DE4114590A1 - Schlagzaehe polyamid-formmassen - Google Patents
Schlagzaehe polyamid-formmassenInfo
- Publication number
- DE4114590A1 DE4114590A1 DE19914114590 DE4114590A DE4114590A1 DE 4114590 A1 DE4114590 A1 DE 4114590A1 DE 19914114590 DE19914114590 DE 19914114590 DE 4114590 A DE4114590 A DE 4114590A DE 4114590 A1 DE4114590 A1 DE 4114590A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- weight
- parts
- styrene
- acrylonitrile
- thermoplastic
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L77/00—Compositions of polyamides obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain; Compositions of derivatives of such polymers
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L51/00—Compositions of graft polymers in which the grafted component is obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L51/04—Compositions of graft polymers in which the grafted component is obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds; Compositions of derivatives of such polymers grafted on to rubbers
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft neue thermoplastische Formmassen aus Polyamiden,
Pfropfpolymerisaten (mit Kautschuk-Kern und mit Styrol und Acrylnitril in der
Hülle) und imidisierten Polyacrylaten, enthaltend Säureanhydridfunktionen sowie
gegebenenfalls weiteren thermoplastischen Vinylpolymerisaten auf Basis Styrol
und/oder α-Methylstyrol und Acrylnitril. Die Formmassen besitzen deutlich
verbesserte Schlagzähigkeit (auch bei tiefen Temperaturen), hohe Fließnahtfestigkeit
und verbesserte Wärmeformbeständigkeit und eine gute Chemikalienfestigkeit.
Sie eignen sich besonders für die Extrusions-Verarbeitung.
Polyamide werden aufgrund ihrer guten Verschleißfestigkeit, Chemikalien- und
Spannungsrißbeständigkeit sowie Fließfähigkeit als Werkstoffe für Formteile mit
hohen Anforderungen genutzt. Ihre Zähigkeit, vor allem auch im Tieftemperaturbereich
ist jedoch für viele Anwendungen unzureichend.
Zur Verbesserung der Zähigkeit von amorphen und teilkristallinen Thermoplasten
haben sich vor allem Pfropfpolymerisate aus teilchenförmigen Kautschuken als
Pfropfgrundlage und einer (thermoplastischen) Pfropf(co)polymerisathülle aus
Styrol/Acrylnitril als Pfropfhülle bewährt. Diese Schlagzähmodifikatoren werden
weltweit in sehr großen Mengen produziert. Sie sind jedoch aufgrund der fehlenden
chemischen und physikalischen Wechselwirkung zur Schlagzähmodifizierung von
Polyamiden nicht geeignet. Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, die Pfropfpolymerisathülle
so zu verändern, daß Polyamide mit höherer Zähigkeit zugänglich
werden.
DE-AS 24 03 889 beschreibt Mischungen mit guten mechanischen Eigenschaften
aus amorphen Polyamiden und schlagzähmodifizierten Styrolcopolymerisaten mit
Acrylsäurederivaten.
Aus DE-AS 29 41 025 geht hervor, daß sich die Zähigkeit von Polyamiden durch
Pfropfkautschuke auf Polybutadienbasis, die eine Hülle aus Acrylestern primärer
und sekundärer Alkohole und zusätzlich (Meth)acrylsäure-t.-butylester enthalten,
deutlich steigern läßt.
JP 62/149 749 lehrt, daß Polyamidblends aus Styrol, anorganischem Füllstoff und
einem Pfropfpolymerisat aus Styrol/Elastomercopolymer, gepfropft mit Säureanhydriden,
-amiden, -imiden, -estern, Epoxy- oder Hydroxylgruppen gute
Oberflächen aufweisen.
EP-A 3 60 129 beschreibt thermoplastische Formmassen aus Polyamiden und
Pfropfpolymerisaten mit tert.-Butylacrylat in der Pfropfhülle, sowie gegebenenfalls
zusätzlich Kautschukpolymerisaten als Schlagzähmodifikatoren. Die Polymermischungen
zeigen gute Zähigkeit und hohe Fließnahtfestigkeit.
Weiterhin sind Polymermischungen aus Polyamiden und imidisierten Polyacrylaten
bekannt.
EP-A 1 09 145 (US 44 15 706) beschreibt Polymermischungen aus Polyamiden und
imidisierten Polyacrylaten mit einem Imidisierungsgrad von mindestens 5%. Die
Formmassen weisen in Abhängigkeit des verwendeten Polyamids und des imidisierten
Polyacrylats höhere Steifigkeit, Standfestigkeit der Schmelze, Gebrauchstemperatur
und ein verbessertes Durchscheinvermögen als die Polyamidkomponente,
sowie verbesserte Zähigkeit als die ausschließlich imidisierte Polyacrylatkomponente
auf. Weiterhin sind ternäre Mischungen aus Polyamid, imidisiertem
Polyacrylat und "Kern-Schale-Modifikatoren" genannt, die eine höhere Schlagzähigkeit
im Vergleich zur binären Mischung aus imidisiertem Polyacrylat/Modifikator
zeigen. Die hier eingesetzten imidisierten Polyacrylate werden aus Estern der
Acrylsäure oder Methacrylsäure und Umsetzung der resultierenden Polyacrylate mit
Ammoniak oder primären Aminen entsprechend US 42 46 374 hergestellt. Imidisierte
Polyacrylate, die zusätzlich Anhydridfunktionen enthalten, werden nicht
genannt.
EP-A 3 32 454 beschreibt Formmassen mit verbesserter Schlagzähigkeit gegenüber
den jeweilig einzelnen Mischungskomponenten aus Polyamid und/oder Polycarbonat,
Pfropfpolymerisat und einem Copolymerisat aus Sechsring-Imid- und/oder
Sechsring-Anhydrid-Einheiten, Methylmethacrylat, (Meth)acrylsäure und gegebenenfalls
einem weiteren Vinylmonomeren. Als Schlagzähmodifikatoren sind
ausschließlich Pfropfpolymerisate mit einer Kautschukkomponente als Pfropfgrundlage
und einer thermoplastischen Pfropfhülle, aufgebaut aus einer aromatischen
Vinylverbindung und einem Methacrylsäureester oder einer aromatischen
Vinylverbindung, Acrylnitril und einem Methacrylsäureester genannt. Modifikatoren
wie SB-Blockcopolymere, HIPS und Pfropfkautschuke vom ABS-Typ (s.
