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Stand der
Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Steuersystem in einem Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff
des unabhängigen
Patentanspruchs.
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In
der Regel umfassen Steuersysteme in Fahrzeugen unter anderem Meßeinrichtungen
zur Erfassung von Betriebsgrößen des
Motors und/oder des Fahrzeugs, sowie eine Steuereinheit, die auf
der Basis der erfaßten
Betriebsgröße wenigstens
eine Steuerfunktion ausführt,
und die auf wenigstens einen Betriebsparameter des Motors und/oder
Fahrzeugs einwirkt. Zur Überwachung
des Steuersystems bzw. der Meßeinrichtungen
kann eine Betriebsgröße bzw.
Betriebsgrößen ausgewertet
werden, die von wenigstens zwei Meßeinrichtungen erfaßt wird, und
die zumindest teilweise zueinander in fester Beziehung stehen oder
zumindest teilweise zueinander redundant sind.
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Derartige
Maßnahmen
sind beispielsweise aus der DE-OS 35 10 173 (US-A 4 603 675) bekannt. Dort
wird ein leistungsbestimmendes Element des Kraftfahrzeugs in Form
einer Lageregelung unter Einwirkung auf den Betriebsparameter Drosselklappenstellung
oder Einspritzpumpenstellung in Abhängigkeit eines vom Fahrer über ein
Bedienelement vorgegebenen Werts, d.h. des Fahrerwunsches geregelt.
Aus Sicher heitsgründen
sind zur Erfassung der Position dieses Bedienelementes zwei, zumindest
teilweise redundante Meßeinrichtungen
bzw. Sensoren vorgesehen. Das Steuersystem wird dabei anhand der
Meßsignale
der Meßeinrichtungen
durch gegenseitigen Vergleich zur Erhöhung seiner Betriebssicherheit überwacht.
Im Fehlerfall wird eine Anzeigevorrichtung aktiviert.
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Bei
elektronischen Gaspedalsystemen mit redundant ausgelegten Meßeinrichtungen
kann auch, wie der WO-A 90/07054 zu entnehmen ist, vorgesehen sein,
im Fehlerfall die Steuerungsfunktionen unter Umschaltung auf die
zweite, redundante Meßeinrichtung
und eingeschränktem
Leistungsvermögen
im gesamten Betriebsbereich fortzuführen, wobei die Steuerungsfunktionen
im Normalfall im wesentlichen auf der Basis des Meßsignals
der ersten Meßeinrichtung
erfolgt sind.
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Aus
der DE-OS 31 45 732 ist bekannt, zur Überwachung einer eine Betriebsgröße des Motors und/oder
des Kraftfahrzeugs erfassende Meßeinrichtung eines Steuersystems
in einem Kraftfahrzeug das Meßsignal
mit einem Hilfsignal zu vergleichen, welches von einer zweiten Meßeinrichtung
erzeugt wird, deren erfaßte
Betriebsgröße zu der
von der ersten Meßeinrichtung
erfaßten
Betriebsgröße in einem bestimmten
Zusammenhang steht. Bei erkanntem Fehler der ersten Meßeinrichtung
kann ein auf dem Ausgangssignal der zweiten Meßeinrichtung basierender Notfahrbetrieb
unter Leistungsbeschränkung im
gesamten Betriebsbereich eingeleitet werden.
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Diese
Maßnahmen
zeigen auf, daß die
in der Regel im Fehlerfall vorgenommenen Notfahrmaßnahmen
durch die Leistungsbeschränkung
des Motors die Fahreigenschaften und die Verfügbarkeit des Kraftfahrzeugs
oft unnötigerweise
einschränken.
Der Verfügbarkeit
der Fahrzeug wird nur ungenügend Rechnung
getragen.
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Es
ist daher die Aufgabe der Erfindung, den Notfahrbetrieb eines Steuersystems
in einem Fahrzeug derart auszugestalten, daß sowohl einer größtmöglichen
Betriebssicherheit als auch einer größtmöglichen Verfügbarkeit
Rechnung getragen wird.
