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Saugvorrichtung. Die Erfindung betrifft eine Saugvorrichtun-, im besonderen
einen pneumatischen Schröpfkopf, dessen Absauggefäß eine elastische Luftverdrängungsvorrichtung
enthält. Es sind schon Saugvorrichtungen bekannt, die aus einem zylindrischen oder
kegelförmigen, beiderseits offenen Gefäß bestehen, welches an seinem oberen Rande
mit einer Gummimembran verbunden ist, welch letztere durch eine Schraube in das
Innere des Gefäßes vorgetrieben und aus diesem herausgelassen werden kann; im ersteren
Fall wird Luft aus dem Gefäß verdrängt, im letzteren Fall wird nach Auflegen des
Gefäßes auf den Körper die Schröpfwirkung herbeigeführt.
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Diese bekannten Einrichtungen haben aber den Machteil, daß die Handhabung
der Schrauben die Verwendung des ganzen Schröpf kopfes sehr erschwert, da bei der
langwierigen Bedienung der Schraube der Eintritt von Luft und ein Verschieben des
Schröpfkopfes unvermeidlich. erscheint; außerdem ist eine große Abdichtungsfläche
zwischen dem Gefäßrand und der Gummimembran bzw. dem Gummiring erforderlich, die
nur schwer dauernd dicht zu halten und beim Auswechseln des Gummiringes ebenfalls
nur schwer dicht zu bekommen ist, und schließlich wird diese Gummimembran auch auf
das ungünstigste mechanisch beansprucht, da sie nämlich durch eine Scheibe mechanisch
ausgedehnt wird, welche durch eine Schraube eingetrieben wird.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß die Luftverdrängungsvorrichtung
aus einem mindestens teilweise elastischen, geschlossenen Expansionsgefäß besteht,
in das ein flüssiges oder elastisches Mittel unter
Druck über ein
außen angeordnetes Abschlußorgan eingeführt wird und das Expansionsgefäß vergrößert.
Das Expansionsgefäß wird also durch das angewandte Druckmittel, welches nicht in
einer mechanisch starren Scheibe besteht, weit günstiger beansprucht als im bekannten
Fall. Sobald aber der Schröpfkopf aufgesetzt ist, braucht nur das außen liegende
Abschlußorgan geöffnet zu werden, worauf das flüssige oder elastische Mittel von
selbst entweicht, da sich das elastische Expansionsgefäß nunmehr zusammenziehen
und das Druckmittel austreiben kann. Nach dem Ansetzen und Öffnen des Abschlußorgans
fällt jede Manipulation an dem Schröpfkopf fort, er kann ruhig und dicht an der
Körperstelle gehalten werden, und man erhält daher stets eine gute und rasche Wirkung.
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Außerdem kann das Expansionsgefäß über das Einführungsrohr für das
Druckmittel übergeschoben werden, es besteht dort nur eine kleine Abdichtungsfläche,
und die mechanische Beanspruchung beim Festmachen ist ,gering, Der Erfindungsgedanke
kann in verschiedenster Weise durchgeführt werden. Die Zeichnung zeigt einige Ausführungsbeispiele,
auf welche die Erfindung jedoch in keiner Weise beschränkt ist.
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Abb. i zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schröpfkopfes bzw.
einer Absaugvorrichtung gemäß der Erfindung, Abb.2 die Seitenansicht einer Kautschukbirne,
die in Verbindung mit der Absaugvorrichtung zur Anwendung gelangt, wie im späteren
erläutert wird.
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Abb. 3 zeigt einen senkrechten Schnitt durch eine andere Ausführungsform
der Absaugvorrichtung.
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Abb. q. zeigt im Schnitt eine Einzelheit der Ausführungsform gemäß
Abb. 3.
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Abb.5 zeigt wiederum eine andere Ausführungsform der Erfindung im
Schnitt, Abb. 6 eine Einzelheit der Abb. 5 im Schnitt.
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Abb. ; zeigt eine Abänderung der Ausführungsform gemäß Abb. i im Schnitt.
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Abb.8 zeigt im Schnitt und teilweiser Ansicht eine Spritze entsprechend
der Erfindung.
