DE4024187C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft das in den Ansprüchen 1 und 2 angegebene Ver
fahren zur Herstellung eines Plasmid-Konstrukts für eine oligonucleotid-
gerichtete Mutagenese, nach den Ansprüchen 3 bis 6 ein Verfahren zur
Herstellung eines mutierten Plasmids und nach
Anspruch 7 einen Mutagenese-Kit.
Es sind verschiedene Verfahren unterschiedlichen Umfangs und
Schwierigkeitsgrades entwickelt worden, mit denen sich eine gezielte
Mutagenese einer beliebigen Stelle innerhalb eines
vorgegebenen DNA-Segments mit hoher Ausbeute erreichen läßt (1
bis 13). Jedoch erfordern diese Verfahren ein zweifaches
Subklonieren des DNA-Segments, und zwar zuerst in einem speziellen
Mutagenese-Vektor (üblicherweise einem M13-Vektor oder
einem Plasmid, das einen Replikationsursprung eines filamentösen
Phagen beherbergt) und zweitens in einem Vektor, der für
die Expression oder Untersuchung der mutierten DNA geeignet
ist. Außerdem sind einige DNA-Fragmente viel schwieriger in
einzelsträngigen (ss) Vektoren als in doppelsträngigen (ds)
Vektoren zu klonieren (14). Es ist daher verständlich, daß eine
stellenspezifische Mutagenese direkt mit dem Plasmid, das das
interessierende Segment enthält, eine wesentliche Vereinfachung
darstellen würde. So ist auch eine Anzahl derartiger Verfahren
bereits beschrieben worden. Die meisten liefern jedoch entweder
niedrige Ausbeute von etwa 10% oder weniger (14 bis 20) oder
sind nicht ohne Einschränkungen anwendbar, insofern als sie
eine singuläre (d. h. nur einmal vorkommende) Restriktionsstelle
in Nachbarschaft zum Zielbereich der Mutagenese erfordern
(21 bis 23). Die Methoden mit ähnlich hoher Ausbeute und
genereller Anwendbarkeit (35 bis 37) sind - zumindest bei mehreren
Mutagenesen mit demselben DNA-Segment - aufwendiger als
das hier beschriebene Verfahren. Unlängst ist auch die Polymerase-
Kettenreaktion für die gezielte Mutagenese benutzt worden
(24, 38 bis 40). Ihre hohe Ausbeute von praktisch 100% für die
gewünschte Mutation kann jedoch durch die Bildung zusätzlicher
unerwünschter Mutationen herabgesetzt werden, die auf eine Anhäufung
von Replikationsirrtümern bei der In-Vitro-Kettenreaktion
zurückgehen. So hat nach 30 Amplifikationszyklen jedes
einzelne mutagenisierte DNA-Molekül etwa eine unerwünschte Mutation
pro 400 Basenpaare (bp) erfahren (24 und 25). Außerdem
erhält man bei diesem Verfahren die Mutation in Form eines Gemisches
nicht replikationsfähiger DNA-Fragmente, das zur Analyse
und weiteren Verwendung der Mutation erst noch wieder in
einen Vektor inseriert werden muß.
