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Dioptrische Armatur mit Hilfsrefraktor. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist eine breitstrahlende Beleuchtungsarrnatur, bei welcher neben einem
Hauptrefraktor an sich bekannter Art ein kleiner Hilfsrefraktor verwendet wird,
dessen Mantelfläche ihrer Richtung nach von derjenigen des optisch koordinierten
Teiles des Hauptrefraktors divergiert, also keine geometrisch ähnliche Figur zu
letzterer darstellt, wobei der Hilfsrefraktor nur so groß ist,' daß er gerade diejenigen
Strahlen der Lichtquelle, welche vom Hauptrefraktor allein nicht 'Genügend abgelenkt
werden können, umfaßt, bricht und dem Hauptrefraktor zulenkt, so daß dieser sie
durch eine zweitmalige Brechung in die gewünschte Breitstrahlungsrichtung ablenken
kann, welche zwecks Erreichung möglichst gleichmäßiger Bodenbeleuchtung
je nach Aufhängehöhe und Lampenabstand zwischen io bis 25' unter der
Horizontalen anoenommen wird.
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Bekannt sind einfache, aus einer Glasschicht bestehende Refraktoren
in Schirm-, Gürtel- und Schalenform, von welchen die schirmförmigen vorwiegend den
oberen Teil des die Lichtquelle- umgebenden Raumes umfassen, die gürtelförmigen
die mittlere Zone und die schalenförmig gen den unteren Teil.
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Bekannt sind ferner Refraktoren der vorgenannten drei Formen, welche
je aus zwei geornetrischähnlichen, ineinandergelegten und zusammen einen
doppelwandigen Gefäßhohlkörper bildenden Glashüllen bestehen, deren innere im allgemeinen
mit Prismen besetzt ist, welche zur Abwärtslenkung der Lichtstrahlen dienen, während
die äußere lichtstreuende Prismen trägt oder mattiert ist oder sonstwie zwecks Liclitstreuung
getrübt ist.
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Diese bekannten Refraktoren bzw. Refraktorsysteme haben gewisse Mängel.
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Die Schirmrefraktoren sind ihrer Form zufolge nahe über der Lichtquelle
angeordnet. Bei Temperaturstrahlern, welche intensive
Wärme ausstrahlen,
wie z. B. die Gasfüllungslampen, tritt eine raschere und stärkere Erhitzung der
oberen Refraktorzone ein, während der untere Teil sich weniger rasch und intensiv
erwärmt. Infolge der verhältnismäßig dicken )Vandung der aus Preßglas bestehenden
Refraktoren kann daher leicht Zerspringen des Glases eintreten.
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Einfache Schirmrefraktoren können überdies von einem gewissen Winkelbereich
ab die Strahlen der Lichtquelle nicht mehr in Breitstrablungsrichtung brechen, -sondern
lenken sie, da die Brechung durcli die Glasprismen nicht binreicht, in Richtungen
ab, welche von der Breitstrahlungsrichtung abweichen.
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ZusammengesetzteSchirmrefraktoren, welche nach der bis jetzt bekannten
Art mindestenrs in deroberen Hemisphäre doppelwandig sind, haben verhältnismäßig
sehr hohes Gewicht und bedingen dadurch auch hohe Herstellungskosten.
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Einfache und zusammengesetzte Schalenrefraktoren umfassen einen großen
Teil der von der Lichtquelle nach aufwärts fallenden Strahlen nicht, weshalb diese
entweder nutzlos in den Hals der Armatur sich verlieren oder erst mittels Reflektoren
unter größeren Verlusten zurückgestrahlt werden müssen, um dann erst, und auch meistens
nur teilweise, der gewünschten Ablenkung durch die Refraktorprismen unterworfen
zu werden.
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Gürtelrefraktoren, einfache und doppelwandige, sind nach oben und
nach unten offen und erreichen demgemäß eine noch geringere Breitstrahlungswirkung.
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Diese -den bekannten Refraktorarten anhaftenden Mängel werden bei
vorliegender Erfindung sämtlich vermieden. Der kleine, nahe über der Lichtquelle
angeordnete Hilfsrefrakt#or wird infolge seines nur geringen Umfanges gleichmäßig
erhitzt, weshalb in ihm Wännespannungen, die ein Zerspringen des Glases veranlassen
könnten, nicht auftreten. Seiner kleinen Form zufolge sind auch Gewicht und Kosten
des Hilfsrefraktors nur ,gering. Andererseits werden durch ihn alle steil nach aufwärts
fallenden Strahlen innerhalb praktisch erreichbarer Grenzen aufgefangen, dem Hauptrefrakter
zugeführt und durch diesen in effektive Breitstrahlungsrichtung abgelenkt. Strahlen,
welche durch einen Refraktor allein genügend gebrochen werden können, werden vom
Hauptrefraktor allein abgelenkt. Es werden somit durch vorliegende Erfindung sämtliche
in dem vom Refraktorsyptem unifaßten Raumwinkel ausfallenden Strahlen der Lichtquelle
mit geringstem Material und Kostenaufwand auf dem bekanntlich mit i-Deringsten Lichtverlusten
verbundenen, rein dioptrischen Wege in die zwieckentsprechende Richtung gebraclit,
wobei die Erfindung den nicht zu unterschätzenden Vorteil bietet, daß avch die Prismenflächen
des Hilfsrefraktors der Lichtquelle abgekehrt, also nicht im Ventilationsluftstrom
liegen, welcher fast immer Staub mit sich führt.
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Abb. i stellt ein Ausführungsbeispiel mit gürtelförmigem Refraktor
dar, Abb. 2 ein solches mit Schalenrefraktor. In beiden Fällen bedeutet i die Lichtquelle,
2 den Hauptrefraktor und 3 den Hilfsrefraktor. Die Ab-
bildungen zeigen,
wie mit dem Hilfsrefraktor gemäß vorliegender Erfindung innerhalb der durch die
nötige Ventilation gezogenen Grenzen im ersten Fall alle Stralilen der oberen Hemisphäre,
im zweiten Fall die gesamten Strahlen der Lichtquelle unter geringsten Verlusten
für gleichmäßige Bodenbeleuchtung nutzbar gemacht werden können.
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In besonderen Fällen könnte auch im untersten Teil des schalenförrnigen
Hauptr6fraktors noch ein gleicher kleiner Hilfsrefraktor vorgesehen werden, wobei
sich sinn-e,
gemäß die Form des Schalen:refraktors im unteren Teil entsprechend
ändert.