Vergleichsbeispiel 5. Tab. 3) sind zur Schlagzähmodifizierung nicht geeignet.
Es wurde nun gefunden, daß sich technologisch hochwertige Formmassen aus
Polyamiden (A), Pfropfpolymerisaten (B), die einen Kautschukkern und eine
aufgepfropfte Hülle aus Styrolen und Acrylnitril tragen, imidisierten Polyacrylaten
(C) mit Säureanhydridfunktionen und Vinylcopolymerisaten aus Styrolen und
Acrylnitril (D) herstellen lassen. Mischungen mit Polyamiden als Matrixkomponenten
zeichnen sich durch deutlich verbesserte Schlagzähigkeit (auch bei tiefen
Temperaturen) und durch hohe Fließnahtfestigkeit im Vergleich zur binären
Mischung aus Polyamid/Pfropfpolymerisat sowie zur ternären Mischung aus
Polyamid/Pfropfpolymerisat/imidisiertes Polyacrylat ohne Anhydridfunktionen aus.
Gegenüber der Polyamid/Pfropfpolymerisat- und der Polyamid/Pfropfpolymerisat/Vinylcopolymerisat-Mischung
wird auch eine Verbesserung der Wärmeformbeständigkeit
erreicht. Mischungen mit Vinylcopolymerisaten aus Styrolen und Acrylnitril
als Matrixkomponente besitzen verbesserte Zähigkeit und Fließnahtfestigkeit
gegenüber Mischungen aus Vinylcopolymerisat/Pfropfpolymerisat/Polyamid/imidisiertes
Polyacrylat ohne Anhydridfunktionen. Die gute Chemikalienbeständigkeit
des Polyamids kommt auch in den Mischungen zum Tragen. Weiterhin eignen sich
die Formmassen aufgrund der verbesserten Standfestigkeit der Polymerschmelze in
besonderer Weise für die Extrusionsverarbeitung.
Gegenstand der Erfindung sind somit thermoplastische Formmassen, enthaltend
- A) mindestens 5 Gew.-Teile, bevorzugt 5 bis 87,5 Gew.-Teile, mindestens eines thermoplastischen, teilkristallinen Polyamids, eines amorphen Polyamids oder Gemischs aus teilkristallinem und amorphem Polyamid,
- B) 10 bis 50 Gew.-Teilen eines Pfropfpolymerisats aus
- B.1 15 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf B),
einer Mischung aus
- B.1.1 50 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf B.1, an Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen dieser Verbindungen und
- B.1.2 50 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 20 Gew.-%, bezogen auf B.1, an Acrylnitril,
- B.2 auf 85 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 80 bis 30 Gew.-%, bezogen auf B), einer vernetzten, teilchenförmigen, elastomeren Pfropfgrundlage mit einem mittleren Teilchendurchmesser d₅₀ von 0,05 bis 5, vorzugsweise 0,09 bis 1 µm und einer Glastemperatur <10°C, vorzugsweise -20°C und
- B.1 15 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf B),
einer Mischung aus
- C) 0,5 bis 10 Gew.-Teilen eines imidisierten Polyacrylats, das in C) zusätzlich
0,05 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-%, Anhydridstrukturen der
Formel (I),
neben Imidstrukturen der Formel (II) enthält,
worin
R₁, R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl und
R₃ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist, und - D) 0 bis 75 Gew.-Teile bevorzugt 2 bis 75 Gew.-Teile, insbesondere 2 bis 35
Gew.-Teile, eines thermoplastischen Vinyl-Copolymerisats aus
- D.1 50 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 85 Gew.-%, bezogen auf D), Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen daraus und
- D.2 50 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 15 Gew.-%, Acrylnitril.
A, B, C und D werden in Gew.-Einheiten beliebiger Art angegeben und stellen nicht
zwangsläufig Gew.-% dar. Die Komponenten A-D sollen anspruchsgemäß in den
angegebenen Gewichtsteil-Verhältnissen vermischt werden.
Falls der Gehalt an Polyamiden (A) gegenüber dem Gehalt an Vinyl-Copolymerisat
(D) in der Mischung überwiegt (Polyamid-Komponente als Matrix), enthalten die
thermoplastischen Formmassen
- A) mindestens 39,5 bis 80 Gew.-Teile, bevorzugt 42,5 bis 72,5 Gew.-Teile, eines thermoplastischen, teilkristallinen und/oder amorphen Polyamids,
- B) 10 bis 40 Gew.-Teile, bevorzugt 20 bis 40 Gew.-Teile, eines Pfropfpolymerisats
aus
- B.1 15 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf B),
einer Mischung aus
- B.1.1 50 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf B.1, an Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen dieser Verbindungen und
- B.1.2 50 bis 5 Gew.-Teilen, bevorzugt 40 bis 20 Gew.-Teilen, bezogen auf B.1, an Acrylnitril, auf
- B.2 85 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 80 bis 30 Gew.-%, bezogen auf B), einer vernetzten, teilchenförmigen, elastomeren Pfropfgrundlage mit einem mittleren Teilchendurchmesser d₅₀ von 0,05 bis 5, vorzugsweise 0,09 bis 1 µm und einer Glastemperatur <10°C, vorzugsweise -20°C und
- B.1 15 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf B),
einer Mischung aus
- C) 0,5 bis 4,9 Gew.-Teilen, bevorzugt 1 bis 4,5 Gew.-Teilen, eines imidisierten
Polyacrylats, das 0,05 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-% in (C)
Anhydridstrukturen der Formel (I),
neben Imidstrukturen der Formel (II) enthält,
worin
R₁, R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl und
R₃ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist, und - D) 0 bis 20 Gew.-Teile, bevorzugt 3 bis 20 Gew.-Teile, insbesondere 3 bis
6,5 Gew.-Teile eines thermoplastischen Vinyl-Copolymerisats aus
- D.1 50 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 85 Gew.-%, bezogen auf D), Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen daraus und
- D.2 50 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 15 Gew.-%, bezogen auf D), Acrylnitril.
