DE4102579A1 - Verfahren zur kompensation atmosphaerischer einfluesse im solaren bzw. thermalen spektralbereich - Google Patents
Verfahren zur kompensation atmosphaerischer einfluesse im solaren bzw. thermalen spektralbereichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kompensation atmosphärischer
Einflüsse im solaren bzw. thermalen Spektralbereich
bei von der Erdoberfläche mittels opto-elektronischer
Satelliten-Sensoren aufgenommenen Bildern, wobei der solare
Spektralbereich von 0,4 bis 3 µm und der thermale Spektralbereich
von 3 bis 14 µm reicht.
Bisher wird eine Kompensation atmosphärischer Einflüsse in
der Regel ohne Berücksichtigung des Überstrahlungseffektes
durchgeführt. Bei räumlich hoch-auflösenden Satelliten-Sensoren,
mit welchen beispielsweise Bildelemente (Pixel) mit
Abmessungen von weniger als 100 m erhalten werden, ist in
vielen Fällen eine Kompensation des Überstrahlungseffektes
erforderlich, da er zu einer Verschmierung von Bildern
führt; d. h. hierdurch wird die räumliche Auflösung reduziert
und gleichzeitig die spektrale Signatur, d. h. der ermittelte
Boden-Reflexionsgrad verfälscht. In extremen Fällen, d. h.
bei großen Unterschieden im Reflexionsgrad benachbarter Flächen,
kann der Reflexionsgrad um einen Faktor von 3 bis 6
verfälscht werden; dies wiederum führt zu Fehlinterpretationen
der entsprechenden Flächen in Satelliten-Bildern.
Der erwähnte Überstrahlungseffekt wird bisher allenfalls monochromatisch,
d. h. für die Wellenlänge im Zentrum des Spektralkanals,
kompensiert. Somit wird die Wellenlängenabhängigkeit
von atmosphärischen Parametern, von der solaren Bestrahlung
sowie beispielsweise von Sensorparametern vernachlässigt,
weshalb die Kompensation des Überstrahlungseffektes
entsprechend ungenau und fehlerbehaftet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein schnell durchzuführendes
Verfahren zur Kompensation von atmosphärischen Einflüssen
im solaren bzw. thermalen Spektralbereich bei von
der Erdoberfläche mittels opto-elektronischer Satelliten-
Sensoren aufgenommener Bilder zu schaffen, bei welchem mit
einer beinahe beliebig feinen Auflösung die Wellenlängen-
Abhängigkeit von atmosphärischen Parametern, der solaren
Einstrahlung und der Sensor-Empfindlichkeit bei der Kompensation
des Überstrahlungseffektes zur Verbesserung des Reflexionsgrades
berücksichtigt wird. Gemäß der Erfindung ist
diese Aufgabe bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 bzw. 2 durch die Merkmale im kennzeichnenden
Teil des jeweiligen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Kompensation
atmosphärischer Einflüsse im solaren Spektralbereich kann
beispielsweise ein aus (512×512) Punkten bestehendes Bild
jeweils in einer Zeit von einer Minute für zwei Schritte zur
Ermittlung von Reflexionsgraden ρ(1) und ρ(2) auf einem
Personalcomputer mit einem Prozessor der Serie 386 hinsichtlich
der Kompensation des Überstrahlungseffekts entsprechend
kompensiert werden. Hierzu kann bei den erfindungsgemäßen
Verfahren beispielsweise das Atmosphären-Modell LOWTRAN (LOW
resolution TRANsmission) benutzt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Kompensation atmosphärischer
Einflüsse im thermalen Spektralbereich wird im
Unterschied zum Stand der Technik, bei welchem bei einer atmosphärischen
Kompensation im thermalen Spektralbereich zwei
oder mehr Spektralkanäle benötigt werden, jeweils nur ein
einzelner Spektralkanal eines satelliten-getragenen Sensors
im thermalen Infrarotbereich von 3 bis 14 µm benutzt, um die
Temperatur der Erdoberfläche zu ermitteln. Im Spektralbereich
von 3 bis 5 µm kann das Verfahren zur Kompensation at
mosphärischer Einflüsse im thermalen Spektralbereich wegen
des störenden Einflusses der Sonne nur für Nachtaufnahmen
angewendet werden, dagegen im Spektralbereich von 8 bis 14 µm
bei Tag- und Nachtaufnahmen, da in diesem Spektralbereich
der Einfluß der Sonne vernachlässigbar ist. (Der Spektralbereich
von 5 bis 8 µm ist dagegen wegen starker atmosphärischer
Absorption zur Ermittlung der Temperatur der Erdoberfläche
ungeeignet.)
