DE4126709A1 - Verfahren zur herstellung eines airbag-gewebes - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines airbag-gewebesInfo
- Publication number
- DE4126709A1 DE4126709A1 DE19914126709 DE4126709A DE4126709A1 DE 4126709 A1 DE4126709 A1 DE 4126709A1 DE 19914126709 DE19914126709 DE 19914126709 DE 4126709 A DE4126709 A DE 4126709A DE 4126709 A1 DE4126709 A1 DE 4126709A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- air permeability
- zones
- airbag
- fabric
- weave
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60R—VEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B60R21/00—Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
- B60R21/02—Occupant safety arrangements or fittings, e.g. crash pads
- B60R21/16—Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags
- B60R21/23—Inflatable members
- B60R21/235—Inflatable members characterised by their material
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D1/00—Woven fabrics designed to make specified articles
- D03D1/02—Inflatable articles
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Woven Fabrics (AREA)
- Air Bags (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Airbag-Gewebes.
Bei Airbag-Geweben wird üblicherweise für die dem Kraft
fahrzeuginsassen zugewandte Seite eine geringe Luftdurch
lässigkeit gefordert, die Werte von 10 l/dm2·min bei 500 Pa
Prüfdifferenzdruck nicht übersteigen soll. Wird ein Airbag
nur aus solchem Gewebe hergestellt, so wird beim Aufblasen
des Airbags durch Zünden des pyrotechnischen Gasgenerators
ein sehr hartes Luftkissen erzeugt. Bei diesem besteht die
Gefahr, daß der beim Aufprall mit großer Wucht zunächst nach
vorn geschleuderte Körper des Fahrers oder Beifahrers ruck
artig zurückgeschleudert wird, wodurch Verletzungen, be
sonders im Kopf- und Nackenbereich, auftreten können.
Deshalb besteht die Forderung, den Airbag so zu gestalten,
daß ein weiches Auffangen der Fahrzeuginsassen beim Aufprall
ohne Gefahr der Rückfederung möglich ist. Dies läßt sich
dadurch erreichen, daß dem beim Auslösen der Airbagfunktion
in den Airbag einströmendem Gas die Möglichkeit geboten
wird, teilweise zu entweichen.
In der US-A 34 81 625 wird hierzu vorgeschlagen, den Airbag
mit Löchern zu versehen. Hierbei gelangen jedoch heiße
Partikel aus dem vom Generator erzeugten Gas in den Fahrer
raum. Diese bilden eine erhebliche Gefahr für die Fahrzeug
insassen.
Um das Austreten dieser Partikel zu vermeiden, wurde in der
DE-C 36 44 554 vorgeschlagen, die für das Entweichen des
Gases vorgesehenen Öffnungen mit einem Filtergewebe aus
Aramidfasern zu überdecken. Dieses Verfahren erfordert einen
erheblichen Konfektionieraufwand für das Einnähen des
Filtergewebes. Durch diesen zusätzlichen Arbeitsgang sowie
durch den hohen Preis von Aramidgeweben werden die Kosten
für die Herstellung eines Airbags so erhöht, daß eine
kostengünstige Produktion nicht möglich ist.
In einem Vortrag (Krummheuer, W.R., Engineering with Fibres
for Airbags, Beg and Belt ′90, International Akzo Symposium,
Köln, 25.-27.04.1990) wurde deshalb vorgeschlagen, einen
zweiteiligen Airbag herzustellen. Dieser besteht aus einem
Kontaktteil und einem Filterteil. Für den Kontaktteil wird
ein Gewebe mit sehr geringer Luftdurchlässigkeit
(<10 l/dm2·min) eingesetzt. Es handelt sich hierbei um den
Teil des Airbags, der zum Auffangen des Fahrzeuginsassen
beim Unfall dient.
Der Filterteil bildet die dem Fahrer oder Beifahrer nicht
zugewandten Teile des aufgeblasenen Airbags. Er besteht aus
einem Gewebe mit deutlich höherer Luftdurchlässigkeit, das
somit die Möglichkeit zum Entweichen für das vom Generator
erzeugte Gas bietet und das austretende Gas filtert.
Darüber hinaus tritt an dieser Stelle beim Durchtritt des
heißen Gases durch das Gewebe auch ein Wärmeaustauscheffekt
ein, so daß das Gas etwas abgekühlt in den Fahrgastraum ge
langt.
In der EP-A 3 63 490 wurde vorgeschlagen, einen einteiligen
Airbag als Rundgewebe zu weben. In dieser Art hergestellte
Airbag-Gewebe bieten jedoch, im Gegensatz zu zwei- oder
mehrteiligen Airbags, nicht die Möglichkeit der Anpassung an
den jeweiligen Fahrzeugtyp. So ist es bei den heutigen An
forderungen an die Konstruktion des Beifahrer-Airbags gar
nicht möglich, diesen aus einem Stück herzustellen, sondern
das Vernähen von zwei oder mehr Teilen ist hier unumgäng
lich. Außerdem ist das notwendige Einnähen von Haltebändern
bei einem einteiligen Airbag wesentlich schwieriger durchzu
führen als bei einem zwei- oder mehrteiligen.
Ebenfalls ein einteiliger Airbag mit Gewebeteilen mit unter
schiedlicher Luftdurchlässigkeit wird in WO-A 90-09 295 be
schrieben. Auch mit dem dort erläuterten Verfahren ist es
nicht möglich, Airbags für Beifahrer herzustellen.
Die zwei- oder mehrteilig hergestellten Airbags lassen sich
zwar sehr gut an die Anforderungen der jeweiligen Fahrzeug
typen anpassen und bieten auch die Möglichkeit der problem
losen Konfektion von Beifahrer-Airbags, hier ergibt sich
aber das Problem, daß zwei Gewebe mit sehr unterschiedlicher
Luftdurchlässigkeit miteinander vernäht werden müssen. Da
die hohe Luftdurchlässigkeit des für den Filterteil des Air
bags verwendeten Gewebes durch ein weniger dichtes Gewebe
erreicht wird, während der Kontaktteil des Airbags aus einem
dichten Gewebe hergestellt wird, müssen hierbei also zwei
unterschiedlich dichte Gewebe miteinander vernäht werden.
