DE4024331C2 - Vorrichtung zum Sortieren und Verteilen von einreihig auf einem horizontalen Hauptförderband stehend geförderten Verpackungseinheiten, insbesondere Kunststoffflaschen - Google Patents
Vorrichtung zum Sortieren und Verteilen von einreihig auf einem horizontalen Hauptförderband stehend geförderten Verpackungseinheiten, insbesondere KunststoffflaschenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sortieren
und Verteilen von einreihig auf einem horizontalen
Hauptförderband stehend geförderten Verpackungseinheiten,
insbesondere Kunststoffflaschen.
Kunststoffflaschen gewinnen wegen des leichten
Transportgewichts und der Unzerbrechlichkeit als
Mehrwegflasche wachsende Bedeutung. Die auf dem Markt
angebotenen, für Glasflaschen entwickelten Sortier- und
Verteilvorrichtungen sind für Kunststoffflaschen nicht
geeignet.
Durch DE 87 00 988 U1 ist eine Verteilvorrichtung ohne
Sortierfunktion bekannt, die bei einer Puffereinrichtung
für Flaschenabfüllanlagen zum Einsatz kommt. Dabei wird als
Überschiebeelement ein Rotationselement mit spiralförmiger
Kontur verwendet, das den Flaschen einen Bewegungsimpuls
quer zur Bandlaufrichtung erteilt. Um eine gleichmäßige
Verteilung der Flaschen von dem Hauptförderband auf mehrere
parallel dazu laufende Förderbänder eines Pufferbandes durch
unterschiedliche Überschubweiten zu erreichen, wird die
Drehzahl des Rotationselementes durch eine entsprechende
Steuerung laufend verändert.
Diese Verteilvorrichtung, die zusammen mit einer
Erkennung als Sortiervorrichtung arbeiten kann, ist für
Kunststoffflaschen, die als Mehrwegflaschen zum Einsatz
kommen und ebenso wie Glasflaschen nach der Rückkehr zu
einem Getränkehersteller vor einer erneuten Abfüllung
gereinigt und auf Fehlerhaftigkeit überprüft werden müssen,
nicht geeignet, da die leichten Kunststoffflaschen unter
Einwirkung eines von dem Rotationselement quer zur
Bandlaufrichtung ausgeübten Bewegungsimpuls umfallen.
Ferner wird die Standsicherheit der Kunststoffflaschen
beim Überschieben sehr stark vom Reibungskoeffizienten
zwischen Flaschenboden und Bandoberfläche beeinflußt, der
wiederum von der Oberflächenbeschaffenheit des Bandes und
des Flaschenbodens abhängig ist.
Aus DE 89 11 059 U1 ist eine weitere
Aussortiervorrichtung bekannt, bei der das Überschiebeelement
ein durch einen Schrittmotor verschwenkbarer Hebel ist. Diese
bekannte Vorrichtung kann das vorgeschilderte Problem des
Sortierens und Verteilens von leichten Kunststoffflaschen
nicht lösen. Die Flaschen würden umfallen.
In DE 25 57 887 B2 ist eine Sortiervorrichtung
beschrieben, bei der eine Auffangvorrichtung die fehlerhaften,
ausgestoßenen Körper, insbesondere Flaschen, die mit einem
Ausstoßer aus der normalen Transportbahn in eine seitlich
wegführende Ausschußbahn gestoßen werden, zwischen zwei
Abwälzflächen aufnimmt, von denen die eine in Abführrichtung
angetrieben und die andere ortsfest angeordnet ist, derart,
daß den Körpern eine Translationsbewegung in Abführrichtung
und eine Rotationsbewegung um ihre Längsachse erteilt wird.
Auch diese Ausführung gewährleistet nicht, daß ein
Umfallen der Kunststoffflaschen nahezu ausgeschlossen ist.
Wenn beim Überschieben eine Flasche umfällt, kann sich diese
zwischen der Transportbahn und der Auffangvorrichtung oder
in der Auffangvorrichtung zwischen den beiden Abwälzflächen
verklemmen, was unwillkürlich zum Umfallen weiterer Flaschen
führt. Diese Vorrichtung würde bei leichten
Kunststoffflaschen nur dann sicher arbeiten, wenn diese
Flaschen eine zumindest annähernd rotationssymmetrische
Kontur haben.
Ein Endlosförderer mit Saugnäpfen ist aus der
DE-OS 27 24 625 zum Entnehmen und Ablegen bzw. Umwenden
von Süßwarenerzeugnissen, z. B. Schokoladeriegeln, bekannt.
Zum Sortieren ist diese Vorrichtung nicht geeignet, da keine
individuelle Ansteuerung dieser Vorrichtung erfolgt, sondern
nur eine Unterdruck-Umschaltung an den Übergabestellen. Zum
Sortieren und Verteilen von Kunststoffflaschen ist diese
bekannte Vorrichtung jedenfalls nicht geeignet; sie zeigt
lediglich, daß Endlosförderer mit Saugnäpfen an sich bekannt
sind.
