DE4142762A1 - Pulvermischungen zum metallisieren von substratoberflaechen - Google Patents
Pulvermischungen zum metallisieren von substratoberflaechenInfo
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- C23C18/16—Chemical coating by decomposition of either liquid compounds or solutions of the coating forming compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating; Contact plating by reduction or substitution, e.g. electroless plating
- C23C18/18—Pretreatment of the material to be coated
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Description
Gegenstand der Erfindung sind Zubereitungen auf Basis
von Pulvern, die aus einem nichtleitenden Material und
Aktivatoren und gegebenenfalls Pigmenten und charge
control agents bestehen.
Diese Zubereitungen dienen zur Vorbehandlung von Sub
stratoberflächen, beispielsweise Kunststoffoberflächen,
mit dem Ziel der nachfolgenden Metallisierung in strom
losen Metallisierungsbädern.
Die metallisierten Kunststoffoberflächen werden zum
Zwecke der Abschirmung von elektromagnetischen Wellen
eingesetzt.
Es ist bekannt, daß polymere Werkstoffe vor der
chemischen und der nachfolgenden galvanischen Metalli
sierung vorbehandelt werden müssen, um eine hinreichende
Haftung der Metallschicht auf der Werkstoffoberfläche
zu erzielen. Die Vorbehandlung erfolgt vorwiegend durch
Ätzen der Polymeroberfläche mit umweltbelastenden Chrom
schwefelsäuren. Das Arbeiten mit Chromschwefelsäure,
SO3-Dampf oder anderen Oxidantien geht jedoch mit einer
Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften, wie
der Schlagzähigkeit und des elektrischen Oberflächen
widerstands, des polymeren Werkstoffs einher. Darüber
hinaus stören oftmals Spuren von 6wertigem Chrom, die
rasch zu einer Vergiftung der Metallbäder führen
können.
Die bekannten Verfahren zur stromlosen Metallisierung
von Werkstoffen bestehen im übrigen aus mehreren Ver
fahrensstufen und haben den Nachteil, daß sie nicht
direkt auf alle Polymeren anwendbar sind. Oftmals muß
zusätzlich eine chemische Quellung oder eine physika
lische Aufrauhung durchgeführt werden.
Es ist deshalb bereits vorgeschlagen worden, die Poly
meroberflächen sehr schonend mit metallorganischen Kata
lysatoren zu aktivieren (US 35 60 257 und
EP-A 81 129). Diese fortschrittliche Methode ist indessen
ebenfalls nicht universell anwendbar. Darüber hinaus
führt der Einsatz von Lösungsmitteln häufig zur Aus
lösung der Spannungsrißkorrosion des unter Zug- oder
Druckspannung stehenden Polymerspritzgußteiles.
Andere Verfahren, wie sie in US 35 60 257 und 40 17 265
sowie DE-A 36 57 256 beschrieben werden, haben den Nach
teil, daß sie relativ große Mengen an teuren Edelmetall
aktivatoren erfordern.
Ferner sind aus der DE-A 38 14 506 spezielle haftver
mittelnde Kunststoff-Lackierungen bekannt. Diese müssen
aber vor ihrer Metallisierung in Aktivierungsbädern
aktiviert werden, wodurch es in den Fällen der partiel
len Metallisierung zur geometrieabhängigen Fremdabschei
dung führen kann.
Schließlich wird in DE-A 40 36 591 ein wirtschaftliches,
universell anwendbares Verfahren zur chemischen Metalli
sierung beschrieben, bei dem ohne vorheriges Ätzen mit
Oxidantien Werkstoffoberflächen auf der Basis von
Gläsern, Metallen und insbesondere Kunststoffen mit
einem gut haftenden, auf naßchemischem Weg abgeschie
denen Metallüberzug versehen werden können. Das Ver
fahren besteht darin, daß man Substratoberflächen mit
einem speziellen Primer auf der Basis eines polymeren
organischen Film bzw. Matrixbildners, welcher noch
zusätzlich ein Additiv, Metallisierungsaktivatoren,
Füllstoffe und Lösungsmittel enthält, beschichtet und
nachfolgend haftfest metallisiert.