Beim Aufblasen des Airbags kann das weniger dichte Gewebe an
den Nahtstellen ausreißen oder es können Verschiebungen der
Fäden des weniger dichten Gewebes auftreten, wodurch es zu
einem unkontrollierten Gasaustritt kommen kann.
Darüber hinaus verursacht diese Arbeitsweise auch Dis
positionsprobleme in der Weberei, da die Luftdurchlässigkeit
des Filterteils auf die Fahrzeugart und auf den eingesetzten
Generator abgestimmt werden muß. Es ist somit nötig, in der
Weberei eine große Zahl unterschiedlich dichter Gewebe her
zustellen bzw. bereitzuhalten.
Deshalb bestand die Aufgabe, ein Herstellungsverfahren für
ein Gewebe zu entwickeln, das beim Einsatz im Filterteil des
Airbags die oben geschilderten Nachteile nicht aufweist und
das sehr flexibel und in kostengünstiger Weise an die für
die einzelnen Fahrzeugtypen gestellten Forderungen angepaßt
werden kann, das aber weiterhin die Möglichkeit des ge
zielten Entweichens des vom Generator erzeugten Gases bietet
und das auf das Gas eine Filter- und Abkühlwirkung ausübt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in der Herstellung eines
Gewebes, in dem durch webereitechnische Maßnahmen in Form
und Größe variierbare Zonen geringerer und höherer Luft
durchlässigkeit erzeugt werden. Die oben geschilderten Nach
teile können mit der erfindungsgemäßen Schaffung von Zonen
unterschiedlicher Luftdurchlässigkeit in besonders vorteil
hafter Weise umgangen werden. Durch die Verwendung eines
erfindungsgemäß hergestellten Filterteiles können die
Forderungen an einen Airbag voll erfüllt werden.
Die dichteren Gewebezonen zeigen eine geringe Luftdurch
lässigkeit. Sie bilden wegen der hier erzielten hohen
Schnitt- und Nahtfestigkeit die für den Zuschnitt vor
gesehenen Bereiche. Die in der Art von Fenstern in dem
Gewebe angeordneten weniger dichten Zonen, die eine höherere
Luftdurchlässigkeit aufweisen, ermöglichen beim Aufblasen
des Airbags ein kontrolliertes Austreten sowie ein Abkühlen
des vom Generator erzeugten Gases. Diese Stellen sind für
die Schnitt- und Nahtkanten kaum geeignet.
Die Zonen mit geringerer Luftdurchlässigkeit werden in dem
für den Filterteil des Airbags hergestellten Gewebe so an
geordnet, daß sie beim Zuschnitt der Gewebe für die spätere
Konfektionierung des Airbags zwangsläufig die Nahtstellen
bilden. Durch die hier dichteren Stellen wird nach dem Ver
nähen des Filterteils des Airbags mit dem Kontaktteil eine
sehr feste Naht erhalten, an der beim Aufblasen des Airbags
keine Risse und keine Fadenverschiebungen entstehen. Außer
dem werden durch die dichten Stellen an den Kanten des Zu
schnittstückes beim Zuschneiden Vorteile erzielt, da hier
eine schnittfestere Kante ohne Ausfransungen entsteht.
Die höhere bzw. geringere Luftdurchlässigkeit läßt sich
durch Veränderungen der Gewebebindungen oder durch Variation
der Fadenzahlen in Kette und Schuß einstellen. So kann
beispielsweise beim erstgenannten Verfahren ein Gewebe in
einer dichten Leinwandgrundbindung hergestellt werden. Die
Fadenzahlen und die Ausrüstungsbedingungen des Gewebes
werden so gewählt, daß an den Stellen, an denen die Grund
bindung unverändert erhalten bleibt, eine geringe Luftdurch
lässigkeit und damit einhergehend, an den hier dichten Ge
webestellen eine gute Schnitt- und Nahtfestigkeit erzielt
wird. An den Stellen, die nicht die Naht- oder Schnittkanten
bilden sollen und durch die der Austritt des vom Generator
erzeugten Gases erfolgen soll, wird die Bindung des Gewebes
so geändert, daß hier Zonen höherer Luftdurchlässigkeit ent
stehen.
Welche Bindungsart hierzu gewählt wird, hängt von dem je
weils zur Verfügung stehenden Maschinenpark sowie von den
Anforderungen an die Luftdurchlässigkeit ab. Die Erfindung
ist zur Einstellung von Zonen mit höherer Luftdurchlässig
keit mit von der Grundbindung abweichender Gewebebindung
nicht auf eine bestimmte Gewebebindungsart eingeschränkt.
Hierfür sind alle in der Webereitechnik bekannten Bindungs
arten geeignet. Als Beispiele für eine abweichende Gewebe
bindung in den Zonen höherer Luftdurchlässigkeit seien bei
einer Leinwandgrundbindung die Köper- und die Panamabindung
genannt.
Eine Möglichkeit zur Erzielung von Zonen mit abweichender
Gewebebindung und damit höherer Luftdurchlässigkeit bieten
die in der Webereitechnik allgemein bekannten Excenter- und
Schaftmaschinen. Die Schaftmaschine kann als Zusatzvor
richtung bei jeder beliebigen Webmaschine Verwendung finden.
Sie ermöglicht es, die Schäfte der Webmaschine so zu
steuern, daß Bindungen verschiedener Art innerhalb eines
Gewebes eingestellt werden können. In gleicher Weise kann
die Exzentermaschine eingesetzt werden.