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In Abb. i ist a eine Glocke der gewöhn; lichen Form für Schröpfköpfe
und andere derartige Absaugevorrichtungen, an deren Boden eine Offnung mit rohrförmigem
Ansatz a1 vorgesehen ist. b ist ein elastischer Beutel, beispielsweise aus vulkanisiertem
Kautschuk, vorzugsweise in Form einer Blase, welcher in seiner Ruhelage, in der
er nicht aufgeblasen ist, keinen erheblichen Teil des Innenraumes der Glocke a in
Anspruch nimmt. c ist ein Rohr, an dessen Ende die Blase b mit ihrem Hals befestigt
werden kann, beispielsweise derart, daß ein am Beute:, b vorgesehener Hals über
das außen gerillte Ende des Rohres c gezogen ist. In das Rohr c ist ferner an ge;
eigneter Stelle außerhalb der Glocke a ein Hahn d eingeschaltet. e ist ein Abschlußstück,
vorzugsweise aus Kautschuk, durch das das Rohr c luftdicht hindurchgeführt ist,
und das selbst luftdicht in den Hals a1 eingesetzt ist und somit den inneren Raum
der Glocke a abschließt.
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Entsprechend den Ausführungsformen dei Abb. 3 und r1 besteht die Glocke
aus einem Zylinder/ mit flachem Boden, welch letzterer mh einem zylindrischen Loch
versehen ist. Zwei Scheiben g, h mit annähernd gleichem Durchmesser wie der Innenraum
der Glocke l sind in dem letzteren angeordnet, wobei die Scheibe g in ihrer Mitte
eine kreisrunde öffnung hat, an die ein abgesetztes Rohr g 1, g= angesetzt ist.
Der äußere Rohransatz g2 hat kleineren Durchmesser als der innen liegende Rohransatz
g l. Die beiden Scheiben g, !t sind miteinander durch ein Kautschukrohr i
verbunden, so daß sie zusammen eine Art Beutel bi:den, der in Richtung d°r Achse
der Scheiben g, lt bzw. der Glocke f auseinandergezogen werden. kann.
Hier können natürlich verschiedene Ausführungsformen getroffen werden. Beispielsweise
werden an den ein; ander zugewendeten Seiten der Scheiben g, lt
je zwei konzentrische
Ringe 1, j bzw. m , h befestigt, die zwischeneinander je einen
mög; lichst schmalen Ringraum freilassen. Die beiden Ränder des Kautschukrohres
j werden nun in je einen dieser -engen Ringräume eipgepreßt und dort gleichsam selbsttätig
luftdicht gehalten.
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Über den engeren Rohransatz g-' ist ein Rohrstück ttl geschraubt,
in das ein Hahn n eingeschaltet ist und das ferner am unteren Rande einen flanschartigen
Ansatz n= besitzt, zwischen dein und der Außenfläche des Bodens der Glocke f ein
elastüsdhes Ringstück o eingelegt ist. Die Montage erfolgt in der Weise, daß zunächst
von innen der fertiggestellte Beutel !i, i, g in die Glocke eingesetzt wird,
worauf das Dichtungsstück'o über den Rohransatz g= geschoben und sodann das Rohrstück
n1 aufgeschraubt wird. Es zieht dann die Scheibe g gegen die Innenfläche des flachen
Bodens der Glocke und preßt die Dichtungsscheibe o zwischen den Flansch i' und die
Außenfläche des flachen Glockenbodens. Hierdurch wird gleichzeitig ein luftdichter
Abschluß der öffnung im Boden der Glocke herbeigeführt und der Beutel in seiner
Lage innerhalb der Glocke f gesichert.
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Wird nun bei geöffnetem Hahn n von außen 1-ufi in das Innere des ausdehnbaren
Beutels
h', i, !g geblasen, so wird die Scheibe fi auf die öffnung der Glocke f zu
bewegt, wobei die Außenfläche des Ringes m, die in möglichste Nähe der inneren Wandung
der Glocke f gebracht ist, gleichsam als Führung dient.
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Bei der Ausführungsform gemäß der Abb. 5, 6 ist an der Glocke p selbst
ein Boden nicht ausgebildet, sondern dieser wird in vereinfachter Weise durch eine
Scheibe des eingesetzten Beutels in einer Ausführung, ähnlich derjenigen der Abb.
