DE4132080A1 - Polyamide mit phenolischen oh-gruppen, ihre herstellung und verwendung zur herstellung von polyamidpolycarbonaten - Google Patents
Polyamide mit phenolischen oh-gruppen, ihre herstellung und verwendung zur herstellung von polyamidpolycarbonatenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung von gegebenenfalls verzweigten Polyami
den mit phenolischen OH-Gruppen und mit mittleren Zah
lenmittelmolekulargewichten n (gemessen durch Gelchro
matographie) von 400 bis 200 000, vorzugsweise von 2000
bis 100 000 und insbesondere von 3000 bis 50 000, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man Dicarbonsäuren mit
überwiegend bis-sekundären Diaminen, gegebenenfalls un
ter Zusatz von bis zu 10 Mol-% Aminosäuren oder Lacta
men, nach den bekannten Polyamidherstellungsverfahren
umsetzt, wobei 0 Mol-% bis 2 Mol-%, vorzugsweise 0 Mol-%
bis 1 Mol-% an Verzweiger und 0,5 Mol-% bis 30 Mol-%,
vorzugsweise 1 Mol-% bis 15 Mol-% an Monocarbonsäuren
als Kettenabbrecher eingesetzt werden, bezogen jeweils
auf Mole Dicarbonsäuren, wobei als Monocarbonsäuren
solche eingesetzt werden, die außer dem Carbonsäure-
Substituent noch einen phenolischen OH-Substituent ent
halten, und die zur phenolischen OH-Gruppe in ortho-
Stellung keine Alkylgruppe haben.
Die Umsetzung wird so gesteuert, daß die phenolischen
OH-Substituenten nicht in die Polyamidsynthese einbe
zogen werden. Dies gelingt, da ein Arylester und ein
aliphatisches Amin immer unter Amidbildung und Frei
setzung des Phenols reagieren.
Als Dicarbonsäuren kommen aliphatische, cycloaliphati
sche, und in untergeordneter Menge aromatische und he
terocyclische in Betracht, welche gegebenenfalls durch
Halogenatome substituiert und/oder ungesättigt sein kön
nen. Anstelle der Dicarbonsäuren können auch in bekann
ter Weise deren Anhydride oder Säurechloride für die
Polyamidsynthese eingesetzt werden.
Geeignete Dicarbonsäuren bzw. Dicarbonsäureanhydride
bzw. Säurechloride von Dicarbonsäuren sind folgende:
C36- und C44-Dimerfettsäure, Sebacinsäure, Korksäure,
Azelainsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure sowie de
ren Dichloride oder Polyanhydride, bevorzugt C36-Dimer
fettsäure, besonders bevorzugt C36-Dimerfettsäue, die
auch bis zu 20 Gew.-% Mono- oder Tricarbonsäuren oder
ungesättigte Säuren enthalten kann.
Bis-sekundäre Diamine sind vorzugsweise bis-sekundäre
aliphatische Diamine oder bis-sekundäre cyclische
Diamine.
Bevorzugte bis-sekundäre Diamine sind solche der Formel
(I)
worin
R für ein C2-C36-Alkylen, vorzugsweise ein C2-C6-Alkylen steht und
R′ und R′′ gleiche oder verschiedene C1-C22-Alkyl-Reste sind, oder zusammen mit dem Rest N - R - N einen heterocyclischen 5 - bis 7 - Ring, vorzugsweise einen Piperazin-Ring bilden.
R für ein C2-C36-Alkylen, vorzugsweise ein C2-C6-Alkylen steht und
R′ und R′′ gleiche oder verschiedene C1-C22-Alkyl-Reste sind, oder zusammen mit dem Rest N - R - N einen heterocyclischen 5 - bis 7 - Ring, vorzugsweise einen Piperazin-Ring bilden.
Geignete Bis-sekundäre Diamine sind neben Piperazin
N,N′-Dibutylhexamethylendiamin, N,N′-Didoceylhexa
methylendiamin.
Geeignete Verzweiger sind Polyamine mit 3 oder mehr
Amin-Gruppen, Polycarbonsäuren mit 3 oder mehr Carbon
säure-Substituenten, Aminocarbonsäuren mit Amino- und
Carbonsäure-Funktionen, wobei mindestens 3 dieser Funk
tionen im Molekül vorliegen müssen.
Beispiele dafür sind α-Aminocaprolactam, Lysin, Trimer
fettsäure, Trimesinsäure, Trimellithsäure, Pyromellith
säure, Diethylentriamin, Triethylentetramin.
Beispiele für Diamine mit primären Aminogruppen, die bis
zu 10 Mol-%, bezogen auf bis-sekundäre Diamine, einge
setzt werden können, sind Hexamethylendiamin, Dodekahy
dromethylendianilin, Isophorondiamin, 1-Amino-3-methyl
aminopropan, Ethylendiamin, 1,12-Diaminododecan, Amino
ethylpiperazin.
Beispiele für Aminosäuren und Lactame sind ε-Aminoca
pronsäure, ω-Aminoundecansäure, ε-Caprolactam, Laurin
lactam.
Geeignete phenolische Kettenabbrecher sind Hydroxyaryl
carbonsäuren wie beispielsweise p-Hydroxybenzoesäure,
m-Hydroxybenzoesäure, Salicylsäure, 4-Hydroxyzimtsäure,
3-Hydroxyzimtsäure oder 4-Hydroxyphenylpropionsäure
(Phloretinsäure).
