Die Erfindung bezieht sich auf einen Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze,
insbesondere Kraftfahrzeugsitze, der einen mit der Rückenlehne einstellbaren
Gelenkteil und einen festen Gelenkteil aufweist, wobei der feste Gelenkteil an
seinem dem Gelenkbeschlag abgewandten, vorderen Ende über eine
Schwenkachse drehbar mit dem Sitzteil des Fahrzeugsitzes verbunden ist,
während sein hinterer Endbereich mit einem am Sitzteil festgelegten Anschlag
zusammenwirkt und an dem festen Gelenkteil ein mit einem Hakenmaul
versehener Fanghaken schwenkbar angelenkt ist, dem eine Sperreinrichtung
zugeordnet ist, die einen am festen Gelenkteil drehbeweglich gelagerten, im
Sperrsinn von einem Federglied belasteten Stellhebel aufweist, der mit einem
den Fanghaken in seiner den Anschlag mit dem Hakenmaul bereichsweise
hintergreifende Sperrlage sichernden Sperrnocken in Verbindung ist, und die
den Anschlag hintergreifende Anlagefläche des Hakenmaules einen über der
Selbsthemmung liegenden Steigungswinkel aufweist und das den Stellhebel im
Sperrsinne beaufschlagende Federglied bei Sperrstellung einen am Anschlag
aufliegenden Schenkel unter Vorspannung hält, über den bei Freigabelage zu
deren Aufrechterhaltung der Stellhebel festgehalten ist, nach Patent
37 43 558.
Mit der Lösung nach dem Hauptpatent ist schon eine spiel
freie Halterung des festen Gelenkteiles mit wenigen, ein
fachen Bauteilen möglich. Da jedoch der am Anschlag auf
liegende Schenkel dabei als federnder Arm ausgebildet ist,
wirft die Dimensionierung dieses Federschenkels insofern
Probleme auf, als daß es gilt, die Federeigenschaften für
die Rückstellung des Stellhebels mit den Federeigenschaften
des am Anschlag anliegenden Federschenkels abzustimmen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Sperreinrichtung für die spielfreie Halterung des festen
Gelenkteiles mittels eines Fanghakens an einem Anschlag des
Sitzteiles derart zu verbessern, daß bei Wahrung weniger,
einfacher Bauteile eine Eigenfederung des am Anschlag auf
liegenden Schenkels ausgeschlossen ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der am
Anschlag aufliegende Schenkel der eine Arm eines zweiarmigen
Hebels ist, dessen anderer Arm einerseits mit dem am Stell
hebel angelenkten Federglied verbunden ist und der anderer
seits eine in eine Rastausnehmung des Stellhebels eingrei
fende Sperrnase aufweist. Dadurch ist die elastische Anlage
des Schenkels am Anschlag bei Sperrlage des festen Gelenk
teiles gegeben, ohne daß eine Eigenfederung dieses Schenkels
auftritt. Probleme hinsichtlich der Federabstimmung sind
somit ausgeschaltet.
Eine vorteilhafte Ausbildung des zweiarmigen Hebels läßt
sich erzielen, indem dieser als am festen Gelenkteil schwenk
bar gelagerter, den Stellhebel zweiseitig umgreifender Win
kelhebel ausgebildet ist.
Zur Überführung des Stellhebels in seine den Fanghaken in
Sperrstellung sichernde Stützlage und zur elastischen An
lage des einen Armes des Winkelhebels am Anschlag des Sitz
teiles ist zwischen dem die Sperrnase aufweisenden Arm des
Winkelhebels und dem Stellhebel ein Federglied angeordnet, das vorteilhaft
als Zugfeder ausgebildet ist. Es ließe sich jedoch auch beispielsweise ein als
Zugglied ausgebildeter Federtopf mit einer Schraubendruckfeder verwenden.
Um eine ausreichende Blocklänge der Feder und den erforderlichen Federweg
bei den Anforderungen genügender Federkraft zu gewährleisten, weist der die
Sperrnase aufweisende Arm des Winkelhebels vorteilhaft eine sich in
Längsrichtung der Zugfeder erstreckende, der Federlänge angepasste
Anschlusszunge auf.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, das nachfolgend näher erläutert wird. Es zeigen:
Fig. 1 den festen Gelenkteil des Gelenkbeschlages mit der Fanghakenan
ordnung und dessen Sperreinrichtung bei Feststelllage in einer
Seitenansicht,
Fig. 2 den aus Fig. 1 ersichtlichen Gelenkteil mit der Sperreinrichtung in
einem Vertikalschnitt nach der Linie II-II von Fig. 1,
Fig. 3 den festen Gelenkteil des Gelenkbeschlages mit der Fanghakenan
ordnung und dessen Sperreinrichtung analog Fig. 1, jedoch bei
gelöstem Fanghaken und etwas vorgeschwenkter Lage des festen
Gelenkteiles.