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Dies
wird bei einem gattungsgemäßen Steuersystem
dadurch erreicht, daß im
Fehlerzustand die Änderungsgeschwindigkeit
des Betriebsparameters durch begrenzte Ausführung des Fahrerwunsches begrenzt
wird.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
sichert eine hohe Verfügbarkeit
unter Berücksichtigung notweniger
Sicherheitsaspekte im Fehlerfall des Steuerungsystems.
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Insbesondere
erlaubt die erfindungsgemäße Vorgehensweise
bei ausfallenden Sensorinformationen, wenn gleichbedeutende und/oder
Ersatzinformationen vorhanden sind, einen sicheren Notfahrbetrieb,
ohne die Verfügbarkeit
des Fahrzeugs ungebührlich
einzuschränken.
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Besondere
Vorteile zeigen sich im Zusammenhang mit elektronischen Gaspedalsystemen,
bei denen die die Steuerungsfunktionen bestimmenden Stellungsinformationen
von Bedienelement und/oder leistungsbestimmendem Element durch zwei
zumindest teilweise redundante Meßeinrichtung erfaßt werden.
Fällt eine
dieser Meßeinrichtungen
aus, so wird der mit der anderen Meßeinrichtung erfaßte Fahrerwunsch
in Richtung einer Leistungserhöhung beschränkt, während er
in Richtung Leistungsverminderung uneingeschränkt oder auf einen anderen Wert
beschränkt
berücksichtigt
werden kann.
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Eine
vorteilhafte Realisierung des Gedankens der Änderungsgeschwindigkeitsbegrenzung
ist eine entsprechende Begrenzung der Anstiegsgeschwindigkeit des
Sollwerts der Regelung für
das leistungsbestimmende Element, der Stellgröße, der Regelabweichung oder
entsprechende Beeinflussung des Reglers selbst.
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Vorteilhaft
ist auch die Realisierung dieses Gedankens durch Begrenzung der
Beschleunigung des Fahrzeugs selbst.
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Ungewolltes
Gasgeben im Falle eines Defektes auch der zweiten Meßeinrichtung
wird vorteilhaft dadurch berücksichtigt,
daß bei
Betätigung
der Bremse eine Steuerfunktion eingeleitet wird, die dem Leerlaufbetrieb
des Motors entspricht. Der Sollwert wird dabei auf einen Leerlaufwert
gesetzt.
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Weitere
Vorteile ergeben sich durch eine von Betriebsgrößen des Motors oder des Kraftfahrzeugs abhängigen Wahl
der Größe der Änderungsgeschwindigkeitsbegrenzung.
Dabei eignet sich insbesondere Drehzahl, Gangstellung, Drehmoment,
etc..
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Die
Drehzahlabhängigkeit
der Änderungsgeschwindigkeit
hat den Vorteil, daß bei
niedrigen Drehzahlen, z.B. beim Annähern an einen Zebrastreifen, wenn
der Motor in der Lage ist, eine große Drehmomentänderung
abzugeben, die Änderungsgeschwindigkeit
gering ist, während
andererseits bei höheren Drehzahlen
eine schnellere Reaktion des Systems erfolgt. Ferner kann eine Abhängigkeit
von der Fahrgeschwindigkeit vorgesehen werden.
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Bei
Berücksichtigung
der Gangstellung ergeben sich in diesem Zusammenhang weitere vorteilhafte
Wirkungen.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und
den Unteransprüchen.
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Zeichnung
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert. Dabei
zeigt 1 in Form eines Blockschaltbildes eine Übersicht über ein
Steuersystem, in dem die erfindungsgemäße Vorgehensweise verwirklicht
ist. 2 zeigt ein Übersichtsflußdiagramm als
Beispiel einer Realisierung der erfindungsgemäßen Vorgehensweise in Form
eines Rechenprogramms, während
in 3 ein Beispiel einer Betriebsgrößenabhängigkeit
der Änderungsgeschwindigkeitsbegrenzung
dargestellt ist. 4 schließlich zeigt
Zeitdiagramme, die die Auswirkungen der erfindungsgmäßen Vorgehensweise
auf beispielhafte Signalverläufe
zeigen.