Neben der erfindungsgemäß einzusetzenden Kettenabbre
chern können auch aliphatische oder aromatische Mono
carbonsäuren oder deren Säurechloride als Kettenab
brecher mitverwendet werden. Geeignete Monocarbonsäuren
sind Stearinsäure, Ölsäure, Benzoesäure, Linolsäure,
Linolensäure oder tert.-Butylbenzoesäure.
Die erfindungsgemäße Herstellung der Polyamide mit phe
nolischen OH-Gruppen erfolgt vorzugsweise durch Schmelz
kondensation der bis-sekundären Diamine mit den Dicar
bonsäuren, mit den Kettenabbrechern und gegebenenfalls
mit den Verzweigern, wobei unter der Maßgabe, daß die
phenolischen Verbindungen bezüglich der Schmelzekonden
sation monofunktionell sind, die durchschnittliche Funk
tionalität der verwendeten Bausteine 1,5 bis 3, vorzugs
weise 1,8 bis 2,1 beträgt, vorzugsweise unter Mitverwen
dung von Katalysatoren, beispielsweise von Triphenyl
phosphit, phosphoriger Säure oder Phosphorsäure, bei
Temperaturen von 240°C bis 280°C während einer Reak
tionszeit von 3 bis 20 Stunden, und bei Drücken von 0,01
bis 1 bar, vorzugsweise bei 0,01 bis 1 bar, wobei Wasser
und gegebenenfalls überschüssige Reaktanten abdestil
liert werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Polyamide
mit phenolischen OH-Gruppen, welche orthoständig zur
phenolischen OH-Gruppe keine Alkylgruppe haben.
Diese Polyamide lassen sich als Bisphenol-Bausteine mit
anderen Diphenolen zu hochmolekularen Polyamidpolycarbo
naten umsetzen, wobei die unverzweigten Polyamid-Bau
steine bevorzugt eingesetzt werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit auch die
Verwendung der erfindungsgemäß erhältlichen Polyamide
mit phenolischen OH-Gruppen in Kombination mit anderen
Diphenolen zur Herstellung von Polyamidpolycarbonaten.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung von Polyamidpolycarbonaten aus Polyamid
bausteinen, anderen Diphenolen, gegebenenfalls für die
Polycarbonatsynthese üblichen Kettenabbrechern und gege
benenfalls anderen Verzweigern als den Polyamidbaustei
nen nach den bekannten Polycarbonatherstellungsverfahren
mit Phosgen in homogener Lösung (sog. Pyridinverfahren)
oder im Zweiphasensystem (sog. Phasengrenzflächenverfah
ren), das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Poly
amidbausteine die erfindungsgemäß erhältlichen Polyamide
mit phenolischen OH-Gruppen in Mengen, bezogen auf die
Gesamtmolmenge an Diphenolen, von 0,01 Mol-% bis 20
Mol-% einsetzt.
Bevorzugte Molverhältnisse sind 0,05 Mol-% bis 5 Mol-%.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind außerdem die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Poly
amidpolycarbonate.
Die erfindungsgemäßen Polyamidpolycarbonate sind weicher
als das Polycarbonat aus 2,2′-Bishydroxyphenylpropan
(Bisphenol-A).
Der Terminus "andere Diphenole" nimmt Bezug auf den
Fall, daß die erfindungsgemäßen Polyamidbausteine eben
falls diphenolisch sind. Sind die Polyamidbausteine tri
funktionell, also Verzweiger, erübrigt sich die Charak
terisierung "andere" für Diphenole.
Geeignete andere Diphenole sind die üblichen für die
Herstellung von thermoplastischen, aromatischen
Polycarbonaten, beispielsweise
Dihydroxybiphenyle
Bis-(hydroxyphenyl)-alkane
Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfide
Bis-(hydroxyphenyl)-ether
Bis-(hydroxyphenyl)-ketone
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone und
α,α-Bis-(hydroxyphenyl)-diisopropylbenzole
sowie deren kernalkylierte und kernhalogenierte Verbin dungen. Diese und weitere geeignete aromatiche Di hydroxyverbindungen sind z. B. in den US-Patentschriften 30 28 365, 29 99 835, US-PS 49 82 014, 31 48 172, 29 91 273, 32 71 367 und 29 99 846 beschrieben.
Dihydroxybiphenyle
Bis-(hydroxyphenyl)-alkane
Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfide
Bis-(hydroxyphenyl)-ether
Bis-(hydroxyphenyl)-ketone
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone und
α,α-Bis-(hydroxyphenyl)-diisopropylbenzole
sowie deren kernalkylierte und kernhalogenierte Verbin dungen. Diese und weitere geeignete aromatiche Di hydroxyverbindungen sind z. B. in den US-Patentschriften 30 28 365, 29 99 835, US-PS 49 82 014, 31 48 172, 29 91 273, 32 71 367 und 29 99 846 beschrieben.
Bevorzugte Diphenole sind z. B.:
4,4′-Dihydroxybiphenyl
2,2-Bis-(4-hydroyphenyl)-propan
2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan
α,α-Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol
2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis -(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan und
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan.
4,4′-Dihydroxybiphenyl
2,2-Bis-(4-hydroyphenyl)-propan
2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan
α,α-Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol
2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis -(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan und
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan.