Der Nachteil des letztgenannten Verfahrens besteht
darin, daß der beschriebene Primer zwangsläufig orga
nische Lösungsmittel enthält. Lösungsmittel enthaltende
Lacke kommen aus Umweltgründen aber immer mehr unter
Druck. Außerdem hat sich als nachteilig erwiesen, daß
beim Aufsprühen des oben beschriebenen Primers auf Sub
stratoberflächen und insbesondere beim Besprühen der
Innenflächen von Kunststoffgehäusen relativ starke
Sprühnebel entstehen.
Ferner wird in DE-A 41 07 644 ein Verfahren zur che
mischen Metallisierung beschrieben, bei dem man Sub
stratoberflächen mit einem Hydroprimer beschichtet, der
aus einer wäßrigen Dispersion eines polymeren Filmbil
dners, aus Metallisierungsaktivatoren und gegebenenfalls
Füllstoff besteht. Die mit diesem Hydroprimer beschich
teten Substratoberflächen können nach dem Trocknen in
Metallisierungsbädern mit Metallüberzugen versehen
werden.
Der Nachteil des letztgenannten Verfahrens besteht
darin, daß wäßrige Formulierungen eingesetzt werden und
bei Verwendung wasserlöslicher Aktivatoren die Gefahr
besteht, daß die Metallisierungsbäder mit aus der Be
schichtung herausgelöstem Aktivator kontaminiert werden
und Restwassergehalte der Beschichtung entfernt werden
müssen. Ferner muß der Aktivator der Beschichtung in
einem zusätzlichen Schritt durch Vorreduktion z. B. mit
Dimethylaminoboran (DMAB) in eine aktive Form gebracht
werden, um im nachfolgenden Metallisierungsschritt
gleichmäßige Schichtdicken der Metallauflage zu
erzeugen.
Schließlich wird in DE-A 41 11 817 ein weiteres wirt
schaftliches Verfahren zur chemischen Metallisierung
beschrieben, bei dem man ebenfalls Substratoberflächen
mit einer wäßrigen Dispersion eines speziellen Poly
urethans beschichtet, wobei die addivierten Metallisie
rungsaktivatoren quantitativ in wasserunlöslicher und
aktiver Form vorliegen. Dadurch wird erreicht, daß die
Kontamination der Metallisierungsbäder vermieden und
gleichmäßige Metallschichtdicken auf der Substratober
fläche erzeugt werden.
Ein Nachteil dieser Formulierung ist, daß das Restwasser
der Beschichtung entfernt werden muß.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Ent
wicklung eines Verfahrens zur chemischen Metallisierung
von Werkstoffoberflächen auf der Basis von Kunststoffen
und mineralischen Stoffen mit dem ohne vorheriges Ätzen
mit Oxidantien und ohne Lösungsmittel auf den Substraten
gut haftende, auf naßchemischem Wege abgeschiedene Me
tallüberzüge aufgebracht werden können, wobei Lösungs
mittel völlig vermieden werden.
Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß man Substratober
flächen mit einer Pulvermischung aus einem nicht lei
tenden Material und Metallisierungaktivatoren und ge
gebenenfalls Pigmenten, wie Rußen, und charge control
agents triboelektrisch beschichtet.
Die Erfindung betrifft demnach Sprühpulverformulie
rungen, die nach Aufbringen auf Substratoberflächen in
Form einer dünnen Schicht und Einbrennen dieser Schicht
das Abscheiden von haftfesten Metallschichten durch
stromloses, naßchemisches Metallisieren ermöglichen, die
dadurch gekennzeichnet sind, daß die Sprühpulverformu
lierung als wesentliche Bestandteile ein pulverförmiges,
nicht leitendes Material und eine (Halb)Edelmetallver
bindung in einer Menge von 0,13-10 Gew.-%, bezogen auf
die Pulverformulierung und gerechnet als Metall, ent
hält.
Die Pulverformulierung wird durch Temperung
in die Substratoberfläche eingebrannt und anschließend
in einem chemischen Metallisierungsbad haftfest mit
Metallüberzügen versehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt den großen Vor
teil, daß es überhaupt kein Lösungsmittel mehr enthält
und somit umweltfreundlich ist.
Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens besteht darin,
daß auch auf teilkristallinen Polymeroberflächen, wie
bei Polyphenylensulfid, auch wenn diese mit Füllstoff
angereichert sind, haftfeste Metallüberzüge entstehen.