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen
im einzelnen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in Form eines Flußdiagramms die wesentlichen
Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Kompensation
atmosphärischer Einflüsse im solaren
Spektralbereich, und
Fig. 2 in Form eines weiteren Flußdiagramms die wesentlichen
Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Kompensation atmosphärischer Einflüsse im thermalen
Spektralbereich.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Kompensation atmosphärischer
Einflüsse im solaren Spektralbereich wird eine
Anzahl benötigter atmosphärischer Parameter festgelegt und
daraus dann eine Anzahl von Kompensationsfunktionen a₀, a₁
und q ermittelt und festgehalten, in dem sie in einem Speicher
abgelegt werden, wobei als Speicher ein Magnetband,
eine Magnetplatte, ein Halbleiterspeicher, eine optische
Platte u. ä. verwendet werden können. Durch das Ablegen der
ermittelten Kompensationsfunktionen ist dann ein Katalog
von solchen Kompensationsfunktionen erstellt. Dies ist im
Flußdiagramm der Fig. 1 mit den Schritten S1 bis S4 bezeich
net.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde ein
solcher Katalog von Kompensationsfunktionen beispielsweise
bereits für die Sensoren Landsat TM (Thematic Mapper) und
SPOT HRV (Système Pour l'Observation de la Terre - Haute Resolution
Visible) ermittelt und in Speichermedien festgehalten.
Mit Hilfe dieses erstellten und damit zur Verfügung stehenden
Katalogs von Kompensationsfunktionen kann beispielsweise
für einen weiten Bereich von atmosphärischen Parametern
und Sonnenständen im solaren Spektralbereich eine operationelle
Ermittlung und Bestimmung des Boden-Reflexionsgrades
in wolkenfreien Satellitenbildern durchgeführt wer
den.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Kompensation atmosphärischer
Einflüsse im solaren Spektralbereich wird zuerst
die sogenannte Globalstrahlung, d. h. die direkte und diffuse
solare Bestrahlungsstärke am Erdboden für eine feste Bodenalbedo,
d. h. es wird das Rückstrahlungs- bzw. Reflexionsvermögen
einer festen, nicht selbst leuchtenden, diffus reflektierenden
Bodenfläche ermittelt. (Hierbei wird die geringe
Abhängigkeit der Globalstrahlung von der jeweiligen
Bodenalbedo vernachlässigt, obwohl mit steigendem Aufwand
auch diese Abhängigkeit berücksichtigt werden könnte.) Es
wird dann für den Nadirwinkel (α=0°) die Streustrahlung
ausgewertet und für einen Bereich von α<10° zugrundegelegt.
Das wiederum bedeutet, die Abhängigkeit von dem relativen
Azimutwinkel, d. h. dem Winkel zwischen der Blickrichtung
des Sensors und der Sonnenrichtung, projiziert auf die
Ebene des Erdbodens, wird vernachlässigt. (Alternativ kann
jedoch auch die Streustrahlung für einen Winkel α≠0°
(α<10°) ausgewertet werden, wobei dann für diesen Winkel
auch die Abhängigkeit von dem relativen Azimutwinkel zu berücksichtigen
ist.)
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird, wie vorstehend angeführt
eine große Anzahl von ermittelten und festgehaltenen
Kompensationsfunktionen, d. h. ein Katalog solcher Kompensationsfunktionen,
benutzt. Es kann ein einfacher analytischer
Zusammenhang zwischen einem registrierten Signal, d. h. dem
Grauwert in jedem Spektralbereich sowie einem Boden-Reflexionsgrad
jeweils in Abhängigkeit von atmosphärischen Parametern,
dem jeweiligen Sonnenstand und den Parametern des verwendeten
Sensortyps hergestellt werden, wie nachstehend im
einzelnen noch ausgeführt wird.
Die wählbaren Parameter zur Erstellung eines Katalogs von
Kompensationsfunktionen sind beispielsweise die folgenden typischen
atmosphärischen Bedingungen und Schwankungsbreiten:
- a) Verschiedene Standard-Atmosphären, wie beispielsweise Sommer und Winter in mittleren, geographischen Breiten von Europa, oder eine US-Standard-Atmosphäre mit klimatologischen Mittelwerten des Höhenprofils für Druck, Temperatur, Luftfeuchte und Ozongehalt;
- b) Aerosoltypen über ländlichem, städtischem oder maritimem Gebiet;
- c) Aerosolkonzentration bei einer Normsichtweite zwischen 5 bis 40 km als Parameter;
- d) die Bodenhöhe bezogen auf Normal-Null (NN), da hierdurch die rayleigh-optische Dicke beeinflußt wird. (Hierbei werden eine Bodenhöhe 0 (Meereshöhe - NN), 0,5 km bzw. 1 km über Meereshöhe berücksichtigt);
- e) der Sonnenstand in einem Zenitwinkel-Bereich zwischen 20 bis 70° sowie
- f) das Höhenprofil von aktuellen, atmosphärischen Meßda ten.
