnen Brillengläser gemäß einer für A 1 wachsenden Funktion α = f(A) abhängt und wobei die asphärische Fläche (S) einen vorbestimmten Wert der mittleren Flächenbrechkraft (SC) im vierten Punkt (C) aufweist, der gleich SC = SL + k × Aist, wobei SL der erste vorbestimmte Wert der mittleren Flächenbrechkraft im er sten Punkt L, A die Brechkraftaddition und k ein Koeffizient gemäß0,8 < k < 0,92ist, wobei
jedes Brillenglas der Gruppe von progressiven Brillengläsern eine Brech kraftaddition A 1 aufweist, und
die Werte der Brechkraftaddition der Brillengläser voneinander verschieden sind.
der zweite Teil (DPM′) der Hauptmeridiankurve (MM′) ein Segment (DC) aufweist, welches sich vom Montagezentrum (D) bis zu einem vierten Punkt (C), der ober halb des dritten Punktes (P) gelegen ist, global in einer ersten Richtung erstreckt, die mit dem ersten vertikalen Teil (MLD) der Hauptmeridiankurve (MM′) einen er sten Winkel α mit einem vorbestimmten Wert bildet, der von der Brechkraftadditi on A der einzelnen Brillengläser gemäß einer für A 1 wachsenden Funktion α = f(A) abhängt und wobei die asphärische Fläche (S) einen vorbestimmten Wert der mittleren Flächenbrechkraft (SC) im vierten Punkt (C) aufweist, der gleich SC = SL + k × Aist, wobei SL der erste vorbestimmte Wert der mittleren Flächenbrechkraft im er sten Punkt L, A die Brechkraftaddition und k ein Koeffizient gemäß0,8 < k < 0,92ist, wobei
jedes Brillenglas der Gruppe von progressiven Brillengläsern eine Brech kraftaddition A 1 aufweist, und
die Werte der Brechkraftaddition der Brillengläser voneinander verschieden sind.
2. Gruppe von Brillengläsern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in einem Koordinatensystem, in welchem die Abszissenachse (X′X) dem horizonta
len Durchmesser des Brillenglases (G) mit Kreisform in Vorderansicht und die Or
dinatenachse (Y′Y) dem vertikalen Durchmesser des Brillenglases entspricht, die
Ordinate (yC) des vierten Punktes (C) einen vorbestimmten Wert aufweist, der von
der Brechkraftaddition A der einzelnen Brillengläser gemäß einer für A 1 wach
senden Funktion h(A) abhängt.
3. Gruppe von Brillengläsern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die wachsende Funktion f(A) durch die Gleichung
α = f(A) = 1,574 A² - 3,097 A + 12,293gegeben ist, wobei A in Dioptrien und α in Grad ausgedrückt ist.
4. Gruppe von Brillengläsern nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die wachsende Funktion h(A) durch die Gleichung
yC = h(A) = 0,340 A² - 0,425 A - 6,422gegeben ist, wobei A in Dioptrien und yC in mm ausgedrückt ist.
5. Gruppe von Brillengläsern nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der zweite Teil (DPM′) der Hauptmeridiankurve (MM′) ein
zweites Segment (CP) umfaßt, das sich an das erste Segment (DC) anschließt
und sich von dem vierten Punkt (C) zum dritten Punkt (P) global in einer zweiten
Richtung erstreckt, die mit dem ersten vertikalen Teil (MLD) der Hauptmeridian
kurve (MM′) einen zweiten Winkel ω einschließt, der einen vorbestimmten Wert
gemäß 0 < ω < a hat.
6. Gruppe von Brillengläsern nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der vorbestimmte Wert des zweiten Winkels ω von der Brechkraftaddition A der
einzelnen Brillengläser gemäß einer für A 1 wachsenden Funktion g(A) abhängt.
7. Gruppe von Brillengläsern nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die wachsende Funktion g(A) durch die Gleichung
ω = g(A) = 0,266 A² - 0,473A + 2,967gegeben ist, wobei A in Dioptrien und ω in Grad ausgedrückt ist.
8. Gruppe von Brillengläsern nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Koeffizient k einen Wert hat, der von der Brechkraftaddition
A gemäß einer abnehmenden Funktion i(A) abhängt.
9. Gruppe von Brillengläsern nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die abnehmende Funktion i(A) durch die Gleichung
k = i(A) = - 0,00836 A² + 0,00381 A + 0,8977gegeben ist, wobei A in Dioptrien ausgedrückt ist.
10. Gruppe von Brillengläsern nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gradient der mittleren Flächenbrechkraft der
asphärischen Fläche (S) in dem ersten Segment (DC) größer als in dem zweiten
Segment (CP) des zweiten Teils (DPM′) der Hauptmeridiankurve (MM′) ist.
11. Gruppe von Brillengläsern nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abszisse xC des vierten Punktes (C) einen Wert aufweist,
der von der Brechkraftaddition A der einzelnen Brillengläser gemäß einer für A 1
wachsenden Funktion j(A) abhängt.
12. Gruppe von Brillengläsern nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die wachsende Funktion j(A) durch die Gleichung
xC = j(A) = 0,152 A² - 0,293A + 2,157gegeben ist, wobei A in Dioptrien und xC in mm ausgedrückt ist.
13. Gruppe von Brillengläsern nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß bei konstanter Ordinate yP die Abszisse xP des dritten Punk
tes (P) einen Wert aufweist, der von der Brechkraftaddition A der einzelnen Bril
lengläser gemäß einer für A 1 wachsenden Funktion m(A) abhängt.
14. Gruppe von Brillengläsern nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die wachsende Funktion m(A) durch die Gleichung
xP = m(A) = 0,222 A² - 0,438 A + 2,491gegeben ist, wobei A in Dioptrien und xP in mm ausgedrückt ist.
15. Gruppe von Brillengläsern nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der erste Winkel α durch die Gleichung
α = f(A) + α′mitα′= a PVL + b (PVL)²gegeben ist, wobei A in Dioptrien und α und α′ in Grad gegeben sind, PVL die
Brechkraft des Brillenglases im Fernbereich in Dioptrien ausgedrückt ist und a und
b Koeffizienten sind, deren Wert von dem Wert der Addition A abhängt.
16. Gruppe von Brillengläsern nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Koeffizienten a und b gemäß
0,2 < a < 0,4
6 × 10-3 < b < 1,2 × 10-2definiert sind.
6 × 10-3 < b < 1,2 × 10-2definiert sind.
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FR9113873A FR2683642B1 (fr) | 1991-11-12 | 1991-11-12 | Lentille ophtalmique multifocale progressive. |
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DE4238067A1 DE4238067A1 (en) | 1993-05-13 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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