Ein weiterer Vorteil ist der, daß durch den Wegfall des
Lösungsmittels, gezielt mittels einer Maske durch
triboelektrische Aufladung der Substratoberfläche oder
des Sprühpulvers z. B. an teilkristallinen Polymer
oberflächen, Beschichtungen durchgeführt werden können,
die nach der Metallisierung in chemischen Metallisie
rungsbädern z. B. in Leiterbahnen umgewandelt werden
können.
Als Aktivatoren kommen in den erfindungsgemäßen Pulver
mischungen (Halb)Edelmetallverbindungen, vor allem or
ganometallische Verbindungen der ersten und achten
Nebengruppe des Periodensystems (insbesondere des Pd,
Pt, Au, Ag) in Betracht, wie sie beispielsweise in
EP-A 34 485, 81 438, 1 31 198 beschrieben werden. Besonders
kommen in Frage die organometallischen
Komplex-Verbindungen des Palladiums mit Olefinen (Dienen), mit
α,β-ungesättigten Carbonylverbindungen, mit Kronen
ethern, mit Nitrilen und mit Diketonen, wie Pentandion.
Auch kommen ionogene Metalle in Form von Salzen, wie
Halogenide, Carboxylate, Sulfonate, Nitrate, Carbonate,
Sulfate, Sulfide und Hydroxide in Betracht. Bevorzugt
werden die Salze des Pd, Pt, Au, Ag, beispielsweise
Na2PdCl4, Na2PdCN4, AgNO3, aber auch PdS und Ag2S.
Gute Ergebnisse werden erzielt mit solchen Verbindungen,
die sich gut mit der Pulverformulierung mischen lassen,
beispielsweise mit Bis-acetonitril-palladiumdichlorid.
Auch kommen nullwertige Komplexverbindungen wie
Palladium(O)-tetrakis-(triphenylphosphin) in Betracht.
Generell gilt, daß auch Gemische solcher Verbindungen
eingesetzt werden können.
Die Menge des (Halb)Edelmetalls kann im Bereich von 0,1
bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Sprühpulverformulierung,
variiert werden. Die bevorzugte Edelmetallmenge liegt
bei 0,2 bis 8 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt bei 0,25
bis 5 Gew.-%.
Die Pulverformulierung enthält Gemische aus dem nicht
leitenden Material, Pigmenten, wie Ruß und/oder weiteren
anorganischen oder organischen Pigmenten in Mengen von
5-20 Gew.-%, bevorzugt 10-15 Gew.-%, bezogen auf das
nicht leitende Material, und gegebenenfalls charge
control agents, beispielsweise quartäre Ammoniumsalze
und andere dem Fachmann bekannte in Mengen von 0-5 Gew.-%,
bezogen auf das nicht leitende Material, in Be
tracht.
Des weiteren kann das nicht leitende Material Füllstoffe
in einer Menge von 0-70 Gew.-%, bevorzugt 5-35 Gew.-%,
bezogen auf das nicht leitende Material, enthalten.
Das nicht leitende Material enthält Polymere aus der
Gruppe der (Meth)-Acrylate, Polyester, Epoxid-Polyester,
Epoxidharze, Polyurethane, Polyethylene, Polyvinyl
chlorid, Polyamide, Celluloseester, (chlorierte) Poly
ether, Ethylen-Vinylacetat-Copolymer oder eine Mischung
mehrerer von ihnen, bevorzugt ein Styrol-(meth)-acrylat
oder ein Polyester, besonders bevorzugt ein
Styrol-n-butylmethacrylat, ein Styrol-n-butylacrylat, ein Styrol
ethylhexylacrylat oder einen Polyester aus Terephthal
säure oder Isophthalsäure und 4,4′-Dihydroxy-diphenyl-
2,2-propan, Hexandiol oder Neopentylglykol.
Das Polymer stellt den Rest zu 100 Gew.-% des nicht
leitenden Materials dar.
Das pulverförmige, nicht leitende Material hat eine
Teilchengröße von 5 bis 90 µm, bevorzugt 5 bis 50 µm,
besonders bevorzugt 10 bis 40 µm.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formulierungen ge
schieht im allgemeinen durch Vermischen der Bestand
teile.
Zur Erzielung einer besonders homogenen Verteilung
können Aggregate, wie Kugel- oder Perlmühlen eingesetzt
werden.
Die Pulverformulierung kann durch Tauchen, Aufstreichen,
Aufpinseln und Besprühen auf die Substratoberflächen
aufgebracht werden.