Mit zur Verfügung stehenden Sensoren, wie beispielsweise die
eingangs angeführten Sensoren Landsat TM und SPOT HRV, wird
ein solcher Katalog von Funktionen erstellt, mit welchem
dann Boden-Reflexionswerte für einen weiten Bereich von atmosphärischen
Parametern ermittelbar sind.
In Fig. 1 werden bei einem Schritt S7 nummehr die gemessene
und die aus dem Atmosphären-Modell (z. B. LOWTRAN) abgeleitete
planetare Albedo (Erde/Atmosphäre) miteinander verglichen,
um daraus den Reflexionsgrad der Bodenoberfläche zu
berechnen. Die beim Schritt S6 gemessene, planetare Albedo
ρp ist über die folgende Beziehung mit dem Signal, d. h. dem
Grauwert (DN=Digital Number) in dem jeweiligen Spektralkanal
i verknüpft: (Schritt S7);
wobei L(λi) die spektrale Strahldichte, Es(λi) die extraterrestrische,
solare Bestrahlungsstärke und c₀(i) und c₁(i)
die Verschiebung (offset) und die Steigung der Kalibrierfunktion
des Sensors im entsprechenden Kanal i sind. Ferner
ist mit λi die Wellenlänge im Zentrum, mit Rs der solare
Zenitwinkel und mit d der Abstand Sonne-Erde in astronomischen
Einheiten bezeichnet. (Bei flugzeug-getragenen Sensoren
ist die Größe EscosRs durch die in der Flughöhe herrschende,
zur Erde gerichtete, solare Bestrahlungsstärke zu
ersetzen.)
Bei dem Verfahrensschritt S7 wird der Erdboden als ein homogener
Lambert-Reflektor mit einem Reflexionsgrad ρ(λ) angenommen.
Die reflektierte und gestreute Strahldichte am
Ort des Sensors wird mit Hilfe der nachstehenden Gl. (2) ermittelt
(Schritt S7):
wobei L₀ die Streustrahlung für einen völlig absorbierenden
Boden (ρ=0), Eg die globale Bestrahlungsgröße am Boden
sowie τdir und τdif der direkte bzw. diffuse Transmissionsgrad
der Atmosphäre (Boden - Sensor) sind. Hierbei sind in
bekannter Weise in den vorstehenden in Gl. (2) verwendeten
Größen die Abhängigkeiten von den nachstehend aufgeführten
atmosphärischen Parametern enthalten, nämlich das Höhenprofil
von Druck, Temperatur, Luftfeuchte und Ozongehalt, der
Aerosoltyp und die Aerosol-Konzentration oder die Normsichtweite.
Für das vorstehend bereits erwähnte Modell LOWTRAN
ergibt sich dann für die Streustrahlung Lp in Abhängigkeit
von der Wellenlänge λ:
Der Wert L₀(λ) wird daher beispielsweise mit dem LOWTRAN-
Modell für einen Bodenreflexionsgrad von ρ=0 erhalten. Der
Term τdif, welcher beim Schritt S11 benötigt wird, kann
dann aus der vorstehenden Gl. (3) ermittelt werden.
Die aus dem jeweiligen Modell, beispielsweise LOWTRAN, abgeleitete,
planetare Albedo wird dann durch Integration über
den Spektralbereich erhalten:
ρp(Modell) = a₀(Atm, Rν, Rs, ϕ) + a₁(Atm, Rν, Rs) × ρ (4)
Hierbei ist ρ der mittlere Reflexionsgrad (ρ≈∫ρ(λ)Φ(λ)dλ),
mit Atm ist die Abhängigkeit von atmosphärischen Parametern
bezeichnet, während Rν der Blickwinkel des Sensors, ϕ der
relative Azimutwinkel (zwischen der Sonnenrichtung und der
Blickrichtung des Sensors) und Φ die normierte spektrale
Empfindlichkeit des Sensors im jeweiligen Spektralkanal i
sind.
Wenn dann die gemessene, planetare Albedo (gemäß Gl. (1)) mit
der aus dem verwendeten Modell abgeleiteten, planetaren Albedo
(Gl. (4) bis (6)) übereinstimmt, (Schritt S7) so
wird gemäß der Erfindung für den Boden-Reflexionsgrad ρ(1)
erhalten:
Beim nächsten Schritt (S9) wird dann der gemittelte Reflexionsgrad
in einer (N×N) Bildelement-(Pixel-)Umgebung ermittelt,
in deren Mitte das betrachtete und zu kompensierende
Bildelement (Pixel) liegt:
wobei mit N die Größe eines in Betracht zu ziehenden Fensters
bezeichnet ist; eine angemessene Größe eines Fensters
N hängt hierbei von der Bildelement-(Pixel-)Größe, von den
atmosphärischen Parametern, dem Spektralbereich und den
Raumfrequenzen in dem betrachteten Gesamtbild selbst ab. Die
Fenstergröße selbst liegt in einem Bereich von 200 bis 1000 m.