In Fig. 1 und Fig. 2 ist dargestellt, in welcher Weise die
Gewebebindungen mit Hilfe einer Schaftmaschine variiert
werden, um damit Zonen mit höherer Luftdurchlässigkeit zu
erhalten.
Fig. 1a zeigt das Bindungsschema eines Gewebes in dichter
Leinwandgrundbindung (1). In diese wurde mit Hilfe einer
Schaftmaschine ein Fenster in Panamabindung (2) eingewebt.
Fig. 1b zeigt das entsprechende Gewebe als Schnittzeichnung.
An der fensterartig eingewebten Zone mit Panamabindung wird
eine höhere Luftdurchlässigkeit erhalten.
Fig. 2a zeigt das Bindungsschema eines Gewebes in dichter
Leinwandgrundbindung (1). In diese wurde mit Hilfe einer
Schaftmaschine ein Fenster in Köper 3/1-Bindung (3) einge
webt. Fig. 2b zeigt das entsprechende Gewebe als Schnitt
zeichnung. An der fensterartig eingewebten Zone mit Köper
bindung wird eine höhere Luftdurchlässigkeit erhalten.
Die Stellen in dichter Grundbindung werden bei der Gewebe
konstruktion so vorgegeben, daß sie beim späteren Zu
schneiden der Gewebe für den Filterteil des Airbags zwangs
läufig die Schnitt- und Nahtkanten ergeben. Der Umriß des
Zuschnittes bildet den Rand der Zone mit geringer Luftdurch
lässigkeit oder liegt in dieser Zone. Die mit einer von der
Gewebegrundbindung abweichenden Bindung eingewebten Stellen
mit höherer Luftdurchlässigkeit ermöglichen einen
kontrollierten Austritt des beim Aufblasen des Airbags vom
Generator erzeugten Gases bei guter Filter- und Abkühl
wirkung.
Wie stark die Luftdurchlässigkeit durch ein Wechseln der
Gewebebindung beeinflußt werden kann, zeigt die nachstehende
Tabelle. In ein Gewebe mit einer Leinwandgrundbindung mit
20 Fäden/cm (Polyamid 6.6-Filamentgarn mit dem
Titer 470 f 36) in Kette und Schuß, wurden Fenster in ver
schiedenen Bindungen mit Hilfe einer Schaftmaschine
eingewebt. Bei den einzelnen Bindungen wurden folgende Luft
durchlässigkeiten erhalten:
Gewebebindung | |
Luftdurchlässigkeit l/dm² · min | |
Leinwandgrundbindung | |
9 | |
Querrips 2/2 | 40 |
Panama 2/2 | 54 |
Gerstenkorn | 64 |
Phantasiebindung | 79 |
Köper 3/1 | 87 |
Köper 2/2 | 135 |
Scheindreher | 150 |
Diese Tabelle zeigt, daß die Luftdurchlässigkeit nicht nur
durch die Größe der Zonen mit abweichender Bindung, sondern
auch durch die Wahl der Bindungsart sehr gezielt gesteuert
werden kann.
Daß es notwendig ist, die Nahtstellen in die Zonen geringer
Luftdurchlässigkeit, also im hier beschriebenen Fall in die
Zonen der dichten Leinwandgrundbindung zu legen, zeigt eine
Untersuchung der Nahtfestigkeit und der Nahtschiebe
festigkeit:
Bei der Panamabindung war im Meßbereich 10 daN die Naht
bereits so ausgerissen, daß eine Messung nicht mehr durch
führbar war.
Für die Einstellung von Zonen mit abweichender Gewebebindung
und damit höherer Luftdurchlässigkeit kann auch eine
Jacquard-Webmaschine, wie sie in der Webereitechnik all
gemein bekannt ist, Einsatz finden. Die Jacquard-Webmaschine
bietet gegenüber der Verwendung der Schaftmaschine oder
Excentermaschine den Vorteil, daß die Litzen einzeln ge
steuert werden können, während bei Einsatz der Schaft
maschine die Litzen nur in Gruppen steuerbar sind. Durch
Verwendung der Jacquard-Maschine können somit die Bindungen
so variiert werden, daß sie in optimaler Weise den für den
Airbag erforderlichen Zuschnitten angepaßt werden können.
Bei der Festlegung der Gewebekonstruktion werden die Stellen
mit dichter Grundbindung so gewählt, daß sie beim Zu
schneiden des Filterteils des Airbags zwangsläufig die
Schnittkanten und beim späteren Vernähen somit die Naht
kanten bilden. Durch diese Arbeitsweise ergibt sich beim
Zuschneiden eine sehr geringe Verschnittmenge, was sich be
sonders günstig auf die Produktionskosten auswirkt.
Fig. 3a zeigt einen Gewebeabschnitt mit Zonen höherer Luft
durchlässigkeit (4), die durch Veränderung einer dichten
Leinwandgrundbindung (1) mit Hilfe der Exzentermaschine oder
der Schaftmaschine fensterartig in abweichender Bindung er
zeugt wurden. Die Stellen in Leinwandbindung bilden die
Schnitt- bzw. Nahtkanten beim späteren Zuschneiden bzw. Ver
nähen. Die in abweichender Bindung gewebten Stellen er
möglichen einen kontrollierten Austritt des vom Generator
erzeugten Gases bei sehr guter Filter- und Abkühlwirkung.