Besonders bevorzugte Diphenole sind beispielsweise:
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan und
1,1-Bis-(4-hydrxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan.
2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan und
1,1-Bis-(4-hydrxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan.
Es können auch beliebige Mischungen der vorgenannten Di
phenole verwendet werden.
Geeignete für die Polycarbonatsynthese übliche Kettenab
brecher sind monofunktionelle Verbindungen, wie Monophe
nole, deren Chlorkohlensäureester und Monocarbonsäure
chloride. Beispiele sind Phenol, 2,6-Dimethylphenol oder
p-tert.-Butylphenol, wobei pro Mol Diphenol zwischen 0,1
und 10 Mol-% eingesetzt werden können. In gleicher Weise
können die Säurechloride von monofunktionellen Carbon
säuren oder die Chlorkohlensäureester der Monophenole
verwendet werden.
Der Terminus "andere Verzweiger" nimmt Bezug auf den
Fall, daß die erfindungsgemäßen Polamidbausteine eben
falls trifunktionell sind, also als Verzweiger reagie
ren. Sind die Polyamidbausteine dagegen nur difunktio
nell, erübrigt sich die Charakterisierung "andere" für
Verzweiger.
Geeignete andere Verzweiger als die Polyamidbausteine
sind andere tri- oder mehr als trifunktionelle Verbin
dungen, insbesondere solche mit drei oder mehr als drei
phenolischen Hydroxygruppen, die in einer Menge von vor
zugsweise 0,05 bis 2,0 Mol-% (bezogen auf eingesetzte
Diphenole), verwendet werden können.
Beispiele sind:
Phoroglucin, 3,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)- hepten-2, 4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)- heptan, 1,3,5-Tri-(4-hydroxyphenyl)-benzol, 1,1,1-Tri- (4-hydroxyphenyl)-ethan, Tri-(4-hydroxyphenyl)-phenyl methan, 2,2-Bis-(4,4-(4,4′-dihydroxydiphenyl)cyclo hexyl)-propan, 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)- phenol, 2,6-Bis-(2′-hydroxy-5′-methyl-benzyl)-4-methyl phenol, 2,4-Dihydroxybenzoesäure, 2-(4-Hydroxyphenyl)-2- (2,4-dihydroxyphenyl)-propan und 1,4-Bis-(4′,4′′-di hydroxytriphenyl-methyl)-benzol sowie 3,3-Bis-(4- hydroxyphenyl)-2-oxo-2,3-dihydroindol.
Phoroglucin, 3,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)- hepten-2, 4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)- heptan, 1,3,5-Tri-(4-hydroxyphenyl)-benzol, 1,1,1-Tri- (4-hydroxyphenyl)-ethan, Tri-(4-hydroxyphenyl)-phenyl methan, 2,2-Bis-(4,4-(4,4′-dihydroxydiphenyl)cyclo hexyl)-propan, 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)- phenol, 2,6-Bis-(2′-hydroxy-5′-methyl-benzyl)-4-methyl phenol, 2,4-Dihydroxybenzoesäure, 2-(4-Hydroxyphenyl)-2- (2,4-dihydroxyphenyl)-propan und 1,4-Bis-(4′,4′′-di hydroxytriphenyl-methyl)-benzol sowie 3,3-Bis-(4- hydroxyphenyl)-2-oxo-2,3-dihydroindol.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Polyamidpoly
carbonate nach dem Zweiphasengrenzflächenverfahren
erfolgt in der Weise, daß eines der vorgenannten anderen
Diphenole oder Gemische der vorgenannten anderen Di
phenole in wäßrig alkalischer Phase gelöst werden.
Ebenso werden die erfindungsgemäßen Polyamide mit pheno
lischen OH-Gruppen in einem mit Wasser nicht mischbaren
organischen Lösungsmittel gelöst und hinzugefügt. Dann
wird bei einer Temperatur zwischen 0°C und 80°C, bevor
zugt zwischen 15°C und 40°C und einem pH-Wert zwischen
9 und 14 Phosgen eingeleitet. Nach dem Phosgenieren er
folgt die Polykondensation durch Zugabe von 0,2 bis 5
Mol-% tertiärem aliphatischem Amin, bezogen auf Mol-
Menge Diphenol. Hierbei werden für die Phosgenierung
Zeiten zwischen 5 Minuten und 3 Stunden, besonders zwi
schen 10 Minuten und 2 Stunden benötigt, für die Poly
kondensation Zeiten zwischen 3 Minuten und 3 Stunden,
bevorzugt zwischen 5 und 60 Minuten, benötigt.
Die Zugabe der für die Polycarbonatsynthes üblichen Ket
tenabbrecher kann vor, während oder nach der Phosgen
einleitung erfolgen.
Die eventuelle Zugabe der anderen Verzweiger erfolgt zu
sammen mit der Zugabe der anderen Diphenole zu Beginn
der Reaktion.
Als organische Lösungsmittel für das Zweiphasengrenz
flächenverfahren sind mit Wasser nicht mischbare Chlor
kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Chloroform und
1,2-Dichlorethan aber auch chlorierte Aromaten, wie
Chlorbenzol, Dichlorbenzol und Chlortoluol oder Mi
schungen aus den vorgenannten Lösungsmitteln geeignet.