Die DE 25 51 538 A1 beschreibt eine Übergabevorrichtung
für leicht deformierbare Verpackungsgüter, insbesondere
Seifenstücke, die zum Entnehmen und Ablegen auf eine
Kartoniermaschine vorgesehen ist. Auch diese Vorrichtung
ist zum Sortieren und Verteilen von Kunststoffflaschen nicht
geeignet, da allein schon die Anordnung und die Ausführung
der Saugerwagen ein Greifen von Kunststoffflaschen unmöglich
macht.
Die DE 29 24 312 C2 zeigt eine Vorrichtung zum Aussortieren,
bei der der Förderer mit endlos umlaufenden Schiebeelementen
versehen ist, die in einer parallel zur Ebene der Förderbänder
verlaufenden Ebene liegen. Auch diese bekannte Vorrichtung
kann das Problem des Sortierens und Verteilens von leichten
Kunststoffflaschen nicht lösen, da diese beim Überschieben
hier ebenfalls umfallen würden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Sortier- und Verteilvorrichtung zu entwickeln,
die für kleine Verpackungseinheiten, vornehmlich leichte
Kunststoffflaschen, verwendbar ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Die über die ganze Länge des Förderers angeordneten
Saugnäpfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglichen eine
Überführung von kleineren und relativ leichten
Verpackungseinheiten, wie Kunststoffflaschen, durch eine
Betätigung der für den Transport der jeweiligen
Verpackungseinheit erforderlichen Anzahl von an einem
Förderer neben- und untereinander angeordneten Saugnäpfen,
wobei die Anzahl der von einer Auslösestation zu Sortier
und/oder Verteilzwecken angesteuerten Saugnäpfe von der
Form und Größe der Verpackungseinheiten abhängig ist. Die
Saugnäpfe bewirken eine Zwangsführung beim Überführen der
Verpackungseinheiten von dem Hauptförderband bis zu den
jeweils vorgesehenen, einzelnen Förderbändern oder Stationen,
so daß ein Umfallen von Verpackungseinheiten, vornehmlich
von leichten Kunststoffflaschen ohne Füllung, ausgeschlossen
und demzufolge ein betriebssicheres Befördern der
Verpackungseinheiten gewährleistet ist. Die Flaschen erfahren
bei der Übernahme vom Zulaufförderer und bei der Abgabe auf
den jeweiligen Ablaufförderer einen optimalen Bewegungsablauf,
der ein Beunruhigen oder Umfallen der Flaschen ausschließt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist flexibel und kann auch
dazu dienen, die zu fördernden Gegenstände von beliebigen
Transporteinrichtungen an beliebige andere Förderer zu
übergeben. Sie ist auch dazu geeignet, liegende Flaschen
zu transportieren und diese damit aus dem Produktionsprozeß
herauszunehmen, um Störungen zu vermeiden. Die Arbeitsweise
der Vorrichtung kann auch so sein, daß alle Flaschen kurzzeitig
angesaugt und festgehalten werden, um den sogenannten
"Dominoeffekt", d. h. ein reihenweises Umfallen der Flaschen
o. dgl., zu unterbinden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist
nachstehend anhand eines in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 die Draufsicht einer Sortier- und
Verteilvorrichtung und
Fig. 2 eine Teilansicht der Vorrichtung in
Bandlaufrichtung.
Die Vorrichtung 1 nach den Fig. 1 und 2, die beim
Ausführungsbeispiel zum Sortieren und Verteilen von
Kunststoffflaschen 2 bestimmt ist, wird von einer
Auslösestation 3 gesteuert, die beispielsweise als
Erkennungsstation die Flaschen z. B. nach Form oder Farbe
unterscheidet. Die Flaschen 2 werden durch das Hauptförderband
4 in Pfeilrichtung a zur Sortier- und Verteilvorrichtung 1
transportiert, die die Flaschen 2 auf die parallel neben
dem Hauptförderband 4 mit gleicher Geschwindigkeit laufenden
Förderbänder 5 und 6 und das Hauptförderband aussortiert.
Führungsgeländer 7, 8 gewährleisten, daß die von dem
Hauptförderband 4 antransportierenden Flaschen 2 ausgerichtet
an der Sortier- und Verteilvorrichtung 1 ankommen. Die
sortierten Flaschen können z. B. bei einem Getränkehersteller
verschiedenen Abfüllinien mit Waschmaschine, Abfüller und
Etikettierer zur Abfüllung mit verschiedenen Getränkesorten
zugeführt werden.
Die Sortiervorrichtung 1 weist einen Förderer 9 auf,
bei dem endlos umlaufende, von der Auslösestation 3 gesteuerte
Saugnäpfe 10 in Reihe angeordnet sind und der die
Kunststoffflaschen 2 beim Aussortieren von dem Hauptförderband 4
auf die Förderbänder 5, 6 verteilt. Der als Kettenförderer
ausgebildete Förderer 9 ist in einer zur Ebene des
Hauptförderbandes 4 und der neben diesem laufenden
Förderbänder 5, 6 parallelen Ebene über den Förderbändern
5, 6 schräg zur Bandlaufrichtung a angeordnet, und das
Hauptförderband 4 ist am Einlaufende 12 des Fördertrums 11
des Förderers 9 tangential zur Umlaufbahn 13 der Saugnäpfe 10
geführt.
