DE4101169A1 - Messverfahren zur komprimierten grafischen darstellung von digital registrierten seismologischen daten - Google Patents
Messverfahren zur komprimierten grafischen darstellung von digital registrierten seismologischen datenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßverfahren gemäß der Gattung
des Anspruchs 1.
Bei der Aufzeichnung und Auswertung von Erderschütterungen
unterscheidet man in der Seismologie Experimente, bei de
nen die Erschütterungen künstlich mit Hilfe von Explosio
nen ausgelöst werden und Messungen, die der Erfassung von
Erdbeben und ähnlichen Phänomenen dienen. Während bei der
ersten Art der Messung der Zeitpunkt, wann das zu messende
Signal auftritt, genau bekannt ist, ist man bei der letz
teren Art der Messung darauf angewiesen, auf das Eintreten
des Signals zu einem unbestimmten Zeitpunkt zu warten.
Aufgrund der langen Zeiträume, die dabei abzuwarten sind,
bis ein Ereignis eintrifft, werden seismologische Daten
häufig nicht-kontinuierlich aufgezeichnet. Üblicherweise
besitzt die Aufzeichnungsapparatur einen Vorlaufspeicher,
in dem jeweils ein gewisser Zeitbereich, der typisch eini
ge Sekunden beträgt, zwischengespeichert wird. Beim Errei
chen eines bestimmten Kriteriums, z. B. beim Überschreiten
einer vorgegebenen Amplitudenschwelle, wird eine Aufzeich
nung ausgelöst, wobei der im Vorlaufspeicher enthaltene
Signalanteil ebenfalls mitaufgezeichnet wird. Die Daten
werden entweder lokal auf ein rechnerkompaktibels Medium -
Band, Diskette - geschrieben oder per Datenfernübertragung
an einen Zentralrechner übermittelt. Im Normalfall werden
dabei zur seismischen Überwachung eines Gebietes mehre
re Stationen eingesetzt. Der Datenbestand umfaßt typi
scherweise relativ lange Zeiträume, in denen keine Daten
vorhanden sind und somit auch nicht aufgezeichnet werden.
Außerdem ist davon auszugehen, daß nicht jede Aufzeichnung
auch tatsächlich ein interessierendes und auswertbares
Signal enthält. Beispielsweise können Erderschütterungen
auftreten, die nicht-seismischer Natur sind, beispielswei
se wenn ein Kraftfahrzeug dicht am Sensor vorbeifährt.
Auch elektrische Störungen, ausgelöst durch Gewitter, kön
nen das Vorhandensein eines seismischen Signals
vortäuschen. Diese nicht-seismischen Erschütterungen lösen
Datenauszeichnungen aus, die später bei der eigentlichen
Auswertung der aufgezeichneten Daten im Rahmen einer Da
tensichtung festgestellt bzw. eliminiert werden müssen. Um
die Sichtung des äußerst umfangreichen Datenbestandes zu
erleichtern, wird bei bekannten Aufzeichnungsverfahren ei
ne sogenannte Ereignisliste erstellt, wobei jeweils
Anfangs- und Endzeit jeder getriggerten Aufzeichnung ver
merkt werden. Für die Grobsichtung können dann zunächst
nur die Daten dieser Ereignisliste in einen Rechner über
tragen und ausgwertet werden.
Anhand der Ereignisliste ist es zwar möglich, die Zeit
punkte der Triggerungen festzustellen. Allerdings erhält
man außer der Dauer der Aufzeichnung keine weitere Infor
mation über die Natur der aufgezeichneten Daten. Will man
eine Entscheidung über die Brauchbarkeit der Daten
treffen, so bleibt nur die zeitaufwendige grafische Dar
stellung der Wellenformen am Bildschirm. Da die zu sich
tenden Datenbestände oft sehr groß sind, wird für diese
Art der Sichtung unverhältnismäßig viel Zeit verbraucht.