Als wäßrig-alkalische Phase eignen sich Lösungen von
Li(OH)2, NaOH, KOH, Ca(OH)2 und/oder Ba(OH2) in Wasser.
Als tertiäre aliphatische Amine sind solche mit 3 bis
15 C-Atomen geeignet, also beispielsweise Trimethylamin,
Triethylamin, n-Tripropylamin und n-Tributylamin, N-
Ethylpiperidin.
Die erhaltenen Lösungen der erfindungsgemäßen Polyamid
polycarbonate in den organischen Lösungsmitteln werden
analog den Lösungen der nach dem Zweiphasengrenzflächen
verfahren hergestellten thermoplastischen Polycarbonate
aufgearbeitet; hierbei werden die erfindungsgemäßen
Polyamidpolycarbonate außerdem nachbehandelt, und zwar
werden sie entweder
- a) isoliert nach bekannten Verfahren, beispielsweise durch Ausfällen mit Methanol oder Ethanol und anschließend getrocknet und getempert, oder Scherkräften unterworfen oder in organischen Lösungsmitteln gelöst, gelieren lassen oder
- b) bei der Isolierung beispielsweise im Ausdampf extruder bereits Scherkräften unterworfen, oder
- c) vor der Isolierung in dem bei der Herstellung der Polyamidcarbonate nach dem Zweiphasengrenzflächen verfahren verwendeten Lösungsmittel gelieren lassen.
Die erfindungsgemäßen Polyamidpolycarbonate können im
einzelnen isoliert werden:
- a) Durch Fällen der Polyamidpolycarbonate aus der organischen Phase mit organischen Lösungsmitteln, wobei zum Ausfällen sich beispielsweise Methanol, Ethanol, Isopropanol, Aceton, aliphatische Kohlen wasserstoffe und cycloaliphatische Kohlenwasser stoffe eignen.
- b) Durch Isolierung der Polyamidpolycarbonate im Ausdampfextruder, bei Temperaturen von etwa 160 bis 240°C unter den für die Polycarbonatextrusion be kannten Bedingungen und unter Anwendung von Scher kräften.
- c) Durch Andestillieren des organischen Lösungsmittels bis zu einer bestimmten Konzentration, wobei eine hochprozentige (etwa 30 bis 40 Gew.-%) Polymerlö sung erhalten wird, beim anschließenden langsamen Verdampfen des restlichen Lösungsmittels geliert das Polyamidpolycarbonat.
Die Gelierung der Polyamidpolycarbonate, sei es ohne
lsolierung in der aufgearbeiteten organischen Phase des
Zweiphasenreaktionsgemisches oder in separater Lösung
der vorher isolierten Polyamidpolycarbonate in orga
nischen Lösungsmitteln, erfolgt durch Abkühlen der hoch
prozentigen Polymerlösung, wobei für die Gelierung je
nach Polyamid- oder Polycarbonatanteil zwischen 5
Minuten und 12 Stunden bei Temperaturen zwischen 0°C und
40°C benötigt werden.
Das gelierte Produkt kann zu einem Pulverkorngemisch
aufgearbeitet werden, wobei das erhaltene Polyamidpoly
carbonat 48 Stunden bei 50°C und 24 Stunden bei 100°C
im Vakuum getrocknet wird.
Als Lösungsmittel für die separate Gelierung der iso
lierten Polyamidpolycarbonate eignen sich Methylenchlo
rid, Benzol, Toluol, Xylol, Chlorbenzol und weitere or
ganische Lösungsmittel.
Die Temperung der isolierten Polyamidpolycarbonate er
folgt zwischen 5 Minuten und 24 Stunden bei Temperaturen
zwischen 40°C und 170°C.
Die Einwirkung von Scherkräften auf die isolierten Poly
amidpolycarbonate erfolgt zwischen 5 und 30 Minuten, bei
Temperaturen zwischen 130 und 250°C und unter Scherkräf
ten zwischen 0,2 und 0,7 kWh/kg Polymer.
Die erfindungsgemäße Umsetzung der erfindungsgemäßen Po
lyamide, der anderen Diphenole und Phosgen nach dem
Zweiphasengrenzflächenverfahren erfolgt praktisch quan
titativ, so daß durch die Wahl des Reaktantenverhältnis
ses die Zusammensetzung der Polyamidpolycarbonate be
stimmt werden kann.
Die Phosgenmenge richtet sich nach den eingesetzten phe
nolischen Komponenten, der Rührwirkung und der Reak
tionstemperatur, die zwischen 0°C und etwa 80°C liegen
kann.
Das molare Reaktantenverhältnis phenolisches OH zu
Phosgen liegt im allgemeinen zwischen 2:1 und 2:1,5.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Polyamidpolycarbo
nate in homogener Lösung, gemäß dem sogenannten Pyridin
verfahren, erfolgt in der Weise, daß die phenolischen
Reaktanten, gegebenenfalls Kettenabbrecher und gegebe
nenfalls andere Verzweiger in organischen Lösungsmiteln,
beispielsweise in den vorstehend für das Zweiphasen
grenzflächenverfahren genannten Lösungsmitteln gelöst
werden und anschließend mit einer organischen Base
versetzt und phosgeniert werden.
