DE4014647C2 - Einrichtung zum Auftragen einer Beschichtung auf eine laufende Warenbahn - Google Patents
Einrichtung zum Auftragen einer Beschichtung auf eine laufende WarenbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung entsprechend dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Einrichtung ist bekannt
aus der DE-OS 34 17 487 A1. Im Falle der dort in Fig. 1 darge
stellten Anordnung sind zwei Preßwalzen, die sich horizontal
einander gegenüberstehen, dazu vorgesehen, in dem zwischen ihnen
gebildeten Preßspalt die auf ihre Mantelfläche aufgetragene Be
schichtungsmasse auf die Warenbahn zu übertragen. Als Auftrags
werk dient hier jeweils eine Vorrichtung, die einen elastischen
Rakelhalter trägt, wobei als Rakelelement eine mit Umfangsrillen
versehene Rollrakel verwendet wird. Es ist mit dieser Einrich
tung möglich, sehr geringe Auftragsmengen mit Auftragsmassen von
sehr geringem Feststoffgehalt aufzutragen. Die Auftragsmengen
können pro Seite der Warenbahn 2 bis 3 g/m2 betragen. In Fig. 3
dieser Schrift ist eine Anordnung mit nur einer Walze beschrie
ben, bei der einerseits ein Auftragswerk der Mantelfläche der
Walze zugeordnet ist und andererseits im Bereich der Mantel
fläche sich ein zweites, mit einer Düsenkammer versehenes Auf
tragswerk zum Auftragen von Beschichtungsmasse direkt auf die
eine Seite der Warenbahn befindet, wobei die andere Seite der
Warenbahn von der Mantelfläche der Walze her beschichtet wird.
Bei der in Fig. 1 dieser Schrift dargestellten Anordnung sind
die Auftragswerke jeweils im oberen, äußeren (d. h. auf der von
der jeweils anderen Seite weggewandten Seite jeder Walze) Qua
dranten vorgesehen und gleich ausgebildet.
Die Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Einrichtung
anzugeben, bei der beide Auftragsmöglichkeiten, also mit Rakel
auftragswerk mit Sumpf einerseits und Auftragswerk mit Düsenkam
mer andererseits, mit wenig Aufwand vorgesehen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Einrichtung der
eingangs angegebenen Art durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Es werden die beiden Walzen,
die nach Bedarf zwischen sich einen Preßspalt bilden können,
übereinander, statt horizontal nebeneinander angeordnet. Man ge
winnt dadurch Raum, um die nötigen drei Auftragswerke im Bereich
der beiden Walzen so montieren zu können, daß zu jedem Auftrags
werk eine Zutrittsmöglichkeit für den Bediener ohne weiteres in
der üblichen Arbeitshaltung möglich ist.
Durch eine bestimmte Bahnführung ist außerdem erreichbar, daß
höchstens ein nur kleiner Umschlingungswinkel der Walzen erfor
derlich wird. Ein großer Umschlingungswinkel könnte dann von
großem Nachteil sein, wenn saugfähiges Papier verwendet wird.
Bei den kleinen, vorgesehenen Auftragsmengen (Trockensubstanz)
besteht bei großen Umschlingungswinkeln die Gefahr, daß die Bahn
in zu trockenem Zustand von einer der Walzen abläuft. Dazu ist
weiter ein schwenkbares Traggestell für eine oberhalb der oberen
Walze angeordnete Umlenkrolle vorgesehen. Weitere Umlenkrollen
führen die Bahn in den Keller unterhalb der Bedienerebene der
unteren Walze für den Fall, daß die Bahn den Preßspalt zwischen
den beiden Walzen nicht durchlaufen muß. Dieser Fall gilt für
die Beschichtungsvariante, wenn das Düsenauftragswerk der un
teren Walze zum Einsatz kommt. In diesem Fall werden Streichmas
sen aufgetragen - im allgemeinen mit einem Strichgewicht von
mehr als 7 g/m2. Man hat dadurch auch die Möglichkeit, oberhalb
der Anordnung zum Beschichten eine zusätzliche Trockeneinrich
tung, z. B. einen Infrarot-Trockner, für die mit der Streichmasse
beschichtete Seite der Warenbahn vorzusehen.
Ausgestaltungen der Erfindung sind den
Ansprüchen 2 und 3 zu entnehmen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert, wobei die Einrich
tung im Querschnitt prinzipmäßig dargestellt ist.