Im Falle von Nachbebenregistrierungen umfaßt ein
Datenbestand, der einen Zeitraum von nur wenigen Tagen
abdeckt, oft über 100 Megabytes.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Meßverfahren
zur komprimierten grafischen Darstellung von digital regi
strierten seismologischen Daten zu schaffen, bei dem durch
Abspeicherung von Kenngrößen, die Datenblöcken zugeordnet
sind, eine wesentliche Erleichterung der Grobsichtung der
Daten möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erhält man bei einem Meßverfah
ren der eingangs genannten Gattung durch die im Anspruch 1
angegebenen Merkmale. Aus den vielen Einzeldaten, die in
nerhalb des Zeitraums eines Datenblocks abgespeichert
werden, wird erfindungsgemäß wenigstens eine Kenngröße
abgeleitet, die beispielsweise der innerhalb eines Daten
blocks gemessenen maximalen Amplitude entspricht. Die
Kenngröße kann jedoch auch der Energiesumme entsprechen,
die aus sämtlichen Daten eines Datenblocks abgeleitet
wird. Als Kenngröße kann auch eine Kennzahl festgehalten
werden, die die Form von Einhüllenden der gemessenen Daten
kennzeichnet. Aus der allgemeinen Signalverarbeitungs-
Literatur ist es bekannt, die Form von Einhüllenden unter
schiedlich zu klassifizieren, wobei die verschiedenen
standardisierten Kurvenformen unterschiedlich benannt
sind. Hingewiesen wird hierzu auf die Veröffentlichung von
Kanasewich, E.R.: Time Sequence Analysis in Geophysics,
University of Alberta Press, 1981.
Durch die Zuordnung charakteristischer Kenngrößen zu
Datenblöcken, wird eine erhebliche Komprimierung der ge
samten Dateninformation erreicht. Die Kenngrößen werden
vorzugsweise in einem separaten Speicher abgelegt, von wo
sie zur weiteren Auswertung und zur komprimierten grafi
schen Darstellung vom Rechner abgefragt werden können. Un
tersuchungen haben überraschenderweise gezeigt, daß be
reits das Abspeichern der Maximalamplitude von Daten
blöcken, die jeweils beispielsweise 500 Einzelereignisse in
Form von Daten enthalten, sehr aussagefähige komprimierte
grafische Darstellungen ermöglichen. Noch aussagekräftiger
sind jedoch Kenngrößen, die den Energieinhalt bzw. den
Summenwert sämtlicher in einem Datenblock enthaltenen Da
ten angeben. Durch die Verwendung solcher Kenngrößen redu
ziert sich die zu verarbeitende Datenmenge und damit auch
die Verarbeitungszeit etwa um den Faktor 100. Bei der
Grobsichtung eines großen Datenbestands, wo zunächst auf
einem Bildschirm größere Zeiträume dargestellt werden,
bringt dieses Meßverfahren bei drastisch vermindertem
Zeitaufwand eine gleichwertige Darstellung wie die Dar
stellung der vollständigen Wellenformen.
Messungen haben ergeben, daß eine Komprimierung von 400
bis 600 Abtastwerten eines Datenblocks auf eine einzige
Kenngröße möglich ist. Je nach Anwendungsfall kann auch
eine davon deutlich abweichende Anzahl von Abtastwerten in
einem Datenblock enthalten sein.
Zur Erzeugung eines Monitorschriebs können beispielsweise
weniger als 100 Abtastwerte, vorzugsweise 50 Abtastwerte,
zur Ermittlung einer Kenngröße herangezogen werden. Bei
der Simulation eines solchen Monitorschriebs in digitalen
Netzwerken wird die Anzahl der Abtastwerte deutlich klei
ner gewählt als bei der Auswertung abgespeicherter Daten.