Der dem Rahmen 10 des Sitzteiles zugehörige feste Gelenkteil 11 mag über
eine Stelleinheit 38 mit einem der Rückenlehne zugehörigen, einstellbaren
Gelenkteil verbunden sein, wobei die Stelleinheit zur Winkeleinstellung
zwischen dem mit der Rückenlehne verbundenen einstellbaren Gelenkteil
und dem dem Sitzteil zugehörigen festen Gelenkteil 11 dient.
Der auf diese Weise gebildete Gelenkbeschlag bildet hin
sichtlich des Vorschwenkens der Rückenlehne eine lehnen
teilfeste, in sich starre Einheit, die als Ganzes um den
am Sitzrahmen 10 festgelegten Lagerzapfen 12 geschwenkt
werden kann. Dabei ist in der Regel auf jeder Sitzlängs
seite ein Gelenkbeschlag vorhanden, wovon zumindest der
feste Gelenkteil 11 eines Gelenkbeschlages mit einer Fang
hakenanordnung ausgestattet ist.
In der aus Fig. 1 ersichtlichen Gebrauchslage stützt sich
der feste Gelenkteil 11 außer am Lagerzapfen 12 mit seinem
unteren Rand noch an einem bolzenförmigen Anschlag 13 ab,
der am Sitzrahmen 10 ortsfest befestigt ist. Um die Rücken
lehne gegen ein unbeabsichtigtes Vorschwenken zu sichern,
ist ein Fanghaken 14 vorgesehen, der in Sperrlage den An
schlag 13 an dem der Auflagerzone des festen Gelenkteiles 11
gegenüberliegenden Umfangsbereich untergreift. Der Fanghaken
14 ist um einen am festen Gelenkteil 11 etwa oberhalb der
sich am Anschlag 13 abstützenden Randzone
festgelegten Achszapfen 15 schwenkbar. Der Fanghaken 14 ist
als zweiseitiger Hebel ausgebildet und weist auf der einen
Seite ein Hakenmaul 16 und auf der anderen Seite einen
Stützarm 17 auf. Die den Anschlag 13 berührende Anlagefläche
18 des Hakenmaules 16 ist in der Weise geneigt, daß ihr
Steigungswinkel oberhalb der Selbsthemmung liegt.
Am Stützarm 17 des Fanghakens 14 greift ein Kraftspeicher 19
an, durch welchen der Fanghaken 14 im Sperrsinne ständig
beaufschlagt ist. Damit jedoch der Fanghaken 14 beim Zu
rückschwenken der Rückenlehne und damit auch des festen
Gelenkteiles 11 in seine Freigabelage ausweichen kann, um
den Anschlag 13 zu übergreifen, weist das Hakenmaul 16 an
seiner der Anlagefläche 18 gegenüberliegenden Außenseite
eine Öffnungsschräge 20 auf, durch welche sich der Fanghaken
selbsttätig in seine Öffnungslage bewegt, wenn der feste
Gelenkteil 11 im Uhrzeigersinn geschwenkt wird und der Fanghaken oberhalb
des Anschlages 13 an diesem zur Anlage kommt.
Zwischen dem Lagerzapfen 12 und dem Achszapfen 15 befindet sich ein
weiterer, am festen Gelenkteil 11 festgelegter Lagerbolzen 21, auf dem ein
Stellhebel 22 gelagert ist, der für die Abstützung der Sperrlage des
Fanghakens 14 mit einer einen Stützdaumen 23 bildenden, auch auf dem
Lagerbolzen 21 angeordneten Nockenscheibe verbunden ist. Zur
Aufrechterhaltung der Öffnungslage des Stellhebels 22 ist am Umfang der zum
Stellhebel 22 gehörenden Nockenscheibe eine Rastausnehmung 39 vorgesehen.
Am Stellhebel 22 befindet sich ein Widerlager 25, das mit einem Zugglied 37
zur Lösung der Feststelllage des Fanghakens 14 verbunden ist.
Der Stellhebel 22 wird im Sperrsinn von einem beispielsweise als Zugfeder
ausgebildeten Federglied 27 beaufschlagt, das an der Anschlusszunge 43 eines
zweiarmigen, beispielsweise in Form eines Winkelhebels ausgebildeten Hebels
40 gehaltert ist. Dieser Winkelhebel 40 ist auf einem am festen Gelenkteil 11
angeordneten Zapfen 44 gelagert und liegt bei Feststelllage des Fanghakens 14
unter Federspannung mit seinem einen Hebelarm 41 bildenden Schenkel auf
dem Anschlag 13 auf. Der andere, eine angeformte Anschlusszunge 43
aufweisende Hebelarm 42 ist mit einer Sperrnase 45 versehen, die in die oben
erwähnte Rastausnehmung 39 der mit dem Stellhebel 22 fest verbundenen
Nockenscheibe 23 passt.
