DE397912C

DE397912C - Verfahren zur Herstellung von Zellstoffwatte

Info

Publication number: DE397912C
Application number: DED42282D
Authority: DE
Original assignee: CONRAD DAUBINET
Current assignee: CONRAD DAUBINET
Priority date: 1922-08-25
Filing date: 1922-08-25
Publication date: 1924-06-27

Description

Verfahren zur Herstellung von Zellstoffwatte. Die bekannte Zellstoffwatte ist eine nach der Arbeitsweise der Papierherstellung erzeugte, durch Kreppen beeinflußte, dünne, zusammenhängende Papierbahn.
Es ist gefunden worden, daß die Saugfähigkeit,- Schmiegsamkeit und Elastizität der Zellstoffwatte um ein Vielfaches dadurch gesteigert werden kann, daß die Zellstoffbahn, die die Watte ergibt, bei ihrer Entstehung mit künstlichen Poren, da sind Löcher, Lücken und sonstige Unterbrechungen, versehen wird. ,--Diese Poren werden dadurch erzeugt, daß der auf -dem Sieb der Maschine in zusammenhängender Schicht oder in Flocken aufgebrachte 'Zellstoff durch ein mechanisch wirkendes Zerlegemittel, z. B. Walzen, auffallende oder aufgespritzte Wassertropfen oder Preßluft, welche entweder von oben oder durch die Maschen. des- Siebes von unten her auf die Zellstoffschicht einwirken, zu Fasergruppen umgeformt wird, die gegebenenfalls-vor oder nach dieser Behandlung entwässert werden können. Das auf dem Siebe liegende, nunmehr porig zerlegte Zellsloffgut wird alsdann mit Preßluft, die aus Dilsen oder Schlitzen austritt und von der Rückseite des Siebcs auf das Zellstoffgut einwirkt, . auf die Trockenvorrichtung übertragen und im Bedarfsfalle noch einer Kreppung unterzogen.
Die auf dem Siebe zusammen- oder unzusammenhängend aufgebrachte Zellstoffschicht kann auch, ohne sie erst auf diesem Siebe züi beeinflussen, mit Preßluft, die perio(Ii-,cli von der Rückseite des Siebes durch die Masäfen hindurch auf sie einwirkt, in Flocken auf die Trockenvorrichtung geblasen werden. Um diese Flecken im Augenblick des -Auftreffens auf die Trockenvorrichtung in der Form zu beinflussen, genügt es, daß die aus Düsen oder Schlitzen austretende Preßluft im spitzen Winkel auf die Siebrückseite auftrifft.
Die Dicke der porig zerlegtenZellstoffbahn kann in gewissen Grenzen dadurch beeinflußt werden, daß das Zubringersieb sehneller oder langsamer läuft als die Trockenvorrichtung; im ersteren Fall wird eine dickere, im zweiten eine dünnere Zellstoffbahn erzeugt. Es können auch zwei oder mehr der porig zerlegten Zellstoffbahnen übereinander auf die Trockenvorrichtung aufgebracht werden, unter Umständen derart, daß eine der Bahnen vorher gekreppt wird.
Die in unzerlegtern Zustand der Trockenvorrichtung der Maschine zugeführte Zellstoffbahn kann auch auf dieser vor oder nach dem Kreppen und vor oder nach dem Trocknen durch kratzend oder schleifend tiirl,-ende Mittel, z. B. Walzen, in gewünschtem Maße porig beeinflußt werden.
Wenn bei der Verwendung rcinen Zellstoffs das Verfahren ein Erzeugnis liefert, das hauptsächlich für Wundbehandlung geeignet ist, so lassen sich durch Verwendung gefärbten Zellstoffs oder durch Anwendung der bei der Herstellung von Buntpapieren auf der Papiermaschine -ebräuchlichen Arbeitsweisen. Erzeunisse hervorbringin, die von reizvoller, spitzengewebeähnlicher Wirkung sind. Diese Wirkung läßt sich noch dadurch erhöhen, daß das porig beeinflußte Zellstoffgut auf ein Textilgewebe, Textilfaserfließ - oder- auf eine gekreppt e oder tingekreppte - gewöhnlichc Zellstoffwattebahn übertragen wird,: welche vor dem Aufbringen noch mit einem Klebemittel versehen werden kann.

Claims

PATENT-AN9PRÜCIIE: i. Verfahren zur Herstellung von Zellstoffwatte, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusammen- oder unzusammenhängend aufgebrachte Zellstoffschicht durch Einwirkenlassen von Wassertropfen und Preßluft zu einem gewebeähiflichen Zellstoffgebilde aufgelockert wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekünnzeichziet, daß eine unzerlegte Zellstoffschicht von der Rückseite des Zubringersiebes aus mittels periodisch wirkender Preßluft zerlegt wird, welche letztere gleichzeitig zum Aufblasen des so zerlegten Zellstoffgebildes auf die Trockenvorrichtung dient. il Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammen-oder unzusammenhängenden Fasergruppen auf ein Textilgewebe, Textilfaserfließ odereine gewöhnliche Zellstoffivattebahn aufgebracht werden.