DE411730C - Einrichtung zum fortlaufenden Faerben, Bleichen und anderweitigen Nassbehandeln von losem Textilgut - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 3. APRIL 1925

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE ..8 a GRUPPE

(B 10617S VIFjSa)

von losem Textilgut.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. August 1922 ab.

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung" zum fortlaufenden Färben, Bleichen oder anderweitigen Naßbehandeln von Fasergut, wie Wolle, Baumwolle u. dgl., in losem, d. h. unversponnenem Zustande, wobei das Fasergut zwischen zwei endlosen Förderbändern durch die Färbevorrichtung geführt wird.

Bei bekannten Einrichtungen dieser Art wird das lose Fasergut entweder zunächst in einen Trichter gefördert und λ^Γοη dort den lendlosen Förderbändern zur Durchführung durch Farbflotten der Färbevorrichtung zugeführt; hierbei hat das lose Fasergut aber vor seinem Einführen in die Färbeflotte keine gleichmäßige Schichtstärke zwischen den Sieben, worunter natürlich die Gleichmäßigkeit der Behandlung des Faserguts in der Färbe-Üüssigkeit leidet.

Oder es wurde das lose Fasergut zunächst durch eine Vorbereitungsmaschine geschickt und dort auf Wickelstangen aufgewickelt. Für das Färben oder in anderer Weise Naßbehandeln mußten diese Wickel in der Regel auf einen Tisch gesetzt und wieder abgerollt werden, was umständlich war. 2;

Bei Verwendung

der Einrichtung gemäß

der Erfindung ist gegenüber den bekannten Einrichtungen eine erhebliche Ersparnis an Zeitaufwand und eine weit bessere Wirkung bezüglich, des Färbens oder der anderen Behandlung erstrebt.

Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß vor der Färbevorrichtung mit endlosen Bändern eine von der Färbevorrichtung angetriebene Wattenmaschine ohne Wik- ■ ίο Icelvorrichtung angeordnet ist, aus welcher ' das Vließ (Watte) durch ein zur Wattenmaschine gehörendes Band unmittelbar den Zuführungswalzen für die durch die Färbeflotte gehenden endlosen Förderbänder der Färbevorrichtung zugeführt wird. Um die Antriebsverbindung zwischen der Fördervorrichtung der Wattenmaschine und der einen Führungswalze der durch die Färbeflotte ge- ; henden Förderbänder unterbrechen zu könäo nen, ist auf der -Welle dieser Führungs;- !· walze eine ausrückbare Kupplung angebracht. I

Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dar, und zwar : in Abb. 1 in Seitenansicht, in Abb. 2 im Längsschnitt und in Abb. 3 in einer Einzelheit.

2 ist der Färbbehälter mit einer Fördervorrichtung aus zwei endlosen Bändern 3 und 4, die zwischen den Zuführungs^valzen 5 und 6 hindurch und unter einer Umlaufwalze 7 ο unterhalb der Flotte durchgehen. In dem Be- ' halter 2 ist noch ein drehbares Quetschwalzenpaar 8, 9 vorgesehen, von denen die eine Walze 8 in feststehenden Lagern gehalten ist, ' während die andere Walze 9 durch eine ■ Feder ι ο gegen die Walze 8 gedruckt wird (Abb. 2).

Mit 11 (Abb. 1) ist eine Wattenmaschine i (ohne Wickelvorrichtung) bezeichnet, die das Vließ (Watte) einem endlosen Förderband · a 12 zuführt. Die eine Rolle 13, über welche j dieses Band geht, ist in der Wattenmaschine i gelagert, während die andere Rolle 14 an ί einem Arm 15 zu beiden Seiten des Vorderendes der Färbevorrichtung 2 gelagert ist. Die Rolle 14 trägt ein Zahnrad 16, das mit , einem Zahnrad auf der Welle der Zufüh- [ rungswalze 6 in Eingriff steht, so daß das ; Förderband 12 der Wattenmaschine bei der Drehung der Zufuhrwalze 6 der Färbevorrich- ' tung mit bewegt wird.

Die Wattenmaschine soll von derFärbevorrichtung aus angetrieben werden. Zu diesem Zwecke ist ein Kettentrieb 17, 18, 19, 20 vorgesehen, wobei das Kettenrad 19 auf der AVelle 17 der Wattenmaschine gelagert ist, ■ während das Kettenrad 20 einen Teil eines !

Kupplungsgliedes 21 bildet, das lose auf einer Welle 22 gelagert ist, die von einer Kraftquelle aus durch ein am anderen Ende angebrachtes Kegelrad 23 angetrieben wird. Diese Welle 22 trägt die eine Zuführungswalze 6 der Färbevorrichtung, auf ihr ist außerdem achsial durch eine Feder 25 verschiebbar ein Kupplungsglied 24 gelagert. An einem Arm 27 ist ein Handhebel 26 schwingbar gelagert, der mit seinem einen gegabelten Ende an dem verschiebbaren Kupplungsteil 24 angreift und an seinem anderen Ende einen Handgriff 28 trägt. Sind bei dieser Anordnung die beiden Kupplungsteile eingerückt, so wird bei der Drehung der Welle 22 die Wattenmaschine angetrieben. Soll letztere aus ■ irgendeinem Grunde stillgesetzt werden, so wird die Kupplung durch den Hebel 26 ausgerückt. In dieser Weise kann ununterbrochen eine Faserschicht (Vließ) in der Wattenmaschine gebildet und durch das Förder- band 12 zwischen die Zufuhrwalzen 5 und 6 der Färbevorrichtung-gefördert "werden, ohne das lose Fasergut erst in Rollen oder Wickel formen zu müssen.

In Abb. 2 sind die Walzen 8 und 9 zum Austreiben der Luft teilweise in die Färbflüssigkeit eingetaucht, und zwar derart, daß sie die Faserschicht gerade an der Oberfläche der Flüssigkeit erfassen und sie ausquetschen, so daß beim Eintreten in die Farbflüssigkeit die Luft ausgetrieben ist, und über die Walzen 8, 9 entweicht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Einrichtung zum fortlaufenden Färben, Bleichen oder anderweitigen Naßbehandeln von losem Fasergut, das zwischen zwei endlosen Förderbändern durch die Färbvorrichtung geführt wird, 'dadurch gekennzeichnet, daß vor der Färbevorrichtung mit endlosen Förderbändern (3, 4) eine ,von der Färbevorrichtung angetriebene Wattenmaschine (11) ohne Wickelvorrichtung angeordnet ist, aus welcher das Vließ (Watte 29) durch ein zur Wattenmaschine gehörendes Band (12) unmittelbar den Führungswalzen (5, 6) für die durch die Färbeflotte gehenden endlosen Förderbänder (3, 4) der Färbevorrichtung zugeführt wird, wobei auf der Welle (22) der einen Führungswalze (6) eine ausrückbare Kupplung (21, 24) angebracht ist, um die Antriebsverbindung zwischen der Führungswalze (6) der Fördervorrichtung und der Wattenmaschine unterbrechen zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.