DE386748C

DE386748C - Gluehofen

Info

Publication number: DE386748C
Application number: DED39735D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-05-22
Filing date: 1921-05-22
Publication date: 1923-12-21

Description

Glühofen. Das Glühen von Bandeisen, Bandstahl oder Draht in Ringen in einer gegeit die Feuerung vollkommen abgesperrten Muffel oder einem geschlossenen Gefäß (Glühtopf) hat bekanntlich den Nachteil, daß in 'dem Glühtopf eine dem Glühgut schädliche oxydierende Atmosphäre entsteht, die nur durch Anwendung besonderer Mittel wieder beseitigt werden kann. Hierzu kommt noch, daß mit dem Glühgut stets der bis zu i5oo kg schwere Topf mit erwärmt werden muß, was eine Verlängerung der Glühdauer und Erhöhung des Kohlenverbrattchs zur Folge hat. Anderseits ist es nicht möglich, das Glühgut selbst während des Arbeitsvorganges zu beobachten; man ist vielmehr gezwungen, von der Temperatur der äußeren GlÜhtopfwandung auf die des Glühgutes zu schließen.
Um diese Nachteile zu beseitigen, wird gemäß -der Erfindung vorgeschlagen, in dem Glühofen, gewissermaßen an Stelle des Topfes, einen tonnenförmigen, allseitig durchbrochenen Raum aus beliebigen feuerfesten Stoffen herzustellen und das Glühgut ohne irgendein Gefäß in dem so gebildeten Raume zu erwärmen, ohne daß die Flammen mit dem Glühgut in Berührung kommen, so daß jeder schädliche oxydierende Einfluß vermieden, dagegen aber eine das Glühgut vorteilhaft beeinflussende reduzierende Wirkung ausgeübt werden kann.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Ofens in Abb. i im wagerechten Längsschnitt und in Abb. a im Querschnitt schematisch dargestellt.
Wie die Zeichnung erkennen läßt, ist der Raute, in welchem das Glühen des Gutes vor sich geht, durch einen im Querschnitt zweckmäßig zylindrischen, allseitig durchbrochenen Körper a aus beliebigem feuerfesten Stoff (Schamotte, Gußeisen o. dgl.) gebildet, in dem das Glühgut (Bandeisen, Bandstahl, Draht o. dgl.) ohne irgendwelchen besonderen Behälter (Glühtopf) offen der Wärme ausgesetzt wird. Unter dem allseitig durchbrochenen Körper d, der als Wärmespeicher und Ausgleicher wirkt, befindet sich der Heizraum b, der durch Kanäle c mit dem den Körper a umgebenden Raum d verbunden ist. Am hinteren Ende= ist der Körper a durch einen Deckel e abgeschlossen, der eine mittlere üffnung f besitzt. Der Raum d ist durch einen ähnlichen Deckel g verschlossen, hinter dem sich ein durch einen Deckel h abgeschlossener Raum i befindet, in den die Abzugskanäle k für die Feuergase münden.
In der äußeren Wand des Raumes d sind Schaulöcher.m vorgesehen, die zweckmäßig auf eine Lücke des Körpers d gerichtet sind, so daß niän durch die Schauöffnungen an das Glühgut unmittelbar während des Glühens beobachten kann. Die Flammengase durchströmen den Ofen in Richtung der Pfeile derartig, daß sie den allseitig durchbrochenen Körper a von allen Seiten gleichmäßig erwärmen, mit dem Glühgut selbst aber nicht in Berührung kommen, so daß eine schädliche Oxydationswirkung auf das Glühgut nicht ausgeübt werden kann.

Claims

PATENT-ANsPRUcH: Glühofen, dadurch gekennzeichnet, daß der Glühraum von einem gitterartig auf allen Seiten durchbrochenen Körper aus feuerfestem Stoff umgeben ist.