Falls der Gehalt an Vinyl-Copolymerisat (D) gegenüber dem Gehalt an Polyamiden
(A) in der Mischung überwiegt (Vinyl-Copolymerisat-Komponente als Matrix),
enthalten die thermoplastischen Formmassen
- A) 5,1 bis 30 Gew.-Teile, bevorzugt 10,1 bis 25 Gew.-Teile, eines thermoplastischen, teilkristallinen und/oder amorphen Polyamids,
- B) 15 bis 50 Gew.-Teile, bevorzugt 20 bis 45 Gew.-Teile, eines Pfropfpolymerisats
aus
- B.1 15 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf B),
einer Mischung aus
- B.1.1 50 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf B.1, Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen dieser Verbindungen und
- B.1.2 50 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 20 Gew.-%, bezogen auf B.1, Acrylnitril auf
- B.2 85 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 80 bis 30 Gew.-%, bezogen auf B), einer vernetzten, teilchenförmigen, elastomeren Pfropfgrundlage mit einem mittleren Teilchendurchmesser d₅₀ von 0,05 bis 5, vorzugsweise 0,09 bis 1 µm und einer Glastemperatur <10°C, vorzugsweise -20°C und
- B.1 15 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf B),
einer Mischung aus
- C) 0,5 bis 4,9 Gew.-Teilen eines imidisierten Polyacrylats, das 0,05 bis 10 Gew.-%,
bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf C), Anhydridstrukturen
der Formel (I),
neben Imidstrukturen der Formel (II) enthält,
worin
R₁, R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl und
R₃ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist, und - D) 19,5 bis 75 Gew.-Teile, bevorzugt 35 bis 70, insbesondere 29,5 bis 65 Gew.-Teile,
eines thermoplastischen Vinyl-Copolymerisats aus
- D.1 50 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 85 Gew.-%, bezogen auf D), Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen daraus und
- D.2 50 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 15 Gew.-%, Acrylnitril.
Die angeführten Mischungen werden im Verhältnis der angegebenen Gewichtsteile
der Komponenten hergestellt.
Als Polyamid-Komponente A) der erfindungsgemäßen Formmassen eignen sich alle
teilkristallinen Polyamide, insbesondere Polyamid-6, Polyamid-6,6 oder Mischungen
auf Basis dieser beiden Komponenten und teilkristalline Copolyamide daraus.
Weiterhin kommen teilkristalline Polyamide in Betracht, deren Säurekomponenten
insbesondere ganz oder teilweise (neben Adipinsäure bzw. Caprolactam) aus anderen
Dicarbonsäuren, vorzugsweise aus Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure
und/oder Korksäure und/oder Sebacinsäure und/oder Azelainsäure und/oder Adipinsäure
und/oder einer Cyclohexandicarbonsäure besteht, und anderen Diaminkomponenten,
bevorzugt ganz oder teilweise insbesondere aus m- und/oder p-Xylylendiamin
und/oder Hexamethylendiamin und/oder 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin
und/oder Isophorondiamin, und deren Zusammensetzung
und Herstellung aus dem Stand der Technik bekannt sind.
Außerdem sind teilkristalline Polyamide zu nennen, die ganz oder teilweise aus
ω-Lactamen bzw. ω-Amino-alkancarbonsäuren mit 6 bis 12 C-Atomen gegebenenfalls
unter Mitverwendung einer oder mehrerer der obengenannten Ausgangskomponenten,
hergestellt werden.
Besonders bevorzugte teilkristalline Polyamide A) sind Polyamid-6 und Polyamid-6,6,
Mischungen dieser Polyamide oder Copolyamide mit nur geringen Anteilen
(bis etwa 10 Gew.-%) der Cokomponenten.
Es können auch als Polyamidkomponente A) thermoplastisch verarbeitbare amorphe
Polyamide eingesetzt werden. Sie werden erhalten durch Polykondensation von
Diaminen, beispielsweise Tetramethylendiamin, Hexamethylendiamin, Decamethylendiamin,
2,2,4- und/oder Trimethylhexamethylendiamin, m- und/oder p-Xylylendiamin,
Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan oder Gemischen aus 4,4′-, 2,4′- und/oder
2,2′-Diaminodicyclohexylmethanen, 2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan, 3,3′-Dimethyl-4,4′-diamino-dicyclohexylmethan,
3-Aminomethyl-3,5,5-trimethyl-cyclohexylamin,
2,5- und/oder 2,6-Bis-(aminomethyl)-norbornan und/oder 1,4-Diamino-methylcyclohexan,
mit Dicarbonsäuren, beispielsweise Oxalsäure, Adipinsäure,
Azelainsäure, Decandisäure, Heptadecandicarbonsäure, 2,2,4- und/oder
2,4,4-Trimethyladipinsäure, Isophthalsäure oder geringen Mengen an Terephthalsäure.
Selbstverständlich sind auch amorphe Copolymere, die durch Polykondensation
mehrerer Monomerer erhalten werden, geeignet, ferner solche Copolymere,
die unter Zusatz von Aminocarbonsäure wie ε-Aminocapronsäure, ω-Aminoundecansäure
oder ω-Aminolaurinsäure oder ihren Lactamen, hergestellt werden.
Besonders geeignete amorphe Polyamide sind solche, hergestellt aus Isophthalsäure,
Hexamethylendiamin und weiteren Diaminen wie 4,4′-Diaminodicyclohexylmethan,
Isophorondiamin, 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin, 2,5-
und/oder 2,6-Bis-(aminomethyl)-norbornan; oder aus Isophthalsäure, 4,4′-Diaminodicyclohexylmethan
und ε-Caprolactam; oder aus Isophthalsäure, 3,3′-Dimethyl-4,4′-diamino-dicyclohexylmethan
und Laurinlactam; oder aus Terephthalsäure und
dem Isomerengemisch aus 2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin.
Anstelle des reinen 4,4′-Diaminodicyclohexylmethans können auch Gemische der
stellungsisomeren Diaminodicyclohexylmethane eingesetzt werden, die sich
zusammensetzen aus 70 bis 99 Mol-% des 4,4′-Diaminoisomeren, 1 bis 30 Mol-%
des 2,4′-Diaminoisomeren, 0 bis 2 Mol-% des 2,2′-Diaminoisomeren und gegebenenfalls
entsprechend höher kondensierten Diaminen, die durch Hydrierung von
Diaminodiphenylmethan technischer Qualität erhalten werden. Die Isophthalsäure
kann bis zu 30 Mol-% durch Terephthalsäure ersetzt sein.
