DE403085C - Verfahren zur Herstellung von chlorabgebenden Mitteln - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von chlorabgebenden Mitteln. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung fester; wasserlöslicher Bereitungen, welche sich für Bleich-, Desinfektions-und Chlorierungszwecke ausgezeichnet eignen. Zwecks Herstellung der Mittel kann man z. B. trockenes Chlorat, z. B. Natriumchlorat, mit trockenem Chlorid, z. B. gepulvertem Steinsalz, und einem trockenen, möglichst kristallwasserfreien sauren Salz, z. B. Natriumpyrosulfat, in geeignetem Verhältnis, z. B. im Verhältnis i Natriumchlorat + 5 Natriumchlorid 3 Natriumpyrosulfat, mischen. Eine derartige Mischung, welche sich durch außerordentliche Haltbarkeit auszeichnet, gibt beim Zutritt von Wasser nach folgender Gleichung Chlor ab 5 Na Cl + Na Cto3+ 3 Na2S20,, - 6 Na2S04 -E- 6 Cl. Die Chlorentwicklung setzt jedoch nicht sofort ein, sondern erst dann, wenn das Pyrosulfat durch Wasseraufnahme in Bisulfat umgewandelt ist. Wirft man das Salzgemisch in Wasser, so tritt sichtbare Chlorentwicklung erst nach einiger Zeit ein.
• Die erst allmählich einsetzende Chlorentwicklung ermöglicht eine bequeme und ungefährliche Handhabung des Erzeugnisses und gewährleistet die Haltbarkeit der Mischung auch in mäßig feuchter Luft. i kg der Mischung muß erst etwa 5o g Wasser aufnehmen, bevor Chlorentwicklung einsetzt.
• Anstatt von fertigem Natriumchlorat auszugehen, kann man auch geglühte Soda in der Wärme erschöpfend mit Chlor behandeln, wobei Natriumchlorat und N atriumchlorid im Verhältnis i : 5 entsteht und das getrocknete, fein gemahlene Erzeugnis mit derentsprechenden Menge gepulvertem Natriumpyrosulfat, welch letzteres zweckmäßig in frisch geschmolzenem Zustand verarbeitet wird, innig mischt.
• Zur Herstellung eines Desinfektionsmittels empfiehlt es sich; anstatt Pyrosulfat Alkalibisulfat oder ein Gemisch beider anzuwenden, um eine bei Zutritt von Luftfeuchtigkeit sofort bzw. rasch erfolgende Chlorentwicklung zu erzielen.
• Gegenüber den hauptsächlichsten bisherigen Anwendungsformen des Chlors bieten die Mischungen gemäß der Erfindung durch ihre Haltbarkeit, ihre völlige Wasserlöslichkeit sowie ihre regelbare Chlorabgabe erhebliche Vorteile. Während bei der Chlorkalkherstellung die Hälfte des angewendeten Chlors in unwirksame Form übergeht, enthält das vorliegende Mittel die Gesamtmenge des angewendeten Chlors in wirksamer Form und gibt dieses Chlor bei der Verwendung auch vollständig wieder ab. Das Mittel ist infolge! seiner genauen Dosierbarkeit und der erst. allmählich einsetzenden Chlorabgabe ausgezeichnet geeignet zum Desinfizieren und Bleichen; es stellt aber auch einen sehr wirksamen, das Chlor in statu nascendi liefernden Chlorüberträger dar. Das Mittel kann pulverförmig angewendet werden; es kann ,aber auch leicht, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme bekannter Bindemittel, in Stückform; z. B. Pastillenform, übergeführt und in dieser Form angewendet werden. Bei der Herstellung von Bleichbädern hat es sich als vorteilhaft erwiesen, nach völliger Lösung des Salzes noch eine geringe Menge von Soda zu lösen.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von chlorabgebenden Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß trockenes Chlorat, trockenes Chlorid und wasserfreies, saures Salz, gegebenenfalls unter Zusatz von etwas Soda, gemischt wird.
2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Anwendung einer Mischung eines wasserfreien, sauren Salzes mit dem durch Einwirkung von Chlor auf geglühte Soda in der Wärme entstehenden Gemisch von Natriumchlorat und -chlorid.