DE423198C - Verfahren zur Verwertung der Kocherabgase der Zellstoffindustrie - Google Patents
Verfahren zur Verwertung der Kocherabgase der ZellstoffindustrieInfo
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- DE423198C DE423198C DEM82979D DEM0082979D DE423198C DE 423198 C DE423198 C DE 423198C DE M82979 D DEM82979 D DE M82979D DE M0082979 D DEM0082979 D DE M0082979D DE 423198 C DE423198 C DE 423198C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C11/00—Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
- D21C11/06—Treatment of pulp gases; Recovery of the heat content of the gases; Treatment of gases arising from various sources in pulp and paper mills; Regeneration of gaseous SO2, e.g. arising from liquors containing sulfur compounds
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- Treating Waste Gases (AREA)
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur \rerwertung der Kocherabgase
in der Zellstoffindustrie. Es handelt sich im wesentlichen darum, aus den Kocherabgasen
organische, insbesondere aromatische Bestandteile auszuscheiden, vor allem solche,
die den Kochprozeß schädlich beeinflussen. Gemäß der Erfindung werden die Abgase
unter Hochhaltung der Temperatur durch
ίο an sich bekannte elektrische Niederschlag-'
vorrichtungen (Cottrell - Möller - Apparate) geleitet, die gegen Säuren und höhere Temperaturen
unempfindlich sind und ohne Schwierigkeit fraktioniert in der Weise betrieben werden können, daß durch Einhaltung
eines Temperaturgefälles die einzelnen organischen bzw. aromatischen Bestandteile
der Abgase, wie z. B. Cymol und Furfurol, getrennt voneinander gewonnen und für die
weitere Verwendung nutzbar gemacht werden können. Nach Durchgang durch die elektrischen Niederschlagsvorrichtungen werden
die Abgase entweder in Kühler und von dort aus in den Kalkturm oder Laugenbottich
geleitet oder aber gegebenenfalls über Vorwärmer Kochern zugeführt. Auf liese
Weise gelingt es, unter gleichzeitiger Wärmeausnutzung von organischen, dem Kochprozeß schädlichen Säuren freie SO2-Gase
wiederzugewinnen und die Kocherlaugen zu verstärken.
Wie das Verfahren im einzelnen durchgeführt werden kann, ergibt sich aus der schematischen
Darstellung der Zeichnung.
Aus dem Kocher 1 führt die Abgasleitung 2 zu den hintereinandergeschalteten
elektrischen Niederschlagsvorrichtungen 3, 4. In diesen findet eine Regelung der Temperatur
in der Weise statt, daß der Wasserdampf der Abgase dampfförmig bleibt, während
die Bestandteile mit höher liegendem Siedepunkt in den Vorrichtungen 3 und 4 ausgeschieden werden. Die Einrichtung
läßt sich leicht so treffen, daß in der elektrischen Niederschlagsvorrichtung 3 ζ. Β.
das Cymol aus den Kocherabgasen kondensiert und niedergeschlagen wird, während in der Vorrichtung 4 z. B. das Furfurol gewonnen
wird.
Die Hochhaltung der Temperatur ermöglicht die Einführung der Abgase durch die
Leitung 5 in einen zweiten Kocher 6. Eine andere Möglichkeit ist die, daß die Abgase
nach dem Durchgang durch die elektrischen Niederschlagsvorrichtungen 3 und 4 durch
einen Kühler 7 geführt und über die Leitung 8 dem LaugenLottich zugeleitet werden.