Die Polyamide A) können auch in Form von Gemischen, bevorzugt aus teilkristallinen
und amorphen Polyamiden, verwendet werden.
Die Polyamide A) sollen eine relative Viskosität von 2 bis 5 (gemessen an einer
1gew.-%igen Lösung in m-Kresol bei 25°C), vorzugsweise von 2,0 bis 4,0,
aufweisen.
Geeignete teilchenförmige, partiell vernetzte Kautschuke B.2) als Pfropfbasis zur
Herstellung der Pfropfpolymerisate B) sind insbesondere Polybutadien, Butadien/Styrol-Copolymerisate
(beide auch copolymerisiert mit bis zu 30 Gew.-%, bezogen
auf das Kautschukgewicht, eines niederen Alkylesters von Acryl- oder Methacrylsäure
wie Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Methylacrylat oder Ethylmethacrylat),
Polyisopren, Alkylacrylatkautschuke (aus C₁-C₈-Alkylacrylaten, insbesondere
Ethyl-, Butyl-, Ethylhexylacrylat). Die Alkylacrylatkautschuke können
gegebenenfalls bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf das Kautschukgewicht, Monomere
wie Vinylacetat, Acrylnitril, Styrol, Methylmethacrylat und/oder Vinylether
copolymerisiert enthalten sowie kleinere Mengen, vorzugsweise bis zu 5 Gew.-%,
bezogen auf das Kautschukgewicht, vernetzend wirkender, ethylenisch ungesättigter
Monomerer. Solche Vernetzer sind z. B. Alkylendiol-di-(meth)-acrylate,
Polyesterdi-(meth)-acrylate, Divinylbenzol, Trivinylbenzol, Triallylcyanurat,
Allyl-(meth)-acrylat, Butadien oder Isopren. Als Acrylatkautschuke kommen auch
solche in Frage, die einen vernetzten Dienkautschuk aus einem oder mehreren
konjugierten Dienen und gegebenenfalls einem ethylenisch ungesättigten
Monomeren, wie Styrol und/oder Acrylnitril, als Kern enthalten. Andere geeignete
Kautschuke sind beispielsweise EPDM-Kautschuke, also Kautschuke aus Ethylen,
Propylen und einem unkonjugierten Dien, sowie Silikonkautschuke.
Bevorzugte Kautschuke B.2 zur Herstellung der Pfropfpolymerisate B) sind Dien-
und Alkylacrylatkautschuke.
Die Kautschuke dienen als Pfropfgrundlage und liegen in den Pfropfpolymerisaten
B) in Form wenigstens partiell vernetzter Teilchen einer mittleren Teilchengröße
von 0,09 bis 5 µm, insbesondere 0,1 bis 1 µm, vor.
Die Pfropfpolymerisate B) können durch radikalische Pfropfpolymerisation von
Pfropfmonomeren in Gegenwart der feinteiligen Kautschuke B.2 hergestellt werden.
Zur Herstellung des Pfropfpolymerisates B) werden die aufzupfropfenden Pfropfmonomeren
B.1.1 und B.1.2 in Anwesenheit der Kautschukgrundlage B.2 radikalisch
pfropfpolymerisiert, insbesondere bei 40 bis 90°C. Die Pfropfpolymerisation
kann in Suspension, Dispersion oder Emulsion durchgeführt werden. Bevorzugt ist
die kontinuierliche oder diskontinuierliche Emulsionspfropfpolymerisation. Diese
Pfropfpolymerisation wird unter Einsatz von Radikalinitiatoren durchgeführt (aus
der Gruppe der Peroxide, Azoverbindungen, Hydroperoxide, Persulfate, Perphosphate)
sowie auch gegebenenfalls unter Einsatz von anionischen Emulgatoren, z. B.
Carboxoniumsalzen, Sulfonsäuresalzen oder organischen Sulfaten. Dabei bilden sich
Pfropfpolymerisate mit hohen Pfropfausbeuten, d. h. ein großer Anteil des Polymerisates
der Monomeren B.1 wird an den Katuschuk B.2 chemisch gebunden (daneben
bilden sich üblicherweise geringere Mengen an nichtgepfropften Polymerisaten).
Die Pfropfpolymerisate B) sind solche, die man durch Pfropfpolymerisation von 15
bis 80, vorzugsweise 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf B) des Vinylmonomerengemisches
B.1 auf 20 bis 85, vorzugsweise 30 bis 80 Gew.-%, bezogen auf B), einer
der zuvor erwähnten Kautschukgrundlagen B.2 erhält.
Vinylmonomerenmischungen B.1 bestehen aus 50 bis 95 Gew.-% Styrol, α-Methylstyrol
oder Mischungen daraus einerseits und aus 5 bis 50 Gew.-% Acrylnitril
andererseits. Besonders bevorzugt ist eine Mischung aus 60 bis 80 Gew.-% Styrol
und 40 bis 20 Gew.-% Acrylnitril
Die so hergestellten Pfropfpolymerisate B) können nach bekannten Verfahren aufgearbeitet
werden, z. B. durch Koagulation der Latices mit Elektrolyten (Salzen,
Säuren oder Gemischen davon) und anschließende Reinigung und Trocknung.
Bei der Herstellung der Pfropfpolymerisate B) durch Pfropfcopolymerisation bilden
sich im allgemeinen neben dem eigentlichen Pfropfcopolymerisat in bestimmtem
Ausmaß auch freie Copolymerisate der die Pfropfhülle bildenden Pfropfmonomeren.
Pfropfpolymerisate B) sind deshalb durch Polymerisation der Pfropfmonomeren B.1
in Gegenwart des Kautschukes B.2 erhaltene Produkte, genau genommen also im
allgemeinen ein Gemisch aus Pfropfcopolymerisat und daneben entstandenen,
freiem Copolymerisat der Pfropfmonomeren B.1.
Die Formmassen weisen optimale Eigenschaften auf, wenn die Menge an freiem
Copolymerisat 50, vorzugsweise 30, insbesondere 20 Gew.-%, bezogen auf Komponente
B), nicht übersteigt.
Imidisierte Polyacrylate C) mit Anhydridfunktionen in der Polymerkette lassen sich
im allgemeinen durch Reaktion von Polymeren aus Estern der Acrylsäure oder
Methacrylsäure und Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Ammoniak oder primären
Aminen nach US 42 46 374 herstellen. Bevorzugt werden Ester der Methacrylsäure
und Methacrylsäure als Monomere eingesetzt (vgl. auch M.E. Fowler et al. J. Appl.
Polym. Sci. 37, 513 (1989)). Die resultierenden imidisierten Polyacrylate enthalten
Anhydridgruppen der Formel (I)
und Imidgruppen der Formel (II)
worin
R₁, R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl und
R₃ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl bedeuten.
R₁, R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl und
R₃ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl bedeuten.
Die imidisierten Polyacrylate können abhängig vom Imidisierungsgrad weiterhin
Ester der Acrylsäure und Methacrylsäure sowie Acrylsäure oder Methacrylsäure in
polymerisierter Form enthalten. Beispiele für imidisierte Polyacrylate und ihre
chemische Zusammensetzung sind in M.E. Fowler et al. J. Appl. Polym. Sci. 27, 513
(1989) zu finden. Die Polymeren sind harzartig, thermoplastisch und kautschukfrei
sowie vorzugsweise unvernetzt und z. B. in Dimethylformamid löslich. Die mittleren
Molekulargewichte (Gewichtsmittel Mw) betragen 20 000 bis 200 000 g/Mol. Die
Glastemperaturen der imidisierten Polyacrylate C) werden durch den Imidisierungsgrad
bestimmt und steigen mit zunehmendem Imidisierungsgrad an. Die erfindungsgemäß
einzusetzenden imidisierten Polyacrylate müssen 0,05 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, an Anhydridstrukturen (I) besitzen.
Die Vinyl-Copolymerisate D) sind solche aus den Monomeren Styrol, α-Methylstyrol
oder Mischungen daraus (D.1) und Acrylnitril (D.2), bevorzugt Styrol und
Acrylnitril. Sie sind harzartig, thermoplastisch und kautschukfrei.
Bevorzugte Gewichtsverhältnisse im thermoplastischen Copolymerisat D) sind 60
bis 85 Gew.-% D.1 und 40 bis 15 Gew.-% D.2, jeweils bezogen auf D).
Die Copolymerisate D) sind im Prinzip bekannt und lassen sich durch radikalische
Polymerisation, insbesondere durch Emulsions-, Suspensions-, Lösungs- oder
Massepolymerisation herstellen. Die Copolymerisate D) besitzen vorzugsweise
Molekulargewichte Mw (Gewichtsmittel, ermittelt durch Lichtstreuung oder
Sedimentation) zwischen 15 000 und 200 000 g/Mol.
Copolymerisate D) entstehen häufig bei der Pfropfpolymerisation zur Herstellung
der Komponente B) als Nebenprodukte, besonders dann, wenn große Mengen
Monomere B.1.1 und B.1.2 auf kleine Mengen Kautschuk B.2 gepfropft werden. Die
erfindungsgemäß einzusetzende Menge an Copolymerisat D) bezieht diese
Nebenprodukte der Pfropfpolymerisation nicht mit ein.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können weitere, für Polyamid/ABS-Mischungen
bekannte Zusätze, wie Stabilisatoren, Pigmente, Entformungsmittel, Flammschutzmittel
und Antistatika, in den üblichen Mengen enthalten.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können hergestellt werden, indem man die Bestandteile
in an sich bekannter Weise vermischt und bei erhöhten Temperaturen,
vorzugsweise bei 240 bis 300°C, in üblichen Vorrichtungen, wie Innenknetern,
Extrudern oder Doppelwellenschnecken, schmelzcompoundiert oder schmelzextrudiert.
Die einzelnen Komponenten können nacheinander oder gleichzeitig gemischt
oder in Form von Masterbatches eingebracht werden. Erfindungsgegenstand ist
somit auch ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Formmassen.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können zur Herstellung von Formkörpern
jeder Art z. B. durch Spritzgießen und Extrusion verwendet werden. Beispiele für
Formkörper sind Gehäuseteile für Elektrogeräte oder Formteile für den Kfz-Innen-
und Außenbereich.
A.100
Polyamid-6 mit einer relativen Viskosität (gemessen an einer 1gew.-%igen Lösung in m-Kresol bei 25°C) von 3,0.
Polyamid-6 mit einer relativen Viskosität (gemessen an einer 1gew.-%igen Lösung in m-Kresol bei 25°C) von 3,0.
B.100
Pfropfpolymerisat von 25 Gew.-Teilen eines Copolymerisats aus Styrol und Acrylnitril im Verhältnis 72 : 28 auf 75 Gew.-Teilen teilchenförmigen vernetzten Polybutadienkautschuk (mittlerer Teilchendurchmesser d₅₀=0,4 µm), hergestellt durch Emulsionspolymerisation.
Pfropfpolymerisat von 25 Gew.-Teilen eines Copolymerisats aus Styrol und Acrylnitril im Verhältnis 72 : 28 auf 75 Gew.-Teilen teilchenförmigen vernetzten Polybutadienkautschuk (mittlerer Teilchendurchmesser d₅₀=0,4 µm), hergestellt durch Emulsionspolymerisation.
B.200
Pfropfpolymerisat von 45 Gew.-Teilen eines Copolymerisats aus Styrol und Acrylnitril im Verhältnis 72 : 28 auf 55 Gew.-Teilen teilchenförmigen vernetzten Polybutadienkautschuk (mittlerer Teilchendurchmesser d₅₀=0,4 µm), hergestellt durch Emulsionspolymerisation.
Pfropfpolymerisat von 45 Gew.-Teilen eines Copolymerisats aus Styrol und Acrylnitril im Verhältnis 72 : 28 auf 55 Gew.-Teilen teilchenförmigen vernetzten Polybutadienkautschuk (mittlerer Teilchendurchmesser d₅₀=0,4 µm), hergestellt durch Emulsionspolymerisation.
