DE4004703C2 - Schichtwerkstoff für Gleitlagerelemente mit Antifriktionsschicht aus einem Lagerwerkstoff auf Aluminium-Basis - Google Patents
Schichtwerkstoff für Gleitlagerelemente mit Antifriktionsschicht aus einem Lagerwerkstoff auf Aluminium-BasisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schichtwerkstoff für
Gleitlagerelemente, z. B. Radial- bzw.
Axial-Gleitlager, bestehend aus einer metallischen
Stützschicht und einer auf der Stützschicht
angebrachten Antifriktionsschicht aus Lagerwerkstoff
auf Aluminiumbasis, wobei der Lagerwerkstoff eine
Aluminiumlegierung mit 1 bis 3 Gew.-%
Nickel, 0,5 bis 2,5 Gew.-%
Mangan und 0,02 bis 1,5
Gew.-%
Kupfer und Aluminium mit den üblichen zulässigen
Verunreinigungen ist und in dem Lagerwerkstoff
vorhandene Hartteilchen aus Nickel und Mangan bzw.
nickelhaltige und/oder manganhaltige Hartteilchen im
wesentlichen in Teilchengröße ≦5 µm vorliegen, wobei
weniger als 5
Hartteilchen mit Teilchengröße ≧5 µm in einem
Volumenelement eines Würfels von 0,1 mm Kantenlänge
vorhanden sind.
Ein aus DE-PS 36 40 328 bekannter Schichtwerkstoff
dieser Art weist zwar hervorragende
Lagerwerkstoffeigenschaften auf verbunden mit erhöhter
dynamischer Belastbarkeit der aus solchem
Lagerwerkstoff hergestellten Antifriktionsschicht.
Jedoch ergeben sich in der Praxis zunehmend erschwerte
Betriebsbedingungen durch weitere Leistungssteigerung
der die Gleitlagerelemente enthaltenden Maschinen,
insbesondere Verbrennungskraftmaschinen, sowie erhöhte
Drehzahlen der gelagerten Wellen, Verringerung der
Masse der bewegten Teile, Verringerung der Toleranzen
zwischen den gleitenden Teilen und dadurch bedingten
geringeren Öldurchsatz und Verringerung der
Schmierfilmdicken, so daß die hoch belasteten
Gleitlager länger im Mischreibungsgebiet laufen.
Aus der bekanntgemachten deutschen Patentanmeldung
W 1271 (bekanntgemacht am 27. 09. 1951) sind
Aluminiumlegierungen mit Gehalten zwischen 0,6 und
10% Kupfer und 0,5 und 8% Blei bekannt, bei welchen
das Blei ganz oder teilweise durch Wismut oder Zinn bis max. 8%
ersetzt sein kann. Bei diesen bekannten Legierungen
fehlt die Bildung von Hartstoffteilchen auf der Basis
von Nickel und Mangan in der Aluminiumbasis und damit
das vorteilhafte Zusammenwirken solcher
Hartstoffteilchen mit in der Matrix dispergiertem Zinn
oder Blei.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, den eingangs
genannten Schichtwerkstoff für Gleitlagerelemente über
die schon bestehende Güte der Notlauf- und
Antifestfressungs-Eigenschaften hinaus zu verbessern,
daß neben der hohen dynamischen Belastbarkeit auch die
hohen Anforderungen bezüglich verbesserter
Reibungseigenschaften erfüllt werden. Insbesondere
sollen diese verbesserten Eigenschaften auch bei
erhöhten Drehzahlen der gelagerten Welle erreicht
werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die den Lagerwerkstoff bildende Aluminiumlegierung
eine Dispersionslegierung mit einem Zinnzusatz <8 Gew.-%
bis 20 Gew.-%
mit einer Matrix aus Aluminium-Nickel-Mangan-Kupfer-
Legierung und mit dem Zinn als in dieser Matrix
dispergierter Ausscheidung ist, wobei die Hartteilchen
in einer Menge von etwa 20 bis 30% - bezogen auf das
Gewicht der Matrix-Legierung - und lokalisiert
vorwiegend an den Korngrenzen der Aluminium-Nickel-
Mangan-Kupfer-Mischkristalle in der Matrix und
teilweise auch im Bindungsbereich zwischen der Matrix
und den Zinn-Ausscheidungen vorliegen. Bevorzugt liegt der
Zinnzusatz bei 10 bis 15 Gew.-%.
