DE402857C - Selektives Schutzsystem fuer elektrische Energieuebertragungsanlagen - Google Patents

Description

Es ist bereits bekannt, für elektrische Energieübertragungsanlagen auf dem Spannungsverlust in den Stromleitungen beruhende selektive Schutzsysteme zu verwen-· 'den. Bei diesen dient als Kraftquelle für die Relais ein Spannungstransformator, dessen Kosten und Raumbedarf, namentlich bei Verwendung hoher Übertragungsspannungien, vielfach sehr unangenehm empfunden werden. Außerdem ist es nachteilig, daß die Abstufung der Auslösezeiten für die Relais von dem jeweiligen Spannungsverlust in der zwischen zwei aufeinanderfolgenden Relais liegenden Leitung abhängig ist, also durch Länge und Querschnitt der Leitung eindeutig gegeben ist und nicht zugunsten einer besseren Zeitabstufung der Relais geändert wer-, den kann.

Die vorliegende Erfindung will diese beiden Nachteile vermeiden und geht hierbei davon aus, daß es zur sachgemäßen Betätigung der im selben Stromkreis des Leitungs-/ netzes hintereinanderliegenden Relais nicht notwendig ist, daß die die Relais betreibende Spannung proportional dem Widerstand der Hauptleitungslänge bis zum Relaisort ausfällt, sondern daß es zweckmäßig ist, den bis zum letzten Relais in der Hauptleitung auftretenden Spannungsverlust auf alle im selben Stromkreis liegende Relais in hiervon abweichender Weise, insbesondere gleichmäßig zu verteilen.

Man kann erfindungsgemäß ein für diese Zwecke brauchbares Relais, das ohne Benutzung eines Spannungswandlers arbeitet, dadurch erhalten, daß in jeder Schaltstation

die Relaisspulen an einen Widerstand angelegt werden, der von einem dem Hauptstrom der Zuleitung proportionalen Strom durchflossen ' wird und dessen Widerslandswerte sich stufenweise mit zunehmender Entfernung der Schaltstation vom Kraftwerk beliebig ändern.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. W ist ein

ίο im Zuge der Hauptleitungen liegender Stromwandler, an dessen Sekundärspule der Widerstand ρ und parallel hierzu die Spulen des Relais R angeschlossen ist. Als Gegenkraft für die von der Relaisspule auf den Anker ausgeübten Kräfte kann man entweder eine Feder F oder eine sonstige konstante oder eine von irgendwelchen Betriebsgrößen abhängige veränderliche Kraft benutzen. Das Relais schließt vermittels des Kontaktes C

ao den Stromkreis der Batterie B, der in bekannter Weise die Auslösung des Schutzschalters S herbeiführt. Die Größe des Widerstandes ρ ist veränderlich und wird bei den einzelnen Relais derart verschieden einge- !stellt, daß die Auslösezeit der Schutzschalter in der gewünschten Weise gestaffelt ist. Im ülbrigen werden zweckmäßig alle in eine Leitung eingebauten Relais gleichmäßig ausgeführt, so daß unter der Voraussetzung gleieher Stromstärke in der Hauptleitung jedes näher zur Fehlerstelle gelegene Relais eine höhere Zugkraft entwickelt als die in der Richtung des Kraftwerkes folgenden Relais. Wird nun die Zeitdauer, welche vom Beginn der Relaisbewegung bis zur Kontaktgebung verstreicht, proportional der auf die Relaisspule wirkenden Spannung gemacht, so werden alle von demselben Fehlerstrom im Netz beeinflußten Relais eine Zeitstaffelung aufweisen, die nach dem Kraftwerk hin zu;-nimmt. Hierdurch ist aber der gewünschte selektive Schutz in vollkommener Weise erreicht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Selektives * Schutzsystem für elektrische Energieübertragungsanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Schaltstation die Relaisspulen an einem Widerstand liegen, der von einem dem Hauptstrom • der Zuleitung proportionalen Strom durchflossen wird und dessen Widerstandswert sich stufenweise mit zunehmender Ent- 5S fernung der Schaltstation vom Kraftwerk derart ändert, daß die von ihm abhängige Zugkraft der Relais und somit die Auslösezeit der Schutzschalter um so größer wird, je näher der Schutzschalter, vom Fehlerort aus gerechnet, dem Kraftwerk gelegen ist.