Der mittels des Modells beim Schritt S8 ermittelte Reflexionsgrad
ρ(1) aus Gl. (7) basiert auf der Annahme, daß der
Erdboden als ein homogener Lambert-Reflektor zu betrachten
ist (siehe Gl. (2)), wohingegen sich die tatsächlich durchgeführte
Messung (siehe Gl. (1)) aus der direkt reflektierten
Strahlung von dem betrachteten Bildelement mit dem Boden-Reflexionsgrad
ρ und aus einer diffus reflektierten Strahlung
aus der Umgebung des Bildelements mit dem Reflexionsgrad
(1) zusammensetzt:
Aus einem Vergleich der Gl. (2) und (9) ergibt sich dann:
ρ(1) (τdir + τdif) = ρ τdir + (1) τdif.
Daraus ergibt sich dann für den interessierenden, endgültigen
Bodenreflexionsgrad ρ=ρ(2):
ρ(2) = ρ(1) + q(ρ(1) - (1)) (10)
Die Kompensationsfunktionen a₀, a₁ und q gemäß den Gl. (5),
(6) und (11) werden beispielsweise mit dem Modul SENSAT
(SENSor Atmosphäre Target, d. h. einem Modell zur Beschreibung
des gesamten Komplexes aus Sensor, Atmosphäre und Meßobjekt,
d. h. Erdboden) ermittelt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Globalstrahlung Eg auf der Erdoberfläche
für eine bestimmte Albedo, d. h. für ein bestimmtes
Reflexionsvermögen von der diffus reflektierenden Erdoberfläche,
mit beispielsweise 30% ermittelt, wobei die Abhängigkeit
der Globalstrahlung bei Albedo-Änderungen vernachlässigt
ist. Weiterhin wird die Streustrahlung L₀ für den
Nadirwinkel ausgewertet. (Die Abhängigkeit vom relativen
Azimutwinkel ϕ zwischen Sensor-Blickrichtung und Sonnenrichtung
wird vernachlässigt.)
Beide Näherungen haben jedoch im Rahmen des Scanwinkel-Bereichs
α<10° einerseits einen geringen Einfluß auf die
Genauigkeit, andererseits wird hierdurch ganz wesentlich der
numerische Aufwand bei der Berechnung des Reflexionsgrades
sowie dementsprechend auch der Umfang des Katalogs der Kompensationsfunktionen
reduziert.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Kompensation atmosphärischer
Einflüsse im thermalen Spektralbereich wird,
ähnlich wie bei dem Verfahren zur Kompensation atmosphärischer
Einflüsse im solaren Spektralbereich, ebenfalls eine
große Menge von ermittelten und in einem Speicher festgehaltenen
Kompensationsfunktionen, d. h. auch ein Katalog solcher
Kompensationsfunktionen benutzt. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren zur Kompensation atmosphärischer Einflüsse im
thermalen Spektralbereich ist ein einfacher analytischer Zusammenhang
zwischen dem registrierten Signal, d. h. dem Grauwert
in einem thermalen Spektralkanal und der kinetischen
Temperatur bzw. Strahlungstemperatur der Erdoberfläche hergestellt,
wie nachstehend anhand von Fig. 2 noch im einzelnen
erläutert wird.
Bei dem Verfahren zur Kompensation atmosphärischer Einflüsse
im thermalen Spektralbereich umfassen die wählbaren Parameter
für den Katalog von Kompensationsfunktionen die vorstehend
unter a), c) und f) angeführten typischen, atmosphärischen
Bedingungen und Schwankungsbreiten (S1′, S2′). Die
Bodenhöhe bezogen auf Normal-Null (NN) wird wegen der starken
Abhängigkeit des Wasserdampfgehaltes von der Höhe ebenfalls
als Parameter berücksichtigt. Die Abhängigkeit von
verschiedenen Aerosoltypen über ländlichen, städtischen oder
maritimen Gebieten im spektralen Bereich kann vernachlässigt
werden.
