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DE399900C - Verfahren beim Abtreiben von Ammoniak - Google Patents

Verfahren beim Abtreiben von Ammoniak

Info

Publication number
DE399900C
DE399900C DEM80586D DEM0080586D DE399900C DE 399900 C DE399900 C DE 399900C DE M80586 D DEM80586 D DE M80586D DE M0080586 D DEM0080586 D DE M0080586D DE 399900 C DE399900 C DE 399900C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ammonia
column
condensates
water
liquid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM80586D
Other languages
English (en)
Inventor
L Henrici
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Michael & Co J
Original Assignee
Michael & Co J
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Michael & Co J filed Critical Michael & Co J
Priority to DEM80586D priority Critical patent/DE399900C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE399900C publication Critical patent/DE399900C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/10Separation of ammonia from ammonia liquors, e.g. gas liquors

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

  • Verfahren beim Abtreiben von Ammoniak. Die Herstellung von konzentriertem oder wasserfreiem Ammoniak geschah bisher unter Benutzung der üblichen Abtreibekolonnen in der Weise, daß die ammoniakhaltigen Wasserdampfkondensate aus einem Rückflußkühler oder mehreren Kühlern ganz oder teilweise in die Destillationskolonne zurückgeführt und dort gemeinsam mit dem Rohwasser wieder abgetrieben wurden. Durch diese Zurückführung fand in der Kolonne eine Mischung der hochprozentigen Kondensate mit dem abzutreibenden Rohwasser statt. Die Abtreibung des Ammoniaks aus diesem Gemisch bedingt die Einhaltung so hoher Temperaturen in der Kolonne, daß das entweichende Dampfgasgemisch finit etwa zoo° C die Kolonne verläßt. Mit dieser Temperatur gelangen die Gase in die Rückflußkühlung oder einen anderen Wärmeaustauschapparat und geben hier die abzuführenden entweder an das vorzuwärmende Rohwasser oder an besonders zugeführtes Kühlwasser ab.
  • Je höher nun die Temperatur der Gase vor dem Rückflußkühler ist, desto größer ist die mitgeführte ).Vasserdampfmenge, um so mehr Ammoniak wird also von den Kondensaten absorbiert und der Kolonne ständig wieder zugeführt, und muß von neuem ver--ast werden, um dann im Kühler gemeinsam mit den Wasserdampfmengen wieder die Verdampfungswärme abzugeben.
  • Ein großer Teil des Ammoniaks unterliegt daher einem beständigen Kreislauf zwischen Kolonne und Rückflu'ßkühlung. Erfahrungsgemäß stellt diese umlaufende Menge ein Mehrfaches des der Kolonne im Rohwasser zugeführten Ammoniaks dar.
  • Die bei dieser Arbeitsweise zurückgeführten Ammoniakmengen bedeuten aber nicht nur eine Herabsetzung der effektiven Kolonnenleistung, sondern sind auch infolge des hohen Ammoniakgehalts die Ursache der bekannten Pulsationserscheinungen, die beim Betriebe der Kolonnen häufig zu Ammoniakverlusten führen.
  • Die Entstehung der Pulsationen ist in nachfolgend gekennzeichneten, physikalischen Vorgängen zu suchen: Das Ammoniakwasser fließt von einem Kolonnenboden durch einen Überlauf auf den nächst tieferen Boden herunter, während direkter Dampf die in den Böden angeordneten, haubenartig abgedeckten Düsen von unten nach oben durchstreicht, bei jedem Boden also eine gewisse Tauchung, d. h. einen Druckverlust, erleidet. Die Folge dieses Druckverlustes ist das Ansteigen der Flüssigkeit in den Überläufen um ein jeweils gleiches Maß. Die Höhe des Druckverlustes 'auf jedem Boden setzt sich zusammen aus der Tauchhöhe zuzüglich des durch Kondensation des Wasserdampfes entstandenen Spannungsabfalles. Während der ersterwähnte Druckabfall praktisch konstant bleibt und nur einen Bruchteil des Abstandes zweier Böden voneinander beträgt, ist der durch Dampfkondensation entstehende Druckabfall durchaus verschieden und dann am größten, wenn dem Wasserdampf durch Zusammentreffen mit hochprozentigem Ammoniak die Verdampfungswärme weitgehendst entzogen wird. Dies ist meist auf dem zweiten Boden der Fall, d. h. dort, wo das abzutreibende Flüssigkeitsgemisch die Siedetemperatur erreicht hat.
  • Beträgt beispielsweise der Bodenabstand Zoo mm, der Druckabfall des Dampfes von einem Boden zum anderen an einer Stelle plötzlich mehr als zoo mm, so wird sich der überlauf mit Flüssigkeit anfüllen und letztere noch so weit steigen, bis ein Gleichgewichtszustand erreicht ist. Dieser tritt aber sobald nicht ein, da durch die höhere Flüssigkeitssäule eine weitere Erhöhung der Druckdifferenz des Dampfes über den beiden in Betracht kommenden Flüssigkeitsspiegeln bedingt ist. Es bildet sich daher ein Zustand heraus, den man treffend damit kennzeichnen kann, daß über einem Dampfkissen im Unterteil der Kolonne die Flüssigkeitssäule hängen bleibt. Erst nach Erreichung eines überdrucks durch Ansteigen der Flüssigkeit in die höher gelegene Apparatur stürzen die Flüssigkeitsmassen herunter, wobei Ammoniakverluste durch Abfließen unabgetriebenen Wassers unvermeidlich sind.
  • Je hochprozentiger also das in der Kolonne eintretende Am inoniakwassergemisch ist, desto labiler ist der Zustand in der Kolonne. Ein vorübergehender, ganz geringer Dampfmangel (z. B. durch Zugluft auf die Kolonne) hat die soeben geschilderten Vorgänge zur Folge. Es muß daher erstrebt werden, die hochprozentigen Kondensate nicht in die Kolonne gelangen zu lassen.
  • Der Zweck nachfolgend beschriebener Einrichtung ist die Ermöglichung der Ausnutzung der vollen Kolonnenleistung zur Abtreibung des Rohwassers und die Stabilisierung des Betriebes dadurch, daß die Abtreibung der rücklaufenden Kondensate in einem besonderen Verdampfungselement durch eine möglichst im Betriebe selbst liegende Wärmequelle erfolgt. Dieses geschieht in folgender Weise Das rohe Ammoniakwasser tritt nach Vorwärmung und üblicher Vorentsäuerung mit einer Temperatur von etwa 9o° in die Kolonne, in der in bekannter Weise durch direkten Wasserdampf das Ammoniak abgetrieben wird. Das entweichende Dampfgasgemisch durchstreicht vor Eintritt in den Rückflußkühler ein Verdampfungselement, in das die durch Kühlung der Gase niedergeschlagenen Kondensate eingeführt werden, und gibt hier einen großen Teil seiner Wärine zur Verdampfung des Ammoniaks aus diesen Kondensaten ab.
  • Das Verdampfungselement kann beispielsweise so ausgebildet sein, daß die Dumpfe und Kondensate auf getrennten Wegen über flachen Böden derart gegeneinander geführt werden, daß die Kondensate zuletzt mit den heißesten Gasen zum Wärmeaustausch gelangen und mit etwa i oo°, also praktisch ammoniakfrei, den Apparat verlassen. In diesem Zustand können sie sogar in die Kolonne eingeführt werden, ohne die Nutzleistung derselben merklich zu beeinträchtigen oder andere Nachteile zu bringen. Die aus den Kondensaten entweichenden Ammoniakgase werden an geeigneter Stelle mit den übrigen Ainmoniakgasen vereinigt.
  • Hierdurch wird erreicht, daß ohne 1Vlehraufwand von Frischdampf die bei 'der bisher üblichen Betriebsweise die Kolonnen belastenden Ammoniakmengen aus den Kondensaten nicht mehr in die Kolonne gelangen, sondern vorher beseitigt werden, die volle Kolonnenleistung also der eigentlichen Rohwasserdestillation nutzbar gemacht und der labile Zustand, der durch direkte Rückleitung hochprozentiger Kondensate in die Kolonne entsteht, vermieden wird.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH: Verfahren beim Abtreiben von Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Entwässerung der Ammoniak-dämpfe entstehenden Kondensate in einem besondeien Verdampfungselement mittels dem Betrieb selbst entnommener Wärme von ihrem Ammoniakgehalt befreit werden.
DEM80586D 1923-02-21 1923-02-21 Verfahren beim Abtreiben von Ammoniak Expired DE399900C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM80586D DE399900C (de) 1923-02-21 1923-02-21 Verfahren beim Abtreiben von Ammoniak

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Publication Number Publication Date
DE399900C true DE399900C (de) 1924-07-29

Family

ID=7318781

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Country Status (1)

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DE (1) DE399900C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE945754C (de) * 1941-05-26 1956-07-19 Koppers Gmbh Heinrich Verfahren zur Herstellung von verdichtetem, entsaeuertem Ammoniakwasser

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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