Fig. 3b zeigt einen Gewebeabschnitt mit Zonen höherer Luft
durchlässigkeit (5), die durch Veränderung einer dichten
Leinwandgrundbindung (1) mit Hilfe der Jacquardmaschine
fensterartig in abweichender Bindung erzeugt wurden. Die
Stellen in Leinwandbindung bilden die Schnitt- bzw. Naht
kanten beim späteren Zuschneiden bzw. Vernähen. Die in ab
weichender Bindung gewebten Stellen ermöglichen einen
kontrollierten Austritt des vom Generator erzeugten Gases
bei sehr guter Filter- und Abkühlwirkung. Wie die Abbildung
zeigt, kann bei Einsatz einer Jacquardmaschine die Ge
staltung der Zone mit höherer Luftdurchlässigkeit so er
folgen, daß diese optimal den Zuschnittsformen für den
Filterteil des Airbags angepaßt wird, so daß beim späteren
Zuschneiden nur ein sehr geringer Verschnitt entsteht und
somit eine sehr kostengünstige Konfektionierung möglich ist.
Mit der beschriebenen Verfahrensweise können von derselben
Kette unterschiedlich einzusetzende Gewebe hergestellt
werden, wodurch bei der notwendigen Anpassung der Airbag
gewebe an die verschiedenen Fahrzeugtypen und an die
unterschiedlichen Forderungen in der Luftdurchlässigkeit
eine sehr kostengünstige Gewebeherstellung möglich wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf das Einbringen
von einer fensterartigen Zone mit höherer Luftdurch
lässigkeit in den Zuschnitt für den Filterteil eines Airbags
beschränkt. Hierunter sind in gleicher Weise auch mehrere
fensterartige Zonen pro Zuschnitt zu verstehen. Die Zahl
dieser Fenster, ihre Anordnung im Zuschnitt und ihre Größe
hängt von den jeweiligen Forderungen an die Luftdurch
lässigkeit und von der Art des Fahrzeugs ab.
Bei der Gewebeherstellung ist es zweckmäßig, zum Ausgleich
der durch die Bindungsvariation entstehenden Spannungen die
Fenster, über die Gewebelänge gesehen, nicht hintereinander,
sondern versetzt anzuordnen. Eine andere Möglichkeit, diese
Spannungen auszugleichen, ist das Arbeiten mit einer zweiten
Kette.
Neben den beschriebenen Verfahrensweisen mit einer Schaft
maschine oder einer Jacquardmaschine ist es auch möglich, in
einem Gewebe in Form und Größe variierbare Zonen unter
schiedlicher Luftdurchlässigkeit und unterschiedlicher
Schnitt- bzw. Nahtfestigkeit durch Variation der Kettfaden-
und Schußfadenzahlen zu erzeugen. Hierzu werden Webketten
verarbeitet, in denen Sektionen mit hoher Kettfadenzahl
pro cm im Riet mit Sektionen mit geringerer Kettfadenzahl
pro cm abwechseln. Diese Kette wird in Leinwandbindung ver
woben. Die Schußfadenzahlen werden so gewählt, daß, mit
Hilfe eines elektronisch gesteuerten Schußeintrags, in
gleicher Weise wie bei der Kette, Sektionen mit hoher Schuß
fadenzahl pro cm mit Sektionen mit geringer Schußfadenzahl
rapportmäßig abwechseln.
Für die Sektionen mit hoher Kettfadenzahl werden 22-28 Kett
fäden/cm gewählt, die Sektionen mit niedriger Kettfadenzahl
enthalten 17-21 Kettfäden/cm. In gleicher Weise werden mit
entsprechenden Schußfadenzahlen Sektionen mit hoher und
geringer Schußfadenzahl eingestellt. Die angegebenen Werte
sind Beispiele für Rohgewebeeinstellungen. Sie beziehen sich
auf einen Garntiter von 350 dtex. Bei Einsatz anderer Garn
titer muß die Fadenzahl an den Titer entsprechend angepaßt
werden. Ebenso sind die Fadenzahlen auf das Schrumpfver
halten der eingesetzten Garne abzustimmen.
Durch Variation der Kettfaden- und der Schußfadenzahlen
werden drei Gruppen von Luftdurchlässigkeiten im Gewebe ge
bildet. An Stellen, wo sich Sektionen mit hoher Kettfaden
zahl mit Sektionen mit hoher Schußfadenzahl kreuzen, ent
stehen Gewebezonen mit geringer Luftdurchlässigkeit und
guter Schnitt- bzw. Nahtfestigkeit. Die Gewebekonstruktion
wird so gewählt, daß an diesen Stellen bevorzugt der spätere
Zuschnitt für den Filterteil des Airbags erfolgt, da hier
nicht die Gefahr des Reißens der Nähte oder der Verschiebung
der Fadenlagen an der Nahtstelle beim Aufblasen des Airbags
besteht.
An den Kreuzungsstellen von Sektionen mit geringer Kett
fadenzahl mit Sektionen mit geringer Schußfadenzahl ent
stehen Gewebezonen mit hoher Luftdurchlässigkeit. Diese
Stellen sind als spätere Schnitt- oder Nahtstellen nicht
geeignet. Sie ermöglichen aber einen kontrollierten Austritt
des vom Generator erzeugten Gases beim Aufblasen des Airbags
und üben eine sehr gute Filter- und Abkühlwirkung auf dieses
Gas aus.
Darüber hinaus entstehen an den Stellen, wo sich Sektionen
hoher Kettfadenzahl mit Sektionen geringer Schußfadenzahl
bzw. Sektionen geringer Kettfadenzahl mit Sektionen hoher
Schußfadenzahl kreuzen, Zonen mit mittlerer Luftdurch
lässigkeit.
Fig. 4 zeigt ein Gewebe, das durch Variation der Kettfaden-
und Schußfadenzahlen hergestellt wurde. Neben einer Sektion
mit geringer Fadenzahl (6) liegt in der Kette eine Sektion
mit hoher Fadenzahl (7). In gleicher Weise liegt im Schuß
neben einer Sektion mit geringer Fadenzahl (8) eine Sektion
mit hoher Fadenzahl (9). Auf diese Weise entstehen beim
Weben in Leinwandbindung an den Kreuzungstellen der
Sektionen mit hoher Kettfadenzahl (7) mit Sektionen mit
hoher Schußfadenzahl (9) Zonen mit geringer Luftdurch
lässigkeit (10). Diese Zonen werden so gewählt, daß hier
beim späteren Zuschneiden des Filterteils des Airbags bevor
zugt die Zuschneidestelle bzw. die spätere Naht liegt.