Für den eingangs erwähnten Sensor Landsat TM, welcher einen
Spektralkanal im thermalen Spektralbereich von 10,4 bis
12,5 µm besitzt, wird ein derartiger Katalog von Funktionen
erstellt; mit diesem Katalog können dann die Temperaturen
der aufgenommenen Erdoberfläche für einen weiten Bereich von
atmosphärischen Parametern, d. h. eine Vielzahl von Satellitenbildern,
die bei verschiedenen atmosphärischen Bedingungen
aufgenommen wurden, ermittelt werden. Hierbei kann eine
Auswahl und Überprüfung der offenen Parameter, wie der Aerosolkonzentration
oder des Feuchtegehaltes (Wasserdampfs) der
Atmosphäre vorgenommen werden, wenn die Temperatur einer Referenzfläche
im Satellitenbild bekannt ist. Nach diesem interaktiven
Schritt kann die gesamte Szene in ein Temperaturbild
umgewandelt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Kompensation atmosphärischer
Einflüsse im thermalen Spektralbereich wird die Temperatur
der Oberfläche in weiteren Schritten (S5′, S6′,
S13′, S14′) ermittelt:
Der Grauwert DN (Digital Number) wird mit Hilfe der nachstehenden
Gl. (12) in die zugehörige Strahldichte L umgewandelt:
L = c₀ + c₁ DN (12)
wobei c₀ und c₁ die Kalibrierwerte des Sensors im betrachteten,
thermalen Spektralkanal sind, welche aus entsprechenden
Messungen für den Satellitensensor vorliegen. Die Strahldichte
L wird dann mit Hilfe der nachstehenden Gl. (13) in
eine äquivalente Schwarzkörper-Temperatur am Sensor umge
wandelt:
wobei Koeffizienten K₁ und K₂ aus Messungen für den betreffenden
Satelliten vorliegen oder auch aus den Bilddaten
selbst bestimmt werden können, falls die atmosphärischen Parameter
und die Oberflächentemperatur einer Referenzfläche
bekannt sind. (S15′, S16′).
Für zwei kinetische Bodentemperaturen T₁ und T₂ werden die
entsprechenden Schwarzkörper-Temperaturen TBB1 und TBB2 am
Ort des Sensors bestimmt, indem ein für den thermalen Spektralbereich
typischer Emissionsgrad ε der Erdoberfläche gewählt
wird, so beispielsweise ε=0,98 im Spektrum von 10
bis 13 µm. Die Oberflächen-Temperatur jedes Bildpunktes des
Satellitenbildes mit der Schwarzkörper-Temperatur TBB wird
durch eine lineare Interpolation in den durch die Atmosphärenkompensation
vorgegebenen Bereichen (T₁, T₂) und (TBB1,
TBB2) ermittelt.
Der Fehler aufgrund der linearen Interpolation kann durch
die Wahl des Temperaturbereichs (T₁, T₂) sehr klein gehal
ten werden. Für den Sensor Landsat TM, der im Spektralkanal
von 10,4 bis 12,5 µm arbeitet, liegt der Fehler aufgrund der
linearen Interpolation bei einer typischen Sommeratmosphäre
und dem Temperaturbereich (T₁=10°C; T₂=30°C) bei weniger
als 0,2°C und somit unterhalb der Rauschgrenze des Sensors.
Die thermale Kompensationsfunktion fT, welche der rechten
Seite der Gl. (14) entspricht, ist somit definiert durch:
- 1. zwei vorgegebene Bodentemperaturen T₁, T₂ und den zugehörigen Emissionsgrad;
- 2. zwei zugehörige Schwarzkörper-Temperaturen TBB1 und TBB2, die von der Bodentemperatur T₁ bzw. T₂ abhängen, dem Emissionsgrad ε, den atmosphärischen Parametern ATM und der normierten spektralen Empfindlichkeit Φ(λ) des Sensors in dem betrachteten Spektralbereich, wobei mit λ die entsprechende Wellenlänge bezeichnet ist: TBBi = fT (ATM, Ti, ε, Φ) (i = 1, 2) (15)
Hierbei ist mit ATM die Abhängigkeit von atmosphärischen Parametern
bezeichnet. Die Funktion fT kann aus den jeweiligen
Modellen, beispielsweise LOWTRAN (Low Resolution Transmission)
und SENSAT (Sensor-Atmosphäre-Target) abgeleitet wer
den.
Der Überstrahlungseffekt kann im thermalen Spektralbereich
vernachlässigt werden, da der Dynamikbereich aufgrund von
Temperatur- und Emissionsgrad-Schwankungen in einer Szene
gering ist und der Einfluß der Aerosolstreuung deutlich geringer
als im sichtbaren und nah-infraroten Spektralbereich
ist.
Der Katalog der atmosphärischen Kompensationsfunktionen basiert
auf der Annahme eines bestimmten Emissionsgrades der
betrachteten Szene wobei beispielsweise der Emissionsgrad ε
=0,98 im Spektralbereich von 8 bis 14 µm sein kann. Natürliche
Erdoberflächen im Spektralbereich von 8 bis 14 µm liegen
meist im Emissionsgradbereich von 0,97 bis 0,99. Für
diese Oberflächen wird mit einem angenommenen Emissionsgrad
von 0,98 die kinetische Bodentemperatur mit einer maximalen
Abweichung von 0,5°C erhalten. (Diese Genauigkeit liegt im
thermalen Spektralkanal wiederum in der Größe des Rauschens
des Satellitensensors Landsat TM und ist somit akzeptabel).
Für Erdoberflächen mit einem Emissionsgrad ε, welcher außerhalb
des Bereichs von ε±0,01 liegt, werden etwas größere
Abweichungen zur kinetischen Oberflächentemperatur erhalten,
die üblicherweise im Bereich von 1 bis 2°C liegen. Die entsprechenden
Temperaturen werden dann als Strahlungstemperaturen
bezeichnet, da sie aus einer Strahlungsmessung ermittelt
werden und nicht der kinetischen Temperatur entsprechen.