Im übrigen kann man die Abgase nach der elektrischen Behandlung auch in einen Absorptionsturm
oder in den Kalkturm einleiten. Bei der Einleitung der Abgase in den Kocher 6 kann der Kühler 7 durch einen im
Claims (2)
- 42:}Rückleitungskreislauf 9 Hegenden Vorwärmer ersetzt sein. Auch sonst sind noch mannigfache Abänderungen in der Durchführung des Verfahrens möglich.Die Angaben über die Menge des gewinnbaren Cymols sind in der Literatur ziemlich schwankend, je nach der Art, wie das Cymol bisher aus den Kocherabgasen gewonnen wurde. Am häufigsten wurde in der Weise gearbeitet, daß das Cymol aus den Laugenbassins abgeschöpft wurde, wobei aber eine vollständige Erfassung der ganzen Menge nicht möglich war. Auf diese Weise wurden nach der Angabe von Or.tenblad 0,35 kg und nach Angabe von K 1 a s ο η 0,65 kg Cymol pro Tonne Zellstoff gewonnen.Nach A s c h a η , der das öl direkt aus den Abgasen durch Kondensation abschied, entstehen auf die Tonne Zellstoff 1 bis 1,5 kg Rohcymol, je nach dem Alter des Holzes. Übereinstimmend geben sämtliche Autoren den Gehalt des gewonnenen Rohcymols an reinem Cymol mit etwa 80 Prozent an. Letzteres kann ohne große Schwierigkeit durch fraktionierte Destillation im Vakuum aus dem Rohöl erhalten werden. Der verbleibende Rest des Rohöls besteht aus Terpenen. Sowohl für Cymol wie auch für die Terpene hat insbesondere die Riechstoffindustrie großes Interesse.. Über das Furfurol gehen die Angaben über die Menge, die in den Kocherabgasen vornan- i den ist, ziemlich weit auseinander. Ein un- ' gefähres Bild über die zu gewinnenden Quantitäten an Furfurol kann man erhalten, wenn man bedenkt, daß im Holz etwa 7,8 Prozent Fentosane enthalten sind. Hiervon finden sich in der Ablauge auf Holz umgerechnet nur 4 Prozent wieder und im -Zellstoff je nach Kochung weitere 3 Prozent, so daß also ein Rest von ungefähr 0,8 Prozent in Form von Furfurol mit den Abgasen übergegangen sein wird. Man würde also für den Raummeter Holz ungefähr 2,7 kg Furfurol gewinnen, d. h. unter Berücksichtigung von Schälverlusten usw. etwa S kg Furfurol auf die Tonne Zellstoff.Die Reinigung des aus den Kocherabgasen ausgeschiedenen Rohfurfurols ist ohne weiteres in einer Rektifizierkolonne möglich. ! Reines Furfurol wird bekanntlich an Stelle von Benzin als Reinigungs- und Fettextraktionsmittel benutzt und auch als Ersatz von Formaldehyd verwendet (für Kunstharze, Triphenylmethanfarbstoffe). :Aus dieser Zusammenstellung erhellt, wie wesentlich es ist, wenn der Industrie ein Verfahren zugänglich gemacht wird, das eine leichte und bequeme Erfassung dieser wichtigen Nebenprodukte bei der Reinigung der Kocherabgase ermöglicht. DieseErfassung geschieht der Erfindung gemäß mit Hilfe des an sich bekannten elektrischen Niederschjagsverfahrens nach C ο 11 r e 11 - M ö 11 e r , d. h. die Abgase werden in den Bereich eines elektrisehen Hochspannungsfeldes gebracht und dabei von den festen oder tropfbar flüssigen Schwebeteilchen befreit. Wesentlich ist, daß die Abscheidung im elektrischen Feld unter Einhaltung einer so hohen Temperatur erfolgt, daß eine Umsetzung von SO2 in SO3 nicht möglich ist. Anderseits gibt die Anwendung der elektrischen Niederschlagsmethode die Möglichkeit, die Temperatur so zu regeln, daß der Wasserdampf der Abgase dampfförmig bleibt, während die Bestandteile mit höher liegendem Siedepunkt als Wasser, das sind eben insbesondere die aromatischen und organischen Stoffe, die der Erfindung gemäß wiedergewonnen werden sollen, im elektrischen Hochspannungsfeld ausgeschieden werden. Schaltet man mehrere elektrische Gasreiniger hintereinander, so ergibt sich eine'fraktionierte Ausscheidung, wie an sich bekannt, und man erhält an der einen Stelle C)TtIoI und an der folgenden das Furfurol. Die so von ihren schädlichen Bestandteilen befreiten SO2-Gase lassen sich ohne weiteres zur Verstärkung der Kocherlaugen benutzen.go Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Verwertung der Kocherabgase der Zellstoffindustrie, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase unter Hochhaltung der Temperatur durch an sich bekannte elektrische Nieder-" Schlagsvorrichtungen geleitet werden, derart, daß die in den Abgasen enthaltenen organischen, insbesondere aromatischen Bestandteile befreit und für die weitere Verwendung nutzbar gemacht werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische Niederschlagsverfahren in an sich bekannter Weise fraktioniert derart geleitet wird, daß durch Einhaltung eines Temperaturgefälles zwischen den einzelnen Niederschlagsvorrichtungen die in den Abgasen enthaltenen organischen Bestandteile getrennt voneinander gewonnen werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM82979D DE423198C (de) | 1923-11-07 | 1923-11-07 | Verfahren zur Verwertung der Kocherabgase der Zellstoffindustrie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEM82979D DE423198C (de) | 1923-11-07 | 1923-11-07 | Verfahren zur Verwertung der Kocherabgase der Zellstoffindustrie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE423198C true DE423198C (de) | 1925-12-22 |
Family
ID=7319482
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM82979D Expired DE423198C (de) | 1923-11-07 | 1923-11-07 | Verfahren zur Verwertung der Kocherabgase der Zellstoffindustrie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE423198C (de) |
-
1923
- 1923-11-07 DE DEM82979D patent/DE423198C/de not_active Expired
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