Durch das Zusammenwirken von:
- - in der Matrix dispergierten Weichmetallphasen, (Zinn oder Blei)
- - in die Matrix eingelagerten Hartteilchen und
- - Kupferzusatz in der AlNiMn-Matrix wird besonders wirksam ermüdungsfreier Lauf von aus erfindungsgemäßem Schichtwerkstoff hergestellten Gleitlagerelementen bis zu Drehzahlen zwischen 6500 und 7000 Umdrehungen pro Minute erreicht. Es kann angenommen werden, daß für dieses Zusammenwirken einerseits die durch die Hartteilchen und den Kupferzusatz erheblich erhöhte Festigkeit und Abriebfestigkeit der Matrix auf Aluminiumbasis und andererseits der in der Matrix dispergierte Anteil an Zinn oder Blei maßgeblich sind. Der Zusatz von Zinn oder Blei hat außerdem eine wesentliche Verbesserung der Gleiteigenschaften der Antifriktionsschicht zur Folge. Dies gilt insbesondere für den bevorzugten Zinnzusatz in der Größe zwischen 10 und 15 Gew.-%, bei der die Aluminiumlegierung den Charakter einer Aluminium/Zinn-Dispersionslegierung hat. Zudem wird durch die Zusätze an Kupfer, Nickel und Mangan eine verbesserte Mischkristallverfestigung hervorgerufen, einerseits durch das Auftreten von ternären und quaternären Phasen bzw. Mischkristallarten, sowie durch verbesserte Bindung des Zinnzusatzes bzw. Bleizusatzes zum Aluminium bzw. der Zinnphase bzw. der Bleiphase zur Aluminiummatrix, da insbesondere Kupfer sowohl in Aluminium als auch in Zinn lösbar ist. Dabei ist es insbesondere bei der bevorzugten Menge des Zinnzusatzes zwischen 10 und 15 Gew.-%, d. h. der Bildung von Aluminium/Zinn-Dispersionslegierung von Bedeutung, daß Nickel und Mangan auch mit Zinn Mischkristalle und intermetallische Verbindungen zu bilden vermögen. Es wird dadurch eine Aluminium/Zinn-Dispersionslegierung geschaffen, die in der Aluminiummatrix sehr fein verteilte Hartteilchen enthält und durch die Affinität von Nickel zu Zinn und von Mangan zu Zinn, bezüglich der Bindung zwischen der Aluminiummatrix und der Zinnphase wesentlich verbessert ist.
Als weiteren Vorteil bietet die erfindungsgemäß mit
Zinnzusatz versehene AlNiMnCu-Legierung die
Möglichkeit, durch die Wahl entsprechender
Wärmebehandlungstemperaturen bzw.
Wärmebehandlungszyklen im Lauf ihrer Verarbeitung die
Höhe der Festigkeitswerte nach Wahl und Erfordernis
jedes Einzelfalles gezielt zu steuern. Diese
Steuerungsmöglichkeit beruht - soweit erkennbar -
wahrscheinlich auf der Steuerung der
Mischkristallübersättigung sowie der Größe und Menge
der Ausscheidungen.
Der Zinnzusatz ergibt zusätzlich zur verbesserten
Gleitfähigkeit eine verbesserte Notlaufeigenschaft
des Lagerwerkstoffs, wobei der Kupferzusatz in diesem
funktionellen Zusammenwirken der Legierungszusätze auch
noch als Stabilisator für die erzielten Eigenschaften
wirkt.
In Abwandlung der Erfindung kann die den
Lagerwerkstoff bildende Aluminiumlegierung anstelle
des Zinnzusatzes einen Bleizusatz von <8 Gew.-% bis
10 Gew.-%,
aufweisen. Durch den Bleizusatz werden vergleichbare
Vorteile erreicht, wie sie oben in Verbindung mit dem
Zinnzusatz erläutert sind. Es läßt sich daher der
erfindungsgemäße Schichtwerkstoff auch durch die Wahl
eines Bleizusatzes anstelle des Zinnzusatzes abwandeln,
wenn dies im Einzelfall als notwendig oder zweckmäßig
erscheint.
In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung
ist zwischen der aus der
Aluminium/Weichmetall-Dispersionslegierung
gebildeten Antifriktionsschicht und der Stützschicht,
insbesondere einer Stützschicht aus Stahl, eine
Bindungsschicht aus Reinaluminium oder aus einer von
Weichmetall-Phase freien Aluminiumlegierung vorgesehen.