Trotzdem ist dies eine wesentlich genauere Bestimmung
der Oberflächentemperatur, denn ohne eine atmosphärische
Kompensation, d. h. bei Benutzung der Temperatur TBB am Ort
des Satelliten, können die Unterschiede mehr als 10°C betra
gen.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Kompensation
atmosphärischer Einflüsse im solaren Spektralbereich
soll nunmehr anhand des Sensors Landsat TM für eine typische
Atmosphäre mit einem städtischen Aerosol eine Fehlerabschätzung
bezüglich der beiden Näherungsannahmen durchgeführt
werden. Der Standard-Katalog der Kompensationsfunktionen
wird mit einer Bodenalbedo von 30% erstellt, um den Fehler
des Reflexionsgrades im Bereich von 10 bis 40% klein zu halten.
Die Globalstrahlung Eg am Erdboden wird ebenfalls für
eine Albedo von 30% ermittelt, wobei wiederum die Variation
der Globalstrahlung mit der Albedo vernachlässigt wird. (Der
Katalog könnte genauso gut auch erweitert werden, indem die
Globalstrahlung am Erdboden für eine andere Albedo als 30%
berechnet wird; dadurch würde dann der Fehler des Reflexionsgrades
in einem entsprechend anderen Bereich klein gehal
ten.) Zweckmäßig ist natürlich, daß die in den Kompensationsfunktionen
verwendete Albedo an den Bereich der vorliegenden
Aufnahme, d. h. der vorliegenden Szene, angepaßt wird.
In der nachstehenden Tabelle 1 ist der Absolutfehler im Reflexionsgrad
für die Spektralkanäle des Sensors Landsat TM
aufgrund der beiden oben angeführten Näherungsannahmen wiedergegeben.
Wenn nunmehr jeweils für die einzelnen Kanäle 1
bis 4 die Spalte mit dem Winkel für 0° (Nadir) verglichen
wird, so kann der Fehler aufgrund der Vernachlässigung des
Einflusses der Bodenalbedo auf die Globalstrahlung festgestellt
werden. Wenn dagegen in einem Kanal die beiden Winkel
von 0° bis 7° bei demselben Reflexionsgrad vergleichen werden,
so ergibt sich daraus der Einfluß aufgrund der Vernachlässigung
der Azimutwinkel-Abhängigkeit.
In der vorstehenden Tabelle ist der maximale, absolute Fehler
im Reflexionsgrad für den Sensor Landsat TM wiedergegeben.
Die einzelnen Parameter waren: Winkel 0°: Nadir; Winkel
7°: seitliche Verschiebung; Atmosphärische Parameter: Sommer
in mittleren geographischen Breiten (aus dem LOWTRAN-Modell),
ein städtisches Aerosol, Bereich der Normsichtweite: 5-40 km;
Bereich des Zenitwinkels der Sonne: 30° bis 60°; Bodenhöhen:
0 bis 1 km über dem Meeresspiegel.
Für die nicht dargestellten TM-Kanäle 5 bis 7 sind die Fehler
im Reflexionsgrad für den Kanal 5 kleiner als 0,7% und
für den Kanal 7 kleiner als 0,5%.
Um den Einfluß des Überstrahlungseffektes zu ermitteln,
wurde eine Teilszene von München ausgewertet, welche mehrere
kleinere Seen enthielt, die von einem durch Vegetation bedeckten
Land umgeben sind. Hierbei beträgt im Spektralbereich
von 760 bsi 900 nm, was dem Spektralkanal 4 des Sensors
Landsat TM entspricht, der Reflexionsgrad von Wasserflächen
üblicherweise 1 bis 2%, derjenige von Vegetation
liegt gewöhnlich im Bereich von 40 bis 60%. Ohne eine Kompensation
des Überstrahlungseffektes (Siehe Schritt S11 in
Fig. 1) wurde ein Reflexionsgrad von 6% für diese Wasserflächen
erhalten, während der Reflexionsgrad bei einer Kompensation
nur noch 1% betrug, d. h. um einen Faktor 6 besser war.
Die Verfahren zur Kompensation atmosphärischer Einflüsse im
solaren bzw. thermalen Spektralbereich sind in erster Linie
für satellitengetragene Sensoren mit einem kleinen Scanwinkel-
Bereich anwendbar und einsetzbar, welcher kleiner als
10° außerhalb des Nadirs ist, da hier die Abhängigkeit vom
Scanwinkel in sehr guter Annäherung vernachlässigt werden
kann. Der Fehler in der ermittelten Bodentemperatur aufgrund
der Vernachlässigung des Scanwinkels ist beispielsweise für
den thermalen Spektralbereich des Sensors Landsat TM üblicherweise
kleiner als 0,1°C.