3, 4, gebildet. Zu diesem Zwecke ist ein zylindrischer Teil p --- entsprechend dem
zylindrischen Glockenteil f der Abb. 3 - vorgesehen, der an seiner Außenseite nahe
dem oberen Rande einen ringsumlaufendenWulst p1 trägt. Die obere Scheibe des Expansionsgefäßes
(Beutels) g ist in ihrem Durchmesser so weit vergrößert, daß sie über den äußeren.
Rand des zylindrischen Stückes p hinausragt. Dort äst an ihr ein Ring g% befestigt,
der nach dem Aufschieben auf das Zylinderstück eine Guminizwischenlage o. dgl. q
gegen den Wulst p1 preßt, so daß ein luftdichter Ab schluß zustande kommt. Die Scheibe
g wird auf dem Zylinderstück p dadurch gehalten. daß der Ring l einerseits und der
Ring g@ anderseits so geformt und in solchem Abstand voneinander in der Scheibe
g angeordnet sind, daß der obere Rand des Zylinderstückes p mit -gewisser Kraft
zwischen diese beiden Ringe L, g, eingepreßt werden muß, so daß ein kräftiger Reibungsschluß
entsteht, durch den dann die Scheibe g auf dem Zylinderstück p festgehalten wird,
und der ferner ausreicht, um das beim Aufschieben der Scheibe g mit dem Ring g'-
zusammengepreßte Dichtungsstück g zusammengepreßt zu erhalten. Ersichtlich fällt
dann auchi das abgesetzte Rohrstück g1, g2 gemäß Abb. 3 fort, und man kann den Hahn
tt unmittelbar in einest Ansatz in der Mitte der Scheibe g einpressen oder einschrauben.
Im übrigen wirkt diese Durchführungsform der Erfindung ebenso wie diejenige gemäß
Abb.3, zeichnet sich aber dieser gegenüber dadurch aus, daß sie einfacher herzustellende
Einzelteile aufweist und leichter zusammenzusetzen und auseinanderzunehmen ist,
wodurch einerseits die Fabrikation, anderseits aber auch die Reinigung -%Nährend
des Gebrauchs erleichtert wird.
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@"or Ansetzen der Glocke a (Abb. i) oder f
(Abb. ;) an den zu
-behandelnden Körperteil, also bei nach außen offener Glocke a, wird das im Innern
der letzteren angeordnete Expansionsgefäß bzw. der Beutel aufgeblasen. 1lan öffnet
zu diesem Zwecke den Hahn d bzw. it und bläst in das Rohr c bzw. n1 hinein.
Dies kann, falls man keine Luftdruckleitun- zur Verfügung hat, dadurch bewerkstelligt
werden, daß man eine Kautschukbirne r1 (Abb.2) entsprechender Größe mit einem Gummirohr
r, das über den oberen Rohransatz c bzw. ttl geschoben wird, mit dem Innern des
Expansionsgefäßes bzw. Beutel#, verbindet und die Birne kräftig zusaminendrückt.
Hierdurch wird komprimierte Luft in das Innere des Expansionsgefäßes gedrückt, und
dieses erweitert sich derart, daß es nunmehr einen erheblichen Raum in der Glocke
a in Anspruch nimmt und ein entsprechendes Luftquantum aus ihr "verdrängt. Nun wird
der. Hahn d bzw. n geschlossen und die Absaugvorrichtung an den zu behandelnden
Körperteil mit ihrer öffnung möglichst fest angesetzt. Wird nun der Hahn d bzw.
n wiederum geöffnet, so wird die komprimierte Luft im Expansionsgefäß bzw. Beutel
wiederum nach außen entweichen, weil sich das Expansionsgefäß infolge der elastischen
Wirkung des Kautschuks zusammenzieht und eine Luftleere im Innern der Glocke
a bzw. f
bz w. p erzeugt: Hierdurch kommt die gewünschte Absaugwirkung
zustande, mit der z. B. eine Geschwulst entleert werden kann. Indem man den Austrittshahn
für die komprimierte Luft mehr oder weniger öffnet, kann man die Saugwirkung regulieren.