Gemäß einer Ausführungsform betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines mutierten Plasmids, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man
- (a) das Plasmid an einer vorzugsweise nur einmal vorkommenden Schnittstelle (C) schneidet, die außerhalb des zu mutagenisierenden Bereichs liegt, und die Enden so modifiziert, daß sie nicht mehr ligierbar, wohl aber noch exonucleolytisch abbaubar sind,
- (b) aus dem in die Stufe (a) einzusetzenden Plasmid den zu mutagenisierenden Bereich herausschneidet, den herausgeschnittenen Bereich entfernt und das geschnittene Restplasmid isoliert,
- (c) das gemäß Stufe (a) geschnittene und modifizierte Plasmid und das gemäß Stufe (b) erhaltene geschnittene Restplasmid mischt, durch De- und Rehybridisierung der DNA-Doppelstränge zwei partiell einzelsträngige komplementäre Ringmoleküle ("gapped circles") bildet, die den Zielbereich der Mutagenese in einzelsträngiger Form enthalten,
- (d) an den ss-Bereich des einen Ringmoleküls ein mutagenes Oligonucleotid bindet,
- (e) das erhaltene Substratgemisch enzymatisch zu vollständig doppelsträngigen zyklischen Plasmiden ergänzt, bei denen ein Einzelstrang allerdings nicht ligiert ist,
- (f) einem partiellen exonucleolytischen Abbau unterwirft und
- (g) mit einem oder mehreren Restriktionsenzymen inkubiert, deren Erkennungssequenzen in dem Ringmolekül, das den mutierten Strang enthält, nur solange vorkamen, solange der mutierte Teil dieses Ringmoleküls nicht in Stufe (f) einzelsträngig gemacht worden war, und dadurch selektiv nur das andere Ringmolekül linearisiert (und damit für die folgende Transformation unwirksam macht),
- (h) einen beliebigen Bakterienstamm mit dem Reaktionsgemisch transformiert, ein Kulturmedium mit dem Transformationsprodukt inokuliert und
- (i) die transformierten Zellen auf das in gewünschter Weise mutagenisierte Plasmid analysiert.
Man kann dieses Verfahren zur Herstellung eines Plasmids mit
mutagenisiertem DNA-Bereich auch so durchführen, daß man
zwischen den Stufen (g) und (h) nach Inaktivierung oder Abtrennung
des Restriktionsenzyms bzw. der Restriktionsenzyme die
Lücke im verbliebenen Ringmolekül mit Hilfe einer DNA-Polymerase
wieder auffüllt.
Man kann die beiden vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen
Verfahren auch als ein einziges Verfahren mit zwei Abschnitten
ansehen, bei dem man den ersten Abschnitt (a-c) für ein gegebenes
Plasmid mit einem gegebenen Zielbereich nur einmal durchführen
wird, während der zweite Abschnitt (d-h) die individuellen
Mutagenesen betrifft. Ein schematischer Überblick über
beide Abschnitte ist in Fig. 1 gegeben. Das gezeigte Plasmid
gliedert sich durch die Restriktionsstellen A und B in zwei
Segmente. Das schwarze Segment soll die Zielstelle bzw. die
Zielstellen für eine Mutagenese enthalten. Es wird daher als
Zielsegment bezeichnet. Das weiße Segment wird als Nicht-Zielsegment
bezeichnet. Nachstehend wird die Erfindung anhand von
Fig. 1 näher erläutert.
Herstellung eines Plasmids mit mutagenisiertem DNA-Bereich:
- 1. Das Plasmid wird an einer vorzugsweise nur einmal vorkommenden Restriktionsstelle (C) geschnitten, die im Nicht-Zielsegment liegt. Die 5′-Enden werden dephosphoryliert.
- 2. Das Plasmid wird an den Restriktionsstellen A und B (die identisch sein können) geschnitten und das resultierende Nicht-Zielsegment wird isoliert.
- 3. Die DNA-Moleküle aus den Stufen 2 und 3 werden gemischt, dehybridisiert und rehybridisiert. Dabei werden zwei komplementäre Ringmoleküle mit Lücke gebildet. Eines dieser Ringmoleküle ist das Substrat für alle Mutagenesen, deren Zielstellen in dieser speziellen Lücke liegen.
- 4. Das für die Mutagenese ausgewählte Oligonucleotid wird an die Lücke des zu ihm (bis auf die Mutation) komplementären Ringmoleküls hybridisiert.
- 5. Die Ringmoleküle werden enzymatisch elongiert und ligiert, so daß man vollständig doppelsträngige DNA-Ringmoleküle erhält.
- 6. Die Ringmoleküle werden so lange einem exonucleolytischen Abbau unterworfen, bis der Wildtyp-Strang des in einem Strang mutierten Ringmoleküls bis mindestens zur und einschließlich der Position der Mutation im Gegenstrang abgebaut worden ist.