Der Monitorschrieb wird traditionell in der Seismologie zu
Überwachungszwecken im ungetriggerten Dauerschrieb
ausgeführt. Dabei wird mit geringer Zeit- und Amplituden
auflösung auf einer Papierwalze eine spiralförmig verlau
fende Endlosspur gezeichnet. Die Umdrehungsgeschwindigkeit
der Papierwalze und der Vorschub des Schreiberschlittens
sind dabei so eingestellt, daß ein Papierstreifen in der
Regel 24 h abdeckt. Durch einen solchen Monitorschrieb ist
es vor allem möglich, einen raschen Überblick über die Er
eignisse eines Tages zu erhalten. Speziell im Zusammenhang
mit seismologischen Netzwerken dient der Monitorschrieb
auch dazu, zu überprüfen, ob alle Ereignisse, die auf dem
Schrieb zu erkennen sind, vom netzwerk-weiten Trigger auch
erfaßt wurden. Um in einem herkömmlichen digital arbeiten
den Netzwerk einen solchen Monitorschrieb erzeugen zu
können, müßten zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Ein
Digital-Analog-Wandler müßte vorhanden sein, und die
nicht-getriggerten Daten müßten kontinuierlich übertragen
bzw. aufgezeichnet werden. Beide Voraussetzungen sind in
herkömmlichen digital arbeitenden Netzwerken normalerweise
jedoch nicht erfüllt. Mit dem hier beschriebenen Verfahren
ist somit auch eine Simulation eines Monitor-Schriebs in
digitalen Netzwerken auf einfache Weise möglich.
Je nach Anwendungsfall und Anforderungen für die gewünsch
te Grobsichtung und spätere Auswertung können pro Daten
block aus N Abtastwerten mehrere Kenngrößen ermittelt und
abgespeichert werden. Dadurch kann beispielsweise mittels
einer Kenngröße eine erste Grobsichtung durchgeführt
werden, wobei weitere Kenngrößen zur näheren Untersuchung
im Rahmen der Grobsichtung an interessierenden Zeitab
schnitten zusätzlich herangezogen werden können.
Ein Datenblock umfaßt vorzugsweise eine Zeitspanne von ei
nigen Sekunden, so daß Zeitabschnitten von einigen Sekun
den wenigstens jeweils eine Kenngröße zugeordnet werden
kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen an
hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Meßaufbau zur Durchführung eines erfindungs
gemäßen Meßverfahrens,
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des
Prinzip des erfindungsgemäßen Meßverfahrens,
Fig. 3 ein Funktionsdiagramm zur Berechnung einer Kenn
zahl für die Charakterisierung der Einhüllenden der Daten
eines Datenblocks,
Fig. 4 sechs unterschiedliche Standardfunktionen zur Be
schreibung der Form der Einhüllenden der Daten eines
Datenblocks,
Fig. 5 eine Übersichtsdarstellung von getriggerten Seis
mogrammen in herkömmlicher Darstellung (Stand der
Technik),
Fig. 6 eine Darstellung der gleichen Meßdaten wie in Fig. 5,
jedoch dargestellt mit Hilfe von separat gespei
cherten Maximalamplituden-Informationen als erfindungsge
mäße Kenngrößen,
Fig. 7 eine Darstellung der Einhüllenden mit Hilfe der
Maximalamplituden-Information gemäß Fig. 6 bei stark ver
feinerter seitlicher Auflösung,
Fig. 8 eine vollständige Wellenform-Darstellung des Da
tensatzes von Fig. 7 und
Fig. 9 eine Simulation eines analogen Monitor-Schriebes
mit Hilfe von N Daten pro Datensatz, wobei N = 50 gewählt
worden ist.
Der in Fig. 1 stark vereinfachte prinzipielle Aufbau ei
ner Meßanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Meßverfahrens besteht aus einer Rechen- und Speicherein
heit 1, einem Drucker 2, einem Sichtgerät 3 und mehreren
Sensoren, von denen lediglich ein Sensor 4 hier darge
stellt ist. An mehreren entfernten Meßorten können weitere
Sensoren und Meßeinrichtungen angeordnet sein, die unter
einander zwecks Datenaustausch miteinander verbunden sind.
Die zentrale Rechen- und Speichereinheit 1 beinhaltet ein
Band-Aufzeichnungsgerät 5 und wenigstens einen digitalen
Speicher 6 mit wahlfreiem Zugriff, der als Lese
schreibspeicher ausgebildet ist. Der Speicher 6 kann in
unterschiedliche Speicherabschnitte unterteilt sein, je
doch besteht auch die Möglichkeit, für separat zu verar
beitende Daten einen separaten Kenngrößenspeicher 7
vorzusehen.
Anhand von Fig. 2 wird nun zunächst das Prinzip des er
findungsgemäßen Meßverfahrens erläutert.
