DE4102781C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umrüstung einer
Kleinkläranlage nach dem Belebungsverfahren. Eine solche
Anlage zur biologischen Abwasserreinigung nach dem Be
lebungsverfahren in Ein- oder Mehrbehälterausführung ist
zum Beispiel aus der Firmenschrift PUTOX-Belebungsanlage,
ausgegeben auf der "IFAT 1984" bekannt.
Wie auch andere bekannte Kläranlagen, die nach dem Bele
bungsverfahren arbeiten, weist die in der Firmenschrift
erwähnte Belebungsanlage mindestens je ein Vorklär-, Be
lebungs- und Nachklärbecken auf.
Dabei erfolgt die mechanische Reinigung des Abwassers
im Vorklärbecken. Anschließend wird im Belebungsbecken
das vorgeklärte Abwasser durch Einblasen von Luft mit
dem belebten Schlamm vermischt. Die Luftzufuhr erfolgt
über ein Belüftungsrohr mit einer singulären Düse, die
üblicherweise etwa in der Mitte des Belebungsbeckens ange
ordnet ist. Im Nachklärbecken erfolgt die Trennung des
gereinigten Abwassers vom belebten Schlamm durch Sedimen
tation. Der aus der Nachklärung abgezogene Schlamm wird
- zumindest teilweise - als sogenannter Rücklaufschlamm
in das Belebungsbecken zurückgeführt.
Dabei stellt die Kombination von belüftetem Reaktionsraum
(Belebungsbecken), nachgeschaltetem Sedimentationsbecken
(Nachklärbecken) und Rückführung der sedimentierten Biomasse
(Rücklaufschlamm) die Grundlage jedes Belebungsverfahrens
dar. Die Abtrennung und Rückführung der Biomasse ermöglicht
eine hohe Biomassenkonzentration im Belebungsbecken, die
Voraussetzung für das Funktionieren einer derartigen Ab
wasserreinigung ist.
Die im PUTOX-Firmenprospekt beschriebene Belebungsanlage
soll für 4 bis 1500 Einwohnergleichwerte (EGW) verwendbar
sein. Aus diesen Zahlen ergibt sich, daß die Verwendung
als Kleinkläranlage (bis 50 EGW) allenfalls am Rande vorge
sehen ist.
Tatsächlich bereitet die Verwendung bekannter Belebungsan
lagen in der genannten gattungsgemäßen Art als Kleinklär
anlage auch deshalb Schwierigkeiten, weil bei derartigen
Kleinkläranlagen fast immer eine unregelmäßige Zulauf
charakteristik des Abwassers herrscht. Hierdurch kann
die zur Aufrechterhaltung der biologischen Prozesse not
wendige Rückführung des Schlamms nicht immer sichergestellt
werden. Das Belebungsverfahren hängt aber ganz entscheidend
von der Bereitstellung einer ausreichenden Menge an Biomasse
im Nachklärbecken ab. Steht diese nicht zur Verfügung,
bricht die Biologie innerhalb des dargestellten "Kreis
systemes" zusammen und ein Neuanfahren der Anlage wird
notwendig. Bei Verwendung derartiger Belebungsanlagen
für höhere Abwasserbelastungen treten die dargestellten
Probleme zurück, weil dann regelmäßig eine gewisse Grund
auslastung der Anlage gegeben ist, die sicherstellt, daß
ständig Biomasse im Nachklärbecken anfällt und - gegebenen
falls vollständig - in das Belebungsbecken zurückgeführt
werden kann.
Daneben sind Festbettanlagen bekannt, die mit Tauch- oder
Tropfkörpern im Reaktionsbecken bestückt sind. Während
beim Tauchkörper die Belüftung durch von unten eingedüste
Luft erreicht wird, erfolgt eine Luftzufuhr beim Tropf
körper dadurch, daß mittels eines Sprenglers auf die Ober
fläche des Tropfkörpers versprühtes Wasser auf seinem
Weg Luftsauerstoff aufnimmt und in das Reaktionsbecken
führt.
