DE41739C - Messer mit zerlegbarem Griff - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

J. SCHMITT in OSNABRÜCK. Messer mit zerlegbarem Griff.

Patentirt im Deutschen Reiche vom g. März 1887 ab.

Die unter dem Namen Bistouri bis jetzt bekannten chirurgischen Messer leiden an dem ärztlicherseits vielfach empfundenen Uebelstande, dafs es sehr schwierig und oft unmöglich ist, dieselben von den ihnen nach einer Verwendung, namentlich an den Verbindungsstellen von Griff und Klinge, anhaftenden Wundabsonderungen gründlich zu reinigen. Bei der vorliegenden neuen Construction eines solchen Messers ist darauf Bedacht genommen, dasselbe derart leicht zerlegbar zu machen, dafs nach jeweiligem Gebrauch desselben jeder einzelne Theil für sich einer gründlichen Reinigung unterzogen werden kann.

Zu diesem Behufe besteht der Griff des Messers aus zwei einander gleichen Schalen a, von denen Fig. 4 die Aufsenseite, Fig. 7 die Innenseite veranschaulicht, und in welchen sich je an dem einen Ende ein knopflochähnlicher Schlitz b befindet, während das andere Ende mit einem cylindrischen Stift c versehen ist. Die Stifte c und die Rundungen der Schlitze b haben gleichen Durchmesser; dagegen sind die Stifte c nahe an ihrem Ende von beiden Seiten parallel zur Längsrichtung der Schalen so weit eingefeilt, dafs ihre Stärke an dieser Stelle mit der Weite des engeren Theiles der Schlitze b übereinstimmt. Auf der inneren Fläche jeder Schale, auf der sich auch der Stift c erhebt, befinden sich noch zwei kürzere Stifte d und e, welche bis zur Höhe des unteren Randes der Einfeilungen der Stifte c ragen. Die Zusammenstellung dieser beiden vorbeschriebenen Schalen mit zwei Klingen/, wie sie Fig. 5 und 6 darstellen, zu einem Bistouri kann nur geschehen, wenn beide Klingen geöffnete Stellung haben, genau Fig. 4 bis 7 entsprechend. Bei dieser Zusammenstellung gehen die Stifte c durch die in den Fufsenden der Klingen befindlichen runden Löcher g hindurch und treten in die Schlitze der gegenüberliegenden Schale ein, auf diese Weise, wie Fig. 3 andeutet, zu Drehpunkten für beide Klingen werdend. Die Stifte e sind gleichzeitig Hubbegrenzer und Stützpunkte für die Klingen bei offener wie bei geschlossener Stellung derselben, gemäfs Fig. 2, und die Stifte d schliefslich haben die Aufgabe, die Klingen in diesen beiden Stellungen zu fixiren, Fig. 1 und 2.

Nach erfolgter Zusammenstellung des Messers können nämlich die beiden den Griff bildenden Schalen α in der Richtung der in Fig. 4 und 7 eingezeichneten Pfeile, entsprechend der Länge der Schlitze, gegen einander verschoben werden, wobei diese Feststellung stattfindet. Die Kanten der engeren Theile der Schlitze fassen dabei in die Ein feilungen der Stifte c und verhindern so das Auseinanderfallen des Messers, während beide Klingen in offener Lage festgestellt sind. Werden beide Schalen nun wieder in der den Pfeilen entgegengesetzten Richtung verschoben, so sind beide Klingen beweglich. Schliefst man in dieser Lage der Schalen eine der beiden Klingen oder beide, so kann, wie Fig. 1 und 2 zeigen, die Verschiebung der Schale nicht so weit erfolgen, dafs die Stifte c in die Rundungen der Schlitze b treten, da die Stifte d vorher an die rechtwinkligen Kanten h der geschlossenen Klingen anstofsen. Das Messer kann daher, so lange

noch eine Klinge geschlossen ist, nicht aus einander genommen werden, also auch nichtin der Hand des Arztes während des Ge-. brauches aus einander fallen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Messer mit zerlegbarem, aus zwei Hälften α α bestehendem Griff und mit. zwei I durch · Verschieben der beiden Griffhälften in • offener wie in geschlossener Lage festzustellen- ' den Klingen ff, bei welchem die den Griff ! bildendeil einander gleichen Schalen a mit j knopflochähnlichen Schlitzen b, den cylindrii sehen, gegen das Ende eingefeilten Stiften c und den beiden als Stützpunkte und zur Feststellung der Klingen dienenden kürzeren Stiften d und e versehen sind.

   Hierzu, i, Blatt Zeichnungen.