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Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
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1 zeigt
ein Steuersystem 10, welches im wesentlichen einen Rechenbereich 12,
einen Speicherbereich 14 sowie einen Ein-/Ausgabebereich 16 umfaßt. Diese
drei Bereiche sind über
ein Leitungs- bzw. Bussystem 18 miteinander verbunden,
das den Informationsaustausch zwischen diesen einzelnen Bereichen
des Steuersystems 10 sicherstellt.
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Das
Steuersystem 10 bzw. der Ein-/Ausgabebereich 16 verfügt über die
folgenden Eingänge; eine
erste Eingangsleitung 20 und eine zweite Eingangsleitung 22 führt dem
Ein-/Ausgabebereich 16 von einem ersten Stellungsgeber 24 und
einem zweiten Stellungsgeber 26, welche beide über eine
Verbindung 28 mit einem vom Fahrer betätigbaren Bedienelement 30 verbunden
sind, Informationen über die
Stellung dieses Bedienelements, d.h. über den Fahrerwunsch zu; eine
dritte Eingangsleitung 32 verknüpft den Ein-/Ausgabebereich 16 mit
einem Meßelement 34,
welches über
eine Verbindung 36 mit Bremspedal 38 des Kraftfahrzeugs
verbunden ist, und führt
Informationen über
den Betätigungszustand
der Bremse; weitere Eingangsleitungen 40 bis 42 verbinden
den Ein-/Ausgabebereich 16 mit Meßeinrichtungen 44 bis 46,
welche Betriebsgrößen des Motors
bzw. des Kraftfahrzeugs erfassen; zwei Eingangsleitungen 48 und 50 verknüpfen den
Ein-/Ausgabebereich 16 mit zwei weiteren Stellungsgebern 52 und 54,
die über
die Verbindung 56 mit einem leistungsbestimmenden Element 58 des
nicht dargestellten Motors verbunden sind.
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Die
Ausgangsleitung 60 verbindet dabei zu Steuerzwecken den
Ein-/Ausgabebereich 16 mit dem leistungsbestimmenden Element 58,
während
weitere Ausgangsleitungen 62 bis 64 den Ein-/Ausgabebereich 16 mit
weiteren Organen 66 bis 68 zur Durchführung weiterer
Steuerungsfunktionen verbindet.
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Die
die Stellung des Bedienelements erfassenden Meßeinrichtungen 24 und 26 sind
zueinander zumindest teilweise redundant. Dies bedeutet, daß beide
Meßeinrichtungen
ein Maß für die Stellung
des Bedienelements erzeugen. In konkreten Ausführungsformen kann es sich dabei
um zwei identische Meßeinrichtungen
handeln, ferner um Meßeinrichtungen
die unterschiedliche Wertebereiche der Stellung erfassen. Die genannten
Wertebereiche überlappen
sich dabei auf vorgegebene Weise. Ferner kann eine Meßeinrichtung
als Schaltelement ausgeführt
sein, während
die andere die Stellung des Bedienelements kontinuierlich erfaßt. Die
Meßeinrichtungen 24 und 26 können dabei
beispielsweise als Potentiometer und/oder als berührungsloser
Stellungsgeber ausgeführt
sein. Diese Aussagen gelten entsprechend für die Meßeinrichtungen 52 und 54 des
leistungsbestimmenden Elements 58.
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Die
Betätigung
des Bremspedals 38 durch den Fahrer wird von der Meßeinrichtung 34 erfaßt, welche
entweder der dem Fachmann geläufige Bremslichtschalter
oder ein die Stellung des Bremspedals anzeigender Stellungsgeber
ist.
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Die über die
Eingangsleitungen 40 bis 42 von den Meßeinrichtungen 44 bis 46 zugeführten Betriebsgrößen des
Motors bzw. des Kraftfahrzeugs sind im Zusammenhang mit dem beschriebenen elektronischen
Gaspedalsystem dem Fachmann geläufig.
Es handelt sich dabei beispielsweise um Drehzahl, Motortemperatur,
Fahrzeuggeschwindigkeit, Batteriespannung, ASR-MSR-Eingriffssignale, Gangstellung,
etc.
