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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Blut-
Lagerbehälter zur Verwendung bei einer künstlichen Lunge,
wobei der Blut-Lagerbehäiter ein Blasenbeseitigungsfilter
zur zuverlässigen Beseitigung von Luftblasen aus dem im
Blut-Lagerbehälter aufbewahrten bzw. verweilenden Blut
aufweist.
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Bei der Durchführung einer chirurgischen Operation am
Brustkorb eines Patienten wird seit einigen Jahren ein
extrakorporealer Blutumwälzkreis oder -kreislauf mit einer
künstlichen Lunge in Bypass- oder Überbrückungsbeziehung
zur Lunge des Patienten benutzt, wobei durch die künstliche
Lunge dem Blut des Patienten Kohlendioxid entzogen und dem
Blut frischer Sauerstoff zugesetzt wird.
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Der extrakorporeale Blutkreislauf enthält einen Blut-
Lagerbehälter oder Blutbehälter zum Zwischenlagern des
Bluts, so daß während der Umwälzung des Bluts entstandene
Luftblasen aus dem Blut entfernt werden, oder zum Zuführen
von aufbewahrtem Blut zum Ergänzen einer Abnahme der
Umwälzmenge des Bluts. Derzeit eingesetzte Blutbehälter
lassen sich grob in solche eines Weichbeuteltyps, der aus
einem weichen Werkstoff hergestellt ist, und solche eines
Hartschalentyps, der aus einem harten Werkstoff hergestellt
ist, einteilen. Vorteilhaft am weichen Beutelbehälter ist,
daß er keine Blut-Luft-Grenzfläche aufweist; nachteilig
dabei ist aber, daß er keine große Blutmenge auf zunehmen
und auch keine genaue Anzeige dafür, wieviel Blut in ihm
aufbewahrt ist, zu liefern vermag.
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Der Hartschalenbehälter vermag eine große Blutmenge
aufzunehmen und dem Anwender eine genaue Angabe über die
darin enthaltene Blutmenge zu geben. Andere Vorteile des
Hartschalenbehälters bestehen darin, daß er einfach mit
einer künstlichen Lunge vereinigbar ist und damit eine
Vereinfachung des extrakorporealen Blutkreislaufs
ermöglicht, und daß auch das Blut beim Einrichten und
Vorfüllen des extrakorporealen Blutkreislaufs einfach oder
leicht von Blasen befreit werden kann. Die JP-OS Nr.
59(1984)-57661 schlägt beispielsweise einen mit einer
künstlichen Lunge kombinierten Hartschalenblutbehälter vor.
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Es ist sehr wichtig, daß ein Hartschalenblutbehälter
zuverlässig Luftblasen zu entfernen vermag, die über einen
Blutabnahmeschlauch in das Blut eingeführt worden sind.
Wenn Luftblasen enthaltendes Blut zum Patienten
zurückgeführt werden würde, wäre der Patient einer
Emboliegefahr ausgesetzt. Der Hartschalenblutbehälter weist
daher ein Blasenbeseitigungsfilter zum Entfernen von
Luftblasen aus dem aufbewahrten Blut auf.
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Ein bekannter Hartschalenblutbehälter mit einem
Blasenbeseitigungsfilter, der mit einer künstlichen Lunge
kombiniert ist, ist ein Blutbehälter vom Typ LPM 50
(hergestellt von Baxter Travenol Laboratories, Inc.), wie
er in Fig. 1 der beigefügten Zeichnungen dargestellt ist.
Der mit 2 bezeichnete Blutbehälter weist ein in einer
Bluteinlaßkammer 6 nahe einem (einer) Bluteinlaß(öffnung) 4
angeordnetes und mit dem Boden der Bluteinlaßkammer 6 in
Berührung gehaltenes Blut-Blasenbeseitigungsfilter 8 auf.