- 7. Das Reaktionsgemisch wird mit einem oder mehreren solcher Restriktionsenzyme inkubiert, deren Erkennungssequenzen im mutierten Ringmolekül ausschließlich in dem nunmehr einzelsträngigen Bereich vorkommen. Dadurch ist das mutierte Ringmolekül gegen diesen Restriktionsschnitt geschützt, während das komplementäre (nicht mutierte) Ringmolekül, dessen jetzt einzelsträngiger Bereich in einem anderen Ringsegment liegt, geschnitten (und dadurch für den nachfolgenden Transformationsschritt inaktiviert) wird.
- 8. Ein beliebiger Bakterienstamm wird mit den Produkten aus Stufe 7 transformiert. Die Zellen werden ausplattiert.
- 9. Übernacht-Kulturen werden mit einigen Kolonien inokuliert. Ihre Plasmide werden in kleinem Maßstab gewonnen.
- 10. Die DNA-Moleküle werden im Hinblick auf die gewünschte Mutation analysiert, beispielsweise durch Einzelbasensequenzierung oder durch Restriktionsverdau.
Die grundlegende Voraussetzung für eine oligonucleotid-induzierte
Mutagenese ist ein Ziel-DNA-Bereich in ss-Form. Wie man
Fig. 1 (Stufen 1 bis 3) entnehmen kann, kann man diese Voraussetzung
mit einem beliebigen ds-Plasmid dadurch schaffen, daß
man ein Ringmolekül mit Lücke bildet, das durch Hybridisieren
unterschiedlich gespaltener Formen des Plasmids erhalten wird
(14). Die Bildung eines doppelsträngigen Ringmoleküls mit Lücke
bietet zusätzliche Vorteile im Vergleich zur Verwendung von
vollständig einzelsträngigen Ringmolekülen (1, 4 und 6):
- 1. Sie verkürzt und vereinfacht damit die In-Vitro-DNA-Synthese.
- 2. Sie schützt das übrige DNA-Molekül gegen eine Mißhybridisierung durch das mutagenisierende Oligonucleotid, die zu unerwünschten Mutationen führen kann.
- 3. Die Möglichkeit, daß der Zielbereich für das Oligonucleotid durch die Bildung stabiler Sekundärstrukturen mit anderen einzelsträngigen Bereichen des Moleküls maskiert wird, ist beträchtlich gemindert.
Die erfindungsgemäße Strategie zur Bildung eines Ringmoleküls
mit Lücke liefert also zwei komplementäre Ringmoleküle mit
Lücke in gleicher Menge (Fig. 1: Stufen 1 bis 3). Nur eines
dieser Ringmoleküle führt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Bildung eines Plasmids mit mutiertem DNA-Bereich. Daher
wird das andere unwirksam gemacht. Dazu wird dieses Molekül
linearisiert, denn E.-coli-Zellen sind durch lineare Moleküle
ca. 1000fach schlechter transformierbar als durch zirkuläre
Moleküle (29). Die selektive Linearisierung erreicht man, wenn
man a) zur Bildung der Ringmoleküle (Fig. 1, Stufe 3) das an
Position C geschnittene Molekül (Fig. 1, Stufe 1) in solcher
Form (z. B. 5′-dephosphoryliert) einsetzt, daß es (während der
In-Vitro-Mutagenese) nicht ligierbar, wohl aber exonucleolytisch
abbaubar ist, b) das Reaktionsgemisch im Anschluß an die
In-Vitro-Mutagenese (Fig. 1, Stufen 4 und 5) einem partiellen
exonucleolytischen Abbau unterwirft (der bei den beiden komplementären
Ringmolekülen in entgegengesetzten Richtungen verläuft
(Fig. 1, Stufe 6) und c) eine Spaltung mit einer oder mehreren
Restriktionsendonucleasen anschließt, die nur solche Sequenzen
schneiden, die ausschließlich im unwirksam zu machenden der
beiden Ringmoleküle noch in doppelsträngiger Form vorliegen
(Fig. 1, Stufe 7).
