DE41484C

DE41484C - Neuerung an Steuervorrichtungen für einkammerige Dampfwasserheber (Pulsometer)

Info

Publication number: DE41484C
Application number: DENDAT41484D
Authority: DE
Original assignee: Firma Carl Pieper in Berlin SW., Gneisenaustr. 110
Anticipated expiration: 1906-12-05

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 69: Pumpen.

Vorliegende Erfindung hat den Zweck, bei einkamm erigen Dampfwasserhebern, welche mit einem kolbenartigen, in einer Büchse geführten Dampfsteuerventil versehen sind, das Spiel dieses Ventils dadurch zu unterstützen, dafs der oben auf demselben lastende Druck-zur Zeit, da das Ventil sich öffnen soll, erniedrigt und, wenn es sich schliefsen soll, erhöht wird, im Uebrigen aber stets niedriger bleibt als der Dampfdruck. Unter einkammerigen Dampfwasserhebern sind dabei auch solche Doppelapparate dieser Art zu verstehen, bei denen jeder einzelne unabhängig von dem anderen mit Dampf gespeist wird.

Die zu besagtem Zwecke dienende Einrichtung besteht in einem einerseits mit dem Raum über dem Ventil, andererseits durch eine enge Oeffnung mit dem unteren Theil der Pumpenkammer in Verbindung stehenden Condensator, in welchem sich der zwischen dem Ventil und dessen Führungsbüchse entweichende Dampf vermöge des aus der Pumpenkammer einströmenden Wassers zu condensiren vermag.

Auf beiliegender Zeichnung bezeichnet P die Pumpenkammer eines Dampfwasserhebers der bezeichneten Art, K das Steuerventil, H dessen Führungsbüchse und D das Dampfzuleitungsrohr. U ist der Condensator. Dieser ist durch das Rohr R mit dem über dem Steuerventil K befindlichen freien Raum der Büchse H verbunden, durch die Oeffnung L dagegen mit der Kammer P. Zur Regulirung der Weite der Oeffnung L dient eine Schraube S oder eine andere geeignete Vorrichtung, wie ein Hahn oder ein Ventil.

Ist nun die Weite der Oeffnung L derart regulirt, dafs infolge der in der Kammer P auftretenden Druckunterschiede ein beschränktes Wasserquantum bei jeder Pulsation abwechselnd von P nach U und wieder zurück strömt, so wird während der Saugperiode des Apparates Wasser aus dem Condensator abfiiefsen und der von H aus in denselben eintretende Dampf an den abgekühlten Wänden condensirt werden. Der in U vorhandene Druck vermindert sich daher und das Ventil K wird mehr und mehr entlastet, bis der gegen das Ende der Saugperiode in der Kammer P sich erhöhende Drück dasselbe öffnet. . Während der nun folgenden Entleerungsperiode des Apparates strömt Wasser von P aus in den Condensator U hinein, und die Flächen, an denen der Dampf sich abkühlen kann, werden kleiner, mithin steigt der Druck in U allmälig und die Entlastung des Ventils K wird geringer, so dafs das am Ende der Entleerungsperiode in P eintretende Vacuum alsdann den Schlufs des Ventils herbeizuführen vermag. Hierbei ist besonders hervorzuheben, dafs in U der niedrigste Druck vorhanden ist, wenn der Druck in P anfängt zuzunehmen, der höchste Druck dagegen zur Zeit, da in P das Vacuum eintritt, und dafs somit die Druckverminderung einerseits und die Druckerhöhung andererseits in gleichem Sinne dahin wirken, das Ventil zu öffnen und zu schliefsen.

Je nachdem viel oder wenig Dampf zwischen dem Ventil und dessen Führungsbüchse hindurchströmt, ist der Verbindungskanal L mittelst der Schraube S mehr oder weniger weit zu öffnen. Wird der Kanal weit geöffnet, so steigt und fällt das Wasser in dem Conden-

Claims

sator in weiten Grenzen , dadurch werden •grofse Condensationsflä'chen frei und die Oberfläche des Wassers wird in gröfsere Unruhe versetzt, es vermag somit der GondensatÖr in diesem Zustande auch bei gföfse'rer' Undichtig-' keit des Steuerkolbens das durch diese" entweichende gröfsere Dampfquantum zu coriderisiren; ist die Undichtigkeit gering, so genügt eine geringere Bewegung der Wasseroberfläche, also eine geringere Öeffnung·-; des' Kanals. Es ist somit die Regulir'vorrichtung^: S derjenige Mechanismus, durch dessen richtige Einstellung die sonst schädliche Kolbenundichtigkeit unschädlich gemacht und mithin die Umsteuerung des Kolbens bewirkt werden kann.

Beieinkammerigen Dampfwasserhebern, welche mit einem kolbenartigen, in einer Büchse geführten Dampfsteuerventil versehen sind, die Anbringung eines Condensators (U), welcher einerseits mit dem Raum über dem Steuerventil·, andererseits durch eine Oeffnung (L) mit oder ohne Regulirschraube S mit der Pumpenkammer (P) in Verbindung steht.

Hierzu' ι Biätt^f Zeichnungen.