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Das
mit 58 bezeichnete leistungsbestimmende Element kann eine
elektronisch betriebene Drosselklappe oder eine elektrisch verstellbare
Einspritzpumpe sein. Die anderen Organe 66 bis 68 betreffen Einrichtungen
beispielsweise zur Zumessung von Kraftstoff, zur Einstellung des
Zündzeitpunktes,
zur Getriebesteuerung, zur Fehleranzeige, etc.
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Das
in 1 skizzierte Steuersystem 10 wurde als
elektronisches Gaspedalsystem beschrieben. Die nachfolgend geschilderte
erfindungsgemäße Vorgehensweise
ist jedoch nicht auf die Anwendung in einem solchen System beschränkt, sondern ist
auf alle die Steuersysteme anwendbar, denen wenigstens zwei, die
gleichen Informationen beinhaltende Meßsignale zugeführt werden.
Dabei ist insbesondere auch an Hilfsdrehzahlsignale, teilweise redundante
Fahrzeuggeschwindigkeitssignale oder ähnliches zu denken.
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In
diesem Zusammenhang sei erwähnt,
daß die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
auch in Verbindung mit z.B. Elektroantrieben anwendbar ist.
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Die
Funktionsweise der in 1 gezeigten Anordnung ergibt
sich wie folgt. Aus dem beispielsweise über die Eingangsleitung 20 zugeführtem Stellungssignal
wird in Verbindung mit den über
die Eingangsleitungen 40 bis 42 zugeführten Betriebsgrößenwerten
ein Sollwert für
die Lage des leistungsbestimmenden Elements 58 gebildet.
Dieser Sollwert wird mit z.B. dem von der Meßeinrichtung 52 erfaßten und über die
Leitung 50 zugeführten
Stellungswert des leistungsbestimmenden Elements 58 verglichen
und durch bekannte Reglergleichungen eine Stellgröße erzeugt,
welche über
die Leitung 60 das leistungsbestimmende Element 58 im
Sinne einer Angleichung des Ist- an den Sollwert einstellt.
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Die
in diesem Beispiel dann über
die Leitungen 22 bzw. 48 von den Meßeinrichtungen 26 bzw. 54 zugeführten zumindest
teilweise redun danten Stellungssignalen dienen zur Überwachung
der vorstehend beschriebenen, die Steuerfunktionen tragenden Meßeinrichtungen
bzw. Stellungssignale.
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In
anderen Ausführungsformen
ist zur Ermittlung des Sollwertes oder des Istwertes ein Minimal- oder
ein Mittelwert der von der Meßeinrichtungen 24 und 26 bzw. 52 und 54 erzeugten
Stellungssignale vorgesehen. In jeden dient immer jeweils eines
der Signale zu Überwachungszwecken.
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Da
elektronische Gaspedalsysteme bekanntlicherweise sicherheitsrelevant
sind, das heißt bei
einem Fehler, insbesondere der den Sollwert bestimmenden Meßeinrichtung
ungewollt Gas geben können,
ist diese Überwachung
der Meßeinrichtungen
notwendig. Dabei werden die Stellungssignale der Meßeinrichtungen 24 und 26 bzw. 52 bis 54 sowohl
untereinander als auch gegenseitig verglichen und auf Plausibilität überprüft. Sind
diese Werte zueinander unplausibel, so wird auf einen Fehlerzustand
geschlossen, der beispielsweise über
eines der Organe 66 bis 68 angezeigt wird und
zu dem nachfolgend beschriebenen Notfahrbetrieb führt. Derartige
Plausibilitätsmaßnahmen
sind im eingangs genannten Stand der Technik der DE-OS 35 10 173 (US-PS
4 603 675) beschrieben.
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Bei
erkanntem Fehlerzustand leitet das Steuersystem einen elektronischen
Notfahrbetrieb ein. Dabei wird die Fehlerüberwachung der Meßeinrichtungen
untereinander abgeschaltet und die Steuerungsfunktion lediglich
im vorteilhaften Ausführungsbeispiel
in Abhängigkeit
der zu Überwachungszwecken
eingeführten
Meßeinrichtung
bzw. deren Stellungssignal geführt.