Durch den partiellen exonucleolytischen Abbau (Fig. 1, Stufe
7) erreicht man zusätzlich, daß der Wildtyp-Strang des mutierten
Ringmoleküls unwirksam gemacht wird, da er mindestens bis
zur und einschließlich der Position der Mutation abgebaut wird
und sich deshalb bei der nachfolgenden Replikation in vivo
keine Nachkommen mehr von ihm ableiten können. Dadurch wird
eine spezielle Selektionsstrategie gegen diesen Strang überflüssig.
Nach den beschriebenen Schritten (und eventuell dem Wiederauffüllen
der Lücke im Ringmolekül) wird ein beliebiger Bakterienstamm
mit dem resultierenden Molekülgemisch transformiert.
Es gibt weitere Möglichkeiten, das an Position C geschnittene
Molekül (Fig. 1, Stufe 1) so zu modifizieren, daß es (während
der In-Vitro-Mutagenese) nicht ligierbar, wohl aber exonucleolytisch
abbaubar ist. So können z. B. die 3′-Enden der DNA
durch Einbau z. B. eines Didesoxynucleotids mit Hilfe einer
DNA-Polymerase mit 3′-exonucleolytischer Aktivität (z. B.
Klenow-Enzym, T4-DNA-Polymerase) für die Ligation maskiert werden.
Für das erfindungsgemäße Verfahren gibt es keine Beschränkungen
hinsichtlich des Typs (Substitution, Deletion oder Insertion)
und der Position der angestrebten Mutation. Es sind jedoch vier
Restriktionssequenzen (A-D, Fig. 1) notwendig. Sie dürften in
der Praxis in jedem Plasmid zu finden sein. Sollten keine zur
Position der angestrebten Mutation günstig gelegene Sequenzen
vorhanden sein, können bei jedem rekombinanten Plasmid (Hybridplasmid)
die zur Insertion der Fremd-DNA verwendeten Schnittstellen
als Sequenzen A und B benutzt werden. Eine (oder beide)
dieser Schnittstellen könnte auch als Sequenz D fungieren,
falls keine günstiger gelegene Restriktionsstelle vorhanden
ist.
Nach Wahl kann man die Selektion auf eines der beiden komplementären
Ringmoleküle (Fig. 1, Stufe 7) auf Kosten der Ausbeute
weglassen.
Wenn die Mischung beider komplementären Ringmoleküle mit Lücke
(aus Stufe 6 in Fig. 1) zur Mutagenese verwendet wird, fällt
die Ausbeute um einen Faktor von 2.
Lebendmaterial | |
DH1 (E. coli) | |
30 | |
Expressionsvektor pBEH mit ApR-Markergen | 31 |
pBEH12ILM4 | rekombinanter pBEH-Vektor mit pUC12-Polylinker und mutiertem cDNA-Gen von hIL2 |
Puffer: TE=10 mM Tris · HCl (pH 8,0) und 1 mM EDTA (pH 8,0).
RB1 (Restriktionspuffer 1)=10 mM Tris · HCl (pH 8,0), 10 mM
MgCl₂ und 0,1 mg/ml BSA. RB2 (Restriktionspuffer 2)=50 mM
Tris · HCl (pH 8,0), 10 mM MgCl₂, 0,1 mg/ml BSA und 50 mM NaCl.
KB (Kinasepuffer)=60 mM Tris · HCl (pH 8,0), 10 mM MgCl₂ und
0,1 mg/ml BSA. MB (Mutagenesepuffer)=25,5 mM Tris · HCl (pH
7,5), 10 mM MgCl₂, 4,44 mM DTT, 1,66 mM ATP und 0,888 mM jedes
dNTP (26). TENA=40 mM Tris-Base, 1 mM EDTA und 20 mM NaOAc
(mit HOAc auf pH 8,3 eingestellt).