Weiter bilden sich Zonen mit hoher Luftdurchlässigkeit (11)
an Stellen, wo sich Sektionen mit geringer Kettfadenzahl (6)
mit Sektionen mit geringer Schußfadenzahl (8) kreuzen. Diese
Stellen bilden die Filterbereiche im Filterteil des Airbags.
Sie ermöglichen bei guter Filter- und Abkühlwirkung einen
kontrollierten Austritt des vom Generator erzeugten Gases.
Schließlich entstehen auch noch Zonen mittlerer Luftdurch
lässigkeit an den Kreuzungsstellen (12) von Sektionen mit
geringer Kettfadenzahl (6) mit Sektionen mit hoher Schuß
fadenzahl (9) sowie an den Kreuzungsstellen (12) von
Sektionen mit hoher Kettfadenzahl (7) mit Sektionen mit
geringer Schußfadenzahl (8).
Mit dieser Arbeitsweise kann auf jedem beliebigen Webstuhl
ohne Zuhilfenahme einer Zusatzeinrichtung produziert werden.
In welcher Weise durch die Bildung von Zonen mit geringeren
Fadenzahlen die Luftdurchlässigkeit beeinflußt werden kann,
zeigt die nachstehend aufgeführte Tabelle. Die hier wieder
gegebenen Versuche wurden mit Polyamid 6.6-Filamentgarn
mit einem Titer 470 f 36 durchgeführt:
Fig. 5 zeigt eine Schemazeichnung des Prüfstückes für die
Prüfung der Nahtfestigkeit. Die Erläuterungen hierzu er
folgen weiter unten bei der Beschreibung dieses Prüfver
fahrens.
Fig. 6 zeigt eine Schemazeichnung des Prüfstückes für die
Prüfung der Nahtschiebefestigkeit. Die Erläuterungen hierzu
erfolgen bei der Beschreibung dieses Prüfverfahrens.
Fig. 7 zeigt ein Gewebe mit Zuschnitten für den Filterteil
des Airbags, wie es auf einer Webmaschine unter Mitver
wendung einer Schaftmaschine hergestellt werden kann. Die
Erläuterungen hierzu erfolgen bei Ausführungsbeispiel 1.
Fig. 8 zeigt ein Gewebe mit Zuschnitten für den Filterteil
des Airbags, wie es auf einer Jacquardmaschine hergestellt
werden kann. Die Erläuterungen hierzu erfolgen bei Aus
führungsbeispiel 2.
Fig. 9 zeigt ein Gewebe mit Zuschnitten für den Filterteil
des Airbags, wie es durch Variation der Kett- und Schuß
fadenzahlen hergestellt werden kann. Die Erläuterungen hier
zu erfolgen bei Ausführungsbeispiel 3.
Die Herstellung von Geweben nach dem beschriebenen erfin
dungsgemäßen Verfahren ist nicht auf Gewebe für den Filter
teil des Airbags beschränkt. Dieses Verfahren kann für jedes
beliebige Gewebe, bei dem unterschiedliche Luftdurch
lässigkeiten oder unterschiedliche Nahtfestigkeiten er
forderlich sind, angewandt werden. In besonderer Weise
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren für die Her
stellung technischer Gewebe, soweit eine zonenweise unter
schiedliche Filterwirkung, zum Beispiel für Gase, notwendig
ist. In ganz besonderer Weise ist dieses Verfahren für die
Herstellung von Geweben für den Filterteil des Airbags ge
eignet.
Für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
jedes beliebige Garn zum Einsatz kommen. Für Airbag-Gewebe
haben sich zum Beispiel Polyamid 6.5-Filamentgarne als gut
geeignet erwiesen. Diese Garne können in Titern von 235 f36,
350 f 72, 470 f 72 oder 940 f 140 zum Einsatz kommen. Es
können aber auch andere Titer Verwendung finden.
Die Schrumpfauslösung und die Einstellung der gewünschten
Luftdurchlässigkeit erfolgt durch ein Naßbehandlungsver
fahren, wie in der deutschen Patentanmeldung P 40 00 740.5
beschrieben.
Die erfindungsgemäß hergestellten Gewebe ergeben bei der
Verwendung als Filterteil des Airbags nach dem Vernähen mit
einem Gewebe mit Luftdurchlässigkeit < 10 l/dm2·min, das den
Kontaktteil des Airbags bildet, einen Airbag, der die
Möglichkeit eines sicheren Auffangens des Fahrzeuginsassen
im Falle eines Zusammenstoßes ohne die Gefahr von zusätz
lichen Verletzungen bietet.
Mit Airbags, die erfindungsgemäß hergestellte Gewebe im
Filterteil enthalten, ist es möglich, ein sicheres und den
Anforderungen der Automobilhersteller entsprechendes Airbag-
System im Kraftfahrzeug zu installieren. Unter Airbag-System
ist der Airbag selbst, die Unterbringung des Airbags im
Kraftfahrzeug sowie das Steuerungssystem zum Auslösen der
Airbagfunktion zu verstehen.
Die Prüfung der Luftdurchlässigkeit wird in Anlehnung an
DIN 53 887 vorgenommen. In Abweichung von dieser Norm wird
lediglich der Prüfdifferenzdruck auf 500 Pa erhöht, um auch
bei niedrigen Luftdurchlässigkeiten noch ein eindeutiges
Prüfsignal erhalten zu können. Alle hier genannten Luft
durchlässigkeiten wurden mit diesem Prüfdifferenzdruck er
mittelt, auch wenn dies nicht immer ausdrücklich erwähnt
wird.