Von einer künstlichen Lunge 10 her über einen Wärmetauscher
12 in den Blutbehälter 2 eingeführtes Blut B strömt in eine
Blutspeicherkammer 14, ohne durch das
Blut-Blasenbeseitigungsfilter 8 einem großen Widerstand unterworfen zu
werden. Da das Blut B mit dem Blut-Blasenbeseitigungsfilter
8 nicht in effektiver Berührung gehalten wird oder bleibt,
kann das Blut-Blasenbeseitigungsfilter 8 das Blut B nicht
wirksam von Blasen befreien. Im Blut B enthaltene
Luftblasen, insbesondere kleine Luftblasen, können daher
durch den Strom des Bluts B in die Blutspeicherkammer 14
mitgeführt werden.
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Im Hinblick auf die oben geschilderten Mängel der
herkömmlichen Blut-Lagerbehälter besteht eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung in der Schaffung eines Blut-
Lagerbehälters mit einem Blasenbeseitigungsfilter, das für
eine höhere Blasenbeseitigungsfähigkeit effektiv mit dem
Blut in Berührung gehalten werden kann, so daß im Blut
enthaltene Luftblasen wirksam bzw. effektiv beseitigt
werden können.
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Die Lösung obiger Aufgabe gelingt gemäß der
vorliegenden Erfindung mit einem Blut-Lagerbehälter,
umfassend eine Bluteinlaßkammer mit einer
Bluteinlaßöffnung, eine mit der Bluteinlaßkammer
kommunizierende Blutspeicherkammer mit einer
Blutauslaßöffnung in einein unteren Ende, das abwärts von
der Bluteinlaßkammer positioniert ist, und ein Blut-
Blasenbeseitigungsfilter, das sich vollständig quer über
einen zur Blutspeicherkammer führenden Blutdurchgang der
Bluteinlaßkammer erstreckt, der gekennzeichnet ist durch
eine Rippe, die gegen die der Blutspeicherkammer
nähergelegene Seite des Blasenbeseitigungsfilters gehalten
ist und sich vollständig (quer) über den Blutdurchgang
erstreckt, wobei die Rippe über eine vorbestimmte Strecke
vom Boden der Bluteinlaßkammer nach oben vorsteht.
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Die Rippe weist dabei eine Höhe im Bereich von 1 - 50
mm auf.
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Das Blasenbeseitigungsfilter weist einen ersten, näher
an der Bluteinlaßöffnung angeordneten aufgeschäumten Körper
und einen zweiten, näher an der Blutspeicherkammer
angeordneten aufgeschäumten Körper auf, wobei der erste
aufgeschäumte Körper eine die Maschenzahl des zweiten
aufgeschäumten Körpers übersteigende Maschenzahl aufweist.
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Die Rippe kann unregelmäßige Oberflächenabschnitte
quer über den Blutdurchgang aufweisen.
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In den beigefügten Zeichnungen zeigen:
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Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines
herkömmlichen Blut-Lagerbehälters,
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Fig. 2 eine teilweise im Schnitt gehaltene Seitenansicht
einer künstlichen Lungenanordnung mit einem Blut-
Lagerbehälter gemäß der vorliegenden Erfindung,
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Fig. 3 einen lotrechten Schnitt durch den
Blut-Lagerbehälter gemäß der Erfindung,
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Fig. 4 einen Querschnitt längs der Linie IV-IV in Fig.
3,
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Fig. 5 eine Querschnittansicht einer Bluteinlaßkammer
bei einem Blut-Lagerbehälter gemäß einem
Vergleichsbeispiel,
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Fig. 6 eine Querschnittansicht einer Bluteinlaßkammer
bei einem Blut-Lagerbehälter gemäß einer anderen
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
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Fig. 7 eine schematische Darstellung eines
Blutkreislaufs, der bei einem am Blut-Lagerbehälter gemäß
der vorliegenden Erfindung durchgeführten
Blutumwälzversuch benutzt wurde.
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Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen eines
Blut-Lagerbehälters gemäß der vorliegenden Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnungen im einzelnen beschrieben.
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Fig. 2 veranschaulicht einen im folgenden einfach als
Blutbehälter bezeichneten Blut-Lagerbehälter 30 gemäß der
vorliegenden Erfindung, der mit einer künstlichen Lunge 21
zum Austauschen von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut B
sowie einem Wärmetauscher 28 zum Aufrechterhalten einer
vorbestimmten Temperatur des Bluts B kombiniert ist.