Die Kompensationsverfahren sowohl im solaren als auch thermalen
Spektralbereich können bei einer Vernachlässigung der
Scanwinkel-Abhängigkeit auch für einen größeren Scanwinkelbereich
als ±10° außerhalb des Nadirs angewendet werden,
wobei der Fehler mit dem Winkel steigt. In diesem Fall ist
es zu empfehlen, die Kompensationsfunktionen (siehe Gl.
(5), (6), (11), (14) und (15)) winkelabhängig zu erweitern,
indem sie mit einem Winkelabstand von 5° bis 10° ermittelt
werden und dann zwischen den Winkelstützstellen linear interpoliert
werden. Die erfindungsgemäßen Verfahren sind dann
auch für flugzeuggetragene Sensoren anwendbar, die normalerweise
einen großen Scanwinkelbereich von ±45° bis ±60°
außerhalb der Nadirrichtung aufweisen.
Die nachstehende Tabelle 2 zeigt beispielsweise für den Sensor
Landsat TM Bereiche von Oberflächentemperaturen für verschiedene,
atmosphärische Bedingungen, d. h. für eine Vielzahl
von Satellitenbildern, die bei unterschiedlichen atmosphärischen
Bedingungen aufgenommen wurden; hierbei ist der
Fehler aufgrund der verwendeten, linearen Interpolation
kleiner als 0,2°C.
Tabelle 2 | |
Atmosphäre | |
Bereich der Oberflächentemperaturen (°C) | |
US Standard 1976|(0, +30) | |
Sommer in mittl. Breiten | (+5, +35) |
Tropisch (feucht) | (+10, +40) |
arides Klima | (+10, +40) |
Winter in mittl. Breiten | (-15, +15) |
subarktischer Winter | (-30, 0) |
Claims (3)
1. Verfahren zur Kompensation atmosphärischer Einflüsse im
solaren Spektralbereich bei von der Erdoberfläche mittels
opto-elektronischer Satelliten-Sensoren aufgenommenen Bildern
dadurch gekennzeichnet, daß
Kompensationsfunktionen (a₀, a₁ und q), welche von atmosphärischen Parametern, wie dem Höhenprofil des Drucks, der Temperatur, der Luftfeuchte und der Ozonkonzentration, von einer durch die Normsichtweite definierten Aerosolkonzentration, von einem Aerosoltyp, von Absorptions- und Streuprozessen, vom Sonnenstand und von Sensorparametern abhängen und in welchen die wellenlängenabhängige, spektrale Empfindlichkeitsfunktion (Φ (λ)) des Sensors sowie Kalibrierfunktionen (c₀(i), c₁(i)) berücksichtigt werden, für einen weiten Bereich der atmosphärischen Parameter ermittelt (S2) und in einem Katalog speicherplatzsparend festgehalten werden (S3, S4);
für jedes Bildelement (Pixel) eines aufgenommenen Bildes der Erdoberfläche mit Hilfe ganz bestimmter, die Fakten während der Bildaufnahme berücksichtigender Kompensationsfunktionen aus der Vielzahl der ermittelten und in dem Katalog festgehaltenen Kompensationsfunktionen (a₀, a₁ und q) dessen Reflexionsgrad (ρ(1)) bestimmt wird (S8),
ein gemittelter Reflexionsgrad ((1)) in einer Umgebung von (N×N)-Bildelementen (Pixels) mittels einer (N×N)- Pixel-Tiefpaßfilterung (S9) ermittelt wird (S10), und zur Kompensation des Überstrahlungseffektes (S11) und damit zur generellen Verbesserung des Reflexionsgrades (ρ(2)) die Differenz des Reflexionsgrades (ρ(1)) des jeweiligen Bildelements zum ermittelten gemittelten Reflexionsgrad ((1)) mit der Kompensationsfunktion (q) gewichtet wird (S12).
Kompensationsfunktionen (a₀, a₁ und q), welche von atmosphärischen Parametern, wie dem Höhenprofil des Drucks, der Temperatur, der Luftfeuchte und der Ozonkonzentration, von einer durch die Normsichtweite definierten Aerosolkonzentration, von einem Aerosoltyp, von Absorptions- und Streuprozessen, vom Sonnenstand und von Sensorparametern abhängen und in welchen die wellenlängenabhängige, spektrale Empfindlichkeitsfunktion (Φ (λ)) des Sensors sowie Kalibrierfunktionen (c₀(i), c₁(i)) berücksichtigt werden, für einen weiten Bereich der atmosphärischen Parameter ermittelt (S2) und in einem Katalog speicherplatzsparend festgehalten werden (S3, S4);
für jedes Bildelement (Pixel) eines aufgenommenen Bildes der Erdoberfläche mit Hilfe ganz bestimmter, die Fakten während der Bildaufnahme berücksichtigender Kompensationsfunktionen aus der Vielzahl der ermittelten und in dem Katalog festgehaltenen Kompensationsfunktionen (a₀, a₁ und q) dessen Reflexionsgrad (ρ(1)) bestimmt wird (S8),
ein gemittelter Reflexionsgrad ((1)) in einer Umgebung von (N×N)-Bildelementen (Pixels) mittels einer (N×N)- Pixel-Tiefpaßfilterung (S9) ermittelt wird (S10), und zur Kompensation des Überstrahlungseffektes (S11) und damit zur generellen Verbesserung des Reflexionsgrades (ρ(2)) die Differenz des Reflexionsgrades (ρ(1)) des jeweiligen Bildelements zum ermittelten gemittelten Reflexionsgrad ((1)) mit der Kompensationsfunktion (q) gewichtet wird (S12).