Hierfür werden aus dem Prüfgut zwei T-förmige Prüfstücke
ausgeschnitten. Fig. 5 zeigt eine Skizze, in der die An
ordnung dieser Prüfstücke dargestellt ist. Die Gesamtbreite
von 15 cm teilt sich auf in je 5 cm Breite der Seitenstücke
(13) und 5 cm des Mittelstückes (14). Die Zonen 15 und 15a
bilden die Einklemmstellen bei der Prüfung, die
Einspannlänge zwischen 16 und 16a beträgt 20 cm. Im breiten
Mittelteil überlappen sich die beiden Prüfstücke. Im Abstand
von 1 cm werden zwei Nähte (17, 17a) eingebracht. Hierfür
findet eine Nadel mit 1.1 mm Durchmesser Verwendung. Die
Stichzahl beträgt 3-4 pro cm. Das hierfür eingesetzte Näh
garn ist Polyester-Filamentgarn 3×250 dtex. Die Prüfung
des so vorbereiteten Prüflings erfolgt auf einem Labor
reißapparat mit einer Verformungsgeschwindigkeit von
200 mm/min.
Hierfür wird aus dem Prüfgut ein Prüfstück in der Form eines
Doppel-T ausgeschnitten, wie in Fig. 6 dargestellt. Der
Prüfling wird längs der Linie 18 gefaltet. Entlang den
Linien 19 bzw. 19a wird eine Naht in das doppelt liegende
Prüfmaterial eingebracht. Die Abstände von Linie 18 zu den
Linien 19 bzw. 19a betragen jeweils 1 cm, ebenso sind die
Abstände von den Linien 19 bzw. 19a zum Rand des Prüfstückes
1 cm. Die Nähbedingungen entsprechen denen, die bei der
Prüfung der Nahtfestigkeit beschrieben wurden. Danach wird
das Prüfmaterial entlang der Linie 18 aufgeschnitten. An den
Stellen 20 und 20a wird das Prüfgut in einen Laborreiß
apparat eingespannt. Die beiden vernähten Teilproben werden
einer Verformungsgeschwindigkeit von 100 mm/min ausgesetzt,
wobei das Ablesen des Auseinandergleitens der Nahtstelle
nach Belastungen von 5 und 10 daN erfolgt.
In den nachfolgenden Ausführungsbeispielen werden Möglich
keiten für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
beschrieben. Die hier angegebene Fensteranordnung sowie die
Form der Zuschnitte dürfen nicht als einschränkend ver
standen werden. Es sind Beispiele, die in vielfacher Weise
abgewandelt und den jeweiligen Forderungen optimal angepaßt
werden können.
Polyamid 6.6-Filamentgarn mit einem Titer 470 f 72 wird
auf einem Greiferwebstuhl zu einem Gewebe in Leinwandbindung
verarbeitet. Die Gesamtbreite des Gewebes beträgt 180 cm,
die Fadenzahlen in Kette und Schuß sind je 19/cm.
Nach 15 cm Weblänge wird partiell die Bindung in Panama 2/2
geändert. Diese Änderung erfolgt nicht über die gesamte
Warenbreite, sondern lediglich für Segmente, beginnend 15 cm
ab linker Webkante. Gemäß Fig. 7 werden insgesamt drei
Fenster (21) über die Breite des Gewebes mit Panamabindung
2/2 in das Gewebe eingebracht. Die Maße der Fenster betragen
40 cm in der Breite und 30 cm in der Länge. Die Änderung der
Gewebebindung in der Leinwandgrundbindung erfolgt mit Hilfe
einer Schaftmaschine. Nach 45 cm Weblänge wird dann wieder
über die gesamte Webbreite in Leinwandgrundbindung weiter
gearbeitet. Nach 90 cm Weblänge wird wieder in gleicher
Weise auf das Weben von Fenstern umgestellt und dieser Vor
gang gemäß diesen Angaben über die gesamte Länge des Gewebes
fortgesetzt, wobei es zweckmäßig ist, im Interesse eines
Spannungsausgleichs nun die Fenster versetzt anzuordnen.
Der Zuschnitt für das Filtergewebe des Airbags erfolgt ent
lang den Linien 22. So wird gewährleistet, daß an den
Stellen, in denen beim späteren Vernähen zwangsläufig die
Naht liegt, ein dichtes Gewebe vorliegt, bei dem nicht die
Gefahr des Aufreißens der Naht beim Auslösen der Airbag
funktion besteht.
Die Luftdurchlässigkeit der mit der Leinwandgrundbindung
gewebten Teile beträgt 17 l/dm2·min, an den fensterartig in
Panamabindung 2/2 eingewebten Stellen (21) beträgt die Luft
durchlässigkeit 50 l/dm2·min.
Versuch 1 wurde wiederholt. Hierbei wurde anstelle der in
Versuch 1 angewandten Greiferwebmaschine mit Schaftmaschine
eine Jacquardmaschine eingesetzt.
In Fig. 8 ist das Einbringen der Fenster (23) mit höherer
Luftdurchlässigkeit durch Variation der Bindung mit Hilfe
einer Jacquardmaschine dargestellt. Im Vergleich zum Weben
mit der Schaftmaschine können hier die Zonen mit höherer
Luftdurchlässigkeit der Form der Zuschnitte (entlang der
mit 24 gekennzeichneten Linien) für den Filterteil des Air
bags gut angepaßt werden.
Polyamid 6.6-Filamentgarn mit einem Titer 470 f 72 wird
auf einem Greiferwebstuhl zu einem Gewebe in Leinwandbindung
verarbeitet. Die Gesamtbreite des Gewebes beträgt 170 cm.
Hierzu wird eine Kette mit wechselnden Fadenzahlen pro cm
vorgelegt. In Fig. 9 ist das vorgegebene Webschema darge
stellt.