In beiden Fällen werden Aufwuchsflächen bereitgestellt,
auf denen die Organismen haften (Bildung eines sogenannten
biologischen Rasens). Dabei wird kontinuierlich ein Teil
des biologischen Rasens durch den Abwasserstrom von den
Unterlagen abgelöst und ausgespült, so daß die Hohlräume
innerhalb des Festbettes nicht mit Biomasse verstopfen.
Das gereinigte Abwasser enthält beim Verlassen des Reaktions
beckens demnach sehr viel weniger Biomasse, die in einem
Nachklärbecken durch Sedimentation abgetrennt wird.
Das Nachklärbecken dient beim Festbettverfahren in erster
Linie der Nachreinigung des biologisch behandelten Abwassers
und hat nicht die wichtige funktionelle Aufgabe im Ver
fahrensablauf wie beim dargestellten Belebungsverfahren.
Eine Unterbrechung der Nährstoffzufuhr, wie sie - wie
dargestellt - bei Kleinkläranlagen üblich ist, wirkt sich
zunächst nicht negativ bei einer Festkörperanlage aus,
weil sich die Biozönose innerhalb des Reaktionsbeckens
entsprechend den Milieubedingungen differenzieren kann.
Auch bei überproportionaler Nährstoffzufuhr entstehen
üblicherweise keine Probleme. Es erfolgt vielmehr automatisch
ein Ablösen eines Teiles des Biomassen-Belages, der dann
im Nachklärbecken durch Sedimentation abgetrennt wird.
Insgesamt ergibt sich, daß der in der Nachklärkammer an
fallende Schlamm volumenmäßig erheblich gegenüber der
Schlammenge aus der Nachklärkammer einer nach dem Belebungs
verfahren arbeitenden Kläranlage reduziert ist. Je nach
Menge der Abwasserzufuhr und deren Nährstoffkonzentration
beträgt die Schlammenge nur noch 1/60 gegenüber dem be
kannten Belebungsverfahren.
Obwohl die vorstehend beschriebenen Kläranlagen zum Teil
seit Jahrzehnten Stand der Technik sind, wurde jetzt völlig
überraschend gefunden, daß sich eine bekannte Kläranlage,
die nach dem Belebungsverfahren arbeitet, trotz ihrer
grundsätzlich unterschiedlichen Verfahrenstechnik, aber
auch deutlich unterschiedlichen konstruktiven Gestaltung
mit Hilfe relativ einfacher Maßnahmen in eine sehr viel
effektivere und unempfindlichere Kläranlage, die nach
dem Festkörperverfahren arbeitet, umbauen läßt.
Auch wenn die einzelnen Bestandteile einer Belebungsanlage
(insbesondere Vorklär-, Belebungs- und Nachklärbecken)
zum Teil völlig andere Funktionen zu erfüllen haben als
bei einer Festbettanlage, so läßt sich ihre Aufgabe und
Funktion innerhalb einer Festbettanlage doch mit relativ
wenigen einfachen konstruktiven Maßnahmen erreichen.
Dabei hat die Erfindung erkannt, daß vor allem drei wesent
liche Umgestaltungen zum Umbau einer Belebungsanlage zu
einer Festbettanlage notwendig sind, nämlich:
- - die bei der Belebungsanlage vom Nachklärbecken zum
Reaktionsbecken (Belebungsbecken) führende Leitung
für den Rücklaufschlamm muß stillgelegt werden, da
beim Festbettverfahren keine Schlammrückführung er
folgt. Die Leitung wird durch eine Leitung vom Nach
klärbecken zum Vorklärbecken oder einem anderen Se
dimentationsbecken oder Depot für die Biomasse geführt.
Zur konstruktiven Lösung stehen dem Fachmann zahlreiche
Möglichkeiten zur Verfügung. Im einfachsten Fall
wird die Leitung unmittelbar vor dem Eintritt in
das Reaktionsbecken durchgetrennt, gegebenenfalls
verlängert und in das Vorklärbecken
umgelenkt und dort festgelegt. Gleichzeitig wird der ursprüngliche
Anschlußbereich der Leitung am Reaktionsbecken ver
schlossen.