Die Reaktionsbedingungen entsprechen den für die Her
stellung von thermoplastischen Polycarbonaten üblichen;
die erhaltenen Lösungen der erfindungsgemäßen Polyamid
polycarbonate werden in üblicher Weise isoliert und
gewaschen.
Die Aufarbeitung dieser Lösungen erfolgt dann wie vor
stehend für die nach dem Phasengrenzflächenverfahren er
haltenen Lösungen der erfindungsgemäßen Polyamidpoly
carbonate.
Entsprechendes gilt für die Nachbehandlung der so her
gestellten Polyamidpolycarbonate.
Die Umsetzung erfolgt auch nach dem Pyridinverfahren
praktisch quantitativ.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Polyamidpolycar
bonate kann auch durch Umesterung der erfindungsgemäßen
Polyamide mit Diarylcarbonaten und mit den erwähnten
anderen Diphenolen erfolgen.
Eine Modifizierung dieses Umesterungsverfahrens kann
auch dadurch erfolgen, daß die Umesterung anstelle mit
Diarylcarbonaten und mit den anderen Diphenolen, mit
Polycarbonaten der anderen Diphenole erfolgt, z. B. auf
einem Extruder.
Hierbei entstehen außer den erfindungsgemäßen Polyamid
polycarbonaten auch Gemische der Polyamidpolycarbonate
mit den Polycarbonaten der anderen Diphenole.
Die erfindungsgemäßen Polyamidpolycarbonate haben einen
Polycarbonatanteil zwischen 10 Gew.-% und 98 Gew.-%,
vorzugsweise zwischen 40 Gew.-% und 95 Gew.-%, wobei mit
steigendem Polycarbonatanteil die Härte und Wärmeformbe
ständigkeit zunimmt und die Elastizität und Reißdehnung
abnimmt.
Die erfindungsgemäßen Polyamidpolycarbonate sind da
durch gekennzeichnet, daß der Polyamidteil amorph vor
liegt und eine Einfriertemperatur mittels Differential
thermoanalyse zwischen -100°C und +100°C, bevorzugt
zwischen -50°C und 20°C, hat, und daß der Polycarbonat
anteil teilweise kristallin vorliegt mit einer Kristal
litschmelztemperatur des kristallinen Polycarbonat
anteils von mindestens 160°C, vorzugsweise zwischen
165°C und 250°C, und daß die Einfriertemperatur des
amorphen Polycarbonatanteils über 80°C, bevorzugt über
100°C liegt.
Diese Differenzierung der Einfriertemperatur des Poly
amidanteils von der Einfriertemperatur sowie der
Kristallitschmelztemperatur des Polycarbonatanteils ist
charakteristisch für ein Vorliegen der Phasentrennung.
Die erfindungsgemäßen Polyamidpolycarbonate sollen
mittlere Molekulargewichte Mw (Gewichtsmittel) von 5000
bis 300 000, vorzugsweise von 35 000 bis 100 000 haben,
ermittelt nach der Lichtstreumethode mit dem Streulicht
photometer.
Die relative Lösungsviskosität ηrel (gemessen an 0,5 g
in 100 ml CH2Cl2 bei 25°C) soll zwischen 1,05 und 3,4,
vorzugsweise zwischen 1,2 und 2,3 liegen.
Die Teilkristallinität, nachweisbar durch eine meßbare
Schmelzenthalpie des Polycarbonatanteils der erfindungs
gemäßen Polyamidpolycarbonate, die mindestens 1 bis 8
cal/g Polymer beträgt, kann durch Reckung und das
erwähnte nachträgliche Tempern (15 Min. bis 25 Stunden)
bei 40 bis 170°C oder durch die erwähnte Einwirkung von
Scherkräften während der thermoplastischen Verarbeitung
in einem Mehrwellenextruder noch um 50% gesteigert
werden, wobei die Wärmeformbeständigkeit der Produkte
zunimmt, das Aussehen von transparent nach opak bis
intransparent sich ändert.
Die teilkristallinen elastischen erfindungsgemäßen Poly
amidpolycarbonate können jeweils unterhalb oder im Be
reich des Kristallitschmelzpunktes des kristallinen
Polycarbonatanteils bei Temperaturen zwischen 130 und
250°C thermoplastisch verarbeitet werden, wobei ein
wesentlicher Anteil der Kristallinität nicht verloren
geht. Bei Verarbeitungstemperaturen oberhalb des
Kristallitschmelzpunktes des kristallinen Polycarbonat
anteils erhält man amorphe, transparente Produkte.
Der kristalline Anteil des Polycarbonatanteils der er
findungsgemäßen Polyamidpolycarbonate kann somit
variiert werden und liegt, um eine für die Praxis gute
Wärmeformbeständigkeit der Polyamidpolycarbonate zu
haben, bei etwa 42 bis 33,5 J/g Polymer, vorzugsweise bei
10,5 bis 23 J/g Polymer.
Die UV-Stabilität und die Hydrolysestabilität der erfin
dungsgemäßen Polyamidpolycarbonate können verbessert
werden durch für thermoplastische Polycarbonate übliche
Mengen an UV-Stabilisierungsmitteln, wie beispielsweise
substituierten Benzophenonen oder Benztriazolen, durch
Hydrolyseschutzmittel, wie beispielsweise Mono- und vor
allem Polycarbodiimide (vgl. W. Neumann, J. Peter,
H. Holtschmidt und W. Kallert, Proceeding of the 4th
Rubber Technology Conference, London, 22. bis 25. Mai
1962, S. 738 bis 751) in Mengen von 0,2 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf Polyamidpolycarbonat und durch in der
Chemie der thermoplastischen Polycarbonate bekannte
Alterungsschutzmittel.