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In
diesem Fall wird der mit dieser einzelnen Meßeinrichtung erfaßte Fahrerwunsch
wenigstens in Richtung einer Leistungserhöhung beschränkt, in vorteilhafter Weise
in Richtung einer Leistungsvermin derung uneingeschränkt akzeptiert.
Dies bedeutet, daß beim
Gasgeben durch den Fahrer das leistungsbestimmende Element nicht
so schnell wie möglich
dem Fahrerwunsch nachgeführt
wird, sondern dies mit einer begrenzten Änderungsgeschwindigkeit vorgenommen
wird. Die Begrenzung der Anstiegsgeschwindigkeit des leistungsbestimmenden Elements
kann dabei auf verschiedene Weise erfolgen. Zum einen durch entsprechende
Steuerung der Änderung
des in Abhängigkeit
der einzelnen Meßeinrichtung
ermittelten Sollwerts für
das leistungsbestimmende Element, durch Begrenzung der Änderungsgeschwindigkeit
der bestimmten Stellgröße, durch
Beeinflussung der Reglergleichung über die Reglerkomponenten im
Sinne einer langsamen Ausregelung oder durch Begrenzung der Änderungsgeschwindigkeit
der Regelabweichung. In einem Ausführungsbeispiel hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, die Änderungsgeschwindigkeit
des Sollwerts zu begrenzen bzw. zu steuern.
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Alternativ
ist die Begrenzung der Beschleunigung des Kraftfahrzeugs vorgesehen.
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Ist
die Meßeinrichtung,
deren Signal den Sollwert bestimmt, fehlerhaft, das heißt gibt
das Fahrzeug ungewollt Gas, so ist es durch die Begrenzung der Anstiegsgeschwindigkeit
dem Fahrer möglich,
innerhalb einer gewissen Reaktionszeit die Bremse zu treten, so
daß das
leistungsbestimmende Element sofort in Richtung Leistungsverminderung
im Sinne einer Leerlaufleistung verstellt wird. Wird die Bremse daraufhin
wieder gelöst,
gibt das System bei fehlerhaftem Sensor unter Berücksichtigung
der begrenzten Anstiegsgeschwindigkeit wieder Gas.
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Weiterhin
ist vorgesehen, daß die
Begrenzung der Änderungsgeschwindigkeit
abhängig
von Betriebsgrößen, die über die
die Eingangsleitungen 40 bis 42 zugeführt werden,
vorgenommen wird. Dabei ist insbesondere eine Motordrehzahlabhängigkeit,
an eine Gangstellungsab hängigkeit,
usw. vorgesehen. Durch die Drehzahlabhängigkeit der Begrenzung der Änderungsgeschwindigkeit
wird bei niedrigen Drehzahlen, das heißt im Niedriglastbereich, wenn
der Motor ein hohes Drehmoment abzugeben in der Lage ist, eine geringe Änderungsgeschwindigkeit,
bei höheren
Lastzuständen
eine weniger starke oder keine Begrenzung der Änderungsgeschwindigkeit vorgenommen.
Eine direkte Drehmomentenabhängigkeit
der Begrenzung der Änderungsgeschwindigkeit
ist ebenfalls vorteilhaft.
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Die
vorstehend beschriebenen Maßnahmen sind
nun anhand 2 als Flußdiagramm
eines im Rechenbereich 12 ablaufenden Programmes verdeutlicht.
Dabei zeigt 2a den normalen Programmverlauf.
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Nach
Start des Programms werden die einzulesenden Daten der Betriebsgrößen sowie
der Stellungssignale im Schritt 100 eingelesen, die vorstehend
beschriebene Überwachung
der Meßeinrichtung
wird dann im Schritt 102 durchgeführt. Im darauffolgenden Abfrageschritt 104 wird
durch Vergleich der Meßsignalwerte
der Meßeinrichtungen
zueinander auf einen vorgegebenen Toleranzbereich überprüft, ob im
Schritt 102 ein Fehler im Bereich der Meßeinrichtungen
erkannt wurde. Ist dies nicht der Fall, wird gemäß Schritt 106 der
Sollwert (αsoll) für
die Lage des leistungsbestimmenden Elements auf der Basis des dafür vorgesehenen
Stellungswert berechnet und die Regeldifferenz aus Sollwert und
dem aus dem dafür
vorgesehen Stellungswert des leistungsbestimmenden Elements ermittelt.