Jeder Saugnapf 10 ist z. B. über ein Kapillarrohr 14
mit einem von der Auslösestation 3 betätigten Steuerventil
15 verbunden, das den Saugnapf 10 bei Beginn eines
Sortiervorganges zum Ansaugen einer Kunststoffflasche 2
an eine Vakuumquelle und bei Beendigung des Sortiervorganges
an eine Belüftung anschließt. Das Kapillarrohr 14 stellt
eine ausreichende Saugwirkung eines Saugnapfes 10 sicher und
vermeidet einen Zusammenbruch des Vakuumsystems, falls
infolge einer ungenauen Ansteuerung durch die Auslösestation
3 der Saugnapf 10 eine Flasche 2 nicht genau trifft.
Eine Führungsschiene 16 aus Kunststoff am Auslaufende 17
des Fördertrums 11 des Förderers 9 sorgt für eine
einwandfreie Überführung der Flaschen 2 auf das äußere
Förderband 6.
In Abänderung der beschriebenen Vorrichtung 1 werden
die Saugnäpfe 10 in zwei parallelen, mit Abstand
übereinander angordneten und miteinander korrespondierenden
oder gegeneinander versetzten Saugnapfreihen an dem
Förderer 9 angebracht.
Der Anstellwinkel α des Förderers 9 zur Bandlaufrichtung
a ist entsprechend dem Vektor u von dessen
Umlaufgeschwindigkeit einstellbar, der aus dem Vektor v der
Laufgeschwindigkeit des Hauptförderbandes 4 und dem zu
diesem quergerichteten Vektor w der erforderlichen
Überschiebegeschwindigkeit resultiert.
Auf der dem Förderer 9 gegenüberliegenden Seite des
Hauptförderbandes 4 ist in Höhe des Einlaufendes 12 des
Fördertrums 11 des Förderers 9 ein Andrückelement 18
angeordnet, das für eine einwandfreie Anlage der beim
Sortieren von dem Förderer 9 aus dem Flaschenstrom des
Hauptförderbandes 4 entnommenen Flaschen 2 an den
Saugnäpfen 10 des Förderers 9 sorgt.
Das Andrückelement ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel
nur beispielsweise als Rolle ausgebildet.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Sortieren und Verteilen von einreihig
auf einem horizontalen Hauptförderband (4) stehend geförderten
Verpackungseinheiten, insbesondere Kunststoffflaschen (2), auf
ein parallel neben dem Hauptförderband (4) laufendes
Förderband (5) oder mehrere Förderbänder (5, 6), mit einem
von einer Auslösestation (3) zeitgenau angesteuerten
Überschiebeelement in Form eines Förderers (9) mit endlos
umlaufenden Saugnäpfen (10), wobei zum Sortieren und
Verteilen der Förderer (9) in einer zur Ebene des
Hauptförderbandes (4) und der neben diesem laufenden
Förderbänder (5, 6) parallelen Ebene über den Förderbändern
(5, 6) schräg zur Bandlaufrichtung (a) angeordnet ist, wobei
ferner das Hauptförderband (4) am Einlaufende (12) des
Fördertrums (11) des Förderers (9) tangential zur
Umlaufbahn (13) der Saugnäpfe (10) geführt ist und ein
Andrückelement (18) für die Verpackungseinheiten auf
der dem Förderer (9) gegenüberliegenden Seite des
Hauptförderbandes (4) in Höhe des Einlaufendes (12) des
Fördertrums (11) des Förderers (9) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Saugnapf (10) mit einem von der Auslösestation
(3) betätigten Steuerventil (15) verbunden ist, das den
Saugnapf (10) bei Beginn eines Transportiervorganges
zum Festsaugen einer Verpackungseinheit an eine Vakuumquelle
und bei Beendigung des Transportiervorganges an eine
Belüftung anschließt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch eine Befestigung der Saugnäpfe (10) an dem Förderer (9)
in zwei parallelen, mit Abstand übereinander angeordneten
und miteinander korrespondierenden Saugnapfreihen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch eine Anbringung der Saugnäpfe (10) an dem Förderer (9)
in zwei parallelen, mit Abstand übereinander angeordneten
und gegeneinander versetzten Saugnapfreihen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Förderer (9) als
Kettenförderer ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch eine Einstellbarkeit des Anstellwinkels
(α) des Förderers (9) zur Bandlaufrichtung (a).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch eine Führungsschiene (16) am
Auslaufende (17) des Fördertrums (11) des Förderers (9)
zur Überführung der Verpackungseinheiten auf das äußere
Förderband (6).
Priority Applications (3)
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