Besonders durch Aufsprühen der erfindungsgemäßen Pulver
formulierungen auf triboelektrisch aufgeladenen Kunst
stoffen, die aus teilkristallinem Material bestehen,
können mittels in der Pulverlacktechnologie bekannten
Verfahren, Oberflächen flächig oder strukturiert für
eine anschließende chemische Metallisierung aktiviert
werden.
Die Schichtdicke der aufgebrachten Pulverformulierung
kann sehr gering sein. Sie liegt vorwiegend im Bereich
von 1 bis 100 µm, vorzugsweise im Bereich von 2 bis
15 µm.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß durch den Ein
satz der erfindungsgemäßen Pulverformulierungen eine
quellende oder anätzende Vorbehandlung von Kunststoff
substraten nicht erforderlich ist.
Die triboelektrische Aufladung an den zu beschichtenden
Teilen des Kunststoffteils oder des Pulvers reicht aus,
um geeignete Pulverschichtdicken zu erreichen.
Als Substrate für das erfindungsgemäße Verfahren eignen
sich Werkstücke auf Basis beispielsweise von anorga
nischen Gläsern, Glimmer und insbesondere Kunststoffen.
Besonders bevorzugt sind Kunststoffe, wie sie im
Elektro-, Elektronik- und Haushaltbereich eingesetzt
werden. In diesem Zusammenhang sei dabei hingewiesen
auf Kunststoffe, die besonders leicht triboelektrisch
und elektrostatisch aufgeladen werden können oder keine
antistatische Ausrüstung haben.
Als Kunststoffe seien genannt ABS, Polycarbonat und
deren Blends. Weitere Beispiele für Kunststoffe sind:
Polyamide, Polyestertypen, PVC, Polyethylen, Polypro
pylen, Polyphenylsulfid, Polyphenylenoxid und Poly
urethane.
Nach dem Aufbringen der erfindungsgemäßen Pulverformu
lierungen auf die Oberfläche der Substrate wird die
Pulverschicht bei substratspezifischen Temperaturen
zwischen der Glastemperatur und 200°C unter Normaldruck
eingebrannt.
Die Einbrennzeit kann 20-120 min, bevorzugt 30-90 min
betragen.
Die so behandelten Oberflächen müssen in der Regel nicht
mehr sensibilisiert werden; sie können direkt zur strom
losen Metallisierung eingesetzt werden. Eine Reinigung
nach dem Einbrennen der Pulverschicht ist nicht mehr
notwendig.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß die Reduktion im Metallisierungsbad
gleich mit dem Reduktionsmittel der stromlosen Metalli
sierung durchgeführt wird.
Das Verfahren besteht aus 3 Arbeitsgängen: - Aufbringen
der Pulverschicht über die elektrostatische Aufladung
des Substrats, - Einbrennen der Pulverschicht, - Metal
lisieren.
Aus in dem erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbare
Metallisierungsbäder kommen bevorzugt solche in Be
tracht, aus denen Nickel, Kobalt, Kupfer, Gold oder
Silber sowie der Gemische untereinander abgeschieden
werden können.
Das Verfahren hat den Vorteil, daß es ganz ohne Lösungs
mittel auskommt.
Nach dem neuen Verfahren metallisierte Werkstoffe
zeichnen sich durch besonders gute Abschirmung gegenüber
elektromagnetischen Wellen aus.
Andererseits können auch nach dem neuen Verfahren
mittels einer Maske direkt Leiterbahnen auf Kunst
stoffen, die für die Elektro- und Elektronik eingesetzt
werden, erzeugt werden.
Ein Musterteil (60·100 mm) eines dreidimensionalen
Formteils aus Polyphenylensulfid (20 bis 30 Pa·s)
mit einem Glasfaseranteil von 45 Gew.-% wird mit Ethanol
gereinigt und durch Besprühen mit der Aktivatorpulver
formulierung versehen. Überschüssiges Pulver läßt sich
leicht durch Schütteln des beschichteten Formteils
entfernen. Dann wird das Formteil bei 100°C 1 h lang
getempert und anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die auf dem Formteil aufgezogene Pulverschicht ist
flächendeckend und von geringer Schichtstärke.