Danach wird im Schritt 108 nach bekannten Reglergleichungen
eine Stellgröße im Sinne
einer Einregelung des Ist- auf den Sollwert berechnet und im Schritt 110 diese
berechnete Stellgröße an das
leistungsbestimmende Element abgegeben. Daraufhin wird der Programmteil
mit Schritt 100 beginnend wiederholt. Wurde im Abfrageschritt 104 jedoch
ein Fehlerzustand im Bereich der Meßeinrichtungen oder ihren Zuleitungen erkannt,
so wird mit 2b fortgefahren.
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Dort
wird in einem ersten Schritt 112 aus den eingelesenen Betriebsgrößen ein
Sollwert α soll1
für die
Stellung des leistungsbestimmenden Elements im Fehlerfall im Bereich
der Stellungserfassung des Bedienelements auf der Basis des zur Überwachung der
Meßeinrichtungen
vorgesehenen Stellungswert berechnet. Danach wird im Schritt 114 überprüft, ob der
im Schritt 112 berechnete Sollwert größer als der Istwert der Position
des leistungsbestimmenden Elements ist. Im Falle eines Fehlerzustandes
im Bereich der Stellungserfassung des leistungsbestimmenden Elements
wird der Istwert auf der Basis der überwachenden Meßeinrichtung
gebildet. Ist der Sollwert größer als
der Istwert, so wird gemäß Schritt 116 der Sollwert α soll auf
den Istwert gesetzt und im Schritt 117 eine Betriebsgröße eingelesen,
z.B. die Drehzahl, die Gangstellung oder das Drehmoment, zur Bestimmung
der Änderungsgeschwindigkeitsbegrenzung.
Im Schritt 118 aus einem Kennfeld oder Kennlinie die für den jeweiligen
Betriebsgröße vorgesehene
Grenzwert der Änderungsgeschwindigkeit des
Sollwerts für
die Stellung des leistungsbestimmenden Elementes in Form eines Erhöhungsbetrag Δ für den Sollwert
ausgelesen, worauf im Schritt 121 dieser Sollwert um einen
gewissen Erhöhungsbetrag erhöht wird,
nachdem im Abfrageschritt 120 überprüft wurde, daß der im
Schritt 112 bestimmte Sollwert αsoll1 nicht
erreicht oder überschritten
wurde. Im anderen Fall würde
Schritt 121 ausgelassen werden.
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Diese
Maßnahmen
führen
zu einer stufenweisen, allmählichen
Erhöhung
des Sollwert, die durch die Vorgabe des Erhöhungsbetrags einer Begrenzung
der Änderungsgeschwindigkeit
des leistungsbestimmenden Elements entspricht. Alternativ kann in
einem anderen Ausführungsbeispiel
eine Begrenzung der Änderungsgeschwindigkeit
durch deren Erfassung und durch entsprechende Steuerung der Sollwertänderung
vorgenommen werden. Auch eine Vorgabe der Schrittlänge kann
sich in einem Ausführungsbeispiel
als vorteilhaft erweisen.
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Im
Schritt 124 wird die Bremsbetätigung erfaßt. Liegt eine Bremsbetätigung vor,
was mittels Abfrageschritt 125 erkannt wird, so wird der
Sollwert auch bei ausgelenktem Fahrpedal auf einen Leerlaufwert
und damit das leistungsbestimmende Element in eine seiner Leerlaufposition
entsprechende Position überführt (Schritt 126).
Danach und im Falle einer negativen Antwort im Schritt 124 folgt
die Bestimmung der Stellgröße durch
eine bekannte Reglergleichung im Schritt 128. Danach wird
die bestimmte Stellgröße an die
Stelleinrichtung für
das leistungsbestimmende Element ausgegeben (Schritt 128).
Unter Erfassung der Betriebsgrößen von
Meßeinrichtungen 22 bis 54 im
Schritt 130 wird der Programmteil beginnend mit Schritt 117 wiederholt.
