DE4043A - Neuerungen an Gasfeuerungs - Einrichtungen - Google Patents
Neuerungen an Gasfeuerungs - EinrichtungenInfo
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Description
PATENTSCHRIFT
1877.
Klasse 24.
JOHANN HEINRICH AUFDERHEIDE in KAISERSLAUTERN Neuerungen an Gasfeuerungs-Einrichtuhgen.
Zusatz-Patent zu No. 3919 vom 16. December 1877.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. December 1877 ab.
Längste Dauer: 2. Februar 1892.
Fig. ι bis 4 der beiliegenden Zeichnung stellt
eine im Haupt-Patent beschriebene Gasfeuerungs-Einrichtung, mit folgenden Zusätzen dar:
Fig. ι Einrichtung für Dampfkessel.
In dem seitlichen Mauerwerk sind an dem Feuerraum die Oeffnungen h angebracht. Diese
haben den Zweck, den Feuerraum überschauen und das Feuer beobachten zu können. Ferner
ist in dem Mauerwerk ζ eine Luftzuführung 0 y χ angebracht) welche unter dem Rost /ζ' durch
eine verstellbare Klappe 0 geschlossen werden kann und bei .r mit mehreren kleinen Oeffnungen
in den Feuerraum einmündet.
Diese Luftzuführung hat folgenden Zweck:
Sobald das Mauerwerk ζ hinreichend erwärmt ist, wird durch Oeffnen der Klappe ο Luft in
den Kanal y eingelassen. Diese Luft wird an dem heifsen Mauerwerk ζ erwärmt und trägt
dann bei χ zur Verbrennung der heifsen Gase bei, wodurch auch die Wärme in den Zügen
weiter als gewöhnlich ausgedehnt und der Nutzeffect bedeutend vergröfsert wird.
. Wird die Klappe 0 ganz geöffnet, so tritt
durch den Kanal y ein Ueberschufs an kalter Luft in den Feuerraum. Dadurch wird alsdann
das Feuer reducirt und die Züge werden abgekühlt.
Fig. 2, 3 und 4 stellen eine Einrichtung für Kochherde dar. Hier ist der Füllraum nicht
höher als die Herdplatte selbst.
Der Apparat zum Vorschieben der ganz oder theilweise entgasten Brennstoffe ist ganz so wie
im. Haupt-Patent.
Dadurch kann der Deckel P über dem Füllraum auch noch mit Kochgeschirr bestellt
werden, und so wird ein etwas gröfserer Platz auf der Kochplatte gewonnen, ohne dafs die
Feuerung an ihrem Hauptzweck,, der rauchverzehrenden . Wirkung des Feuers, beeinträchtigt
wird. Nur ist ein öfteres Aufgeben von Brennstoff erforderlich; dagegen werden die Herde
etwas billiger im Preise.
Fig. 2 und 3, gzb, ist eine mechanische Einrichtung
zum Reinigen des Rostes. Der Rost g besteht aus einzelnen beweglichen Stäben.
Diese greifen nach unten mit ihrem schmalen Theil, jeder zwischen zwei Zähne einer Zahnstange
b. Letztere hängt lose beweglich durch zwei Glieder ζ an den Seitenwänden des Feuerkastens.
Wird diese Zahnstange h etwas hin und her
bewegt, so macht jeder Roststab eine schaukelnde Bewegung. Dadurch fällt die auf dem Rost
liegende feine Asche in den Aschenkasten k, und die Rostöffnungen sind für den Luftzutritt
wieder frei.
JL Fig. 2 und. 4 ist ν eine Luftzuführung
zwischen Feuerkasten und Backofen mit Schieberverschlufs. Durch diese wird der Flamme von
unten noch erwärmte Luft zugeführt; dieselbe wird aber erst dann geöffnet, wenn das Feuer
gehörig in Glut ist, wodurch dann die Wärme in den Zügen weiter als gewöhnlich fortgeführt wird.
Fig. 2 und 4 Luftzuführung η in der Kochplatte vor dem Wasserkessel B dient zum Abschwächen
des Feuers und zum ' Beobachten der Flamme.
Wird diese Luftzuführung nämlich ganz geöffnet, so tritt hier-ein Ueberschufs an Luft
ein, wodurch das Feuer reducirt wird.
Fig. 5 zeigt eine Gas-Feuerungseinrichtung für einen Zimmerofen.
Der Feuerungs-Apparat ist in seiner wesentlichen Einrichtung ganz so wie bei dem im
Haupt-Patent beschriebenen Kochherd. Ebenso ist die Behandlung und Wirkung dieselbe. Ein
Unterschied besteht nur in der abweichenden Richtung der Züge und ferner darin, dafs die
Luft durch die Oeffnungen d am Füllkasten a nicht wie bei den Kochherden direct von oben
einfällt, sondern indirect von w aus zugeführt
wird.
Dadurch wird diese Luft an den heifsen Wänden des Feuerkastens erwärmt und geht
dann erst durch die Oeffnungen d in den Feuerraum, um in Vereinigung mit den heifsen
Gasen eine vollständige Verbrennung zu bewirken. ■ :
Von ze/ aus wird auch gleichzeitig die Luft
für den Unterrost g und die Seitenroste χ zugeführt.
Eine besonders vortheilhafte Eigenthümlichkeit bei diesen Oefen besteht in folgendem:
Das Heizrohr A besteht aus dünnem Eisenblech und ist im Innern zickzackförmig mit
Formsteinen ausgemauert.
Dieses Mauerwerk H nimmt während des Heizens des Ofens einen grofsen Vorrath an
Wärme auf, wodurch der Ofen noch während mehrerer Stunden; nachdem das Feuer erloschen
ist, an das Zimmer eine hinreichende Wärme abgiebt.
Der ganze Feuerungs-Apparat und das Heizrohr A ist in einem besonderen Mantel angebracht.
■
Seitlich vom Feuerungs-Apparat ist der Mantel innen von unten bis oben frei. Dadurch kann
ein Theil der Luft, welche bei w eingelassen wird, an den heifsen Wänden des Feuerkastens
erwärmtf oben bei P in das Zimmer geführt werdeiifj-<Dies hat den Vortheil, dafs das Zimmer
bei Anmachen des Feuers schnell ewärmt wird. Aufserdem eignen sich diese Oefen noch besonders
zur Heizung von zwei Zimmern, oder auch zur Bedienung vom Flur aus.
Das Heizrohr A hat eine Thür q mit Luftzuführung zum Abschwächen des Feuers.
Eine Thür h dient dazu, um an die Roste und den Aschenkasten k gelangen zu können.
Der Mantel hat bei y eine Thür, um an den Fiillkasten gelangen zu können.
Claims (2)
1. Die Gesammtanordnung des Kochherdes und des Zimmerofens in der durch Zeichnung und
Beschreibung erläuterten Construction.
2. Die Zuführung von Luft in die Feuerkanäle an mehreren verschiedenen Stellen, wie gezeichnet
und beschrieben.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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