Oligonucleotide: Die verwendeten Oligonucleotide wurden aus
Phosphoramidit-Monomeren auf einem "Geneassembler"
gemäß den Anweisungen des Herstellers synthetisiert
und durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese gereinigt.
Enzyme: T4-DNA-Polymerase, T4-DNA-Ligase und alkalische
Phosphatase aus Kälberdarm, T4-
Polynucleotidkinase und Exonuclease III aus E. coli-
und Restriktionsenzyme
waren Handelsprodukte.
Medien: LB-Medium und TB-Medium wurden nach Literaturangaben
hergestellt (27 und 28).
AGE: Submarine Gele (14 cm Länge × 11 cm × 0,4 cm) wurden in
TENA-Puffer mit einem Gehalt an 0,5 µg/ml Ethidiumbromid bei 70
bis 100 V eingesetzt. Für präparative Gele wurde niedrigschmelzende
Agarose (BRL) verwendet.
DNA-Isolation von Agarosegelen: Das Protokoll von Wieslander
(32) wurde folgendermaßen modifiziert. Banden wurden durch Illumination
bei 360 nm sichtbar gemacht und herausgeschnitten.
Die Gelstücke wurden bei 65°C geschmolzen. Ein Volumen Phenol,
das mit 0,1 M Tris · HCl (pH 7,5) äquilibriert worden war, wurde
auf 65°C vorgewärmt und zugegeben. Die Mischung wurde 45 s
lang in einen Vortexmischer gegeben und in einer Eppendorf-Zentrifuge
2 min zentrifugiert. Die wäßrige Phase wurde in ein
frisches Röhrchen überführt. Die organische Phase wurde wie
oben angegeben mit einem Volumen Wasser extrahiert, das auf 65°C
vorgewärmt worden war. Die resultierende wäßrige Phase wurde
mit der zuerst angefallenen wäßrigen Phase vereinigt und danach
zweimal mit einem Volumen Tris äquilibriertes Phenol : Chloroform : Isoamylalkohol
(50 : 48 : 2) und einmal mit Chloroform : Isoamylalkohol
(2 : 1) extrahiert. Durch Extraktion mit 1-Butanol
wurde die Lösung etwa vierfach konzentriert. Es wurde 1/10 Volumen
3 M NaOAc (pH 4,8 mit HOAc) zugegeben; die Nukleinsäure
wurde mit drei Volumina Ethanol gefällt, mit 70proz. Ethanol
gewaschen, getrocknet und in 0,1 × TE gelöst.
Plasmidisolierung: Das Plasmid wurde nach einer "Minipräparationsmethode"
mit drei Phenolextraktionen (ähnlich 34) isoliert.
Linearisierung und Dephosphorylierung des Plasmids: Es wurden
8,7 pmol (20 µg) DNA mit 40 Einheiten StuI 5 h lang bei 37°C
in RB1 (ergänzt mit 10 mM DTT und 100 mM NaCl) inkubiert. Vollständiger
DNA-Verdau wurde durch AGE (1,5%) verifiziert. Der
Restriktionsansatz wurde auf das doppelte Volumen verdünnt. Dabei
wurden hinzugefügt: ZnCl₂ auf 1 mM und Tris HCl (pH 9,0)
auf 50 mM. Die DNA wurde durch zweifache Inkubation mit je 4
Einheiten Alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm je 10 min bei
37°C und 10 min bei 56°C dephosphoryliert. Der Ansatz wurde
zunächst durch Phenolextraktion und Ethanolfällung und dann
über eine "Quiagen"-Säule (Diagen GmbH, Düsseldorf) nach den
Angaben des Herstellers gereinigt. Die DNA wurde schließlich in
0,1 × TE gelöst.