Selbstverständlich kann auch eine neue Leitung verlegt werden. Vorzugsweise besitzt diese dann einen geringeren Rohrquerschnitt, weil - wie dargestellt - die Menge des anfallenden Sedimentationsschlammes bei einer Kläranlage mit sessiler Biologie sehr viel geringer ist als bei einer Belebungsschlamm-Anlage. - - Als weitere Maßnahme ist eine möglichst vollflächige Bodenbelüftung im Reaktionsbecken sicherzustellen. Üblicherweise erfolgt die Luftzufuhr bei Belebungs anlagen über ein Belüftungsrohr, das etwa in der Mitte des Reaktionsbeckens endet und die Luft wird entweder direkt oder über entsprechende Düsen in das Abwasser geführt. Eine solche Belüftung ist jedoch für eine Festbett-Anlage völlig unzureichend. Das Belüftungsrohr kann jedoch zur Luftzuführung benutzt werden. Es wird zu diesem Zweck so verlegt (verlän gert) daß das luftaustrittsseitige Ende unmittelbar oberhalb des Bodens des Reaktionsbeckens angeordnet ist. An dieses Ende werden dann entsprechende Be lüftungselemente angeschlossen, die in einer mehr oder weniger horizontalen Ebene oberhalb des Bodens verlaufen. Diese Belüftungselemente sind vorzugsweise so angeordnet, daß eine Belüftung über den gesamten Querschnitt- des Reaktionsbeckens ermöglicht wird.
- - Schließlich ist als dritte Maßnahme der Einbau eines Festbettes im Reaktionsbecken beziehungsweise das Einbringen einer Schüttung dort zum Aufwuchs sessiler Mikroorganismen notwendig.
Grundsätzlich reichen die beschriebenen drei Maßnahmen
aus, um von einer Belebungsanlage zu einer Festkörper
anlage zu gelangen. Die entsprechenden Arbeiten sind an
jeder vorhandenen Kleinkläranlage ohne weiteres durchführbar,
unabhängig davon, ob diese ein- oder mehrstufig ausgelegt
ist, das heißt, unabhängig davon, ob die vorhandene Bele
bungsanlage ein oder mehrere Vorklärbecken, ein oder mehrere
Reaktionsbecken und/oder ein oder mehrere Nachklärbecken
aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Umrüstung einer Klein
kläranlage nach dem Belebungsverfahren in eine Festbett-An
lage ist in seiner allgemeinsten Ausführungsform durch
die Merkmale des Patentanspruches 1 charakterisiert. Vor
teilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
beschreiben die Unteransprüche.
Danach ist unter anderem vorgesehen, an das austritts
seitige Ende des Belüftungsrohres ein Luftverteilerrohr
anzuschließen, von dem aus sich beidseitig (also in einer
horizontalen Ebene) eine Vielzahl von Belüftungselementen
erstrecken. Auf diese Weise wird die Luft über das Luftver
teilerrohr in die Belüftungselemente geführt, die statistisch
über den Querschnitt des Reaktionsbeckens verteilt ange
ordnet werden können, um so eine quasi totale Belüftung
des Abwassers von unten sicherzustellen.
Dabei ist es besonders bevorzugt, das Belüftungsrohr an
der Wand des Belüftungsraumes (Reaktionsbeckens) bis un
mittelbar vor den Boden des Reaktionsbeckens zu verlegen,
wo es auch sicher an der Wand befestigt werden kann. Dabei
geht die Erfindung von der Überlegung aus, daß Belüftungs
rohre bekannter Belebungsanlagen von oben in das Reaktions
becken einmünden. Selbstverständlich ist es aber auch
möglich, durch den Boden hindurch das Belüftungsrohr vor
zusehen. In diesem Fall könnte es auch mittig durch den
Boden geführt und mit einer Vielzahl von Luftverteiler
rohren und/oder Belüftungselementen bestückt werden.
Weiterhin ist es vorteilhaft, oberhalb der Belüftungs
elemente einen Auflagerost für das Festbett oder die Schüt
tung anzuordnen. Dabei kann der Rost nach unten abstehende
Beine aufweisen, die zwischen den Belüftungselementen
auf dem Boden des Belüftungsraumes aufstehen. Der oder
die Festbettkörper werden dann auf den Rost aufgesetzt
und gegebenenfalls - zur Vermeidung des Aufschwimmens -
zusätzlich befestigt, zum Beispiel über Niederhalter oder
wandseitige Verankerungselemente.