C.100
Imidisiertes Polyacrylat mit Anhydridfunktionen (Paraloid® EXL 4151, Fa. Rohm and Haas)
IR-Analyse: Anhydridabsorption bei 1850 und 1760 cm-1
DSC-Analyse: Glastemperatur Tg=147°C
Viskositätszahl [η]=40 ml/g, Dimethylformamid, 20°C.
Imidisiertes Polyacrylat mit Anhydridfunktionen (Paraloid® EXL 4151, Fa. Rohm and Haas)
IR-Analyse: Anhydridabsorption bei 1850 und 1760 cm-1
DSC-Analyse: Glastemperatur Tg=147°C
Viskositätszahl [η]=40 ml/g, Dimethylformamid, 20°C.
C.200
Imidisiertes Polyacrylat ohne Anhydridfunktionen (Paraloid EXL 4241, Fa. Rohm and Haas)
IR-Analyse: keine Absorption bei 1850 und 1760 cm-1
DSC-Analyse: Glastemperatur Tg=138°C
Viskositätszahl [η]=43 ml/g, Dimethylformamid, 20°C.
Imidisiertes Polyacrylat ohne Anhydridfunktionen (Paraloid EXL 4241, Fa. Rohm and Haas)
IR-Analyse: keine Absorption bei 1850 und 1760 cm-1
DSC-Analyse: Glastemperatur Tg=138°C
Viskositätszahl [η]=43 ml/g, Dimethylformamid, 20°C.
C.300
Imidisiertes Polyacrylat ohne Anhydridfunktionen (Paraloid EXL 4261, Fa. Rohm and Haas)
IR-Analyse: keine Absorption bei 1850 und 1760 cm-1
DSC-Analyse: Glastemperatur Tg=151°C
Viskositätszahl [η]=38 ml/g, Dimethylformamid, 20°C.
Imidisiertes Polyacrylat ohne Anhydridfunktionen (Paraloid EXL 4261, Fa. Rohm and Haas)
IR-Analyse: keine Absorption bei 1850 und 1760 cm-1
DSC-Analyse: Glastemperatur Tg=151°C
Viskositätszahl [η]=38 ml/g, Dimethylformamid, 20°C.
D.100
Styrol/Acrylnitril-Copolymerisat mit einem Styrol/Acrylnitrilverhältnis von 72 : 28 und einer Viskositätszahl [η]=55 ml/g, Dimethylformamid, 20°C.
Styrol/Acrylnitril-Copolymerisat mit einem Styrol/Acrylnitrilverhältnis von 72 : 28 und einer Viskositätszahl [η]=55 ml/g, Dimethylformamid, 20°C.
Die Komponenten wurden in den angegebenen Gewichtsverhältnissen auf einem
kontinuierlich arbeitendem Doppelwellenextruder bei einer Massetemperatur von
270°C aufgeschmolzen, homogenisiert, abgekühlt und granuliert.
Die nach der Compoundierung erhaltenen Mischungen wurden auf einer Spritzgußmaschine
zu Prüfkörpern der Abmessung 80×10×4 mm bei 280°C bzw. 270°C
Massetemperatur verarbeitet.
Die Kerbschlagzähigkeit nach Izod wurde an Prüfkörpern der Abmessung
80×10×4 mm, Massetemperatur 280°C bzw. 270°C, bei den in den Tabellen
angegebenen Temperaturen gemäß ISO 180 1A bestimmt.
Zur Ermittlung der Fließnahtfestigkeit wurde die Schlagzähigkeit nach DIN 53 452
(Charpy-Methode) an der Bindenaht von beidseitig angespritzten Prüfkörpern der
Dimension 170×10×4 mm herangezogen.
Die Wärmeformbeständigkeit nach Vicat (Methode B) wurde gemäß DIN 53 460
bestimmt.
Die Fließfähigkeit wurde beurteilt über den bei der verwendeten Spritzgußmaschine
(Massetemperatur: 280°C bzw. 270°C) notwendigen Fülldruck (s. Johannaber,
Kunststoffe 74, 1-5, (1984)) zur Herstellung von Stäben der Abmessung
80×10×4 mm.
Das ESC-Verhalten wurde an Stäben der Abmessung 80×10×4 mm (Massetemperatur
280°C bzw. 270°C) untersucht. Als Kraftstoffsimulanz wurde eine Mischung
aus 50 Vol.-% Toluol/50 Vol.-% Isooctan verwendet. Die Probekörper wurden
mittels einer Kreisbogenschablone vorgedehnt und 5 Minuten bei Zimmertemperatur
im Kraftstoffsimulanz gelagert. Die Vordehnung εx betrug 0,4 bis 2,4%.
Das Spannungsrißverhalten wurde über den Bruch in Abhängigkeit von der
Vordehnung beurteilt.
In den Tabellen 1 bis 5 sind jeweils Zusammensetzung und Eigenschaften von
Mischungen angegeben, in denen Polyamid (A) die Matrix bildet.
In den Tabellen 6 bis 9 sind jeweils Zusammensetzung und Eigenschaften von
Mischungen angegeben, in denen das Vinylcopolymerisat (D) die Matrix
bildet.
Claims (7)
1. Thermoplastische Formmassen, enthaltend
- A) mindestens 5 Gew.-Teile, bevorzugt 5 bis 87,5 Gew.-Teile, mindestens eines thermoplastischen, teilkristallinen und/oder amorphen Polyamids und
- B) 10 bis 50 Gew.-Teilen eines Pfropfpolymerisats aus
- B.1 15 bis 80 Gew.-%, bevorzugt auf B), einer Mischung aus
- B.1.1 50 bis 95 Gew.-%, bezogen auf B.1, Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen dieser Verbindungen und
- B.1.2 50 bis 5 Gew.-%, bezogen auf B), Acrylnitril auf
- B.2 85 bis 20 Gew.-Teilen einer vernetzten, teilchenförmigen, elastomeren Pfropfgrundlage mit einem mittleren Teilchendurchmesser d₅₀ von 0,05 bis 5 und einer Glastemperatur <10°C und
- B.1 15 bis 80 Gew.-%, bevorzugt auf B), einer Mischung aus
- C) 0,5 bis 10 Gew.-Teilen eines imidisierten Polyacylats, das 0,05 bis
10 Gew.-%, bezogen auf C) Anhydridstrukturen der Formel (I)
neben Imidstrukturen der Formel (II) enthält,
worin
R₁, R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl und
R₃ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl ist, und - D) 0 bis 75 Gew.-Teile vorzugsweise 2 bis 75 Gew.-Teile eines thermoplastischen
Vinyl-Copolymerisats aus
- D.1 50 bis 95 Gew.-%, bezogen auf D), Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen daraus und
- D.2 50 bis 5 Gew.-%, bezogen auf D), Acrylnitril.