Herstellung des Nicht-Zielsegments: 8 pmol des Plasids (17,8 µg)
wurden simultan mit 37,5 Einheiten EcoRI und 40 Einheiten
HindIII 5 h lang bei 37°C in RB2 (ergänzt mit 10 mM DTT)
verdaut. Die vollständige DNA-Spaltung wurde wie vorstehend angegeben
verifiziert. Die Mischung wurde mit Phenol extrahiert.
Die wässerige Phase wurde nach Zugabe eines Glycerin/BPB-Gemischs
auf 150 mm² eines horizontalen 0,8proz. niedrigschmelzenden
Agarosegels gegeben. Nach der Elektrophorese wurde das
Nicht-Zielfragment (das große Fragment) isoliert (vgl. vorstehend).
Es wurde schließlich in 280 µl 0,1 × TE aufgenommen. Das
entsprach einer DNA-Konzentration von etwa 70 ng/µl.
Bildung von Ringmolekülen mit Lücke: 1 pmol des linearen dephosphorylierten
Plasmids und 1 pmol des Nicht-Ziel-Segments
wurden auf 175 µl mit Wasser verdünnt. Die Mischung wurde bei
70°C 5 min lang gehalten. Danach wurden 25 µl 1,5 M KCl und
0,1 M Tris · HCl (pH 7,5), vorerwärmt auf 70°C, zugegeben; die
Inkubation wurde bei 70°C weitere 3 min lang fortgesetzt. Danach
ließ man das Röhrchen bei Raumtemperatur mindestens 3 min
lang vor der weiteren Benutzung stehen. Die Bildung der Ringmoleküle
mit Lücke wurde mit 1,5proz. AGE bestätigt.
Phosphorylierung mutagener Primer: 20 pmol des mutagenen
Primers wurden in 15 µl KB, 10 mM DTT und 33 µM ATP mit 1,25
Einheiten T4-Polynucleotidkinase 20 min lang bei 37°C inkubiert.
Nach 10 min bei 70°C wurde die Mischung auf Eis abgeschreckt.
Sie wurde ohne weitere Reinigung zur Mutagenese verwendet.
In-Vitro-Mutagenese: Es wurden 3,0 µl phosphorylierter Primer
mit 4,0 µl des die Ringmoleküle mit Lücke enthaltenden Reaktionsgemisches
gemischt. Nach 5 min bei 65°C und 3 min bei
Raumtemperatur wurden 9,0 µl MB, 2,0 µl Wasser, 1,75 µl T4-DNA-Ligase
(1 Einheit/µl) und 0,25 µl T4-DNA-Polymerase (4,4 Einheiten/µl)
zugegeben; die Mischung wurde 10 min lang bei Raumtemperatur,
110 min lang bei 37°C sowie 10 min lang bei 70°C
inkubiert, und anschließend in Eis abgeschreckt. Danach wurde 1 µl
(1 Einheit) Exonuclease III zugesetzt, 15 min bei 37°C sowie
10 min bei 70°C inkubiert und anschließend wieder in Eis
abgeschreckt.
Linearisierung der unerwünschten Ringmoleküle: Dem In-Vitro-Mutageneseansatz
wurden 2,9 µl Wasser, 2,5 µl 100 mM DTT, 3 µl 1 M
NaCl, 0,6 µl 100 mM MgCl₂ und 1 µl XhoI (10 Einheiten µl) zugesetzt.
Nach 30 min bei 37°C wurden 2 µl 150 mM EDTA hinzugefügt.
Transformation: Es wurden 1 µl des Linearisierungsansatzes verwendet,
um direkt 80 µl kompetente Zellen E. colie DH1 gemäß den
gemachten Angaben zu transformieren (30 und 33). Man plattierte
auf LB-Platten mit Ap (50 µg/ml) und erhielt ca. 50 Kolonien.
Mutantenanalyse: Von einigen Kolonien aus der Transformation
ließ man Übernachtkulturen wachsen; Plasmide wurden in kleinem
Maßstab isoliert und durch Restriktionsverdau oder eine geeignete
Einzelbasensequenzierung auf die Mutation hin analysiert.