Die Aktivatorpulverformulierung bestand aus:
5 Gew.-Teilen Bis-acetonitril-palladiumdichlorid,
45 Gew.-Teilen Pulverformulierung, bestehend aus
90 Gew.-% eines Polyesters aus Terephthalsäure und 4,4′-Dihydroxidiphenyl-2,2-propan mit einem Molekulargewicht im Bereich von Mw = 5000 bis 50 000 und einer Teilchen größe von 5 bis 40 µ und
10 Gew.-% Ruß.
5 Gew.-Teilen Bis-acetonitril-palladiumdichlorid,
45 Gew.-Teilen Pulverformulierung, bestehend aus
90 Gew.-% eines Polyesters aus Terephthalsäure und 4,4′-Dihydroxidiphenyl-2,2-propan mit einem Molekulargewicht im Bereich von Mw = 5000 bis 50 000 und einer Teilchen größe von 5 bis 40 µ und
10 Gew.-% Ruß.
Das beschichtete Formteil wurde in einem handelsüblichen
Metallisierungsbad mit folgenden Konzentrationen: Cu =
3,3 g/l, Natriumhydroxid = 5,4 g/l und Formaldehyd =
9,2 g/l, das auch in folgenden Beispielen eingesetzt
wurde, 10 Min. lang bei 23°C Metallisierungs
badtemperatur getaucht. Die Abscheidung von Kupfer er
folgte gleichmäßig und flächig.
Danach wurde das metallisierte Formteil aus dem Metall
bad entfernt und gründlich mit demineralisiertem Wasser
abgespült und 1 Std. lang bei 100°C nachgetempert.
Die Metallauflage haftete an der Kunststoffoberfläche
gleichmäßig gut. Der Tesafilmtest nach DIN 53 151 wurde
bestanden.
Wurde anstelle des Formteils aus Polyphenylensulfid ein
Formteil aus Polyamid eingesetzt, so wurden ebenfalls
haftende Metallauflagen erreicht.
Ein Musterteil (60·100 mm) eines dreidimensionalen
Formteils aus Polyphenylensulfid (20-30 Pa·s) mit
einem Glasfaseranteil von 45 Gew.-% wurde wie in
Beispiel 1 einseitig mit Ethanol vorbehandelt.
Dann wurde durch Sprühen mit der Aktivator
pulverformulierung die Kunststoffoberflächen beschich
tet. Überschüssiges Pulver wurde durch einfaches
Schütteln des beschichteten Formteils entfernt. An
schließend wurde das Formteil bei 100°C 1 h getempert.
Die Aktivatorpulverformulierung bestand aus:
5 Gew.-Teilen Silberacetat,
45 Gew.-Teilen Pulverformulierung wie in Beispiel 1.
5 Gew.-Teilen Silberacetat,
45 Gew.-Teilen Pulverformulierung wie in Beispiel 1.
Das Musterteil wurde in einem Reduktionsbad, bestehend
aus 10 g Dimethylaminboran und 1,0 g NaOH, in 1 l Wasser
10 Min. bei 23°C vorbehandelt und anschließend in einem
handelsüblichen chemischen Verkupferungsbad im Verlauf
von 10 Min. flächig verkupfert, mit destilliertem Wasser
gewaschen und anschließend bei 100°C 1 Std. lang nachge
tempert.
Man bekam ein metallisiertes Formteil mit einer glatten
Kupferschicht.
Die Metallauflage auf dem Formteil bestand den Tesafilm
test nach DIN 53 151.
Eine 100·200 mm große ABS-Platte wurde mit einer
Aktivatorpulverformulierung wie in Beispiel 1 vorbe
handelt und beschichtet. Überschüssige Aktivator
pulverformulierung wurde von der Testplatte entfernt.
Anschließend wurde bei 90-100°C 1 Stunde lang in einem
Trockenofen getempert, dann nach Abkühlen auf Raum
temperatur in einem handelsüblichen Metallbad 1/2 Stunde
bei 23°C metallisiert. Man bekam eine sehr gute Metall
auflage. Nach Spülen mit Wasser wurde bei 90 bis
100°C 1 Std. lang nachgetempert.
Wie in Beispiel 3 wurde eine Testplatte aus einem Blend
aus ABS-Polymerisat (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copoly
merisat) und einem Polycarbonat aus 4,4′-Dihydroxydi
phenyl-2,2-propan und Kohlensäure mit einer
Aktivatorpulverformulierung, bestehend aus
10 Gew. -Teilen Bis-acetonitril-palladiumdichlorid,
45 Gew.-Teilen Pulverformulierung wie in Beispiel 1,
beschichtet. Anschließend wurde die Testplatte bei 90
bis 100°C 1 h lang getempert. Die auf Raumtemperatur
abgekühlte Testplatte wurde dann in einem handelsüblichen
Metallbad 1/2 Stunde bei 23°C metallisiert.