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Ist
in Schritt 114 erkannt worden, daß der Sollwert kleiner als
der Istwert der Stellung für
das leistungsbestimmende Element ist, so wird direkt mit Schritt 132 fortgefahren
und die Regelung unter Berechnung und Ausgabe der Stellgröße derart
durchgeführt,
daß das
leistungsbestimmende Element so schnell wie möglich dem Sollwert nachgeführt wird. Nach
Schritt 132 wird in Schritt 134 die die Meßgrößen wieder
eingelesen und der Programmteil beginnend mit Schritt 114 wiederholt.
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In
der 2b ist die Begrenzung der Änderungsgeschwindigkeit am
Beispiel einer Sollwertsteuerung beschrieben. Alternativ kann in
analoger Weise eine Begrenzung der Stellgröße, eine Beeinflussung der Änderungsgeschwindigkeit
der Stellgröße durch
Eingriff in die Reglergleichung etc. erfolgen.
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Die
Bestimmung des Erhöhungswert
für den Sollwert
im Sinne einer Begrenzung der Änderungsgeschwindigkeit
erfolgt anhand einer gespeicherten Kennlinie bzw. einem gespeicherten
Kennfeld, welches in 3 skizziert ist. Dabei ist auf
der vertikalen Achse der Erhöhungwert
bzw. der Grenzwert der Änderungsgeschwindigkeit
aufgetragen, während
auf der horizontalen Achse die jeweilige Betriebsgröße, beispielsweise
die Drehzahl des Motors aufgetragen ist. Die Darstellung in 3 macht
deutlich, daß kleine
Werte der Betriebsgröße der Grenzwert
der Änderungsgeschwindigkeit
klein ist, während
für große Werte
der Betriebsgröße dieser
ansteigt. Dies ermöglicht
die vorstehend genannte vorteilhafte Wirkung, daß in Betriebsbereichen, in
denen ein großes Drehmoment
des Motors zur Verfügung
steht die Änderungsgeschwindigkeit
des leistungsbestimmenden Elements betragsmäßig kleiner ist als in Betriebsbereichen,
in denen die Änderung
des zur Verfügung stehenden
Drehmomentes vergleichsweise kleiner ist.
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In 4 sind die Auswirkungen der erfindungsgemäßen Maßnahmen
auf die beteiligten Signalverläufe
dargestellt.
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4a zeigt
ein Zeitdiagramm der Stellung des vom Fahrer betätigbaren Bedienelements, wobei auf
der vertikalen Achse die Fahrpedalstellung, auf der horizontalen
Achse die Zeit aufgetragen ist. Ausgehend von einer Stellung α1 betätigt der
Fahrer das Fahrpedal zum Zeitpunkt t0 sprungartig
auf einen Wert α2.
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Im
vorgenannten Fehlerfall wird nun die Änderungsgeschwindigkeit des
leistungsbestimmenden Elements begrenzt durch Steuerung des Sollwerts. Dies
ist in 4b dargestellt, in der auf der
vertikalen Achse der Sollwert für
die Stellung des leistungsbestimmenden Elements, auf der horizontalen
Achse ebenfalls die Zeit aufgetragen ist. Ausgehend von einer Stellung α'1 steigt
die Position des leistungsbestimmenden Elements ab dem Zeitpunkt
t0 allmählich zum
Endwert α'2 an,
der dem Fahrpedalwert α2 entspricht. Strichliert sind steilere Änderungsverläufe eingezeichnet,
welche in Abhängigkeit
der Betriebsgröße, beispielsweise
der Drehzahl, vorkommen. Mit steigender Betriebsgröße wird
der Verlauf des Sollwerts leistungsbestimmenden Elementes steiler.
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4c zeigt
die Auswirkungen der erfindungsgemäßen Maßnahmen auf die Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeugs. Ausgehend von einem Wert v1 steigt
die Fahrgeschwindigkeit entsprechend der Änderung der Stellung des leistungsbestimmenden Elementes
allmählich
auf einen Endwert v2 an, wobei die Steilheit
der Änderung
abhängig
von der vorgenannten Betriebsgröße ist.