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Der Blutbehälter 20 ist zunächst anhand der Fig. 3 und
4 beschrieben.
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Der Blutbehälter 20 ist ein Blut-Lagerbehälter des
Hartschalentyps zur Verwendung in einem extrakorporealen
Blutkreislauf. Gemäß Fig. 3 weist der Blutbehälter 20 zwei
Bluteinlaßöffnungen bzw. -einlässe 22a, 22b, eine mit den
Bluteinlässen 22a, 22b kommnnizierende Bluteinlaßkammer 24
mit einem Boden, der im wesentlichen in der gleichen
Höhenlage wie die Bluteinlässe 22a, 22b liegt, eine mit der
Bluteinlaßkammer 24 kommunizierende Blutspeicherkammer 26
mit einem Boden, der von der Bluteinlaßkammer 24 aus
fortlaufend abwärts verläuft, und eine (einen) im unteren
Ende der Blutspeicherkammer 26 festgelegte(n)
Blutauslaßöffnung bzw. -auslaß 28 auf. Der Blutbehälter 20
umfaßt ein Behältergehäuse 30 aus einem harten Werkstoff,
wie hartes Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polycarbonat oder
dergleichen. Das Behältergehäuse 30 weist eine durch einen
Deckel 32 verschlossene obere Öffnung auf. Das
Behältergehäuse 30 sollte vorzugsweise transparent bzw.
durchsichtig sein, damit der Benutzer oder Anwender das im
Blutbehälter 20 aufbewahrte Blut B visuell überwachen kann.
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Die Bluteinlässe 22a, 22b sind mit Blutauslaßrohren
34a, 34b (vgl. Fig. 2) von der künstlichen Lunge 21
verbunden. Die mit den Bluteinlässen 22a, 22b
kommunizierende Bluteinlaßkammer 24 legt einen
Blutdurchgang fest, der sich von den Bluteinlässen 22a, 22b
zur Blutspeicherkammer 26 erstreckt. Die Bluteinlaßkammer
24 ist in höherer Lage als die Blutspeicherkammer 26
angeordnet und weist, wie oben beschrieben, einen Boden
auf, der im wesentlichen in der gleichen Höhenlage wie die
Bluteinlässe 22a, 22b liegt. Der Boden der Bluteinlaßkammer
24 kann eine flache oder halbzylindrische Form aufweisen.
Ein flacher Boden wird jedoch bevorzugt, weil ein (noch zu
beschreibendes) Blut-Blasenbeseitigungsfilter einfach
darauf aufgesetzt werden kann. Die mit der Bluteinlaßkammer
24 kommunizierende Blutspeicherkammer 26 dient zum
Speichern oder Aufbewahren des Bluts B, das in den
Blutbehälter 20 eingeströmt ist. Der Boden der
Blutspeicherkammer 26 verläuft von der Bluteinlaßkammer 24
fortlaufend oder zunehmend abwärts. Das im Blutbehälter 20
zwischengespeicherte Blut B wird über den im unteren Ende
der Blutspeicherkammer 26 festgelegten Blutauslaß 28
ausgetragen.
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Der Blutbehälter 20 enthält außerdem ein im Gehäuse 30
angeordnetes Blut-Blasenbeseitigungsfilter 36, das sich
quer vollständig in den und über den Blutdurchgang, der
durch die Bluteinlaßkammer 24 festgelegt ist, erstreckt.
Das Blasenbeseitigungsfilter 36 dient zum Entfernen oder
Beseitigen von Luftblasen aus dem in die Bluteinlaßkammer
eingeströmten Blut B, so daß der Blutspeicherkammer 26 von
Blasen befreites Blut B zugespeist werden kann. Das
Blasenbeseitigungsfilter 36 liegt im allgemeinen in Form
von aufgeschäumten Körpern vor, die hydrophob sind, so daß
Luftblasen im Blut sich vergrößern und entfernt werden
können. Der aufgeschäumte Körper besitzt eine
dreidimensionale Gitter- oder Maschenstruktur. Bei der
dargestellten Ausführungsform besteht das
Blasenbeseitigungsfilter 36 aus einem aufgeschäumten Körper
38a einer größeren Maschenzahl und einem aufgeschäumten
Körper 38b einer kleineren Maschenzahl. Die aufgeschäumten
Körper 38a, 38b sind nebeneinander angeordnet. Der
aufgeschäumte Körper 38a ist näher an den Bluteinlässen
22a, 22b angeordnet, während der aufgeschäumte Körper 38b
näher an der Blutspeicherkammer 26 angeordnet ist. Die
erwähnte Maschenzahl repräsentiert die Zahl der
Zwischenräume (Poren) oder Öffnungen, die auf einer Länge
von 25,4 mm (1 Zoll) auftreten, und sie stellt ursprünglich
eine Angabe für die Größe von Öffnungen eines Gitters oder
Siebs dar.
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Das Blasenbeseitigungsfilter 36 ist in inniger
Berührung mit dem Boden der Bluteinlaßkammer 24 gehalten
und erstreckt sich quer über die volle Breite des
Blutdurchgangs, so daß das einströmende Blut B in voller
Berührung mit dem Blasenbeseitigungsfilter 26 steht.
Außerdem ist das Blasenbeseitigungsfilter 36 in inniger
Berührung mit den Seitenwänden des Gehäuses 30 gehalten.
Das obere Ende des Blasenbeseitigungsfilters 36 steht
bevorzugt in inniger Berührung (oder enger Anlage) mit dem
auf der Oberseite des Gehäuses 30 montierten Deckel 32, um
eine Bewegung oder Verschiebung des
Blasenbeseitigungsfilters 36 durch den Blutstrom oder ein Herausströmen des
Bluts B über das obere Ende des Blasenbeseitigungsfilters
36 zu verhindern. Zur Verhinderung einer Bewegung des
Blasenbeseitigungsfilters 36 weist das Gehäuse vier Stege
40a bis 40d auf, die von den Innenseitenflächen des
Gehäuses 30 auf beiden Querseiten des
Blasenbeseitigungsfilters 36 an den gegenüberliegenden Flächen desselben
abstehen. Außerdem weist das Gehäuse 30 eine über eine
bestimmte Höhe vom Boden der Bluteinlaßkammer 24 nach oben
abstehende Rippe 42 auf. Die Rippe 42 ist an dem der
Blutspeicherkammer 26 benachbarten Rand des
Blasenbeseitigungsfilters 36, d.h. - bezogen auf die
Blutströmung - an der Stromabseite des
Blasenbeseitigungsfilters 36 angeordnet, und sie erstreckt
sich über die gesamte Breite des durch die Bluteinlaßkammer
24 festgelegten Blutdurchgangs. Die Rippe 42 ist in
Berührung mit dem aufgeschäumten Körper 38 gehalten.
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Die mit dem Blutbehälter 20 gekoppelte künstliche
Lunge 21 umfaßt ein Gehäuse 50 sowie Aufsetzdeckel 52a,
52b, welche die oberen bzw. unteren Enden des Gehäuses 50
verschließen. Das Gehäuse 50 enthält in seinem Inneren eine
Vielzahl von Hohlfasermembranen 54, die in zueinander
beabstandeter Beziehung lotrecht angeordnet sind. Die
gegenüberliegenden offenen Ende der Hohlfasermembranen 54
sind im Gehäuse 50 durch Trennwände 56a, 56b fluiddicht
gehalten, wobei die offenen Enden auch offen bleiben. Der
Aufsetzdeckel 52a, das Gehäuse 50 und die Trennwand 56a
bilden gemeinsam einen Gaseinlaßraum 58, der mit den
Hohlräumen in den Hohlfasermembranen 54 in Verbindung steht
und an einen Gaseinlaß 60 angeschlossen ist. Der andere
Aufsetzdeckel 52b, das Gehäuse 50 und die Trennwand 56b
bilden gemeinsam einen Gasauslaßraum 62, der mit den
Hohlräumen in den Hohlfasermembranen 54 kommuniziert und
mit einem Gasauslaß 64 verbunden ist. Die Innenwandfläche
des Gehäuses 50, die Trennwände 56a, 56b sowie die
Außenwandflächen der Hohlfasermembranen 54 bilden gemeinsam
eine Blutkammer 66, die mit einem Bluteinlaßrohr 68, das
mit dem Wärmetauscher 23 kommuniziert, und den mit dem
Blutbehälter 20 kommunizierenden Blutauslaßrohren 34a, 34b
verbunden ist.