Bei der aus den Fig. 1 und 2 ersichtlichen Arretierungslage des sitzteilfesten
Gelenkteiles 11 und damit auch der nicht dargestellten Rückenlehne umgreift
das Hakenmaul 16 den Anschlag 13 bereichsweise an dessen Unterseite, wobei
diese Sperrlage durch den am Stützarm 17 des Fanghakens 14 anliegenden
Stützdaumen 23 gesichert ist. Diese Feststelllage
des Stellhebels 22 wird durch das als Zugfeder ausge
bildete Federglied 27 aufrechterhalten, das einerseits den
Stützdaumen 23 in Wirklage hält und andererseits den Hebel
arm 41 auf der der Anlagefläche 18 des Hakenmaules 16
gegenüberliegenden Seite am Anschlag 13 in Anlage hält.
Um die Rückenlehne vorschwenken zu können, wird zunächst
der Stellhebel 22 in die aus Fig. 3 ersichtliche Position
verschwenkt, wobei sich der Stützdaumen 23 in eine Position
oberhalb des Stützarmes 17 des Fanghakens 14 bewegt, so
daß bei gleichzeitiger Nachvornschwenkung der Rückenlehne,
das heißt, bei Verschwenkung des festen Gelenkteiles 11
entgegen dem Uhrzeigersinn, der Fanghaken 14 mit seiner
Anlagefläche 18 vom Anschlag 13 in die aus Fig. 3 ersicht
liche Lage abgleiten kann. Wenn bei der Verschwenkung des
festen Gelenkteiles 11 dessen Unterseite vom Anschlag 13
freikommt, kann sich auch der Winkelhebel 40 im Uhrzeiger
sinn verschwenken und der Hebelarm 41 nach unten bewegen,
wobei gleichzeitig die Sperrnase 45 des Hebelarmes 42 in
die Rastausnehmung 39 der Nockenscheibe 23 eintreten kann,
wodurch sowohl der Stellhebel 22 mit der Nockenscheibe 23
als auch der Winkelhebel 40 in der aus Fig. 3 ersichtlichen
Lage in bezug auf den festen Gelenkteil 11 gehalten wird.
Wenn der Gelenkteil 11 so weit über den Anschlag 13 nach
vorn verschwenkt wird, daß sich der Fanghaken 14 insgesamt
oberhalb des Anschlages 13 befindet, sorgt der Kraftspeicher
19 dafür, daß der Fanghaken 14 so weit zurückgezogen wird,
bis sein Stützarm 17 an einem Begrenzungszapfen 35 des festen
Gelenkteiles 11 zur Anlage kommt.
Beim Zurückschwenken des festen Gelenkteiles und der damit
in Verbindung stehenden Rückenlehne schlägt zunächst die
Unterseite des Fanghakens 14 mit der Öffnungsschräge 20 am
Anschlag 13 an und wird infolge der Neigung dieser Öffnungs
schräge 20 so weit um den Achszapfen 15 entgegen dem Uhr
zeigersinn und entgegen der Kraftwirkung des Kraftspeichers
19 verschwenkt, dass das Hakenmaul 16 des Fanghakens 14 über den
zapfenförmigen Anschlag 13 gleiten kann. Gleichzeitig rückt infolge Anlegens
des Hebelarmes 41 auf dem Anschlag 13 die Sperrnase 45 aus der
Rastausnehmung 39 der Nockenscheibe 23 aus und gibt diese zusammen mit
dem Stellhebel 22 frei, so dass diese Stelleinheit vom Federglied 27 veranlasst
wird, in die aus Fig. 1 ersichtliche Lage zurückzuschwenken, so dass der
Stützdaumen 23 den Fanghaken 14 in der aus Fig. 1 ersichtlichen Lage
abstützen kann. In dieser Lage ist auch der Hebelarm 41 unter Vorspannung
auf dem Anschlag 13 gehalten, so dass Spiele und dadurch bedingte
Klappergeräusche vermieden sind.
Bezugszeichenliste
10
Sitzrahmen
11
Gelenkteil, fest
12
Lagerzapfen
13
Anschlag
14
Fanghaken
15
Achszapfen
16
Hakenmaul
17
Stützarm
18
Anlagefläche
19
Kraftspeicher
20
Öffnungsschräge
21
Lagerbolzen
22
Stellhebel
23
Stützdaumen/Nockenscheibe
25
Widerlager
27
Federglied/Zugfeder
35
Begrenzungszapfen
37
Zugglied
38
Stelleinheit
39
Rastausnehmung
40
Hebel/Winkelhebel
41
Hebelarm/Schenkel
42
Hebelarm
43
Anschlusszunge, an
42
44
Zapfen
45
Sperrnase