2. Thermoplastische Formmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie
- A) 5 bis 87,5 Gew.-Teile eines thermoplastischen, teilkristallinen und/oder amorphen Polyamids und
- B) 10 bis 50 Gew.-Teile eines Pfropfpolymerisats aus
- B.1 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf B), einer Mischung aus
- B.1.1 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf B.1, Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen dieser Verbindungen und
- B.1.2 40 bis 20 Gew.-%, bezogen auf B.1, Acrylnitril auf
- B.2 85 bis 30 Gew.-%, bezogen auf B), einer vernetzten, teilchenförmigen, elastomeren Pfropfgrundlage mit einem mittleren Teilchendurchmesser d₅₀ von 0,09 bis 1 µm und einer Glastemperatur <-20°C und
- B.1 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf B), einer Mischung aus
- C) 0,5 bis 10 Gew.-Teile eines imidisierten Polyacrylats, das 0,1 bis 5 Gew.-% in C) Anhydridstrukturen der Formel (I) neben Imidstrukturen der Formel (II) enthält, und
- D) 2 bis 75 Gew.-Teile vorzugsweise 2 bis 75 Gew.-Teile eines thermoplastischen
Vinyl-Copolymerisats aus
- D.1 60 bis 85 Gew.-%, bezogen auf D), Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen daraus und
- D.2 40 bis 15 Gew.-%, bezogen auf D), Acrylnitril,
- enthalten.
3. Thermoplastische Formmassen nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie
- A) mindestens 39,5 bis 80 Gew.-Teile eines thermoplastischen, teilkristallinen und/oder amorphen Polyamids,
- B) 10 bis 40 Gew.-Teile eines Pfropfpolymerisats aus
- B.1 15 bis 80 Gew.-%, bezogen auf B), einer Mischung aus
- B.1.1 50 bis 95 Gew.-%, bezogen auf B.1, Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen dieser Verbindungen und
- B.1.2 50 bis 5 Gew.-%, bezogen auf B.1, Acrylnitril auf
- B.2 85 bis 20 Gew.-%, bezogen auf B), einer vernetzten, teilchenförmigen, elastomeren Pfropfgrundlage mit einem mittleren Teilchendurchmesser d₅₀ von 0,05 bis 5 µm und einer Glastemperatur <10°C und
- B.1 15 bis 80 Gew.-%, bezogen auf B), einer Mischung aus
- C) 0,5 bis 4,9 Gew.-Teile eines imidisierten Polyacrylats, das 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf C), Anhydridstrukturen der Formel (I) und Imidstrukturen der Formel (II) enthält, und
- D) 0 bis 20 Gew.-Teile eines thermoplastischen Vinyl-Copolymerisats
aus
- D.1 50 bis 95 Gew.-%, bezogen auf D), Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen daraus und
- D.2 50 bis 5 Gew.-%, bezogen auf D), Acrylnitril
- enthalten.
4. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sie
- A) 42,5 bis 72,5 Gew.-Teile eines thermoplastischen, teilkristallinen und/oder amorphen Polyamids und
- B) 20 bis 40 Gew.-Teile eines Pfropfpolymerisats aus
- B.1 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf B), einer Mischung aus
- B.1.1 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf B.1, Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen dieser Verbindungen und
- B.1.2 40 bis 20 Gew.-%, bezogen auf B.1, Acrylnitril, auf
- B.2 80 bis 30 Gew.-%, bezogen auf B), einer vernetzten, teilchenförmigen, elastomeren Pfropfgrundlage mit einem mittleren Teilchendurchmesser d₅₀ von 0,09 bis 1 µm und einer Glastemperatur -20°C und
- B.1 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf B), einer Mischung aus
- C) 1 bis 4,5 Gew.-Teile eines imidisierten Polyacrylats, das 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf C), Anhydridstrukturen der Formel (I) neben Imidstrukturen der Formel (II) enthält, und
- D) 3 bis 20, insbesondere 3 bis 6,5 Gew.-Teile eines thermoplastischen
Vinyl-Copolymerisats aus
- D.1 60 bis 85 Gew.-%, bezogen auf D), Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen daraus und
- D.2 40 bis 15 Gew.-%, bezogen auf D), Acrylnitril
- enthalten.
5. Thermoplastische Formmassen nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie
- A) mindestens 5,1, vorzugsweise 5,1 bis 30 Gew.-Teile eines thermoplastischen, teilkristallinen und/oder amorphen Polyamids,
- B) 15 bis 50 Gew.-Teile eines Pfropfpolymerisats aus
- B.1 15 bis 80 Gew.-%, bezogen auf B), einer Mischung aus
- B.1.1 50 bis 95 Gew.-%, bezogen auf B.1, Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen dieser Verbindungen und
- B.1.2 50 bis 5 Gew.-%, bezogen auf B.1, Acrylnitril auf
- B.2 85 bis 20 Gew.-%, bezogen auf B), einer vernetzten, teilchenförmigen, elastomeren Pfropfgrundlage mit einem mittleren Teilchendurchmesser d₅₀ von 0,05 bis 5 µm und einer Glastemperatur <10°C und
- B.1 15 bis 80 Gew.-%, bezogen auf B), einer Mischung aus
- C) 0,5 bis 4,9 Gew.-Teile eines imidisierten Polyacrylats, das 0,01 bis 10 Gew.-%, Anhydridstrukturen der Formel (I) in C) neben Imidstrukturen der Formel (II) enthält, und
- D) 19,5 bis 75 Gew.-Teile, insbesondere 29,5 bis 65 Gew.-Teile eines
thermoplastischen Vinyl-Copolymerisats aus
- D.1 50 bis 95 Gew.-%, bezogen auf D), Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen daraus und
- D.2 50 bis 5 Gew.-%, bezogen auf D), Acrylnitril
- enthalten.