2. Verfahren zur Kompensation atmosphärischer Einflüsse im
thermalen Spektralbereich bei von der Erdoberfläche mittels
opto-elektronischer Satelliten-Sensoren aufgenommenen Bildern,
dadurch gekennzeichnet, daß
Kompensationsfunktionen (TBBi; Gl. (15)), welche von atmosphärischen Parametern wie dem Höhenprofil des Drucks, der Temperatur, der Luftfeuchte von einer durch die Normsichtweite definierten Aerosolkonzentration und von Sensorparametern abhängen, und in welchen die wellenlängenabhängige Spektralempfindlichkeit (Φ(λ)) des Sensors sowie Kalibrierwerte (c₀, c₁) berücksichtigt werden, für einen weiten Bereich der atmosphärischen Parameter ermittelt (S2′) und in einem Katalog speicherplatzsparend festgehalten werden (S3′, S4′);
der Grauwert (DN) eines aufgenommenen Originalbildes (S6) unter Berücksichtigung von sensor-spezifischen Kalibrierwerten (c₀, c₁) in eine Strahldichte (L) umgewandelt wird, welche wiederum in eine äquivalente Schwarzkörper-Temperatur (TBB) am verwendeten Sensor umgewandelt wird (Schritt S13′);
die Schwarzkörper-Temperatur (TBB) bei einem typischen Emissionsgrad (ε) einer Szene in die zugehörige Strahlungstemperatur der Erdoberfläche umgewandelt wird (S13′), und
eine lineare Interpolation in zwei Temperaturbereichen (T₁, T₂ am Erdboden; TBB1, TBB2 am Sensor) durchgeführt wird, wo bei die Wahl der beiden Temperaturen am Erdboden (T₁, T₂) an den maximalen und minimalen Temperaturbereich angepaßt ist (S13′).
Kompensationsfunktionen (TBBi; Gl. (15)), welche von atmosphärischen Parametern wie dem Höhenprofil des Drucks, der Temperatur, der Luftfeuchte von einer durch die Normsichtweite definierten Aerosolkonzentration und von Sensorparametern abhängen, und in welchen die wellenlängenabhängige Spektralempfindlichkeit (Φ(λ)) des Sensors sowie Kalibrierwerte (c₀, c₁) berücksichtigt werden, für einen weiten Bereich der atmosphärischen Parameter ermittelt (S2′) und in einem Katalog speicherplatzsparend festgehalten werden (S3′, S4′);
der Grauwert (DN) eines aufgenommenen Originalbildes (S6) unter Berücksichtigung von sensor-spezifischen Kalibrierwerten (c₀, c₁) in eine Strahldichte (L) umgewandelt wird, welche wiederum in eine äquivalente Schwarzkörper-Temperatur (TBB) am verwendeten Sensor umgewandelt wird (Schritt S13′);
die Schwarzkörper-Temperatur (TBB) bei einem typischen Emissionsgrad (ε) einer Szene in die zugehörige Strahlungstemperatur der Erdoberfläche umgewandelt wird (S13′), und
eine lineare Interpolation in zwei Temperaturbereichen (T₁, T₂ am Erdboden; TBB1, TBB2 am Sensor) durchgeführt wird, wo bei die Wahl der beiden Temperaturen am Erdboden (T₁, T₂) an den maximalen und minimalen Temperaturbereich angepaßt ist (S13′).
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Katalog von Kompensationsfunktionen
in einem Rechnerspeicher in Form eines Magnetbandes,
einer Magnetplatte, eines Halbleiterspeichers, einer
optischen Platte u. ä. abgelegt wird.
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---|---|---|---|
DE4002659 | 1990-01-30 | ||
DE19914102579 DE4102579A1 (de) | 1990-01-30 | 1991-01-29 | Verfahren zur kompensation atmosphaerischer einfluesse im solaren bzw. thermalen spektralbereich |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4102579C2 DE4102579C2 (de) | 1993-07-29 |
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ID=25889532
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1991
- 1991-01-29 DE DE19914102579 patent/DE4102579A1/de active Granted
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---|---|
DE4102579C2 (de) | 1993-07-29 |
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