Es ist eine untere Gegenwalze 1 für die strichpunktiert darge
stellte Warenbahn vorgesehen, der zwei Auftragswerke 5 und 6
zugeordnet sind. Davon weist das linke Auftragswerk eine soge
nannte Düsenkammer 10, die im allgemeinen mit dem Rakelelement 8
vereinigt ausgebildet ist, und die die Auftragsmasse vorzugs
weise unter überatmosphärischem Druck der Warenbahn direkt zu
führt. Als Rakelelement dient im allgemeinen eine Strichklinge,
und überschüssige Streichmasse fließt im allgemeinen entgegen
der Laufrichtung der Warenbahn in eine Auffangwanne über einen
an der Gegenwalze 1 gebildeten Überlaufspalt ab. Damit können
beliebige Auftragsmengen oberhalb 4 bis 5 g/m2 bis etwa 15 g/m2
je Seite der vorzugsweise aus Papier oder Karton gebildeten
Warenbahn aufgetragen werden. Dieses Auftragswerk befindet sich
also auf der Seite der Gegenwalze 1, auf der die Warenbahn der
Streichstation vorzugsweise von der Papiermaschine her zugeführt
wird. In diesem Fall, wenn dieses Auftragswerk benutzt wird,
wird die Warenbahn über Umlenkrollen 25 bis 28 teilweise unter
halb des die Bedienerebene A bildenden Fundaments 54 - also im
Keller - geführt, so daß sie also dem Düsenauftragswerk von der
anderen Seite her zuläuft. Auf dieser (anderen) Seite befindet
sich nun ein Auftragswerk 6 mit einem von einem elastischen Hal
ter getragenen, mit Umfangsrillen versehenen Rollrakelstab 15.
Der elastische Halter samt Rollrakelstab 15 sowie der Tragbalken
für diese beiden Elemente bilden an der Mantelfläche der Gegen
walze 1 einen Sumpf aus fließfähiger Auftragsmasse, von einer
Konsistenz von höchstens 8%, wie z. B. Leim. Damit wird die
Rückseite der Bahn beschichtet - d. h. mehr oder weniger impräg
niert, z. B. für die sogenannte Flachlagekorrektur - wenn auf der
anderen Seite (Vorderseite) der Warenbahn die Streichmasse von
der Düsenauftragseinrichtung 5 aufgetragen wird.
Oberhalb der Gegenwalze 1 befindet sich eine Preßwalze 2, der
ein ähnliches Auftragswerk 7 wie das zweite Auftragswerk 6 der
(unteren) Gegenwalze 1 zugeordnet ist. Auch hier ist eine Roll
rakel 18 mit elastischem Halter vorgesehen, die von einem Rakel
balken 17 getragen werden und einen Sumpf 19 aus Auftragsmasse
an der Mantelfläche der Preßwalze 2 bilden. Dabei ist eine Wal
zenstuhllagerung 43 vorgesehen, die eine Verstellung entweder
des Lagers 44 der Preßwalze 2 oder eine Verstellung der Gegen
walze 1 in vertikaler Richtung um etwa 1 bis 2 cm ermöglicht.
Es ist also möglich, bei Außerbetriebnahme des Düsenauftrags
werkes 5 die beiden Walzen 1 und 2 sich zu nähern, so daß sie
zwischen sich einen Preßspalt bilden. Es wird dann die aus dem
Sumpf 16 bzw. 19 der beiden an den Mantelflächen der beiden Wal
zen vorgesehenen Auftragswerke 6 bzw. 7 auf die Warenbahn über
tragen. In diesem Fall verläuft die Warenbahn entsprechend der
doppelpunktstrichlierten Linie, durchläuft also nicht den Kel
ler, sondern wird von weiteren Umlenkrollen 59 und 60 so ge
führt, daß sie direkt in den von den beiden Walzen gebildeten
Preßspalt einlaufen kann. Die Rollrakeln 15 und 18 weisen zu dem
Zweck der genauen und gleichmäßigen Dosierung feine Umfangsril
len auf.
Die Auftragsfeststoffgehalte betragen bei Leimung bis etwa 16%
und bei Pigmentierung bis 35% evtl. 50%. Die entsprechenden
flächenbezogenen Auftragsgewichte betragen dann 2 bis 4 gr/m2
bzw. 4 bis 7 gr/m2.
Da in diesem Fall auch das obere, d. h. das der Preßwalze 2 zuge
ordnete Auftragswerk 7 in Betrieb ist, ist auch eine Bediener
bühne vorhanden, d. h. es ist zumindest ein Bedienerboden 36 in
der ausgezogen dargestellten Lage eingeschwenkt, so daß der Be
dienungsmann dort seine Arbeit verrichten kann. Bei diesem Be
triebsfall ist weiterhin eine für den anderen Betriebsfall vor
gesehene Umlenkrolle 32 aus dem Bereich der Bedienerbühne her
ausgeschwenkt, wozu sie an einer Schwenkvorrichtung 33 gelagert
ist, die an einem Arm 34 die Umlenkrolle 32 trägt.
Durch die dann vorhandene, andere Bahnführung entsprechend der
strichpunktierten Linie kann oberhalb der Streichstation eine
zusätzliche Trockeneinrichtung 45 für die Seite der Warenbahn
vorgesehen werden, die den erheblich dickeren Strichauftrag der
Streichmasse des Düsenauftragswerks 5 aufweist. Diese Trocken
einrichtung kann z. B. Infrarot-Trockenelemente 48 aufweisen.
Eine weitere Umlenkrolle 46 leitet die Bahn dann an der zusätz
lichen Trockeneinrichtung vorbei.
Wie man aus der Figur erkennt, ist der Angriffspunkt der Roll
rakel 15 des Auftragswerks 6 der Gegenwalze 1 etwa - in Horizon
talrichtung betrachtet - in der Mitte dieser Walze. Dadurch än
dert sich bei Verschiebung der Walze in vertikaler Richtung um 1
oder 2 cm die Lage des elastischen Halters der Rollrakel 15 in
dem Zustand, wenn sie an den Mantel der Walze angepreßt ist, nur
wenig. Man kann durch ein leichtes Verschwenken der Halteein
richtung des elastischen Halters die dann auftretende Abstands
änderung der Rollrakel zur Mantelfläche der Gegenwalze 1 ohne
weiteres ausgleichen. Dieses Auftragswerk braucht also dann
nicht in vertikaler Richtung verstellbar ausgebildet zu sein.
Dies vereinfacht die gesamte Anordnung natürlich noch weiter.
Für die Streicheinrichtung muß ein auf dem Fundament 54 aufge
setztes Gestell 50 zur Halterung des Düsenkammer-Auftragswerks 5
vorgesehen sein, um die Verstellung dessen Winkellage in bezug
auf die Gegenwalze 1 und ein Abschwenken desselben von dieser zu
ermöglichen. Dazu sind Verstelleinrichtungen 51 und 52 vorge
sehen.
Claims (3)
1. Einrichtung zum Auftragen mindestens einer Beschichtung auf
eine laufende Warenbahn, insbesondere aus Papier oder Kar
ton, mit zwei Walzen, die zwischen sich einen Preßspalt
bilden, und denen jeweils an ihrer Umfangsfläche ein Auftragswerk
für Auftragsmasse zugeordnet ist zwecks Übertragung
der Auftragsmasse im Preßspalt auf die Warenbahn, gekennzeichnet
durch die folgenden Merkmale:
- a) von zwei zur gleichzeitigen Beschichtung der Warenbahn vorgesehenen Auftragswerken (5, 6) einer Gegenwalze (erste Preßwalze 1) ist auf der ersten Seite derselben, ein Düsenauftragswerk (5) zum Auftragen einer Beschichtungsmasse von mehr als 5 g/m2 direkt auf die Warenbahn vorgesehen,
- b) auf der anderen Seite der Gegenwalze (1) befindet sich ein Rakelelement (15) mit einem elastischen Rakelhalter, an denen im Fall zweiseitiger Beschichttung ein Sumpf (16) aus einer zweiten Auftragsmasse gebildet ist,
- c) oberhalb der Gegenwalze (1) befindet sich die andere Preßwalze (2) mit geringem Abstand zur Gegenwalze (1), um einen Preßspalt mit dieser zu bilden und an der gleichen Seite der Preßwalze (2), wie die der ersten Seite der Gegenwalze (1) mit dem Düsenauftragswerk (5) befindet sich ein weiteres Rakelelement (18) mit einem elastischen Rakelhalter, an denen ein zweiter Sumpf (19) aus einer fließfähigen Auftragsmasse (Suspension) gebildet ist,
- d) es ist eine absenkbar ausgeführte Lagerung für eine der beiden Walzen zum Einstellen des Spaltes zwischen den beiden Walzen (1, 2) vorgesehen,
- e) in Horizontalrichtung gesehen sind vor dem Auftragswerk (7) der Preßwalze (2), also auch auf der ersten Seite der beiden Walzen (1, 2) eine erste Umlenkrolle (32) oberhalb der Preßwalze (2), sowie eine Schwenkvorrichtung (33, 34) zum Hochschwenken der Umlenkrolle (32) von einer der Preßwalze (2) nahen, im Bereich einer Bedienerbühne für deren Auftragswerk (7) liegenden Position zu einer dieser entfernten Position sowie zumindest ein wegschwenkbarer oder wegfahrbarer Bedienerboden einer Bedienerbühne (36) am Auftragswerk (7) der Preßwalze (2) vorgesehen und
- f) sind unterhalb der Bedienerebene (A) der Auftragswerke (5, 6) der Gegenwalze (1) angeordnet zur Führung der Bahn zur Gegenwalze (1) und zum Düsenauftragswerk (5) derselben von unten und der Seite der Gegenwalze (1) her, die das Auftragswerk (6) mit dem Sumpf (16) aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rakelelement der Auftragswerke (5, 6, 7) eine Rollrakel mit
Umfangsrillen für geringes flächenbezogenes Auftragsgewicht
bei Konsistenzen der Auftragsmasse von höchstens 50% ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Seite der Gegenwalze (1) die ist, auf der die
Warenbahn aus der Papiermaschine herausgeführt wird.
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