Hierdurch wird die Bindung zwischen der
Antifriktionsschicht und der Stützschicht, insbesondere
einem Stahlrücken, wesentlich verbessert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im
folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Balkendiagramm für die dynamische
Belastbarkeit;
Fig. 2 ein Balkendiagramm für die erreichbaren
Drehzahlen einer Welle in störungsfreiem
Lauf;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des
erfindungsgemäßen Schichtwerkstoffes in Form
einer Gleitlagerhälfte;
Fig. 4 einen Teilausschnitt entsprechend IV-IV der
Fig. 3;
Fig. 5 einen vergrößerten Teilausschnitt V-V der Fig. 4
und
Fig. 6 eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme
des Ausschnittes VI-VI der Fig. 5.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Balkendiagramm handelt
es sich um die Darstellung der dynamischen
Belastbarkeit von Schichtwerkstoff mit
Antifriktionsschicht aus Lagerwerkstoff auf
Aluminium-Basis, bezogen auf 200 Stunden. Die
dynamische Belastbarkeit ist dabei zu ermitteln aus
Restlastkurven von Underwood-Versuchen bei 150°C. Die
in Vergleich gesetzten Schichtwerkstoffe hatten einen
Stützwerkstoff aus Stahl und eine Antifriktionsschicht,
die durch Aufplattieren eines gewalzten Blechs aus
gegossener Aluminiumlegierung unter Zwischenlage einer
Folie aus Reinaluminium auf die Stützschicht
aufgebracht war.
Die im Balkendiagramm der Fig. 1 in Vergleich
gesetzten Schichtwerkstoffe sind wie folgt:
A: Stahl/AlNi₂Mn₁
Al: Stahl/AlNi₂Mn₁ mit Cu-Zusatz (0,5 Gew.-%)
B: Stahl/Al/AlNi₂Mn₁Cu 0,5 mit Sn-Zusatz (10 Gew.-%).
Wie das Balkendiagramm der Fig. 1 (Teil A) zeigt, läßt sich mit einem Schichtwerkstoff mit Stützschicht aus Stahl und Antifriktionsschicht aus AlNi₂Mn₁ eine dynamische Belastbarkeit von etwa 60 N/mm2 erreichen. Erhält die Aluminiumlegierung noch einen Kupferzusatz von beispielsweise 0,5 Gew.-%, so läßt sich die dynamische Belastbarkeit auf Werte zwischen 60 und 70 N/mm2 beispielsweise etwa 65 N/mm2, erhöhen (Teil A1). Wie der Teil B des Balkendiagramms zeigt, wird mit einer Aluminiumlegierung AlNi₂Mn₁ mit Kupferzusatz von 0,5 Gew.-% und Zinnzusatz von 10 Gew.-% etwa gleiche dynamische Belastbarkeit erreicht, wie mit einer Aluminiumlegierung AlNi₂Mn₁ mit Cu-Zusatz von 0,5 Gew.-%, obwohl nunmehr eine Aluminium/Zinn- Dispersionslegierung mit AlNi₂Mn₁Cu0,5-Matrix und dispergierten Zinnteilchen vorliegt.
A: Stahl/AlNi₂Mn₁
Al: Stahl/AlNi₂Mn₁ mit Cu-Zusatz (0,5 Gew.-%)
B: Stahl/Al/AlNi₂Mn₁Cu 0,5 mit Sn-Zusatz (10 Gew.-%).
Wie das Balkendiagramm der Fig. 1 (Teil A) zeigt, läßt sich mit einem Schichtwerkstoff mit Stützschicht aus Stahl und Antifriktionsschicht aus AlNi₂Mn₁ eine dynamische Belastbarkeit von etwa 60 N/mm2 erreichen. Erhält die Aluminiumlegierung noch einen Kupferzusatz von beispielsweise 0,5 Gew.-%, so läßt sich die dynamische Belastbarkeit auf Werte zwischen 60 und 70 N/mm2 beispielsweise etwa 65 N/mm2, erhöhen (Teil A1). Wie der Teil B des Balkendiagramms zeigt, wird mit einer Aluminiumlegierung AlNi₂Mn₁ mit Kupferzusatz von 0,5 Gew.-% und Zinnzusatz von 10 Gew.-% etwa gleiche dynamische Belastbarkeit erreicht, wie mit einer Aluminiumlegierung AlNi₂Mn₁ mit Cu-Zusatz von 0,5 Gew.-%, obwohl nunmehr eine Aluminium/Zinn- Dispersionslegierung mit AlNi₂Mn₁Cu0,5-Matrix und dispergierten Zinnteilchen vorliegt.
Jedoch ist die Aussagefähigkeit des Balkendiagramms
gemäß Fig. 1 nur unvollständig, da die dynamische
Belastbarkeit aus Underwood-Versuchen ermittelt ist,
die Betriebsbedingungen an der Lagerung einer Welle
mit etwa 4000 Umdrehungen pro Minute entsprechen. Wie
das Balkendiagramm der Fig. 2 zeigt, sind jedoch die
bei gleichbleibender dynamischer Belastbarkeit in
störungsfreiem Lauf erreichbaren Drehzahlen eines
Lagerzapfens bzw. einer gelagerten Welle von der
Zusammensetzung der als Lagerwerkstoff der
Antifriktionsschicht benutzten Aluminiumlegierung in
erheblichem Maße abhängig. Aus Fig. 2 ist die
Überlegenheit der untersuchten Legierung B gegenüber
den Legierungen A und A1 klar erkennbar. Es lassen sich
mit einer Antifriktionsschicht aus der Legierung B
Drehzahlen oberhalb 6500 in störungsfreiem Lauf
erreichen. Darüber hinaus weist die Legierung B auch
noch weitere verbesserte Lagerwerkstoff-Eigenschaften
auf, die aus den Balkendiagrammen der Fig. 1 und 2
nicht ohne weiteres erkennbar sind. Es handelt sich
hierbei insbesondere um verbesserte Beständigkeit gegen
Festfressen, verbesserte Verschleißfestigkeit,
verbesserte Gleiteigenschaften (verminderte Reibung)
und verbesserte Notlaufeigenschaften. Dabei ist eine
Anpassungsschicht oder Einlaufschicht nicht mehr
erforderlich.
Die Fig. 3 bis 6 zeigen die Anwendung des
Schichtwerkstoffs für Lagerschalen, d.h. aus zwei
Gleitlagerhälften zusammengesetzte Gleitlager.
Bei dem in Fig. 4 wiedergegebenen Teilschnitt einer
in Fig. 3 perspektivisch dargestellten
Gleitlagerschale 10 ist ein metallischer Stützkörper
11 aus Stahl vorgesehen. Auf diesem Stützkörper 11
ist unter Zwischenlage einer Bindungsschicht 13 eine
Antifriktionsschicht 12 in der Dicke von 0,2 mm bis 0,5
mm aufgebracht. Die Bindungsschicht 13 besteht im
dargestellten Beispiel aus einer Reinaluminium-Folie.
Es kommen jedoch auch Bindungsschichten aus
Aluminiumlegierungen in Betracht, die jedoch frei sein
sollen von ausgeschiedener Weichmetall-Phase. Die
Antifriktionsschicht 12 ist im dargestellten Beispiel
aus der obengenannten Legierung B, nämlich
AlNi₂Mn₁Cu0,5 mit einem Zinnzusatz von 10 Gew.-%
gebildet. Die Gesamtheit des Schichtwerkstoffs bzw. der
Gleitlagerschale 10 ist von einer vorzugsweise
galvanisch aufgebrachten Korrosionsschicht aus Zinn
oder Zinn/Blei-Legierung umgeben. Es handelt sich
hierbei um einen dünnen Flash 14, der auf der
Oberfläche der Antifriktionsschicht 12 kaum in
Erscheinung tritt, aber insbesondere im Bereich der
Stützschicht 1 einen wirksamen Korrosionsschutz
bietet.
Wie Fig. 5 zeigt, bildet AlNi₂Mn₁Cu0,5 mit Sn-Zusatz
von 10 Gew.-% eine Dispersionslegierung, bei der die
ausgeschiedenen Zinnteilchen 23 dunkel in der
kristallisierten Matrix 20 aus AlNi₂Mn₁Cu0,5
erscheinen. Die Einbindung dieser ausgeschiedenen
Zinnteilchen 23 in die AlNi₂Mn₁Cu0,5-Matrix 20 läßt
sich in der rasterelektronenmikroskopischen Aufnahme
der Fig. 6 deutlicher erkennen. Dabei sind in dieser
Aufnahme auch Hartteilchen 22 an den
AlNi₂Mn₁Cu0,5-Kristalle 21 der Matrix 29, insbesondere
an den Korngrenzen, erkennbar, wobei an den in Fig. 6
hell erscheinenden Bindungsbereichen 24 der
Matrix-Kristalle 21 zu den ausgeschiedenen Zinnteilchen
23 bevorzugt Mischkristallbereiche mit erhöhtem Gehalt
an Kupfer, Nickel und Mangan anzunehmen sind, wobei
auch die ausgeschiedenen Zinnteilchen an ihren diesen
Bindungsbereichen 24 benachbarten Bereichen Gehalte an
Nickel, Zinn und Kupfer aufweisen können, die in Art
von Mischkristallen oder intermetallischen Verbindungen
vorliegen können. Durch die Affinitäten des Zinns zu
Nickel und zu Mangan ergibt sich verbesserte Bindung
der Zinnphase zu den Bindungsbereichen 24 der
Matrixkristalle 21. Es ist daher eine verbesserte
Bindung zwischen den Matrixkristallen 21 und den
Zinnteilchen 23 an diesen Bereichen 24 anzunehmen.
Der in Fig. 4 ersichtliche, insbesondere an der
Stützschicht 11 als Korrosionsschutz wirkende Flash 14
aus Zinn oder Zinnbleilegierung kann an der als
Gleitfläche dienenden freien Oberfläche der
Antifriktionsschicht 12 in Art eines ersten
Festschmiermittels beim Einlaufen wirken und dabei
eventuelle Unebenheiten in der Oberfläche der
Antifriktionsschicht 12 aus Aluminiumlegierung bzw.
Aluminium-Dispersionslegierung ausgleichen, soweit
nicht das Zinn überhaupt in die Antifriktionsschicht
12 eindiffundiert.
Claims (4)
1. Schichtwerkstoff für Gleitlagerelemente, z. B.
Radial- bzw. Axial-Gleitlager, bestehend aus
einer metallischen Stützschicht und einer auf
der Stützschicht angebrachten
Antifriktionsschicht aus Lagerwerkstoff auf
Aluminium-Basis, wobei der Lagerwerkstoff eine
Aluminiumlegierung mit 1 bis 3 Gew.-% Nickel,
0,5 bis 2,5 Gew.-% Mangan und 0,02 bis
1,5 Gew.-% Kupfer und Aluminium mit den üblichen
zulässigen Verunreinigungen ist und in dem
Lagerwerkstoff vorhandene Hartteilchen aus
Nickel und Mangan bzw. nickelhaltige und/oder
manganhaltige Hartteilchen im wesentlichen in
Teilchengröße 5 µm vorliegen, wobei weniger
als 5 Hartteilchen mit Teilchengröße 5 µm in
einem Volumenelement eines Würfels von 0,1 mm
Kantenlänge vorhanden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die den Lagerwerkstoff bildende
Aluminiumlegierung eine Dispersionslegierung mit
einem Zinnzusatz <8 Gew.-% bis 20 Gew.-% mit
einer Matrix (20) aus
Aluminium-Nickel-Mangan-Kupfer-Legierung und mit
dem Zinn als in dieser Matrix (20) dispergierter
Ausscheidung (23) ist, wobei die Hartteilchen in
einer Menge von etwa 20 bis 30% - bezogen auf
das Gewicht der Matrix-Legierung - und
lokalisiert vorwiegend an den Korngrenzen der
Aluminium-Nickel-Mangan-Kupfer-Mischkristalle
(21) in der Matrix (20) und teilweise auch im
Bindungsbereich (24) zwischen der Matrix (20)
und den Zinn-Ausscheidungen (23) vorliegen.
2. Schichtwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zinnzusatz bei 10 bis
15 Gew.-% liegt.
3. Schichtwerkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Lagerwerkstoff
bildende Aluminiumlegierung anstelle des
Zinnzusatzes einen Bleizusatz von <8 Gew.-% bis
10 Gew.-% aufweist, der als Ausscheidung in der
Matrix (20) dispergiert ist.
4. Schichtwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der aus
der Aluminiumlegierung gebildeten
Antifriktionsschicht (12) und der Stützschicht
(11), insbesondere einer Stützschicht aus Stahl,
eine Bindungsschicht (13) aus Reinaluminium
oder aus einer von ausgeschiedenen Zinnteilchen
und ausgeschiedenen Bleiteilchen freien
Aluminiumlegierung vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4004703A DE4004703C2 (de) | 1989-03-01 | 1990-02-15 | Schichtwerkstoff für Gleitlagerelemente mit Antifriktionsschicht aus einem Lagerwerkstoff auf Aluminium-Basis |
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
DE3906401 | 1989-03-01 | ||
DE4004703A DE4004703C2 (de) | 1989-03-01 | 1990-02-15 | Schichtwerkstoff für Gleitlagerelemente mit Antifriktionsschicht aus einem Lagerwerkstoff auf Aluminium-Basis |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4004703A1 DE4004703A1 (de) | 1990-09-13 |
DE4004703C2 true DE4004703C2 (de) | 1994-01-27 |
Family
ID=25878304
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4004703A Revoked DE4004703C2 (de) | 1989-03-01 | 1990-02-15 | Schichtwerkstoff für Gleitlagerelemente mit Antifriktionsschicht aus einem Lagerwerkstoff auf Aluminium-Basis |
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DE (1) | DE4004703C2 (de) |
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- 1990-02-15 DE DE4004703A patent/DE4004703C2/de not_active Revoked
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|
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |