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Gesellschaft für Maschinelle Druckentwässerung m. b. H. in Duisburg.
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Presse zum Entwässern und Brikettieren. Zusatz zum Patent 35944C).
Bei der im Zusatzpatent 3616o6 zu Patent 359441 beschriebenen Presse arbeiten in
jedem Preßkasten zwei Stempel, von denen der eine (äußere) gewissermaßen den Abschluß
bildet und so an die Stelle des nach dem Hauptpatent verwendeten Deckels tritt;
Preßarbeit leistet also nur der innere Stempel. Die Stempel werden durch nvei Kurvenhahnen
geführt.
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Der Antrieb der Presse erfolgt nach dem Patent 3616o6 durch ein Zahnradgetriebe,
welches auf einen am äußeren Umfang der Ringplatte befindlichen Zahnkranz arbeitet.
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Es hat sich gezeigt, daß die beiden erwähnten Maßnahmen mit Nachteilen
verknüpft sind, deren Beseitigung Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist.
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Der einseitige Preßdruck ist als Nachteil zu bezeichnen, da die Entwässerung
nicht so gründlich erfolgt wie bei doppelseitiger Pressung. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, daß bei einseitiger Pressung Radialdrücke auf dem *) Früheres Zusatzpatent
36itio6. rotierenden Tisch auftreten, die beträchtliche Größen erreichen können.
Diese Radialdrücke werden hervorgerufen durch Reibung zwischen Preßgut und den Wandungen
der Preßkasten während der Bewegung.des inneren Stempels innerhalb der Preßperiode.
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Eine Folge dieser Radialdrücke ist das Auftreten bedeutender Beanspruchungen
verschiedener Pressenteile und erhöhter Kraftbedarf durch den vergrößertenWiderstand
derjenigen Druckrollen, .die dieAufgabe haben, den Drehtisch in seiner Lage zu halten.
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Ein weiterer Nachteil der ursprünglichen Anordnung der Presse ist
in dem einseitigen Antrieb vorhanden. Abgesehen von dem Auftreten hoher Zahndrücke
und starkem Verschleiß der Zähne erleiden die vorgenannten Druckrollen durch den
Zahndruck eine recht ungünstige Zusatzbelastung. Auch hierdurch wird der Reibungswiderstand
der oben genannten Druckrollen, die den Drehtisch in seiner Lage zentrieren, hervorgerufen,
so daß der
Kraftbedarf der Presse recht ungünstig beeinflußt wird.
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Nach der Erfindung dient der äußere Kolben nicht nur als Abschluß,
er nimmt vielmehr auch an der Preßwirkung teil.
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Ferner erfolgt der Antrieb nicht, wie bisher, einseitig, sondern zweiseitig.
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Zur Veranschaulichung der Anordnung dient die Zeichnung. In dieser
zeigt Abb. i den Preßvorgang in schematischer Weise. Abb.2 ist eine Abwicklung,
Abb. 3 ein Diagramm. Abb.:I und 5 dienen zur Veranschaulichung des einseitigen und
des zweiseitigen Antriebs.
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Aus der schematischen Darstellung des Preßvorganges geht hervor, daß
die innere Kurve i von der Stellung A (Beginn der .Pressung) bis B (Ende der Pressung)
andauernd steigt.
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Der durch diese Kurve gesteuerte Kolben 2 bewegt sich also fortwährend
nach außen. Wäre nun die äußere Kurve 3 konzentrisch, d. h. der äußere Kolben 4.
bliebe in radialer Richtung, also in der Druckrichtung, unteweglich, so entstünde
eine Radialkraft von dem inneren, radial bewegten Kolben herrührend, weil während
der Pressung ein Druck zwischen der gepreßten Torfmasse 5 und den Seitenwandungen
des Preßkastens 6 entsteht, welcher bestrebt ist, den mit der rotierenden Tischplatte
festverbundenen Preßkasten in der Druckrichtung mitzunehmen.
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Wird nun aber gemäß der Erfindung auch der äußere Kolben q. während
des Preßvorganges derart gesteuert, (laß auch er an der Preßbewegung teilnimmt,
so wird der vorher erwähnte Radialdruck durch einen entgegengesetzt gerichteten
gleich großen Druck aufgehoben, vorausgesetzt, daß die Preßwege der äußeren und
inneren Kolben die gleichen sind.
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Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß die äußere Kurve 3 von der
Stellung A (Beginn der Pressung) bis zum Punkt C der Kurve nach wie vor konzentrisch
ist. Innerhalb dieser Preßperiode findet somit ein Ausgleich der Radialkräfte nicht
statt. Dies ist auch berechtigt, denn bis zu diesem Punkt sind die Preßdrücke und
somit auch die Radialdrücke gering, was aus der eingezeichneten Druckwegkurve (Abb.3)
hervorgeht. Erst von Punkt C an bis zur Lage B (Ende der Pressung) bekommen die
Preßdrücke höhere `'Werte, und in diesem letzten Teil ist der Preßweg der äußeren
und inneren Kolben der gleiche, so daß eine völlige Aufhebung der Radialdrücke und
somit auch eine Entlastung der Druckrollen 7 (Abb. d, 5) entsteht. Von G bis B ist
die äußere Kurve 3 entgegengesetzt exzentrisch wie die innere Kurve.
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Aus Abb. q. und 5 ergibt sich der Vorteil des zweiseitigen Antriebs.
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Bei einseitigem Antrieb ist der resultierende Druck R gleich dem Zahndruck
P.
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Da der Zahnkranz 8 mit dem rotierenden Tisch 9 fest verschraubt ist,
werden alle auf den Zahnkranz wirkenden Kräfte auch auf den Tisch übertragen.
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Die Rollen 7, die die Aufgabe haken, den Tisch in seiner Lage zu halten,
werden mit dem Gesamtdruck P = R belastet. Dieser Druck ist wegen der geringen Umfangsgeschwindigkeit
des Tisches sehr hoch. und der Kraftverbrauch der Presse wächst dementsprechend.
Der Verschleiß der Rollen ; und deren Zapfen wird entsprechend groß.
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Wird der zweiseitige Antrieb gewählt, so wird der Zahndruck in zwei
Hälften geteilt. die links und rechts am Zahnkranz eingreifen. Die resultierenden
Kräfte R und R1 sind gleich groß und entgegengesetzt gerichtet, so daß nur ein Drehmoment
entsteht und die Rollen 7 vollständig entlastet werden. Durch die Halbierung des
Zahndrucks werden die Zähne des Zahnkranzes nur halb belastet, so daß auch dieser
Maschinenteil nur halb beansprucht wird.
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Die Presse kann daher leichter gebaut werden.