Beginnend am linken Rand wird zunächst ein Fadensegment in
einer Breite von 10 cm mit einer Fadenzahl von 19/cm ange
ordnet (25). Daneben folgt ein Segment in einer Breite von
30 cm mit einer Fadenzahl von 16/cm (26). Danach wieder ein
Segment mit einer Fadenzahl von 19/cm in einer Breite von
30 cm (27). In Abständen von je 30 cm folgen dann Segmente
in einer Breite von je 30 cm mit Fadenzahlen von 16/cm (28),
19/cm (29) und 16/cm (30) sowie am Rand in einer Breite von
10 cm mit einer Fadenzahl von 19/cm (31).
Der Schußeintrag wird elektronisch gesteuert. Hier erfolgt
die Steuerung so, daß zunächst ein Segment von 20 cm Länge
mit einer Fadenzahl von 19/cm eingebracht wird (32). Danach
wird der Schußeintrag auf einer Länge von 20 cm auf Faden
zahlen von 16/cm (33) geändert. Dann wird auf einer Länge
von 60 cm wieder auf einen Schußeintrag von 19/cm umge
stellt (34). Danach werden in Abständen von je 30 cm Faden
zahlen von 16/cm (35) und 19/cm (36) eingeschossen. In ent
sprechender Weise wiederholt sich nun der Wechsel von
höheren und geringeren Fadenzahlen.
Dadurch entstehen, wie weiter vorn schon erläutert (siehe
Beschreibung von Fig. 4) Zonen mit geringer Luftdurch
lässigkeit, Zonen mit mittlerer Luftdurchlässigkeit sowie
Zonen mit hoher Luftdurchlässigkeit. Die Zuschnitte für den
Filterteil des Airbags, die entlang der mit 37 gekenn
zeichneten Linie verlaufen, werden so angeordnet, daß sich
die Schnittkanten, die auch die späteren Nahtstellen bilden,
bevorzugt in den Zonen geringer Luftdurchlässigkeit be
finden.
Die Luftdurchlässigkeiten liegen in den Bereichen, in denen
sich Kettfäden mit Fadenzahlen 19/cm mit Schußfäden mit
Fadenzahlen 19/cm kreuzen, bei 17 l/dm2·min. In Stellen, in
denen sich Kettfäden mit 16/cm mit Schußfäden mit 16/cm
kreuzen, liegen die Luftdurchlässigkeiten bei 90 l/dm2·min.
In den Bereichen mittlerer Fadendichte (16 Kettfäden/cm
kreuzen sich mit 19 Schußfäden/cm bzw. 19 Kettfäden/cm
kreuzen sich mit 16 Schußfäden/cm) liegen die Luftdurch
lässigkeiten bei 60 l/dm2·min.
Bei dieser Arbeitsweise gelingt es nicht, die Zonen mit
niedriger Luftdurchlässigkeit so an die nicht rechteckigen
Zuschnitte anzupassen, daß der Zuschnittbereich jeweils
vollständig in dem Bereich niedriger Luftdurchlässigkeit
liegt. Die spätere Nahtkante bewegt sich also auch teilweise
in Bereichen hoher und mittlerer Luftdurchlässigkeit. Das
Verfahren bietet somit nicht die gleich hohe Sicherheit im
Hinblick auf die Festigkeit der Nahtstellen wie die Arbeits
weisen unter Einsatz einer Schaftmaschine (siehe Aus
führungsbeispiel 1) oder unter Einsatz einer Jacquard
maschine (siehe Ausführungsbeispiel 2). Diese Verfahrens
weise hat aber den Vorteil, daß sie auf jeder beliebigen
Webmaschine ausgeführt werden kann und somit keinerlei Be
schränkungen im Hinblick auf den Maschinenpark darstellt.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung eines Airbag-Gewebes, das an
schließend oder später zugeschnitten wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß durch Variation der Kett- und Schuß
fadenzahlen und/oder der Gewebebindungen Zonen mit
unterschiedlicher Luftdurchlässigkeit und unterschied
licher Schnitt- bzw. Nahtfestigkeit eingestellt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Variation der Kett- und Schußfadenzahlen und/oder
der Gewebebindungen so erfolgt, daß an den späteren
Schneid- bzw. Nahtstellen eine besonders niedrige Luft
durchlässigkeit erreicht wird, während die Zonen im
Innenbereich des zugeschnittenen Teiles eine höhere
Luftdurchlässigkeit aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Gewebe mit dichter Grundbindung durch
Variation der Gewebebindung fensterartige Zonen mit
höherer Luftdurchlässigkeit und geringerer Schnitt- und
Nahtfestigkeit entstehen und daß an den späteren
Schneid- und Nahtstellen die dichte Grundbindung er
halten bleibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Einstellen von Zonen mit höherer Luftdurchlässigkeit
jede beliebige, in der Webereipraxis bekannte Gewebe
bindung, abweichend von der Grundbindung, Verwendung
finden kann.
5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Einstellen der Zonen mit höherer Luftdurchlässigkeit
mit von der Grundbindung abweichender Gewebebindung eine
Schaftmaschine eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Einstellen der Zonen mit höherer Luftdurchlässigkeit
mit von der Grundbindung abweichender Gewebebindung eine
Exzentermaschine eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Einstellen der Zonen mit höherer Luftdurchlässigkeit
mit von der Grundbindung abweichender Gewebebindung eine
Jacquardmaschine eingesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Gewebe in Leinwandbindung hergestellt wird und daß
zum Einstellen von Zonen mit geringer Luftdurchlässig
keit und hoher Schnitt- bzw. Nahtfestigkeit die Folge
der Kett- und Schußfäden so gewählt wird, daß sich an
Stellen geringer Luftdurchlässigkeit und hoher Schnitt-
bzw. Nahtfestigkeit viele Kett- und Schußfäden kreuzen,
daß sich an Stellen hoher Luftdurchlässigkeit wenige
Kett- und Schußfäden kreuzen und daß darüber hinaus Zonen
mit mittlerer Luftdurchlässigkeit und mittlerer Schnitt-
und Nahtfestigkeit entstehen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
je eine Zone mit geringerer Luftdurchlässigkeit inner
halb der für die Zuschnitte bestimmten Bereiche des Ge
webes so angeordnet wird, daß ihr Umriß dem Umriß des
jeweiligen Zuschnittes in gleichmäßigem oder wechselndem
Abstand folgt, so daß der Rand der Zuschnitte von einer
Zone mit geringerer Luftdurchlässigkeit gebildet wird.