Nachstehend wird die Erfindung mit Figuren und Beispielen näher
erläutert.
Fig. 1 Schematische Erläuterung des Mutageneseverfahrens. A,
B, C und D bezeichnen Restriktionsstellen. Bei den ds-Molekülen
bezeichnen die schwarzen Bereiche Zielsegmente und die weißen
Bereiche Nicht-Zielsegmente für die Mutagenese. Die linearen
Produkte, die beim Rehybridisierungsschritt anfallen, sind der
Klarheit halber weggelassen. Die Position der Mutation ist
durch einen Punkt markiert.
Fig. 2 Für Mutagenesen verwendetes Plasmid. Die schwarzen
Segmente bezeichnen das IL2-Gen. Benutzte Restriktionsstellen
sind angegeben.
Ausgegangen wurde von einem eukaryotischen Expressionsvektor
(31), in den das cDNA-Gen von hIL2 eingesetzt worden war. Das
resultierende Plasmid pBEH12IL (Fig. 2) oder Mutanten dieses
Plasmids wurden zur Mutagenese verwendet.
Das Plasmid wurde mit StuI linearisiert und dephosphoryliert.
In einem Parallelansatz wurde das Plasmid mit EcoRI und HindIII
gespalten; das Nicht-Zielfragment (großes Fragment) wurde durch
AGE isoliert. Beide DNA-Moleküle wurden gemischt, denaturiert
und renaturiert. Die Bildung von Ringmolekülen mit Lücke wurde
durch AGE bestätigt.
Mit dem Renaturierungsgemisch wurde die Hybridisierung des mutagenen
Oligonucleotids durchgeführt. Dieses Oligonucleotid
enthielt eine Insertion von 39 Nukleotiden (nt). Die Längen
seiner hybridisierenden Segmente betrugen 18 nt (5′) bzw. 13 nt
(3′). Das Auffüllen der Lücke und die Ligation wurden durch T4-DNA-Polymerase
bzw. T4-DNA-Ligase katalysiert. Im Anschluß an
diese Reaktionen wurde so lange mit Exonuclease III inkubiert,
bis an dem das mutagene Oligonucleotid enthaltende Ringmolekül
der Wildtyp-Strang bis über die im Komplementärstrang mutierte
Stelle hinaus abgebaut worden war. Danach wurde das Reaktionsgemisch
mit XhoI inkubiert, wodurch das Ringmolekül, das nicht
mutiert sein kann, linearisiert wurde, während das komplementäre,
mutierte Ringmolekül zirkulär blieb. Die resultierenden
Reaktionsmischungen wurden zur Transformation des Stammes DH1
herangezogen (30).
Man präparierte die Plasmide einiger der resultierenden Kolonien
und analysierte sie auf die gewünschte Mutation. Dazu
führte man eine Restriktionsanalyse durch, da die Insertion
neue Restriktionsschnittstellen einführte. Insgesamt wurden 77
Klone analysiert, von denen 44 positiv waren, was einer Mutagenesegesamtausbeute
von 57% entsprach.
Abkürzungen
AGE Agarose-Gelelektrophorese
Ap Ampicillin
bp Basenpaare
BPB Bromphenolblau
BSA Rinderserumalbumin
ds doppelsträngig
DTT Dithioerythritol
hIL2 Humaninterleukin-2
nt Nukleotide
ss einzelsträngig
Ap Ampicillin
bp Basenpaare
BPB Bromphenolblau
BSA Rinderserumalbumin
ds doppelsträngig
DTT Dithioerythritol
hIL2 Humaninterleukin-2
nt Nukleotide
ss einzelsträngig
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Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Plasmid-Konstrukts für eine
oligonucleotid-gerichtete Mutagenese, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- (a) das Plasmid an einer vorzugsweise nur einmal vorkommenden Schnittstelle (C) schneidet, die außerhalb des zu mutagenisierenden Bereichs liegt, und die Schnittstelle derart modifiziert, daß sie nicht mehr von einer Ligase geschlossen werden kann,
- (b) aus dem gemäß Stufe (a) einzusetzenden Plasmid den zu mutagenisierenden Bereich herausschneidet, den herausgeschnittenen Bereich entfernt und das geschnittene Restplasmid isoliert,
- (c) das gemäß Stufe (a) geschnittene und modifizierte Plasmid und das gemäß Stufe (b) erhaltene geschnittene Restplasmid mischt, durch De- und Rehybridisierung der DNA-Doppelstränge zwei partiell einzelsträngige komplementäre Ringmoleküle ("gapped circles") bildet, die den Zielbereich der Mutagenese in einzelsträngiger Form enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
nach dem Schneiden der Schnittstelle (C) die Schnittstelle
dadurch modifiziert, daß man die 5′-Phosphatreste abspaltet
oder das 3′-Ende maskiert.
3. Verfahren zur Herstellung eines mutierten Plasmids, dadurch
gekennzeichnet, daß man
- (a) das Plasmid an einer vorzugsweise nur einmal vorkommenden Schnittstelle (C) schneidet, die außerhalb des zu mutagenisierenden Bereichs liegt, und die geschnittene Schnittstelle derart modifiziert, daß sie von einer Ligase nicht mehr ligiert werden kann, indem man beispielsweise die 5′-Phosphatreste abspaltet oder das 3′-Ende maskiert,
- (b) aus dem gemäß Stufe (a) einzusetzenden Plasmid den zu mutagenisierenden Bereich herausschneidet, den herausgeschnittenen Bereich entfernt und das geschnittene Restplasmid isoliert,
- (c) das gemäß Stufe (a) geschnittene und modifizierte Plasmid und das gemäß Stufe (b) erhaltene geschnittene Restplasmid mischt, durch De- und Rehybridisierung der DNA-Doppelstränge zwei partiell einzelsträngige komplementäre Ringmoleküle ("gapped circles") bilden, die den Zielbereich der Mutagenese in einzelsträngiger Form enthalten,
- (d) an den einzelsträngigen Bereich des einen Ringmoleküls ein mutagenes Oligonucleotid bindet,
- (e) das erhaltene Substratgemisch enzymatisch zu vollständig doppelsträngigen zyklischen Plasmiden ergänzt,
- (f) einem partiellen exonucleolytischen Abbau unterwirft und
- (g) mit einem oder mehreren Restriktionsenzymen inkubiert, deren Erkennungssequenzen in dem Ringmolekül, das den mutierten Strang enthält, nur solange vorkamen, solange der mutierte Teil dieses Ringmoleküls nicht in Stufe (f) einzelsträngig gemacht worden war, und dadurch selektiv nur das andere Ringmolekül linearisiert und gegebenenfalls entfernt,
- (h) und das verbliebene Ringmolekül in vivo oder in vitro komplettiert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
- (h) mit der gemäß dem Verfahren nach Anspruch 3, Stufe (g), erhaltenen Reaktionsmischung einen beliebigen Bakterienstamm tranformiert, ein Kulturmedium mit dem Transformationsprodukt inokuliert und
- (i) die transformierten Zellen auf das in gewünschter Weise mutierte Plasmid analysiert.
5. Verfahren zur Herstellung eines mutierten Plasmids, dadurch
gekennzeichnet, daß man von einem gemäß einem der Ansprüche 1
bis 2 erhaltenen Plasmid-Konstrukt ausgeht und die Stufen (d)
bis (h) oder (i) gemäß Anspruch 3 bzw. 4 durchführt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man zwischen den Stufen (g) und (h) nach Inaktivierung oder
Abtrennung des Restriktionsenzyms die Lücke im verbliebenen
Ringmolekül mit Hilfe einer DNA-Polymerase wieder auffüllt.
7. Mutagenese-Kit, enthaltend oder bestehend aus einem Plasmid-Konstrukt,
das nach dem Verfahren gemäß einem der Anspüche 1
bis 2 erhältlich ist.
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