DE420648C - Verfahren zum Gerben tierischer Haeute - Google Patents

Description

• Verfahren zum Gerben tierischer Häute. Die durch Behandlung von fossilen Stoffen pflanzlicher Herkunft, wie Braunkohle, Torf oder Steinkohle, mit Oxydationsmitteln, wie Salpetersäure oder nitrosen Gasen, hergestellten Gerbstoffe liefern, insbesondere bei Verwendung in Mischung mit gewissen pflanzlichen Gerbstoffen, Leder, die eine dunkle Farbe aufweisen.
• Es wurde nun gefunden, daß man diesen Übelstand vermeiden kann, wenn man die Häute mit Gerbbrühen behandelt, die neben den erwähnten Oxydationsprodukten fossilcr Stoffe pflanzlicher Herkunft noch Ouebrachoextrakt oder andere Brenzcatechingerbstoffe, wie Fichtenrindenextrakt, oder Gemische dieser enthalten. Zu dem gleichen Ergebnis gclangt man, wenn man die beiden genannten Komponenten in beliebiger Reihenfolge nacheinander zur Anwendung bringt. Die in dieser Weise behandelten Häute können auch mit Pyrogallolgerbstoffen, wie Eichenrindenextrakt, nachgegerbt werden, ohne daß die Farbe dadurch geschädigt wird.
• Beispiel i.
• io Teile des aus Casseler Braun durch Oxydation mit Salpetersäure erhaltenen Gerbstoffes werden in mäßig heißem Wasser gelöst, mit 4o Teilen sulfitiertern Ouebrachoextrakt versetzt und mit Wasser zi5oo Teilen aufgefüllt. Ein in diese Gerbbrühe eingelegtes entkalktes Blößenstück im Gewicht von etwa 25 Teilen wird innerhalb 6 bis 8 Tagen durchgegerbt. Man erhält ein braunes, volles Leder.
• Analog verfährt man bei Verwendung von Gambirextrakt statt des Quebrachoextraktes. Beispiel 2.
• Ein Blößenstück wird zunächst gemäß Beispiel i mit einer Mischung des Gerbstoff s aus Casseler Braun und Salpetersäure mit Quebrachoextrakt vorgegerbt und danach mit Eichenholzextrakt nachgegerbt, indem das vorgegerbte feuchte Leder mit etwa 5oo Teilen 4' B# starker Eichenholzextraktbrühe :2 Tage im Walkzviinder behandelt wird. Man erhält ein braunes, etwas helleres Leder.
• Analog verfährt man, -,venn man bei der Vorgerbung an Stelle von Ouebrachoextrakt Fichtenrindenextrakt verweidet. Man erhält auch in diesem Falle ein braunes, festes Leder.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCH -. Verfahren zum Gerben tierischer Häute, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hautblößen gleichzeitig oder nacheinander mit Lösungen der durch Behandlung von fossilen Stoffen pflanzlicher Herkunft, wie Braunkohle, Torf oder Steinkohle, mit Oxydationsmitteln, wie Salpetersäure oder nitrosen Gasen, erhältlichen Gerbmitteln und Quebrachoextrakt oder anderen Brenzcatechingerbstoffen, wie Fichtenrindenextrakt, behandelt.