Man bekam eine sehr glatte Metallauflage. Nach Spülen
mit Wasser wurde bei 90 bis 100°C 1 Std. nachgetempert.
Die Metallauflage war glatt und tesafilmhaftend.
Claims (9)
1. Sprühpulverformulierung, die nach Aufbringen auf
Substratoberflächen in Form einer dünnen Schicht
und Einbrennen dieser Schicht das Abscheiden von
haftfesten Metallschichten durch stromloses, naß
chemisches Metallisieren ermöglicht, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sprühpulverformulierung als
wesentliche Bestandteile ein pulverförmiges, nicht
leitendes Material und eine (Halb)Edelmetallverbin
dung in einer Menge von 0,1-10 Gew.-%, bezogen auf
die Pulverformulierung und gerechnet als Metall,
enthält.
2. Sprühpulverformulierung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als (Halb)Edelmetallver
bindung Komplexverbindungen oder anorganische Salze
der Elemente Cu, Au, Ag, Pt, Pd oder Ru in Mengen
zwischen 0,2 und 8, bevorzugt 0,25-5 Gew.-%,
bezogen auf die Pulverformulierungsmenge und
gerechnet als Metall, enthalten.
3. Sprühpulverformulierungen nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Metallkomplex das Bis-
acetonitril-palladiumdichlorid oder das Palla
dium(O)-tetrakis-(triphenylphosphin) enthält.
4. Sprühpulverformulierungen nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie den Silberdiaminkomplex
(Ag(NH3)2)⁺ oder Silbersalze, wie Ag2SO4, AgNO2,
Ag-Acetat und AgMnO4, enthalten.
5. Sprühpulverformulierungen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als nicht leitendes Material
ein Gemisch eingesetzt wird, enthaltend
- a) ein Polymer,
- b) ein Pigment in einer Menge von 5-20 Gew.-%, bevorzugt 10-15 Gew.-%,
- c) Füllstoffe in einer Menge von 0-70 Gew.-%, bevorzugt 5-35 Gew.-% und
- d) charge control agents in einer Menge von 0-5 Gew.-%, wobei alle Prozentangaben auf die Pulverformulierung bezogen sind und das Poly mer den Rest zu 100 Gew.-% darstellt.
6. Sprühpulverformulierungen nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Polymer ein (Meth)-
Acrylat, Polyester, Epoxid-Polyester, Epoxidharz,
Polyurethan, Polyethylen, Polyvinylchlorid,
Polyamid, Celluloseester, (chlorierte) Polyether,
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer oder eine Mischung
mehrerer von ihnen, bevorzugt ein Styrol-(meth)
acrylat oder ein Polyester, besonders bevorzugt ein
Styrol-n-butylmethacrylat, ein Styrol-n-butyl
acrylat, ein Styrol-ethylhexylacrylat oder einen
Polyester aus Terephthalsäure oder Isophthalsäure
und 4,4′-Dihydroxy-diphenyl-2,2-propan, Hexandiol
oder Neopentylglykol enthalten.
7. Sprühpulverformulierungen nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Pigment Ruß, anorga
nische oder organische Pigmente oder ein Gemisch
mehrerer von ihnen enthalten.
8. Sprühpulverformulierungen nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als charge control agent
ein quaternäres Ammoniumsalz enthalten.
9. Sprühpulverformulierungen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das pulverförmige, nicht
leitende Material eine Teilchengröße von 5-90 µm,
bevorzugt von 5-50 µm, besonders bevorzugt von
10-40 µm hat.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914142762 DE4142762A1 (de) | 1991-12-23 | 1991-12-23 | Pulvermischungen zum metallisieren von substratoberflaechen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914142762 DE4142762A1 (de) | 1991-12-23 | 1991-12-23 | Pulvermischungen zum metallisieren von substratoberflaechen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4142762A1 true DE4142762A1 (de) | 1993-06-24 |
Family
ID=6448013
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914142762 Withdrawn DE4142762A1 (de) | 1991-12-23 | 1991-12-23 | Pulvermischungen zum metallisieren von substratoberflaechen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4142762A1 (de) |
-
1991
- 1991-12-23 DE DE19914142762 patent/DE4142762A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |