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Schaltung für einen elektrischen Rechenputzantrieb. Die Rechen vor
Wasserkraftwerken, die den Zweck haben, Gegenstände zurückzuhalten, die den Turbinen
usw. gefährlich werden können, müssen von Zeit zu Zeit gereinigt werden, damit der
Wasserdurchfluß nicht behindert wird und keine Stauungen eintreten. Hierzu kann
man eine Rechenputzmaschine verwenden, wie sie in den Abbildungen i und q dargestellt
ist. In diesen Abbildungen bedeutet i den Rechen, 2 den Rechenputzer mit der Schaufel
3, der von einem Fahrgestell q getragen wird. Das Fahrgestell läuft im Beispiel
auf der Wasserseite auf einer Schiene 5 über dem oberen Rechenende und auf der anderen
Seite auf einer Schiene 6 am Kraftwerkgebäude; es wird durch einen Fahrmotor 7 angetrieben.
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Der Rechenputzer 2 wird von einem Hubmotor 8 gehoben und gesenkt.
Würde er beim Senken mit seiner Schaufel auf den Rechen heruntergleiten, so würde
er den vor dem Rechen liegenden Unrat nach unten schieben, und es würde sich schließlich
dort ein Berg bilden, auf den der Rechenputzer aufstieße; auch würde der Wasserdurchfluß
behindert w(rden.
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Die Einrichtung ist deshalb so getroffen, daß der Rechenputzer zum
Aufwärtsgehen durch den Wippmotor g vom Rechen abgewippt wird, indem seine Führung
io durch diesen Motor am Ständer des Fahrwerks gehoben wird. Der Rechenputzer wird
in seiner tiefsten Stellung wieder an den Rechen angelegt. Aufwärts wird der Rechenputzer
dann bei der tiefsten Stellung der Führung io gezogen, so daß die Schaufel 3 auf
den Rechen entlanggleitet und den vor dem Rechen liegenden Unrat mitnimmt, den sie
dann in den Wagen auskippt.
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Die breiten Rechen kann man nicht auf einmal reinigen, da die Rechenputzmaschine
sonst über die ganze Breite reichen müßte, was unnötig ist, und wobei auch die BewegungsvÄderstände
zu groß würden. Man beschränkt sich daher auf eine geringe Breite der Rechenputzschaufel,
beispielsweise von i bis 2 m. Nachdem man dann eine Rechenbreite gereinigt hat,
verfährt man die Rechenputzmaschine mit dem Fahrgestell q. um eine Schaufelbreite
und reinigt die nächste Breite.
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Der elektrische Antrieb für solche Rechenputzmaschinen gestaltet sich
nicht einfach, weil das Arbeiten der drei Motoren, des Hubmotors, des Wippmotors
und des Fahrmotors zum Zweck der Zeitersparnis genau ineinandergreifen muß, und
weil auch noch besondere Bedingungen zu erfüllen sind, die durch die Eigenart der
Anlage bedingt sind. So befinden sich z. B. häufig zwischen den Rechen vorstehende
Pfeiler, über die das Fahrwerk nur mit hochgezogenem Rechenputzer hinwegfahren darf,
weil er sonst an die Pfeiler anstoßen würde und Schaden nähme. Es muß verhindert
werden, daß vergessen wird, den Wippmotor einzuschalten, daß er zu lange eingeschaltet
bleibt oder daß vergessen wird, die Schaufel vor dem Aufwärtsziehen des Putzes an
den Rechen anzulegen.
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Nach der Erfindung wird daher der elektrische
Rechenputzantrieb
so geschaltet, daß die Putzschaufel 2 unter gleichzeitigem Einschalten des Hubmotors
im Senksinne und des Wippmotors im Sinne des Abwippens ohne Berührung des Rechens
gesenkt wird. Der `Tippmotor wird dann zunächst in Abhängigkeit vom Weg, z. B. durch
Unterbrechung seines Stromkreises mit einem Schalter in der höchsten Stellung der
Führung zo, bei genügender Entfernung der Putzschaufel vom Rechen stillgesetzt und
vor Erreichung der unteren Endstellung der Putzschaufel im umgekehrten Sinne ebenfalls
in Abhängigkeit vom Weg, z. B. durch Schließung eines Kontaktes in einer bestimmten
Stellung des Rechenputzes, wieder eingeschaltet, sodaß sich die Putzschaufel in
der tiefsten Stellung des Rechenputzers wieder an den Rechen anlegt. Hierauf wird
die Drehrichtung des Hubmotors umgedreht, z. B. dadurch, daß der Rechenputzer in
der tiefsten Stellung einen Umschalter umlegt. Der Rechenputzer bewegt sich nun
am Rechen entlang nach oben, und die Putzschaufel nimmt so deri vor dem Rechen liegenden
Unrat mit nach oben.
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Nachdem die erste Rechenbreite gereinigt ist, muß der Fahrmotor für
die Seitwärtsbewegung des Rechenputzers eingeschaltet werden. Zur Zeitersparnis
kann gleichzeitig das Senken und Abwippen der Rechenputzschaufel eingeschaltet werden.
Der Fahrmotor kann nach Zurücklegung einer Rechenbreite durch Einschalten eines
Ausschalters selbsttätig stillgelegt werden.
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Beim Fahren des Rechenputzers kann die Einrichtung so getroffen werden,
daß die Einschaltung des Fahrmotors in jeder anderen als der höchsten Stellung der
Putzschaufel durch an sich bekannte Mittel, wie Schließung des Fahrstromkreises
nur in dieser Stellung, verhindert werden, damit die Putzschaufel durch Fahrthindernisse
zwischen den Rechen, wie Pfeiler und dergl., nicht beschädigt wird.
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Damit die Motoren bei der Umschaltung auf eine andere Drehrichtung
nicht beschädigt werden, erfolgt diese Umschaltung nach der Erfindung über eine
Zeitmeßvorrichtung, die das umgekehrte Einschalten bis nach Beendigung des Auslaufs
verzögert.
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Man kann die Einrichtung so treffen, daß zur Reinigung jeder Rechenbreite
von neuem von Hand eingeschaltet wird. Man kann aber auch durch den Rechenputzer
bei Erreichung seiner höchsten Stellung, also nach Beendigung der Reinigung einer
Breite, einen Schalter bewegen lassen, der den Wippmotor im Sinne des Abwippens,
den Hubmotor im Senksinn und den Fahrmotor zur Weiterfahrt um eine Schaufelbreite
einschaltet. Nach der Reinigung jeder letzten Rechenbreite vor einem Pfeiler usw.
darf jedoch nur der Fahrmotor eirgeschaltet werden, während der Wippmotor und der
Hubmotor erst dann selbsttätig eingeschaltet werden, wenn der Rechenputzer am Pfeiler
vorbeigelaufen ist.
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Nach der Beendigung der Reinigung der gesamten Rechenbreite kann die
Rechenputzmaschine durch Einschaltung von Hand an den Anfangspunkt zurückgefahren
werden, man kann aber die Reinigung auch in umgekehrter Richtung, also bei der letzten
Rechenbreite beginnend, fortsetzen. Diese Bewegungen können auch selbsttätig eingeleitet
werden, z. B. indem nach der Reinigung des letzten Stückes nur der Fahrmotor selbsttätig
zur Rückfahrt eingeschaltet wird, während der Wipp- und der Hubmotor erst selbsttätig,
z. B. durch Anstoßen des Fahrwerkes am Schalter, in Gang gesetzt werden, wenn die
Schaufel über der ersten Rechenbreite angekommen ist, damit Beschädigungen der Schaufel
durch Pfeiler usw. vermieden werden. Die Einrichtung kann auch so getroffen werden,
daß bei Erreichung des Endes der Fahrmotor auf die umgekehrte Fahrrichtung selbsttätig
umgeschaltet wird und nur eine Rechenbreite zurücklegt, und daß während dieser Fahrt
das Spiel des Hub- und des Wippmotors stattfindet wie bei der Vorwärtsfahrt. Wenn
das Fahrwerk nach Reinigung der gesamten Rechenbreite dann wieder am Anfang angelangt
ist, findet abermals eine Umschaltung auf die umgekehrte Drehrichtung statt, und
die Reinigung des gesamten Rechens erfolgt in der Reihenfolge wie zuerst.
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Die Abbildung 5 zeigt ein Beispiel der Schaltung für den elektrischen
Rechenputzantrieb. Zur Ingangsetzung des Rechenputzers über der ersten Rechenbreite
wird der Druckknopf 12 gedrückt. Dadurch werden die Schalter 13 und 1q. für einen
Augenblick geschlossen, Nunmehr fließt ein Strom von -[-über den »Halt«-Schalter
15, den Schalter 13 über 16, 17 und den geschlossenen Schalter ao durch das Schütz
21 nach -. Das Schütz spricht an und schaltet dadurch über die Leitung 22 den Strom
von -; . über die Kontakte 23 und 24 so auf den Wippmotor, daß sich die Führung
1o hebt und die Schaufel 3 abwippt. Damit das Schütz 21 nach dem Loslassen des Knopfes
12 nicht wieder abfällt, wird es durch einen Strom festgehalten, der folgendermaßen
fließt: Von -', über die Leitung 22, die Kontakte 25 und 26 nach 17 über den Ausschalter
2o und das Schütz 21 nach -.
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Gleichzeitig mit dem Schalter 13 wird durch das Drücken des Knopfes
12 der Schalter 1q. geschlossen, sodaß ein Strom von ; über den »Halt«-Schalter
27, den Schalter 1q., die Ausschalter 28 und 29 durch das Schütz 3o nach -fließt.
Das Schütz 30 schaltet dadurch den
Hubmotor über die Kontakte
31 und 32 im Senksinn ein.
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Damit das Schütz 3o nach dem Loslassen des Knopfes x2 nicht abfällt,
wird es durch einen Strom festgehalten, der von -f- über die Kontakte 33 und 34,
über die Leitung 35 und den Ausschalter 29 durch die Schutzspule nach - fließt.
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Durch das gleichzeitige Abwippen und Senken legt die Schaufel 3 den
in der Abb. z gezeichneten Weg bis zum Punkt 36 zurück. Wenn die Schaufel an diesem
Punkt ankommt, schaltet sie den Schalter 2o aus, so daß das Schütz 21: abfällt und
der Wippmotor 9 stillgelegt wird. Die Senkung geht nun zunächst allein weiter, und
zwar bis zum Punkt 37. Bei Erreichung dieses Punktes wird der Schalter 38 geschlossen;
dadurch fließt ein Strom von -E- über diesen Schalter über die Leitung 39 und den
Schalter 4o durch das Schütz 4r nach -. Das Schütz 41 schaltet den Wippmotor 9 über
die Kontakte 42 und 43 im Sinn des Anlegens eiri,- so daß sich die Bewegung der
Schaufel so fortsetzt, wie es in der Abb. z bei 44 gezeichnet ist.
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Hat die Schaufel ihre tiefste Stelle, d. h. den Punkt 45 (Abb. z)
erreicht, so werden die Schalter 40 und 29 geöffnet, und die Schütze 41 und
30 fallen ab. Der Wippmotor 9 und der Hubmotor 8 werden also stillgesetzt.
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Gleichzeitig mit der Öffnung des Schalters 29 wird nun aber der Schalter
46 geschlossen; dadurch fließt ein Strom von t- über 27, 47, 4 8, den Schalter 46,
die Zeitmeßvorrichtung@ 49 und die Leitung 50 durch das Schütz 51. Dieses
Schütz schaltet den Motor 8 über die Kontakte 32 und 53 im Hubsinn ein. Diese Einschaltung
wird durch die Zeitmeßvorrichtung 49 bis nach Bcerdigung des Auslaufs des Motors
8 verzögert.
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Damit das Schütz 51: angezogen bleibt, wenn sich die Schaufel aufwärts
bewegt und sich somit der Kontakt 46 wieder öffnet, fließt ein Haltestrom von -j-
über 47, 48, 54 über die Kontakte 55 und 56 nach 57 und weiter über den Schalter
58 durch das Schütz 51 nach -. Hierdurch hebt sich der Rechenputzer. Die Schaufel
gleitet dabei aufwärts über den Rechen, bis der Rechenputzer in seiner böchsten
Stellung angelangt .ist, wobei er den Hubendschalter 58 ausschaltet, so daß das
Schütz 51 abfällt und der Hubmotor stehenbleibt.
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Die erste Rechenbreite ist gereinigt. Nunmehr wird der Knopf 59 gedrückt,
der die Schalter 6o, 61 und 6z schließt. Das Schließen der Schalter 6o und 61 verursacht
dasselbe Spiel wie das Schließen der Schalter =3 und 14, da sie zu diesen Schaltern
parallel geschaltet sind. Das Schließen des Schalters 62 schaltet gleichzeitig den
'Fahrmotor ein, der das Fahrgestell 4 (Abb. t) über die nächste Rechenbreite fährt.
Gleichzeitig mit diesem Fahren wird die Schaufel gesenkt, abgewippt und später wieder
angelegt.
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Durch den Handgriff 63 wird mit Hilfe des Gestänges 64 die Fahrtrichtung
mit Hilfe der Schalter 65 und 66 eingestellt. Unter der Annahme, daß rechts mit
dem Reinigen begonnen worden ist, ist in der Abbildung der Schalter 65 geschlossen
dargestellt. Wird nun der Schalter 62 durch Drücken des Knopfes 59 geschlossen,
so fließt ein Strom von -f- über den »Halt«-Schalter 67, über den Schalter 62 und
die Schalter 68 und 69 durch die Zeitmeßvorrichtung 7o und über den Schalter 65
durch das Schütz 71 nach -. Das Schütz spricht an und schaltet dadurch den Fahrmotor
7 über die Kontakte 72 und 73 im Sinn der Bewegung nach links ein.
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Damit das Schütz 71 nicht abfällt, wenn der Knopf 59 losgelassen wird,
gießt ein Haltestrom von -;- über die Kontakte 74. und 75, über den Ausschalter
76 und den Schalter 65 durch das Schütz 71 nach -. Hat das Fahrgestell eine Schaufelbreite
zurückgelegt, so öffnet es den Schalter 76, so daß das Schütz 71: abfällt und der
Fahrmotor 7 stillgesetzt wird.
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Der Schalter 68 ist nur geschlossen, wenn sich die Schaufel in der
höchsten Stellung befindet, der Schalter 69 nur dann, wenn sich die Schaufel nicht
über einen Pfeiler usw. befindet.
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Soll das Fahrgestell wieder an den Anfang gefahren werden, so ist
der Handhebel 63 umzulegen, so daß der Schalter 65 geöffnet und der Schalter 66
geschlossen wird. Wird dann durch Drücken des Knopfes 59 der Schalter 62 geschlossen,
so geht der Reinigungsvorgang von rechts nach links vor sich, indem dann an Stelle
des Schützes 71 das Schütz 77 unter Strom gesetzt und dadurch der Fahrmotor 7 in
umgekehrter Richtung in. Gang gesetzt wird.
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Soll nur das Fahrgestell bewegt werden, so kann dies durch Schließen
des Schalters 78 geschehen, ohne daß dabei der Wipp-' und der Hubmotor eingeschaltet
werden. Durch Einschalten des Schalters 79 kann die Schaufel aufwärts, durch Einschalten
des Schalters 8o der Wippmotor im Sinne des Abwippens in Gang gesetzt werden.
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Die »Haltcc-Schalter 15, 27 und 67 dienen dazu, jeden Motor nach Belieben
stillzusetzen.
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Will man nach der Reinigung jeder Breite nicht den Druckknopf 59 von
Hand drücken, so kann die Einrichtung so getroffen werden, daß nach Reinigung des
letzten Rechens der Hebel 63 selbsttätig z. B. durch das Fahr-Bestell umgelegt und
der Knopf 59 selbsttätig gedrückt wird. Dann beginnt die Reinigung
von
rechts nach links von neuem. Will man aber wieder am Anfang anfangen, so kann man
z. B. durch das Fahrgestell, statt den Knopf 59 zu drücken, auch den Schalter 78
schließen, wodurch das Fahrgestell zum Anfangspunkt ohne Bewegung der Schaufel zurückkehrt.
Richtet man es dann so ein, daß am Anfangspunkt der Hebel 63 wieder zurückgeschaltet
und der Knopf 59 gedrückt wird, so beginnt die Reinigung wieder am Anfang. Soll
das Spiel nach der Reinigung der ersten Rechenbreiten weitergehen, so kann es so
eingerichtet werden, daß der Knopf 59 z. B. durch den Rechenputzer selbst in seiner
höchsten Stellung jedesmal gedrückt wird, An Stelle des Knopfes 59 können auch diesem
zugeordnete Schaltvorrichtungen treten.
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Es ist selbstverständlich, daß die verschiedenen Kontakte nicht durch
die Gegenstände selbst geschlossen werden müssen, sondern ebensogut durch Kopierapparate,
Teufenzeiger und ähnliche bekannte Vorrichtungen bewegt oder ersetzt werden können.
Es ist weiter selbstverständlich, daß sich einige der beschriebenen Schalter an
allen in Betracht kommenden Stellen wiederholen müssen, und daß z. B. die Bewegungen
nicht in jedem Fall gleich groß sein müssen. Es kommt z. B. häufig vor, daß die
Rechen eine verschiedene Höhe haben. Die Schalter müssen dann eben für die betreffenden
Rechen an die entsprechenden Stellen gesetzt werden, so daß die Bewegungen in der
richtigen Weise gesteuert werden.