Bereits bei der Datenerfassung wird der Datenstrom, der
von den Sensoren zum Zentralrechner übertragen wird, in
einzelne Blöcke aufgeteilt, die jeweils N Abtastwerte
umfassen. Pro Datenblock werden nur einige Kenngrößen
errechnet, die zur groben Visualisierung der in den jewei
ligen Block enthaltenen Wellenform ausreichend sind. Diese
Kenngrößen werden von den "Rohdaten" separiert und stehen
zur unabhängigen Speicherung, Übertragung und Weiterverar
beitung zur Verfügung. Durch die Möglichkeit des unabhän
gigen Zugriffs auf die Kenngrößendaten im Kenngrößenspei
cher 7 kann in der Phase der Grobsichtung auf einen Zu
griff auf die vollständigen Wellenformdaten ganz verzich
tet werden.
Die Wahl von N beeinflußt die Effizienz des Verfahrens.
Wird N zu groß gewählt, so deckt ein Kenngrößenwert einen
zu großen Zeitbereich ab, wodurch eine hinreichend gute
Annäherung an den tatsächlichen Signalverlauf nicht mehr
möglich ist. Wird N zu klein gewählt, ergibt sich ein zu
geringer Kompressionsfaktor, so daß der Rechenaufwand zur
Erzeugung der Kenngrößen nicht mehr gerechtfertigt ist. Im
Fall der nachfolgenden Ausführungsbeispiele wurde pro Da
tenblock eine Anzahl von N = 500 Abtastwerten gewählt.
Bei der Berechnung der Kenngrößen muß berücksichtigt
werden, daß mit ihrer Hilfe eine möglichst gute qualitati
ve Annäherung an die in einem Datenblock enthaltene Wel
lenform ermöglicht wird. Es kommt dabei jedoch nicht dar
auf an, eine Datenkompression in der Weise durchzuführen,
daß eine verlustfreie Wiedergewinnung der Originaldaten
aus dem komprimierten Datenbestand möglich sein sollte.
Vielmehr müssen die Kenngrößen bzw. die Datenkompression
so gewählt werden, daß eine schnelle Grobsichtung anhand
der Kenngrößen möglich ist, wobei die Berechnung der
Kenngrößen mit einem möglichst geringen Rechenaufwand
durchgeführt werden sollte.
Bereits mit einer einzigen Kenngröße pro Datenblock, näm
lich mit der Maximalamplitude als Kenngröße, läßt sich ei
ne ausreichende Annäherung an die Wellenform erreichen.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Funktionseinheit 10 wird
pro Datenblock eine Anzahl von N Abtastwerten erzeugt, die
sämtliche als Rohdaten im Speicher 6 (Fig. 1) oder auf
das Magnetband 5 abgespeichert werden. Aus den N Abtast
werten wird in einer Funktionseinheit 11 als Kenngröße
beispielsweise die Maximalamplitude ABSMAX aus jeweils N
Abtastwerten ermittelt. Die Maximalamplitude ABSMAX wird
dann einem separaten Speicher 7 (Fig. 1) zugeführt, um
von dort für die Grobsichtung weiterverarbeitet werden zu
können.
Fig. 3 gibt das Verfahren zur Erzeugung einer Kennzahl
als Kenngröße an, mit der die Form der Einhüllenden der in
einem Datenblock auftretenden Abtastwerte klassifiziert
wird. Zunächst wird der Rohdatensatz X(i) gleichgerichtet,
so daß die Beträge der Einzeldaten mit Y(i) bezeichnet wer
den können. Mittels Tiefpaßfilterung erhält man dann die
Funktion der Hüllkurve H(i) für jeden Abtastwert von i=
1 bis N. Für die Bildung der Einhüllenden liegt C im Be
reich 0,2 bis 0,3. Aus der im Funktionsblock 12 in der
Zeichnung angegebenen Gleichung läßt sich nun der Koeffi
zient K(m) berechnen wobei M Musterfunktionen vorgegeben
sind, wobei als Kennzahl das m gewählt wird, dessen Koef
fizient K(m) den kleinsten Wert hat.
Einige Beispiele von Musterfunktionen sind in Fig. 4
angegeben.
Die Berechnung einer Kennzahl für die Charakterisierung
der Einhüllenden hat den Vorteil, daß bei der Grob-
Visualisierung eine wesentlich bessere Annäherung an den
tatsächlichen Verlauf der Hüllkurve erreicht wird als bei
der Methode unter Verwendung der Maximalamplitude. Es wird
entsprechend der jeweiligen Kennzahl eine schematisierte
Kurvenform, z. B. Rechteck, gleichwinkliges Dreieck,
gezeichnet. In der Praxis reichen einige wenige charakte
ristische Musterfunktionen aus, wobei zur Beschreibung
der Form der Einhüllenden auf Namen von Fensterfunktionen
zurückgegriffen wird, die aus der allgemeinen
Signalverarbeitungs-Literatur bekannt sind. Hierzu wird
nochmals auf die Abhandlung von Kanasewich hingewiesen.
Die in Fig. 4 beispielhaft dargestellten Musterfunktionen
stellt nur einen Ausschnitt der möglichen Musterfunktionen
dar. Vorzugsweise werden zur Charakterisierung der Einhül
lenden 15 bis 20 Musterfunktionen herangezogen.
In Bild 5 ist ein Übersichtsbild dargestellt, wie es sich
typischerweise bei einer Nachbebenregistrierung ergibt.
Dabei treten relativ viele Ereignisse innerhalb einer kur
zen Zeitspanne auf. In Fig. 2 ist ein Zeitraum von ca.
1 1/2 h dargestellt, und zwar etwa 14.51 Uhr bis 16.20
Uhr. Das Schaubild zeigt die Daten von vier Erdbebensta
tionen mit den Stationsnummern 010, 011, 012 und 013, die
jeweils drei Kanäle ch0, ch1 und ch2 aufgezeichnet haben.
Die Darstellung gemäß Fig. 5 wurde auf herkömmliche Weise
erzeugt, d. h. es wurde jeweils die Wellenform des Seismo
gramms gezeichnet.
Fig. 6 zeigt den gleichen Zeitraum, jedoch mit der erfin
dungsgemäßen Darstellung der separat gespeicherten
Maximalamplituden pro Datenblock. Es zeigt sich dabei,
daß diese Art der Darstellung praktisch keinen Informati
onsverlust gegenüber der herkömmlichen Darstellung gemäß
Fig. 5 bedeutet.
Verfeinert man die zeitliche Auflösung, so wird die Kom
primierung der Daten dadurch sichtbar, daß das Seismo
gramm Lücken aufweist. In Fig. 7 ist eine stark verfei
nerte zeitliche Auflösung zur Darstellung der Einhüllenden
mit Hilfe der Maximalamplituden-Information angegeben. Es
werden also hier die in Fig. 6 dargestellten Daten mit
deutlich größerer Auflösung dargestellt. Das Zeitfenster
beträgt nur noch ca. 10 Minuten.
In Fig. 8 ist eine Darstellung der vollständigen Wellen
formen mit entsprechend verfeinerter zeitlicher Auflösung
angegeben. Der Vergleich mit Fig. 7 zeigt, daß trotz der
dort vorhandenen Lücken dennoch eine aussagekräftige Grob-
Sichtung möglich ist.
In Fig. 9 ist ein sogenannter Monitorschrieb dargestellt,
der traditionell in der Seismologie als ungetriggerter
Dauerschrieb zu Überwachungszwecken aufgezeichnet wird.
Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es
sich um einen Monitorschrieb, bei dem eine Anzahl von
N = 50 Abtastwerten pro Datenblock zur Ermittlung der Ma
ximalamplitude aus den jeweils N Abtastwerten verwendet
worden ist. Die Werte der Maximalamplituden wurden separat
abgespeichert. Durch die getrennte Abspeicherung ist es
möglich, die Monitor-Daten in regelmäßigen Abständen ge
sondert zu übertragen. Bei geeigneter Darstellung auf dem
Rechner ist mit diesen Daten eine sehr gute Annäherung an
das Erscheinungsbild eines analogen Monitorschriebs
möglich. In Fig. 9 ist mit diesem erfindungsgemäßen Ver
fahren ein Zeitraum von 10 Stunden auf einer einzigen Sei
te aufgezeichnet.
Die beschriebenen Ausführungsbeispiele können abgewandelt
und auch verfeinert werden. Insbesondere können weitere
Kenngrößen zur Charakterisierung der Daten ermittelt und
aufgezeichnet werden. Weitere Kenngrößen, die zu einer
noch besseren Annäherung führen können sind:
- - Die Energiesumme der in einem Datenblock enthaltenen Abtastwerte.
- - Der Index desjenigen Datenwertes innerhalb des Datenblocks, der die Maximalamplitude aufweist.
Claims (4)
1. Meßverfahren zur komprimierten grafischen Darstellung
von digital registrierten seismologischen Daten, hervorge
rufen durch natürliche oder künstlich erzeugte
Erderschütterungen, bei dem die Amplitudenwerte von er
schütterungsbedingten Ereignissen mittels eines Magnet
bandspeichers oder eines anderen Speichermediums über ei
nen großen Zeitraum aufgezeichnet werden, wobei die inner
halb einzelner Zeitabschitte ermittelten Daten Datenblöcke
bilden, dadurch gekennzeich
net, daß aus innerhalb eines Datenblocks vorhandenen
N Abtastwerten die Maximalamplitude (ABSMAX), die Energie
summe oder eine sonstige datenblockspezifische Kenngröße
abgeleitet wird, daß die Kenngrößen mehrerer aufeinander
folgender Datenblöcke in einem Kenngrößenspeicher (7) ab
gelegt werden und aus diesem zur komprimierten grafischen
Darstellung ausgelesen und zur Anzeige gebracht werden.
2. Meßverfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur visuellen Darstellung
mittels Drucker (2), Plotter oder dergleichen jeder Daten
block die Daten zu N Abtastwerten (X(i)) enthält, wobei
400<N<600 gilt und vorzugsweise N = 500 ist.
3. Meßverfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Erzeugung eines Monitor
schriebs N<100, vorzugsweise N = 50 ist.
4. Meßverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Kenngrößen pro Datenblock aus N Abtastwerten ermittelt und
gespeichert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914101169 DE4101169C2 (de) | 1991-01-17 | 1991-01-17 | Meßverfahren zur komprimierten grafischen Darstellung von digital registrierten seismologischen Daten |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19914101169 DE4101169C2 (de) | 1991-01-17 | 1991-01-17 | Meßverfahren zur komprimierten grafischen Darstellung von digital registrierten seismologischen Daten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4101169A1 true DE4101169A1 (de) | 1992-07-30 |
DE4101169C2 DE4101169C2 (de) | 1994-10-13 |
Family
ID=6423141
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19914101169 Expired - Fee Related DE4101169C2 (de) | 1991-01-17 | 1991-01-17 | Meßverfahren zur komprimierten grafischen Darstellung von digital registrierten seismologischen Daten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4101169C2 (de) |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE4334603A1 (de) * | 1992-10-13 | 1994-04-14 | Inst Francais Du Petrole | Vorrichtung zur numerischen Kombination von Signalen |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3733470C2 (de) * | 1987-09-30 | 1989-12-07 | Prakla-Seismos Ag, 3000 Hannover, De | |
DE3917907A1 (de) * | 1989-06-01 | 1990-12-06 | Siemens Ag | Klopfsignal-erfassungs- und auswerteverfahren zum betrieb eines otto-motors dicht unterhalb der klopfgrenze |
-
1991
- 1991-01-17 DE DE19914101169 patent/DE4101169C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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Non-Patent Citations (3)
Title |
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Bulletin of the Seismological Society of America, Vol. 64, Nr. 4, August 74, S. 1181-1188 * |
Kanasewich, E.R.: Time Sequenz Analysis in Geophysics, University of Alberta Press, 1981 * |
Umschau Heft 4, 1971, S. 111-115 * |
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DE4334603A1 (de) * | 1992-10-13 | 1994-04-14 | Inst Francais Du Petrole | Vorrichtung zur numerischen Kombination von Signalen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4101169C2 (de) | 1994-10-13 |
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