10. Verwendung eines Gewebes, hergestellt nach mindestens
einem der Ansprüche 1-9, zur Herstellung eines Fertig
teils mit Zonen unterschiedlicher Luftdurchlässigkeit.
11. Verwendung eines Gewebes, hergestellt nach mindestens
einem der Ansprüche 1-9, zur Herstellung des Filter
teiles eines Airbags.
12. Filterteil eines Airbags, hergestellt aus einem Gewebe,
hergestellt nach mindestens einem der Ansprüche 1-9.
13. Airbag mit einem Filterteil nach Anspruch 12.
14. Airbagsystem mit einem Airbag nach Anspruch 13.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914126709 DE4126709A1 (de) | 1990-09-08 | 1991-08-13 | Verfahren zur herstellung eines airbag-gewebes |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4028636 | 1990-09-08 | ||
DE19914126709 DE4126709A1 (de) | 1990-09-08 | 1991-08-13 | Verfahren zur herstellung eines airbag-gewebes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4126709A1 true DE4126709A1 (de) | 1992-03-12 |
Family
ID=25896718
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914126709 Withdrawn DE4126709A1 (de) | 1990-09-08 | 1991-08-13 | Verfahren zur herstellung eines airbag-gewebes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4126709A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4226954A1 (de) * | 1992-08-14 | 1994-02-17 | Johann Berger | Textiler Hohlkörper und Verfahren zu seiner Herstellung |
WO1994018033A1 (de) * | 1993-02-02 | 1994-08-18 | Johann Berger | Airbag und verfahren zu seiner herstellung |
US5685347A (en) * | 1989-02-16 | 1997-11-11 | Airbags International Limited | Circular air bag made of two simultaneously woven fabrics |
EP0640155B2 (de) † | 1992-05-13 | 2000-01-05 | SIVERI, Andras | Sack aus textilem material, gewebebahn für säcke und verfahren zur herstellung einer gewebebahn |
DE102004058895A1 (de) * | 2004-12-07 | 2006-06-08 | Autoliv Development Ab | Gassackeinheit für ein Kraftfahrzeug |
-
1991
- 1991-08-13 DE DE19914126709 patent/DE4126709A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5685347A (en) * | 1989-02-16 | 1997-11-11 | Airbags International Limited | Circular air bag made of two simultaneously woven fabrics |
EP0640155B2 (de) † | 1992-05-13 | 2000-01-05 | SIVERI, Andras | Sack aus textilem material, gewebebahn für säcke und verfahren zur herstellung einer gewebebahn |
DE4226954A1 (de) * | 1992-08-14 | 1994-02-17 | Johann Berger | Textiler Hohlkörper und Verfahren zu seiner Herstellung |
WO1994018033A1 (de) * | 1993-02-02 | 1994-08-18 | Johann Berger | Airbag und verfahren zu seiner herstellung |
DE102004058895A1 (de) * | 2004-12-07 | 2006-06-08 | Autoliv Development Ab | Gassackeinheit für ein Kraftfahrzeug |
DE102004058895B4 (de) * | 2004-12-07 | 2007-05-31 | Autoliv Development Ab | Gassackeinheit für ein Kraftfahrzeug |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69032826T2 (de) | Luftsack | |
DE69313258T2 (de) | Luftsack mit verstärkungsgurten | |
DE69414782T2 (de) | Filtergewebe für einen luftsack | |
EP0523546B1 (de) | Technische Gewebe mit gezielt eingestellter Luftdurchlässigkeit und hoher Alterungsbeständigkeit sowie Verfahren zu deren Herstellung | |
DE69835581T2 (de) | Gewebter luftsack mit stromsperren | |
WO2007076961A1 (de) | Luftsack, und verfahren zum herstellen eines gewebes für einen luftsack | |
DE4411159C2 (de) | Airbag eines Airbag-Rückhaltesystems | |
EP0080713B1 (de) | Spiralgliederband und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DD151972A5 (de) | Verfahren und fadeneinleger zur herstellung eines gurtbandes mit hohlkanten | |
WO2001048285A1 (de) | Band und verfahren zu dessen herstellung | |
DE102004015327A1 (de) | Gurtband | |
EP0477521B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Airbag-Gewebes | |
DE10352666B3 (de) | Gassack | |
EP3687774A1 (de) | Bespannung | |
DE4126709A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines airbag-gewebes | |
DE4324487B4 (de) | Textiler Hohlkörper und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE102021129762A1 (de) | Ein Airbag | |
DE69826508T2 (de) | Luftsack | |
DE19861347B4 (de) | Verfahren zum Herstellen von Airbags als Gewebe, Airbaggewebe und Airbag | |
WO2021053073A1 (de) | Gassack, insbesondere für ein fahrzeuginsassen-rückhaltesystem | |
DE102005022567A1 (de) | Gewebtes textiles Flächengebilde | |
EP1115929A1 (de) | Gurtband und verfahren zur herstellung desselben | |
DE102021129766A1 (de) | Ein Airbag | |
DE69911857T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polschlingen auf einer Warenbahn, nach diesem Verfahren hergestellte Polschlingenware und deren Anwendung | |
EP0869208B1 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Textilgebildes sowie danach hergestelltes Textilgebilde |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |