DE412418C

DE412418C - Anordnung einer Lokomotiv-Kolbendampfmaschine

Info

Publication number: DE412418C
Application number: DEB115022D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-07-29
Filing date: 1924-07-29
Publication date: 1925-04-20

Description

Im Lokomotivbetrieb muß die Zylinderzahl wegen Platzverhältnisse beschränkt bleiben, und dadurch wird das Anfahrdiagramm bei hohen Drücken unregelmäßig. Mehr als vier Zylinder lassen sich am Lokomotivrahmen nach den bekannten Ausführungen nicht nebeneinanderlegen, und daraus resultiert, daß die Kurbeln zwischen sich keine kleineren Winkel als 90⁰ einschließen können. Da keine der bekannten Zylinderanordnungen dem angestrebten Ziele eines guten Anfahrdiagrammes entspricht, ist vorliegender Erfindungsgedanke aufgestellt worden. Es wird dabei eine Kolbendampfmaschine vor die Rauchkammer gelegt und die ganze Profilbreite für die Dampfmaschine ausgenutzt.

Beispielsweise sind sechs Zylinder, in zwei Gruppen angeordnet, vorgesehen, deren Kurbeln in beliebiger Weise gegeneinander versetzt werden können.

Diese Zylinder arbeiten auf eine gemeinsame Kurbelwelle, welche durch eine in ihrer Mitte gelegene Zahnradäbersetzung mit einer Blindachse in Verbindung steht. Die Blindachse ihrerseits ist in bekannter Weise durch Stangen mit den Triebachsen gekuppelt.

Die Zahnradübersetzung gestattet, eine raschlaufende Dampfmaschine anzuwenden, die mit kleinen Füllungen einstufig oder mehrstufig arbeitet. Die Anzahl der Zylinder läßt sich eventuell dadurch vergrößern, daß mehrere Gruppen von Zylindern, die paar-

weise diametral zur gemeinsamen Kurbelwelle liegen, zur Verwendung kommen, oder daß die Zylinder in Gruppen V-förmig aufgestellt werden.

Ein Hauptvorteil vorliegender Dampfmaschinen-Anordnung vor der Rauchkammer ist die leichte Zugänglichkeit.

In den beiden Abbildungen ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgedankens dargestellt, und zwar zeigt:

Abb. ι den vorderen Teil einer Lokomotive mit der Dampfmaschine im Aufriß,

Abb. 2 den vorderen Teil einer Lokomotive mit Dampfmaschine im Grundriß.

Die Kolbendampfmaschine besteht aus den beiden Zylindergruppen ι und 2, welche in bekannter Weise mit Schubstangen 3 auf die Kurbelwelle 4 wirken. In der Mitte der Kurbelwelle4 sitzt ein Ritzel 5, das mit einem Zahnrad 6 auf der Blindwelle 7 in Eingriff steht. Die Zylindergruppen 1, 2 nebst Wellen 4 und 7 sind auf bzw. im Rahmen 8 gelagert.

Von der Blindwelle 7 aus wird das Drehmoment mittels Kurbeln 9 und Stangen 10, 11 an die Triebachsen 12 abgegeben.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Anordnung einer Lokomotiv-Kolbendampfmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens vier oder mehr Zylinder auf dem Rahmen vor der Rauchkammer angeordnet sind und mittels Zahnräder über Kurbeln und Kuppelstangen auf die Triebachsen wirken.

2. Anordnung einer Lokomotiv-Kolbendampfmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor und hinter der Kurbelwelle angeordnete Zylindergruppen auf die Kurbelwelle arbeiten.

3. Anordnung einer Lokomotiv-Kolbendampfmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylindergruppen V-förmig unter beliebigem Winkel zur Kurbelwelle angeordnet sind.

Abb.