Der/die Festbettkörper können konventionelle Festbett
körper sein. Diese bestehen zum Beispiel aus UV-stabi
lisiertem Polypropylen, das in Form von Netzrohren, Profil
platten, Kugelkörpern oder dergleichen konfektioniert
ist. Auf jeden Fall wird eine hohe Durchströmbarkeit und
die Bereitstellung großer Aufwuchsflächen für die Mikroorga
nismen gefordert.
Ebenso ist es aber auch möglich, ein organisches oder
anorganisches Schüttgut in den Belüftungsraum einzubringen.
Dabei kann die Schüttung in einem luft- und wasserdurch
lässigen Behälter, zum Beispiel einem Korb, konfektioniert
werden, der von oben in das Reaktionsbecken eingesetzt
wird. Der Behälter kann dort entweder auf den genannten
Rost aufgesetzt werden; es ist aber auch möglich, ihn
zum Beispiel an der Wand oder von oben aufzuhängen.
Selbstverständlich können auch hier mehrere derartiger
Behälter innerhalb eines Beckens angeordnet werden.
Die Schüttung wird in der Regel 50 bis 100 Vol. -% des
Volumens des Reaktionsbeckens ausfüllen, wobei das Volumen
des Reaktionsbeckens als das mit dem Abwasser gefüllte
Volumen definiert wird.
Das Schüttgut selbst kann zum Beispiel in Kugeln, Prismen,
Würfeln, Stäben oder dergleichen konfektioniert sein.
Diese geometrischen Körper ermöglichen einerseits relativ
dichte Packungen und damit hohe Oberflächen, ermöglichen
aber andererseits auch einen freien Luft- und Wasserdurch
gang.
Das Schüttgut kann aus Kunststoffkörpern, aber auch aus
anorganischen Materialien, wie gebranntem Ton, Calcium
carbonat, Tonmineralen und/oder deren Mischungen bestehen.
Auch hier kann der Fachmann auf bekannte Schüttgüter zurück
greifen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spieles näher beschrieben, wobei
Fig. 1 eine konventionelle Belebungsanlage
Fig. 2 eine daraus durch Umbau gebildete
Festkörperanlage
jeweils im Längsschnitt, und
Fig. 3 die Anlage nach Fig. 2 in einer Aufsicht
zeigen.
Dabei sind die Darstellungen zugunsten einer besseren
Übersichtlichkeit stark schematisiert.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Kläranlage handelt es
sich um eine Belebungsanlage der Bauart "Merseburg". Dabei
wird das zu reinigende Abwasser über eine (nicht darge
stellte) Abwasser-Hebeanlage zunächst in ein Vorklärbecken
(ebenfalls nicht dargestellt) gepumpt. Das Vorklärbecken
wird von einem sogenannten Emscherbrunnen gebildet. Von
hier aus gelangt das vorgeklärte Abwasser in ein mit dem
Bezugszeichen 10 dargestelltes Belebungsbecken, dessen
Querschnitt - wie dargestellt - am Boden 12 größer ist
als am oberen Ende im Bereich des Abwasserspiegels 14.
Ausgehend von einem außen am Belebungsbecken 10 befestigten
Gebläse 16 verläuft eine Rohrleitung 18, die etwa in der
Mitte des Belebungsbeckens 10 endet und dort bei 20 ver
zweigt und mit mehreren Schaumstoffbelüftern 22 konfektio
niert ist. Auf diese Weise wird über die Belüfter 22 Luft
in das Abwasser innerhalb des Belebungsbeckens 10 einge
führt.
Über eine Überlaufkante 24 fließt der mit Hilfe der Belüf
tung belebte Schlamm über eine durch eine Wand abgetrennte
Entgasungszone 28 in ein Nachklärbecken 26. Dort sedimen
tiert die Biomasse, wobei die Oberfläche des sedimentierten
Schlamms mit 30 gekennzeichnet ist. Mit Hilfe einer Druck
luftpumpe 32 wird der Schlamm über eine Rohrleitung 34
abgesaugt und über die Rohrleitung 36 zumindest teilweise
wieder in das Belebungsbecken 10 zurückgeführt. Etwaig
anfallender Überschußschlamm wird über die Leitung 38
weggeführt und deponiert.
Das gereinigte Abwasser, das oberhalb der Linie 30 auf
dem Schlamm aufsteht, wird hinter einer eingebauten Tauch
wand 40 über eine Ablaufrinne 42 in einen (nicht darge
stellten) Vorfluter weggeführt.
Die beschriebene - bekannte - Belebungsanlage steht hier
stellvertretend für andere Bauformen von Belebungsanlagen,
die sich jedoch im wesentlichen nur bezüglich ihrer geo
metrischen Gestaltung unterscheiden und in ihrem Verfahrens
ablauf der beschriebenen Ausführungsform entsprechen.
Um diese Belebungsanlage nun zu einer Festkörperanlage
umzubauen, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, wird wie
folgt vorgegangen:
Die Rohrleitung 36 wird bei 50 abgeschnitten und mit Hilfe eines Verlängerungsstücks 36′ am Belebungsbecken 10, das nachstehend Belüftungsraum genannt wird, vorbei und in die Vorklärung (nicht dargestellt) geführt (Pfeil 52). Das verbleibende Reststück der Rohrleitung 36 wird ver worfen.
Die Rohrleitung 36 wird bei 50 abgeschnitten und mit Hilfe eines Verlängerungsstücks 36′ am Belebungsbecken 10, das nachstehend Belüftungsraum genannt wird, vorbei und in die Vorklärung (nicht dargestellt) geführt (Pfeil 52). Das verbleibende Reststück der Rohrleitung 36 wird ver worfen.
Als nächstes wird die Rohrleitung 18 bei 52 durchtrennt,
das abgetrennte Rohrleitungsstück mit den Schaumstoffbe
lüftern 22 entfernt und ein Verlängerungsstück 18′ ange
schlossen, das durch den Belüftungsraum 10′ hindurch bis
kurz vor dessen Boden 12 verläuft.
Am freien Ende der Rohrleitung 18′ verzweigt sich die
Rohrleitung und geht über in zwei Luftverteilerrohre 56,
die sich - beabstandet zueinander - parallel zum Boden
12 durch den Belüftungsraum 10′ in Richtung auf das Nach
klärbecken 26 erstrecken und kurz vor der in Fig. 2 linken
Seitenwand des Nachklärbeckens 26 enden. Die Luftverteiler
rohre 56 sind beidseitig mit Durchbrechungen ausgebildet
an die sich Belüftungselemente 58 anschließen, die zuge
führte Luft nach oben abgeben.
Fig. 3 zeigt die Anordnung der Luftverteilerrohre 56
und Belüftungselemente 58. Dabei ist zu erkennen, daß
an jedem Luftverteilerrohr 56 auf jeder Seite 6 Belüftungs
elemente 58 angeschlossen sind, so daß die Belüftungsein
richtung hier insgesamt 24 Belüftungselemente 58 umfaßt,
die statistisch verteilt unmittelbar oberhalb des Bodens
12 in einer horizontalen Ebene angeordnet sind und dafür
sorgen, daß das Abwasser gleichmäßig und über den gesamten
Querschnitt des Belüftungsraums 10′ von unten mit Luft
begast wird.
Die Luftverteilerrohre 56 und die Belüftungselemente 58
sind bodenseitig befestigt, um ein Aufschwimmen zu ver
hindern.
Fig. 2 läßt weiter erkennen, daß zwischen den Belüftungs
elementen 58 Beine 60 mehrerer Tragroste 62 auf dem Boden
12 aufstehen, die eine Auflagefläche 64 bilden, auf die
ein Festbettkörper 66 aufgesetzt wird. Der Festbettkörper
66 besteht hier aus einer Vielzahl von miteinander verbun
denen rohrförmigen Körpern, wobei jeder rohrförmige Körper
eine netzartige Struktur aufweist und in vertikaler Richtung
angeordnet ist. Auf diese Weise wird ein Festbettkörper
zur Verfügung gestellt, der sowohl von Wasser wie auch
von Luft gut durchströmbar ist und eine große Oberfläche
als Aufwuchsfläche für den biologischen Rasen zur Verfügung
stellt. Der Festbettkörper 66 wird über Niederhalter 68
auf dem Tragrost 62 festgehalten.
Mit diesen einfachen Maßnahmen ist es also möglich, eine
nach dem Belebungsverfahren arbeitende Kleinkläranlage
zu einer sehr viel effizienteren Festkörperanlage mit
sessiler Biologie umzurüsten. Obwohl beide Anlagen auf
völlig unterschiedlichen biologischen Prinzipien beruhen
und einen völlig unterschiedlichen Verfahrensablauf umfassen,
bedarf es nur der genannten geringfügigen Umbaumaßnahmen,
um das gewünschte Ziel zu erreichen.
Im übrigen bleibt die bekannte Anlage unverändert, das
heißt, auch bei der umgebauten Festkörperanlage läuft
das Abwasser über die Überlaufkante 24 in das Nachklär
becken beziehungsweise das geklärte Abwasser über die
Ablaufrinne 42 zum Vorfluter.
Claims (13)
1. Verfahren zur Umrüstung einer Kleinkläranlage nach
dem Belebungsverfahren mit mindestens je einem
- a) Vorklärbecken
- b) über ein Belüftungsrohr (18) belüftbaren, als Belebungsbecken (10) dienenden Belüftungsraum sowie
- c) einem Nachklärbecken (26),
bei der Vorklärbecken, Belebungsbecken (10) und Nach
klärbecken (26) im strömungstechnischen Sinne für das
Abwasser hintereinander geschaltet und untereinander
verbunden sind, sowie
- d) einer Leitung (36) zur zumindest teilweisen Rück führung der im Nachklärbecken (26) sedimentierten Biomasse in das Belebungsbecken (10),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitung (36) entlang ihres Weges unterbrochen
und in das Vorklärbecken oder ein separates Sedimen
tationsbecken oder Depot geführt, das Belüftungsrohr
(18) bis auf den Boden (12) des Belüftungsraums (10′)
verlängert und an auf dem Boden (12) verlaufende Belüf
tungselemente (58) angeschlossen sowie mindestens ein
Festbettkörper (66) oder eine Schüttung zum Aufwuchs
sessiler Mikroorganismen oberhalb der Belüftungsele
mente (58) im Belüftungsraum (10′) angeordnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitung (36) durch eine Leitung (36′) mit ge
ringerem Querschnitt ersetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Belüftungsrohr (18, 18′) in mindestens ein
Luftverteilerrohr (56) einmündet, von dem aus sich
eine Vielzahl von Belüftungselementen (58) erstrecken.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Belüftungsrohr (18′) an der Wand des Belüftungs
raumes (10′) bis unmittelbar vor den Boden (12) des
Belüftungsrau
mes (10′) verlegt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb der Belüftungselemente (58) ein Auflage
rost (62) für das/die Festbettkörper (66) angeordnet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Auflagerost (62) eingesetzt wird, der zwischen
den Belüftungselementen (58) auf dem Boden (12) des
Belüftungsraums (10′) aufsteht.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Festhalten des Festbettkörpers (66) Niederhalter
(68) oberhalb des Festbettkörpers (66) angeordnet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Festbettkörper (66) zwischen den Belüftungs
elementen (58) auf dem Boden (12) oder über entspre
chende Anker in der Wand des Belüftungsraums (10′)
festgelegt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Schüttung ein organisches oder anorganisches
Schüttgut in den Belüftungsraum (10′) eingebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schüttung in mindestens einem luft- und wasser
durchlässigen Behälter konfektioniert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter im Belüftungsraum aufgehängt wird.
Priority Applications (1)
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DE19914102781 DE4102781A1 (de) | 1991-01-31 | 1991-01-31 | Verfahren zur umruestung einer kleinklaeranlage |
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Publications (2)
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DE19914102781 Granted DE4102781A1 (de) | 1991-01-31 | 1991-01-31 | Verfahren zur umruestung einer kleinklaeranlage |
Country Status (1)
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