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Zieht man die Absaugvorrichtung vom behandelten Körper ab, so kann
dies regelmäßig durch entsprechenden Kraftaufwand oder leichtes Schiefstellen erfolgen.
Hat man aber ein starkes Vakuum in der Glocke erzeugt und verträgt es der behandelte
Körperteil nicht, daß man die Absaugvorrichtung abreißt, so kann man ohne weiteres
bei jeder der beschriebenen Ausführungsformen eine Maßnahme treffen, durch die Luft
von außen in das Glockeninnere eingelassen wird, sobald die Absaugung stattgefunden
hat. Eine entsprechende Ausführungsform, die nur in Anwendung auf das im Beispiel
der Abb. i der Einfachheit halber dargestellt ist, zeigt Abb. 7. Man sieht dort
ein zweites Rohrs durch das Dichtungsstück l luftdicht hindurchgeführt und einen
Hahn t, der geschlossen ist während des Absaugens und geöffnet wird, bevor die Glocke
a wiederum abgehoben wird. Durch den offenen Hahn kann die Außenluft in das Glockeninnere
eintreten, wodurch das Vakuum aufgehoben wird und die Glocken ohne weiteres abgenommen
werden kann bzw. von selbst abfällt.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung kann auch. zu anderen Zwecken
verwendet werden, als zu den üblichen Schröpfköpfen. Insbesondere kann sie auch
als Saug- und Kompressionspumpe verwendet werden oder auch als Spritze.
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Will man nach dem Prinzip der Erfindung eine Spritze herstellen, dann
braucht man beispielsweise
die Glocke u gemäß Abb. i nur durch
eine solche gemäß Abb.8 zu ersetzen. wo diese abgeänderte Glocke ragt u bezeichnet
ist und mit ihrem Hals über den in Abb. 8 mit v bezeichneten Dichtungspfropfen gezqgen
ist. Das Expansionsgefäß ist dort mit w, das Einführungsrohr mit x und der Hahn
mit y bezeichnet. Die Glocke u läuft in eine Spritzenöffnung c aus, die jede beliebige
Form und Ausführung erhalten kann.
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Eine solche Spritze wird folgendermaßen gebraucht. Das Expansionsgefäß
w wird aufgeblasen und hierauf der Hahn y geschlossen. Sodann taucht man die Spritze
in die gewünschte Flüssigkeit ein und öffnet den Hahn y, wodurch die Luft aus dem
Beutel w entweicht, ein Vakuum in der Glocke hergestellt wird und infolgedessen
Flüssigkeit in das Glockeninnere eintritt. Die Menge der Flüssigkeit wird durch
die Stärke des Aufblasens des Beutels w bzw. durch die Menge der Luft bestimmt,
welche man durch den Hahn y entweichen läßt. Nunmehr wird die Spritze in
den ,gewünschten Körperte2l eingeführt und wiederum Luft o. dgl. in den Beutel (Expansionsgefäß)
w nach Öffnen des Hahnes y eingeblasen, wodurch sich der Beutel w wiederum erweitert
und die Flüssigkeit aus dem Glockeninnern ausgetrieben wird.
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Es ist klar, daß man beispielsweise alle Teile der Vorrichtung gemäß
Abb. i auch für die Zwecke der Vorrichtung gemäß Abb.8 verwenden kann mit Ausnahme
der Glocke selbst. Man liefert also zwei Glocken, närrilich gemäß Abb. i und Abb.
8, und je nach dem gewünschten Anwendungszweck wird die eine oder andere Glocke
über den Pfropfen w gezogen. Auch dies kann leicht ausgeführt werden, da der Glockenhals
aus Gummi gefertigt sein kann. Aber auch eine Ausführungsform gemäß Abb.5 kann für
beide Zwecke verwendet werden, indem man einmal ein Gefäß p mit weiter Öffnung und
das andere Mal ein Gefäß mit Spritzenöffnung in ;den Räumen zwischen den Ringen
1, P, einpreßt. Eine ähnliche Umwandlung der Vorrichtung gemäß Abb. 3 erfordert
ein Abschrauben des Rohrstückes jtl und Auswechseln der Glocke f durch eine Glocke
mlit Spritzenöffnung.