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Die Blutauslaßrohre 34a, 34b der künstlichen Lunge 21
sind fluiddicht mit den Bluteinlässen 22a, 22b des
Blutbehälters 20 verbunden. Die Verbindung zwischen den
Blutauslaßrohren 34a, 34b und den Bluteinlässen 22a, 22b
kann durch passende Schraubverbindung, Konus-
Einsteckverbindung, Einsetz- bzw. Auf steckverbindung über
einen O-Ring, Ultraschall- oder Hochfrequenz-Verbinden bzw.
-Schweißen oder Klebmittelverbinden erfolgen.
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Die künstliche Lunge 21 ist von der Art, welche ein
Sauerstoff enthaltendes Gas G, wie Luft, in die
Hohlfasermembranen 54 einführt und das Blut B für einen
Gasaustausch zwischen dem Gas G und dem Blut B an den
Außenseiten der Hohlfasermembranen 54 (entlang) strömen
läßt. Wahlweise kann die künstliche Lunge 21 von der Art
sein, welche das Blut B in die Hohlfasermembranen 54
einleitet und das sauerstoffhaltige Gas G für einen
Gasaustausch zwischen dem Gas G und dem Blut B um die
Hohlfasermembranen 54 herum führt, oder aber von der Art,
die Flachmembranen für Gasaustausch aufweist. Vorzugsweise
sollte die künstliche Lunge 21, wie für diese
Ausführungsform oben beschrieben, von der Art sein, bei
welcher das Blut B um die Hohlfasermembranen 54 herum
geführt wird. Da bei Verwendung einer künstlichen Lunge 21
dieser Art ein Druckverlust bzw. -abfall über die
künstliche Lunge 21 klein ist, braucht ein den Behälter 20
enthaltender Blutkreislauf (Blutumwälzkreis) keine der
künstlichen Lunge 21 vorgeschaltete Blutförderpumpe
aufzuweisen, vielmehr kann das Blut B unter
Schwerkrafteinwirkung vom Patienten zur künstlichen Lunge
21 und zum Blutbehälter 20 gefördert werden.
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Der Wärmetauscher 23 ist mit dem Bluteinlaßrohr 68 der
künstlichen Lunge 21 verbunden. Der Wärmetauscher 23 weist
eine Vielzahl von in einem Gehäuse 70 in beabstandeter
Beziehung zueinander angeordneten Wärmetauscherrohren 72
auf, die sich in der Längsrichtung des Gehäuses 70
erstrecken. Die gegenüberliegenden offenen Enden der
Wärmetauscherrohre 72 sind an den Seitenwänden des Gehäuses
70 durch (nicht dargestellte) Trennwände fluiddicht
gehalten, wobei die offenen Enden der Rohre 72 offen
bleiben. Die Trennwände, die Seitenwände des Gehäuses 70
und die Außenwandflächen der Wärmetauscherrohre 72 bilden
gemeinsam einen Raum 74, der mit einem Bluteinlaß 76 und
dem Bluteinlaßrohr 68 der künstlichen Lunge 21 in
Verbindung steht. Die gegenüber dem Raum 74 fluiddicht
getrennten Innenräume innerhalb der Wärmetauscherrohre 72
kommunizieren mit einem Wassereinlaß 77, der seinerseits
mit der Außenseite einer der Trennwände des Gehäuses 70 in
Verbindung steht, und einem (nicht dargestellten)
Wasserauslaß, der mit der Außenseite der anderen Trennwand
des Gehäuses 70 in Verbindung steht. Über dem Wassereinlaß
77 wird warmes oder kaltes Wasser W in die
Wärmetauscherrohre 72 eingespeist, so daß das Wasser das
mit den Wärmetauscherrohren 72 in Berührung gehaltene Blut
B erwärmt oder abkühlt. Der Wärmetauscher 23 kann von der
Art sein, bei welcher das Blut B durch die
Wärmetauscherrohre 72 geführt und ein Kühl oder
Wärmemedium um die Wärmetauscherrohre 72 herum geleitet
wird. Der Wärmetauscher 23 und der Blutbehälter 20 weisen
weiterhin jeweils Öffnungen 78 bzw. 80 für das Einführen
von Temperaturmeßsonden auf.
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Der Blutbehälter gemäß obiger Ausführungsform ist
grundsätzlich auf oben beschriebene Weise ausgebildet.
Arbeitsweise und Vorteile des Blutbehälters werden später
noch näher erläutert werden.
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Der Blutbehälter 20, die künstliche Lunge 21 und der
Wärmetauscher 23 dienen in Kombination miteinander als
künstliche Lungenanordnung. Das Blut B wird über den
Bluteinlaß 76 in das Gehäuse 70 des Wärmetauschers 23
eingeleitet und durch das die Wärmetauscherrohre 72
durchströmende Wasser W erwärmt oder gekühlt, während das
Blut B in Richtung auf das Bluteinlaßrohr 68 der
künstlichen Lunge 21 strömt.
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Sodann strömt das Blut aus dem Bluteinlaßrohr 68 in
das Gehäuse 50 der künstlichen Lunge 21 ein. Während des
Durchfließens der Blutkammer 66 findet ein Gasaustausch
zwischen dem Blut B und dem sauerstoffhaltigen Gas G statt,
welches die Hohlfasermembranen 54 durchströmt, wodurch dem
Blut B überschüssiges Kohlendioxid entzogen und Sauerstoff
hinzugefügt wird. Das mit Sauerstoff angereicherte Blut B
strömt über die Blutauslaßrohre 34a, 34b aus der
künstlichen Lunge 21 aus und fließt über die Bluteinlässe
22a, 22b in den Blutbehälter 20 hinein. Das über die
Bluteinlässe 22a, 22b eingeführte Blut B erreicht sodann
das Blasenbeseitigungsfilter 36 in der Bluteinlaßkammer 24.
Da die der Blutspeicherkammer 26 nähergelegene Seite des
Blasenbeseitigungsfilters 36 gegen die Rippe 42 gehalten
ist, die sich über die gesamte Breite des durch die
Bluteinlaßkammer 24 festgelegten Blutdurchgangs erstreckt
und über eine bestimmte Strecke vom Boden der
Bluteinlaßkammer 24 nach oben ragt, wird das Blut
unmittelbar vor der Rippe 42, während es mit dem
Blasenbeseitigungsfilter 36 in Berührung steht,
vorübergehend zu einem Verweilen gezwungen und einer
Ablenkung unterworfen. Das Blut B durchströmt somit das
Blasenbeseitigungsfilter 36 in einer ausreichenden
Zeitspanne, wobei es über eine ausreichend große Oberfläche
oder mit einer ausreichend großen Frequenz bzw. Häufigkeit
mit dem Blasenbeseitigungsfilter 36 in Berührung gehalten
wird. Im Blut B enthaltene Luftblasen kontaktieren daher
die Zellen der aufgeschäumten Körper 38a, 38b des
Blasenbeseitigungsfilters 36, um sich zu größeren
Luftblasen zu vereinigen, die aus dem Blut B in einen
oberen Raum im Blutbehälter 20 verlagert und (dadurch)
zuverlässig entfernt werden. Da die beiden aufgeschäumten
Körper 38a, 38b unterschiedliche Maschenzahlen aufweisen,
die in der Strömungsrichtung des Bluts B kleiner werden,
steigt der Druckverlust oder -abfall über das
Blasenbeseitigungsfilter 36 nicht an, und die im Blut B
enthaltenen Luftblasen gelangen in ausreichendem Maße in
Berührung oder Kontakt mit den Zellen der aufgeschäumten
Körper 38a, 38b, mit dem Ergebnis, daß das Blut B effektiv
von Blasen befreit wird.
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Die Rippe 42 muß sich über die volle Querbreite des
durch die Bluteinlaßkammer 24 festgelegten Blutdurchgangs
erstrecken. Bei dieser Ausführungsform, bei welcher die
Bluteinlaßkammer 24, wie in Fig. 4 gezeigt, einen flachen,
glatten Boden aufweist, muß sich die Rippe 42 fortlaufend
bis zu den gegenüberliegenden Querseiten des Gehäuses 30
erstrecken. Wenn insbesondere, wie in Fig. 5 gezeigt, eine
vom Boden des Gehäuses 50 nach oben ragende Rippe 82
unterbrochen ist und sich nicht über den gesamten
Querbereich des durch die Bluteinlaßkammer 24 festgelegten
Blutdurchgangs erstreckt, passiert das die Bluteinlaßkammer
24 durchströmende Blut B die Zwischenräume der Rippe 82,
wenn das Blut B das Blasenbeseitigungsfilter 36
kontaktieren soll. Die Rippe 82 vermag daher das Blut B
nicht effektiv oder wirksam mit dem
Blasenbeseitigungsfilter 36 in Berührung zu halten. Vorausgesetzt, daß
sich eine Rippe 84 gemäß Fig. 6 über den gesamten
Querbereich des Blutdurchgangs der Bluteinlaßkammer 24
erstreckt, braucht die Rippe 84 keine konstante Höhe
aufzuweisen, vielmehr kann sie auch unregelmäßige
Oberflächenabschnitte unterschiedlicher, aufwärts in den
Blutdurchrang ragender Höhen aufweisen, wobei sie dennoch
das Blut B in ausreichendem Maße mit dem
Blasenbeseitigungsfilter 36 in Berührung zu halten vermag. Wenn die Höhe
der Rippe 42 oder 82 weniger als 1 mm betragen würde,
könnte sie das Blut B nicht zu einem Verweilen oder zu
einem Ablenken in Berührung mit dem
Blasenbeseitigungsfilter 36 zwingen. Wenn die Höhe der Rippe 42 oder 82
mehr als 50 mm beträgt, könnte sie das Blut B in
übermäßigem Maße in der Bluteinlaßkammer 24 zurückhalten,
wodurch sich das Vorfüllvolumen des Blutbehälters 20
vergrößern würde. Die Rippe 42 oder 82 sollte daher
bevorzugt eine Höhe im Bereich von 1 mm bis 50 mm,
vorzugsweise im Bereich von 1 mm bis 20 mm und besonders
bevorzugt im Bereich von 2 mm bis 10 mm aufweisen. Die
Rippe 42 oder 82 kann beim Spritzgießen des Gehäuses 30
materialeinheitlich mit diesem geformt oder getrennt
hergestellt und dann durch Hochfrequenzschweißen,
Wärmeschweißen oder Klebmittelverbinden mit dem Gehäuse 30
verbunden werden. In jedem Fall ist es nötig, daß die Rippe
42 oder 82 fluiddicht in inniger Berührung mit dem Boden im
Blutdurchgang der Bluteinlaßkammer 24 gehalten wird.
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Das durch das Blasenbeseitigungsfilter 36 von
Luftblasen befreite Blut B strömt aus der Bluteinlaßkammer
24 in die Blutspeicherkammer 26. Nachdem das Blut B in der
Blutspeicherkammer 26 zwischengespeichert worden ist, wird
es über den Blutauslaß 28 im unteren Ende der
Blutspeicherkammer 26 zum Körper des Patienten geliefert.
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Ein mit dem Blutbehälter gemaß der vorliegenden
Erfindung durchgeführter Versuch ist nachstehend
beschrieben.
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Gemäß Fig. 7 wurde dazu ein Blutbehälter 20 mit einem
Fassungsvermögen von 4 l und mit einer Bluteinlaßkammer 24
einer Länge von 30 mm, einer Breite von 160 mm und mit
einem flachen Boden verwendet. Der von der Bluteinlaßkammer
24 zur Blutspeicherkammer 26 verlaufende Blutdurchgang wies
eine sich voll über die Querrichtung des Blutdurchgangs
erstreckende und mit einer Höhe von 3 mm vom Boden der
Bluteinlaßkammer 24 (nach oben) abstehende Rippe 42 auf.
Der Blutbehälter 20 enthielt außerdem ein
Blasenbeseitigungsfilter 36, das in dichter Anlage gegen die Rippe 42
gehalten war und aus einem aufgeschäumten Körper 38a (einer
Dicke von 15 mm) aus einem Polyurethanschaum einer
Maschenzahl von 13, wobei dieser aufgeschäumte Körper 38a
näher an den Bluteinlässen 22a, 22b positioniert war, und
einem aufgeschäumten Körper 38b (einer Dicke von 15 mm) aus
einem Polyurethanschaum einer Maschenzahl von 8 bestand,
wobei dieser aufgeschäumte Körper 38b in fester Anlage
gegen den aufgeschäumten Körper 38a gehalten und näher zur
Blutspeicherkammer 26 hin positioniert war. Ein Versuchs
Blutkreislauf wurde aus dem Blutbehälter 20 und einem
Blutspeicherbehälter 88 eines Fassungsvermögens von 20 l,
der mit dem Blutbehälter 20 mittels einer Rollenpumpe 86
verbunden war, ausgebildet. Unter Verwendung des
experimentellen Blutkreislaufs wurde ein Blutumwälzversuch
bei einer Blutströmungsmenge von 4 l/min durchgeführt, um
zu bestimmen, in welcher Weise sich Luftblasen mit dem in
der Blutspeicherkammer 26 des Blutbehälters 20 befindlichen
Bluts B vermischten.
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Außerdem wurde ein Vergleichs-Blutumwälzversuch unter
Verwendung des gleichen Blutbehälters wie der Blutbehälter
20 durchgeführt, nur mit dem Unterschied, daß am Boden der
Bluteinlaßkammer 24 keine nach oben ragende Rippe 42
vorgesehen war; unter Verwendung des gleichen Versuchs-
Blutkreislaufs, wie oben beschrieben, wurde bestimmt oder
festgestellt, in welcher Weise sich Luftblasen mit dem in
der Blutspeicherkammer des Blutbehälters befindlichen Blut
vermischten.
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Als Ergebnis der Versuche hat es sich herausgestellt,
daß das Blasenbeseitigungsfilter 36 im Blutbehälter 20 mit
der Rippe 42 bezüglich der Beseitigung von Blutblasen aus
dem Blut wirksamer war als das Blasenbeseitigungsfilter im
Vergleichs-Blutbehälter ohne Rippe 42. Es wurde
festgestellt, daß (im ersteren Fall) praktisch keine
Luftblasen in die Blutspeicherkammer 26 eintraten.
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Bei der vorstehend beschriebenen vorliegenden
Erfindung bleibt das Blut während einer längeren Zeitspanne
mit dem Blasenbeseitigungsfilter in Berührung, wobei der
abgelenkte Blutstrom das Blut über eine vergrößerte Fläche
oder mit erhöhter Frequenz bzw. Häufigkeit mit dem
Blasenbeseitigungsfilter in Berührung bleiben läßt. Das
Blut wird dabei durch das Blasenbeseitigungsfilter so
effektiv oder wirksam von Blasen befreit, daß dem Blut
selbst kleine Luftblasen in ausreichendem Maß entzogen
werden können. Da das Blut in ausreichender Berührung mit
dem Blasenbeseitigungsfilter verweilt, entwickelt letzteres
keinen übermäßigen Druckverlust oder -abfall, der
anderenfalls durch ein Blasenbeseitigungsfilter einer
vergrößerten Dicke hervorgerufen werden würde.
Infolgedessen können Luftblasen wirksam aus dem Blut
beseitigt werden, während gleichzeitig eine erforderliche
Flutungs- bzw. Strömungsmenge erhalten bleibt. Als Ergebnis
ist es möglich eine sichere extrakorporeale Umwälzung von
Blut zu erzielen, wenn der Blutbehälter in einen
extrakorporealen Blutkreislauf oder Umwälzkreis integriert
ist.