Zur Modifizierung der erfindungsgemäßen Produkte können
Substanzen wie beispielsweise Ruß, Kieselgur, Kaolin,
Tone, CaF2, CaCO3, Aluminiumoxide sowie übliche Glas
fasern in Mengen von 2 bis 40 Gew.-%, bezogen jeweils
auf Gesamtgewicht, und anorganische Pigmente sowohl als
Füllstoffe als auch als Nucleierungsmittel zugesetzt
werden.
Werden flammwidrige Produkte erwünscht, können ca. 5 bis
15 Gew.-%, bezogen auf Polyamidpolycarbonat, in der Che
mie der thermoplastischen Polycarbonate bekannte Flamm
schutzmittel, wie z. B. Antimontrioxid, Tetrabromphthal
säureanhydrid, Hexabromcyclododecan, Tetrachlor-oder
Tetrabrombisphenol oder Tris-(2,3-dichlorpropyl)-phos
phat zugemischt werden, wobei in den Polycarbonatblöcken
der Polyamidpolycarbonate statistisch eingebaute Tetra
chlor-und Tetrabrombisphenole ebenfalls flammwidrige
Eigenschaften bewirken.
Weiterhin können in der Chemie der thermoplastischen
Polycarbonate bekannte Verarbeitungshilfsmittel, wie
Trennhilfsmittel, in wirksamer Weise verwendet werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
Polyamidpolycarbonate können mit Vorteil überall dort
angewendet werden, wo eine Kombination von Härte (durch
das Polycarbonat-Segment) und Elastizität (durch das
aliphatische Segment), insbesondere von Kälteflexibili
tät erwünscht ist, z. B. im Karosseriebau, für die Her
stellung von Niederdruckreifen für Fahrzeuge, für Um
mantelungen von Schläuchen, Platten, Rohren und für
flexible Antriebsscheiben und in der Medizin.
Ferner können die erfindungsgemäßen Polyamidpoly
carbonate mit 30 bis 60% Blockanteil an überwiegend
aliphatischen Polyamidblöcken mit reinen aromatischen
Polycarbonaten aus den vorstehend erwähnten anderen
Diphenolen durch Compoundierung gemischt werden. Be
vorzugt hierbei sind Mengen von 1 bis 20 Gew.-% an
erfindungsgemäßem Polyamidblock im gesamten Compound.
Derartige Mischungen können auch, wie bereits erwähnt,
durch Umesterung der erfindungsgemäßen Polyamide mit
Polycarbonaten der anderen Diphenole erhalten werden
(siehe Seite 14).
Die erfindungsgemäßen Polyamidpolycarbonate können darü
ber hinaus auch mit anderen Thermoplasten in bekannter
Weise abgemischt werden.
Als Blendpartner eignen sich thermoplastische Polyester
wie sie in Houben-Weyl, Band E20/Teil 2, 4. Aufl. 1987,
Georg Thieme Verlag, Seite 1411-1413 und 1418-1422 be
schrieben sind, vorzugsweise Polyethylenterephthalat und
Polybutylenterephthalat.
Weitere Blendpartner sind thermoplastische Polyolefine,
wie sie z. B. in Houben-Weyl, Band E20/Teil 2, 4. Aufl.,
1987, Georg Thieme Verlag, Seite 689-1255 beschrieben
sind, vorzugsweise Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol
oder Copolymerisate aus Ethylen, Propylen, mit Malein
säureanhydrid, Acrylsäureester oder Glycidylmethacrylat.
Weitere Blendpartner sind thermoplastische Polysulfone,
wie sie in Houben-Weyl, Band E20/Teil 2, 4. Aufl., 1987,
Georg Thieme Verlag, Seite 1467-1482 beschrieben sind.
Das Verhältnis Blendpartner : Blockcopolycarbonat be
trägt 5:95 bis 95:5, vorzugsweise 20:80 bis 80:20.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit auch
Gemische der erfindungsgemäßen Polyamidpolycarbonate
mit einem Blendpartner ausgewählt aus thermoplastischen
Polyestern, thermoplastischen Polyolefinen und thermo
plastischen Polysulfonen im Gewichtsverhältnis Blend
partner zu Polyamidpolycarbonat zwischen 5:95 und 95:5,
vorzugsweise zwischen 20:80 und 80:20.
Herstellung von N,N′-Dibutylhexamethylendiamin.
Man erhitzt in einem Autoklaven 10 kg Butylamin und
1,4 kg 1,6-Dichlorhexan 24 h auf 160°C. Man versetzt mit
3 kg 30 proz. NaOH und 51 Toluol. Nach Ausschütteln
werden die Phasen separiert, das Toluol der organischen
Phase abdestilliert und der Rückstand bei 0,05 hPa und
einer Kopftemperatur von 108°C destilliert. Man erhält
1,3 kg Produkt mit einer Reinheit <99% (GC).
Man tropft zu 4000 ml Butylamin bei 80°C 600 ml 1,4-
Dichlorbuten-2 (5 h) und hält anschließend 1 h auf
100°C. Man versetzt mit 3000 ml 40 proz. NaOH, trennt
die organische Phase ab, destilliert die leichtsiedenden
Bestandteile bei Normaldruck ab und destilliert den
Rückstand im Hochvakuum. Man erhält 311,4 g 1,4-Bis(bu
tylamino)buten-2. Man versetzt das Zwischenprodukt mit
610 ml Ethanol und 30 g 50% Palladium/Tierkohle und
hydriert bei Raumtemperatur und einem Wasserstoffdruck
von 35 bar 50 min. Man filtriert den Katalysator ab,
engt das Filtrat ein und destilliert den Rückstand im
Hochvakuum (Kp.: 83°C/0,3 hPa). Man erhält 252,33 g
N,N′-Dibutylbutylendiamin (1,4-Bis(butylamino)butan).
Man tropft zu 2220 g n-Dodecylamin innerhalb von 2 h bei
100°C 465 g 1,6-Dichlorhexan. Man hält 6 h bei 130°C und
gibt anschließend eine Lösung von 260 g NaOH in 1000 ml
Wasser hinzu. Man mischt mit 2 l Toluol, trennt die
organische Phase ab, destilliert im Wasserstrahlvakuum
überschüssiges n-Dodecylamin ab und kristallisiert den
Rückstand aus Petrolether um. Man erhält 692 g N,N′-Do
decylhexamethylendiamin.
Man mischt 57,7 g (0,01 mol) Dimerfettsäure, 3 g Phlore
tinsäure (4-Hydroxydihydrozimtsäure, 2-(4-Hydroxyphe
nyl)propionsäure), 22,8 g (0,1 mol) N,N′-Dibutylhexa
methylendiamin und 0,02 g Triphenylphosphit. Man erhitzt
30 min auf 120°C, 1,5 h auf 160°C, 2 h auf 210°C und 5 h
auf 270°C.
Das Zahlenmittel der Molmasse beträgt 4100 g/mol, das
Massenmittel der Molmasse 6600 g/mol (GPC).
Man mischt 577 g (1 mol) Dimerfettsäure, 30 g Phloretin
säure, 87 g (1,012 mol) Piperazin und 0,2 g Triphenyl
phosphit. Man erhitzt wie bei für Polyamidblock B1
beschrieben erhält 610 g des Polyamidblocks B2. Die
Glastemperatur beträgt -21°C (DSC), das Zahlmittel der
Molmasse 5300 g/mol und das Massenmittel der Molmasse
9500 g/mol (GPC).
Man mischt 274,1 g (0,475 mol) Dimersäure, 8,3 g
Phloretinsäure, 100 g (0,5 mol) N,N′-Dibutylbutylen
diamin und 0,2 g Triphenylphosphit. Man erhitzt wie für
Polyamidblock B1 beschrieben und erhält 338,3 g Poly
amidblock B3. Die Glastemperatur beträgt -47°C (DSC) das
Zahlenmittel der Molmasse 4400 g/mol, das Massenmittel
der Molmasse 7300 g/mol (GPC).
Man mischt 173,1 g (0,3 mol) Dimerfettsäure, 4,2 g
(0,03 mol) 4-Hydroxybenzoesäure, 135,6 g (0,3 mol) N,N′-
Didodecylhexamethylendiamin, 1,5 g (0,018 mol) Piperazin
und 0,3 g Triphenylphosphit. Man erhitzt 1 h auf 160°C
und 8 h auf 270°C. Man erhält 259,73 g Polyamidblock B4.
Die Glastemperatur beträgt -48°C (DSC). Das Zahlenmittel
der Molmasse 5000 g/mol und das Massenmittel der Molmas
se 10400 g/mol (GPC).
22,8 g Bisphenol-A, 5,1 g Polyamid B1 wurden zusammen
mit 3 Mol-% p-tert-Butylphenol als Kettenabbrecher
analog Beispiel 1 phosgeniert und aufgearbeitet. Man
erhält 29,5 g eines Blockcopolycarbonates mit einem
Polyamidanteil von ca. 5%, ηrel = 1,279, einer Glas
temperatur von 134,7°C, einem Kristallitschmelzbereich
von 221-246°C, Schmelzwärme 5,6 J/g (DSC).
22,8 g Bisphenol-A, 5,1 g Polyamidblock B2 wurden zusam
men mit 3 Mol-% p-tert-Butylphenol als Kettenabbrecher
analog Beispiel 1 phosgeniert und aufgearbeitet. Man er
hält 29 g Blockcopolycarbonat, ηrel = 1,28.
22,8 g Bisphenol-A, 10,2 g Polyamidblock B2 wurden mit
3 Mol-% p-tert-Butylphenol als Kettenabbrecher analog
Beispiel 1 phosgeniert und aufgearbeitet. Man erhält
34,2 g Blockcopolycarbonat, ηrel = 1,238, Kristallit
schmelzbereich 190-260°C, Schmelzwärme 25,2 J/g (DSC).
22,8 g Bisphenol-A und 5,1 g Polyamidblock B3 wurden
zusammen mit 3 Mol-% p-tert-Butylphenol als Kettenab
brecher analog Beispiel 1 phosgeniert und aufgearbeitet
Man erhält 29 g Blockcopolycarbonat, ηrel = 1,583,
Glastemperatur des Weichsegmentes -39°C, des Poly
carbonats 149°C (DSC).
22,8 g Bisphenol-A und 1,2 g Polyamidblock B4 wurden
zusammen mit 3 Mol-% p-tert-Butylphenol als Kettenab
brecher analog Beispiel 1 phosgeniert und aufgearbeitet.
Man erhält 25 g Blockcopolycarbonat, ηrel = 1,605.
22,8 g Bisphenol-A und 5,1 Polyamidblock B4 wurden zu
sammen mit 3 Mol% p-tert-Butylphenol als Kettenabbrecher
analog Beispiel 1 phosgeniert und aufgearbeitet. Man
erhält 29 g Blockcopolycarbonat mit 20% Polyamidanteil,
ηrel = 1,349, Glastemperatur 130,3°C (DSC). Das Block
copolycarbonat ist bis 400°C (TGA) stabil.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls ver
zweigten Polyamiden mit phenolischen OH-Gruppen und
mit mittleren Zahlenmittelmolekulargewichten n
(gemessen durch Gelchromatographie) von 400 bis
200 000, dadurch gekennzeichnet, daß man Dicarbon
säuren mit überwiegend bis-sekundären Diaminen,
gegebenenfalls unter Zusatz von bis zu 10 Mol-%
Lactamen oder Aminosäuren, nach den bekannten Po
lyamidherstellungsverfahren umsetzt, wobei 0 Mol-%
bis 2 Mol-% an Verzweiger und 0,5 Mol-% bis 30
Mol-% an Monocarbonsäuren als Kettenabbrecher ein
gesetzt werden, bezogen jeweils auf Mole Dicarbon
säuren, wobei als Monocarbonsäuren solche einge
setzt werden, die außer dem Cabonsäure-Substituent
noch einen phenolischen OH-substituent enthalten,
und die zur phenolischen OH-Gruppe in ortho-Stel
lung keine Alkylgruppe haben.
2. Polyamide mit phenolischen OH-Gruppen, welche or
thoständig zur phenolischen OH-Gruppe keine Alkyl
gruppe haben, erhältlich nach dem Verfahren des
Anspruchs 1.
3. Verwendung der Polyamide des Anspruchs 2 in Kombi
nation mit anderen Diphenolen zur Herstellung von
Polyamidpolycarbonaten.
4. Verfahren zur Herstellung von Polyamidpolycarbo
naten aus Polyamidbausteinen, anderen Diphenolen,
gegebenenfalls für die Polycarbonatsynthese übli
chen Kettenabbrechern und gegebenenfalls anderen
Verzweigern als den Polyamidbausteinen nach den
bekannten Polycarbonatherstellungsverfahren mit
Phosgen in homogener Lösung oder im Zweiphasen
system, dadurch gekennzeichnet, daß man als Poly
amidbausteine die Polyamide des Anspruchs 2 in Men
gen, bezogen auf die Gesamtmolmenge an Diphenolen
von 0,01 Mol-% bis 20 Mol-% einsetzt.
5. Polyamidpolycarbonate, erhältlich nach dem Verfah
ren des Anspruchs 4.
6. Gemische der Polyamidpolycarbonate des Anspruchs
5 mit einem Blendpartner ausgewählt aus thermo
plastischen Polyestern, thermoplastischen Poly
olefinen und thermoplastischen Polysulfonen im
Gewichtsverhältnis Blendpartner zu Polyamidpoly
carbonat zwischen 5:95 und 95:5.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914132080 DE4132080A1 (de) | 1991-09-26 | 1991-09-26 | Polyamide mit phenolischen oh-gruppen, ihre herstellung und verwendung zur herstellung von polyamidpolycarbonaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914132080 DE4132080A1 (de) | 1991-09-26 | 1991-09-26 | Polyamide mit phenolischen oh-gruppen, ihre herstellung und verwendung zur herstellung von polyamidpolycarbonaten |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4132080A1 true DE4132080A1 (de) | 1993-04-01 |
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DE19914132080 Withdrawn DE4132080A1 (de) | 1991-09-26 | 1991-09-26 | Polyamide mit phenolischen oh-gruppen, ihre herstellung und verwendung zur herstellung von polyamidpolycarbonaten |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4132080A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000039192A1 (de) * | 1998-12-23 | 2000-07-06 | Bayer Aktiengesellschaft | Verfahren zur herstellung von verzweigten polyamiden |
WO2010034803A2 (fr) | 2008-09-26 | 2010-04-01 | Rhodia Operations | Composition polyamide renforcee |
-
1991
- 1991-09-26 DE DE19914132080 patent/DE4132080A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2010034803A2 (fr) | 2008-09-26 | 2010-04-01 | Rhodia Operations | Composition polyamide renforcee |
WO2010034803A3 (fr) * | 2008-09-26 | 2010-05-27 | Rhodia Operations | Composition polyamide renforcee |
KR101319663B1 (ko) | 2008-09-26 | 2013-10-17 | 로디아 오퍼레이션스 | 보강된 폴리아미드 조성물 |
US8680199B2 (en) | 2008-09-26 | 2014-03-25 | Rhodia Operations | Reinforced polyamide composition |
CN102203166B (zh) * | 2008-09-26 | 2014-12-24 | 罗地亚经营管理公司 | 增强聚酰胺组合物 |
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