6. Thermoplastische Formmassen nach Ansprüchen 1, 2 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie
- A) mindestens 10,1 bis 25 Gew.-Teile eines thermoplastischen, teilkristallinen und/oder amorphen Polyamids,
- B) 20 bis 45 Gew.-Teile eines Pfropfpolymerisats aus
- B.1 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf B), einer Mischung aus
- B.1.1 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf B.1, Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen dieser Verbindungen und
- B.1.2 40 bis 20 Gew.-%, bezogen auf B.1, Acrylnitril,
- B.3 auf 80 bis 30 Gew.-%, bezogen auf B), einer vernetzten, teilchenförmigen, elastomeren Pfropfgrundlage mit einem mittleren Teilchendurchmesser d₅₀ von 0,09 bis 1 µm und einer Glastemperatur -20°C und
- B.1 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf B), einer Mischung aus
- C) 0,5 bis 4,9 Gew.-Teile eines imidisierten Polyacrylats, das 0,1 bis 5 Gew.-% Anhydridstrukturen der Formel (I) in C) neben Imidstrukturen der Formel (II) enthält, und
- D) 29,5 bis 65 Gew.-Teile eines thermoplastischen Vinyl-Copolymerisats
aus
- D.1 60 bis 85 Gew.-%, bezogen auf D), Styrol, α-Methylstyrol oder Mischungen daraus und
- D.2 40 bis 15 Gew.-%, bezogen auf D), Acrylnitril
- enthalten.
7. Verfahren zur Herstellung der thermoplastischen Formmassen nach
Ansprüchen 1 bis 6 durch gleichzeitiges oder aufeinanderfolgendes Mischen
der Bestandteile A-D und Schmelzcompoundierung oder Schmelzextrusion
bei 200 bis 300°C in an sich üblichen Vorrichtungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914114590 DE4114590A1 (de) | 1990-10-19 | 1991-05-04 | Schlagzaehe polyamid-formmassen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4033220 | 1990-10-19 | ||
DE19914114590 DE4114590A1 (de) | 1990-10-19 | 1991-05-04 | Schlagzaehe polyamid-formmassen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4114590A1 true DE4114590A1 (de) | 1992-04-23 |
Family
ID=25897822
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914114590 Withdrawn DE4114590A1 (de) | 1990-10-19 | 1991-05-04 | Schlagzaehe polyamid-formmassen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4114590A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE20201528U1 (de) * | 2002-02-01 | 2003-06-26 | WKW Kunststofftechnik AG, Rüthi | Säulenblende für die Säulenverkleidung an einem Fahrzeug |
WO2004003075A1 (en) * | 2002-07-01 | 2004-01-08 | Lanxess Corporation | Glass fiber filled thermoplastic compositions with good surface appearance |
-
1991
- 1991-05-04 DE DE19914114590 patent/DE4114590A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE20201528U1 (de) * | 2002-02-01 | 2003-06-26 | WKW Kunststofftechnik AG, Rüthi | Säulenblende für die Säulenverkleidung an einem Fahrzeug |
WO2004003075A1 (en) * | 2002-07-01 | 2004-01-08 | Lanxess Corporation | Glass fiber filled thermoplastic compositions with good surface appearance |
US7135520B2 (en) | 2002-07-01 | 2006-11-14 | Lanxess Corporation | Glass fiber filled thermoplastic compositions with good surface appearance |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP2121833B1 (de) | Formmassen mit reduzierter anisotropie der schlagzähigkeit | |
DE60112909T2 (de) | Thermoplastische polymerische mischungen | |
EP0014879B1 (de) | Polymermischungen aus amorphen Polyamiden und Pfropfpolymeren aus Styrol und Acrylnitril auf Polybutadien | |
DE69626772T2 (de) | Kautschukmodifizierte Polymerzusammensetzung | |
WO2001090247A1 (de) | Witterungsstabile polymerblends | |
DE19520286A1 (de) | ABS-Formmassen mit verbesserten Eigenschaften | |
EP0360129B1 (de) | Formmassen aus Polyamiden und tert.-Butylacrylathaltigen Pfropfpolymerisaten | |
EP0355512B1 (de) | Thermoplastische Homogenisierungsprodukte und ihre Verwendung in Mischungen aus Polyamid und Styrol-Co- und/oder -Pfropf-Polymerisaten | |
EP0040730B1 (de) | Elastomere thermoplastische Formmassen aus Polybutadienpfropfpolymerisaten und Polyamiden | |
EP0722986B1 (de) | Thermoplastische Polyamidformmassen | |
DE3827668A1 (de) | Verstaerkte/gefuellte blends aus thermoplastischen interpolymeren und polyamiden, und ein verfahren | |
EP1214375A1 (de) | Thermoplastische formmassen auf basis bestimmter pfropfkautschukkomponenten | |
DE10024935A1 (de) | Witterungsstabile Polymerblends | |
DE69906850T2 (de) | Thermoplastische Harzzusammensetzung | |
EP0356729B1 (de) | Thermoplastische Formmassen aus Polyamid und hydriertem Nitrilkautschuk | |
DE4114590A1 (de) | Schlagzaehe polyamid-formmassen | |
DE10259266A1 (de) | Thermoplastische Formmassen | |
EP0283871B1 (de) | Thermoplastische Formmassen aus Polyamiden und Harzcopolymeren | |
EP0327806A2 (de) | Mit Silikon-Pfropfkautschuken modifizierte, schlagzähe Polyamidformmassen | |
DE4114589A1 (de) | Polycarbonat/polyamid-formmassen | |
EP0248255A2 (de) | Thermoplastische Pfropfpolymerisate | |
DE3819722A1 (de) | Verstaerkte thermoplastische formmassen | |
EP0353484A1 (de) | Thermoplastische Formmassen aus Polyamiden und Harzcopolymeren mit (Meth)Acrylamid, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE3938421A1 (de) | Formmassen aus polyamiden und speziellen tert.-alkylester-haltigen pfropfpolymerisaten | |
EP1268664A1 (de) | Thermoplastische formmassen auf basis spezieller pfropfkautschukkomponenten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |