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DE3821627A1 - Kationische disazofarbstoffe - Google Patents

Kationische disazofarbstoffe

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Publication number
DE3821627A1
DE3821627A1 DE19883821627 DE3821627A DE3821627A1 DE 3821627 A1 DE3821627 A1 DE 3821627A1 DE 19883821627 DE19883821627 DE 19883821627 DE 3821627 A DE3821627 A DE 3821627A DE 3821627 A1 DE3821627 A1 DE 3821627A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
alkyl
formula
esp
disazo
independently
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19883821627
Other languages
English (en)
Inventor
Willy Stingelin
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Novartis AG
Original Assignee
Ciba Geigy AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ciba Geigy AG filed Critical Ciba Geigy AG
Publication of DE3821627A1 publication Critical patent/DE3821627A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H21/00Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its function, form or properties; Paper-impregnating or coating material, characterised by its function, form or properties
    • D21H21/14Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its function, form or properties; Paper-impregnating or coating material, characterised by its function, form or properties characterised by function or properties in or on the paper
    • D21H21/28Colorants ; Pigments or opacifying agents
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B44/00Azo dyes containing onium groups
    • C09B44/02Azo dyes containing onium groups containing ammonium groups not directly attached to an azo group

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft neue kationische Disazofarbstoffe, Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung als Farbstoffe, zum Färben von Textilmaterialien und insbesondere von Papier.
Die neuen Disazofarbstoffe entsprechen der Formel
worin bedeuten:
R den Rest einer tetrazotierbaren Diaminoverbindung,
V Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Cyan,
Z C₁-C₄-Alkyl-CO-, -CN, -COO-C₁-C₄-Alkyl, -CONH₂, -CO-C₆H₅,
R¹, R² und R³ unabhängig voneinander je einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest oder R¹ und R² zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom oder R¹, R² und R³ zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen heterocyclischen Rest,
A einen Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen,
n 1 oder 2 und
An⊖ ein Anion.
Bevorzugt bedeutet R einen Rest der Formel
worin B ein Brückenglied ist, welches m- oder p-ständig zu den Azoresten steht, und
V¹ und V² unabhängig voneinander je Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Cyan bedeuten.
Beispiele für geeignete Brückenglieder B sind die folgenden:
Die direkte Bindung, ein geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest mit 1 bis 6 C-Atomen,
wobei V Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Cyan,
R⁴ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
m 1, 2, 3 oder 4 und
Y Halogen, NH-CH₂-CH₂-OR⁵ oder -N(CH₂-CH₂-OR⁵)₂ bedeuten, wobei
R⁵ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Hydroxy-C₁-C₄-Alkyl ist.
Besonders bevorzugte Gruppen sind:
Unter Alkylgruppen sind erfindungsgemäß generell geradkettige oder verzweigte Alkylgruppen zu verstehen. Es handelt sich z. B. um Methyl, Ethyl, Propyl, i-Propyl, Butyl, i-Butyl, tert.-Butyl, Amyl, tert.-Amyl (1,1-Dimethylpropyl), 1,1,3,3-Tetramethylbutyl, Hexyl, 1-Methylpentyl, Neopentyl, 1-, 2- oder 3-Methylhexyl, Heptyl, n-Octyl, tert. Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, Isononyl, Decyl, Dodecyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Methylcyclohexyl sowie die dazugehörenden Isomeren.
Diese Alkylreste können substituiert sein, z. B. durch Hydroxy, Alkoxy, mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere Methoxy, Cyano oder Phenyl. Als weitere Substituenten sind geeignete Halogen, wie Fluor, Chlor oder Brom, oder -CO-U, worin U Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Phenyl ist.
Geeignete Alkoxyreste sind z. B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy, iso-Propoxy, n-Butoxy, i-Butoxy oder tert.-Butoxy.
Beispiele für geeignete substituierte Alkylreste sind: Methoxymethyl, Ethoxymethyl, Ethoxyethyl, Ethoxypropyl, n-Propoxymethyl, iso-Propoxymethyl, Butoxymethyl, Butoxyethyl, Butoxypropyl, Ethoxypentyl, Methoxybutyl, Ethoxypentyl, 2-Hydroxyethoxypentyl, Cyanethyl, Hydroxyethyl.
A bedeutet einen Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen, vorzugsweise einen unverzweigten Rest, z. B. Ethylen, Propylen, Butylen, Pentylen oder Hexylen. Vorzugsweise bedeutet A Ethylen oder Butylen und insbesondere Propylen.
R¹, R² und R³ stellen unabhängig voneinander je einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest dar, beispielsweise Methyl, Ethyl, n- oder iso-Propyl, n-, sec- oder tert.-Butyl, geradkettiges oder verzweigtes Pentyl oder Hexyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl, wobei diese Reste substituiert sein können, z. B. durch Hydroxy, Phenyl oder Alkoxy. Beispiele für solche substituierten Reste sind Hydroxymethyl, Hydroxyethyl, Methoxyethyl, Ethoxyethyl, Propoxypropyl oder Benzyl.
R¹ und R² können auch zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen heterocyclischen Rest darstellen, beispielsweise einen Pyrrolidin-, Piperidin-, Morpholin- oder Piperazinrest, oder R¹, R² und R³ bilden zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen heterocyclischen Rest, z. B. einen Pyridinium- oder monoquaternierten Triethylendiaminrest.
Vorzugsweise bedeutet R₁ Methyl oder Hydroxyethyl und R² und R³ unabhängig voneinander je C₁-C₃-Alkyl, insbesondere je Methyl.
V, V¹ und V² bedeuten unabhängig voneinander je Wasserstoff, Halogen, CN, C₁-C₄-Alkyl oder -Alkoxy, wobei die letztgenannten Gruppen z. B. durch Hydroxy, Halogen, wie Brom oder vor allem Chlor, Cyan oder C₁-C₄-Alkoxy substituiert sein können. Vorzugsweise sind V, V¹ und V² jeweils Wasserstoff, Methyl oder Methoxy, vor allem jeweils Wasserstoff.
Bei dem Rest Z handelt es sich vorzugsweise um -CO-CH₃, -CN, -COOC₁-C₂-Alkyl, -CO-NH₂ oder -CO-C₆H₅, wobei -CO-CH₃ ganz besonders bevorzugt ist.
Als Anionen An⊖ kommen sowohl anorganische wie organische Anionen in Frage; beispielsweise sind genannt: Halogenid-, wie Chlorid-, Bromid- oder Jodid-, Sulfat-, Methylsulfat-, Bortetrafluorid-, Aminosulfonat-, Perchlorat-, Carbonat-, Bicarbonat-, Phosphat-, Phosphormolybdat-, Phosphorwolframat-, Phosphorwolframmolybdat-, Benzolsulfonat-, Naphthalinsulfonat-, 4-Chlorbenzolsulfonat-, Oxalat-, Maleinat-, Acetat-, Propionat-, Lactat-, Succinat-, Chloracetat-, Tartrat-, Methansulfonat- oder Benzoationen, oder komplexe Anionen, wie das von Chlorzinkdoppelsalzen.
Das Anion ist im allgemeinen durch das Herstellungsverfahren vorgegeben. Vorzugsweise liegen die Chloride, Hydrogensulfate, Sulfate, Methosulfate, Phosphate, Formiate, Lactate oder Acetate vor. Die Anionen können in bekannter Weise gegen andere Anionen ausgetauscht werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft Azofarbstoffe der Formel (1), worin
R einen Rest der Formel
bedeutet, wobei B
ist.
V Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy,
Z -CO-CH₃,
R¹ Methyl oder Hydroxyethyl,
R² und R³ unabhängig voneinander je C₁-C₃-Alkyl,
A Ethylen, Propylen oder Butylen,
n 1 oder 2 und
An⊖ ein Anion bedeutet.
Die Herstellung der Disazofarbstoffe der Formel (1) erfolgt in an sich bekannter Art und Weise, beispielsweise indem man ein Mol eines Diamins der Formel
tetrazotiert und mit 2 Mol einer Verbindung der Formel
kuppelt, wobei für R, Z, V, A, R¹, R², R³, n und An die zuvor angegebenen Bedeutungen und Bevorzugungen gelten.
Die Kupplungskomponenten der Formel (5) werden in an sich bekannter Weise hergestellt durch Umsetzung der bekannten Amine der Formel
in an sich bekannter Weise mit einem Acylierungsmittel, welches den Rest Z-CH₂-CO- einführt.
Geeignete Acylierungsmittel sind z. B.:
Diketen, Acetessigsäuremethylester, Acetessigsäureethylester, Cyanessigsäureethylester, Cyanessigsäuremethylester, Malonsäuredimethylester, Malonsäurediethylester, Malonsäuremonomethylesteramid, Malonsäuremonomethylesteriminoester und Benzoylessigsäuremethylester.
Die Amine der Formel (6) sind bekannt, z. B. aus der DE-A-29 15 323, oder können auf bekannte Art und Weise hergestellt werden.
Die Diamine der Formel (4) sind ebenfalls bekannt oder können auf bekannte Art und Weise erhalten werden.
Die Tetrazotierung der Diamine der Formel (4) erfolgt in an sich bekannter Weise, etwa mit Natriumnitrit in saurem, z. B. salzsaurem oder schwefelsaurem, wäßrigem Medium. Die Tetrazotierung kann aber auch mit anderen Diazotierungsmitteln, z. B. mit Nitrosylschwefelsäure ausgeführt werden. Dabei kann eine zusätzliche Säure im Reaktionsmedium anwesend sein, z. B. Phosphorsäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Salzsäure oder Mischungen dieser Säuren, z. B. Mischungen aus Phosphorsäure und Essigsäure. Zweckmäßig wird die Tetrazotierung bei Temperaturen von -10 bis 30°C, z. B. von -10°C bis Raumtemperatur, durchgeführt.
Die Kupplung der tetrazotierten Diamine der Formel (4) auf die Kupplungskomponente der Formel (5) erfolgt ebenfalls in bekannter Weise, beispielsweise in saurem, wäßrigem oder wäßrig-organischem Medium, vorteilhaft bei Temperaturen von -10 bis 30°C, insbesondere unter 10°C.
Als Säuren verwendet man z. B. Salzsäure, Essigsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure. Tetrazotierung und Kupplung können beispielsweise im Eintopfverfahren, also im gleichen Reaktionsmedium, durchgeführt werden.
Die Disazoverbindungen der Formel (1) werden sowohl als Pulver- bzw. Granulat-Präparationen als auch in Form von konzentrierten Lösungen zum Einsatz gebracht. Pulver-Präperationen werden in üblicher Weise mit Stellmaterialien wie Natriumsulfat, -phosphat, -chlorid-, -acetat in Gegenwart von Entstaubungsmitteln eingestellt, oder die Azoverbindungen werden direkt als Sprühtrocknungspräparationen in den Handel gebracht. Konzentrierte Farbstofflösungen können wäßriger oder wäßrig/organischer Art sein, wobei übliche und möglichst gut abbaubare Zusätze bevorzugt werden wie organische Säuren, vorzugsweise Essigsäure, Ameisensäure, Milchsäure, Zitronensäure, Amide wie Formamid, Dimethylformamid, Harnstoff, Alkohole wie Glykol, Diglykol, Diglykolether, vorzugsweise Methyl- oder Ethylether.
Verwendung finden die Disazoverbindungen der Formel (1) vor allem als Farbstoffe zum Färben und Bedrucken von Textilmaterialien, Papier, Leder und zur Bereitung von Tinten. Als Textilmaterialien kommen natürliche und synthetische kationisch anfärbbare Materialien in Frage. Bevorzugt werden die neuen Azoverbindungen zum Färben und Bedrucken von Papier, Halbkartons und Kartons in der Masse und in der Oberfläche, sowie von Textilmaterialien, die z. B. vorteilhaft aus Homo- oder Mischpolymerisaten des Acrylnitrils bestehen oder aus synthetischen Polyamiden oder Polyestern, welche durch saure Gruppen modifiziert sind, eingesetzt. Man färbt diese Textilmaterialien vorzugsweise in wäßrigem, neutralem oder saurem Medium nach dem Ausziehverfahren, gegebenenfalls unter Druck oder nach dem Kontinueverfahren. Das Textilmaterial kann dabei in verschiedenartigster Form vorliegen, beispielsweise als Faser, Faden, Gewebe, Gewirke, Stückware und Fertigware, wie Hemden oder Pullover.
Mit den erfindungsgemäßen Farbstoffen lassen sich egale Färbungen bzw. Drucke herstellen, die sich durch sehr gute Allgemeinechtheiten vor allem einen sehr hohen Ausziehgrad und gute Wasserechtheiten auszeichnen.
Außerdem können die neuen Disazoverbindungen der Formel (1) auch zum Färben und Bedrucken von natürlichen und regenerierten Cellulosematerialien, vor allem von Baumwolle und Viscose verwendet werden, wobei man ebenfalls farbstarke Ausfärbungen erhält.
Die neuen Disazoverbindungen der Formel (1) haben auf diesen Textilmaterialien ein gutes Ziehvermögen, einen guten Ausziehgrad und die erhaltenen Färbungen weisen sehr gute Echtheiten, vor allem Naßechtheiten auf.
Eine bevorzugte Verwendung der neuen Disazoverbindungen der Formel (1) liegt in der Anwendung zum Färben von Papier aller Arten, vor allem von gebleichtem ungeleimten und geleimtem ligninfreiem Papier, wobei von gebleichtem oder ungebleichtem Zellstoff ausgegangen werden kann und Laub- oder Nadelholz-Zellstoff, wie Birken- und/oder Kiefernsulfit und/oder Sulfat-Zellstoff verwendet werden kann. Ganz besonders geeignet sind diese Verbindungen zum Färben von ungeleimtem Papier (z. B. Servietten, Tischdecken, hygienischen Papieren) als Folge ihrer sehr hohen Affinität zu diesem Substrat.
Die neuen Disazoverbindungen der Formel (1) ziehen auf diese Substrate sehr gut auf, wobei die Abwässer praktisch farblos bleiben.
Man erhält Färbungen in gelben Nuancen.
Die erhaltenen Färbungen zeichnen sich durch gute Allgemeinechtheiten aus, wie eine gute Lichtechtheit bei gleichzeitig hoher Klarheit und Farbstärke und Naßechtheit, d. h. sie zeigen keine Neigungen zum Ausbluten, wenn gefärbtes Papier in nassem Zustand mit feuchtem weißem Papier in Berührung gebracht wird. Darüber hinaus weisen sie eine gute Alaun-, Säure- und Alkali-Echtheit auf. Die Naßechtheit bezieht sich nicht nur auf Wasser, sondern auch auf Milch, Fruchtsäfte und gesüßte Mineralwässer; wegen ihrer guten Alkoholechtheit sind sie auch gegen alkoholische Getränke beständig. Diese Eigenschaft ist z. B. besonders für Servietten und Tischdecken erwünscht, bei denen vorhersehbar ist, daß das gefärbte Papier in nassem Zustand (z. B. getränkt mit Wasser, Alkohol, Tensid-Lösung etc.) in Berührung mit anderen Flächen wie Textilien, Papier und dergleichen kommt, die gegen Verschmutzung geschützt werden müssen.
Die hohe Affinität für Papier und die große Ausziehgeschwindigkeit der neuen Farbstoffe ist für das Kontinue-Färben von Papier von großem Vorteil.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, ohne sie darauf zu limitieren. Teile sind - sofern nichts anderes angegeben - Gewichtsteile und die Temperaturen sind in Grad Celsius angegeben.
Die Abkürzungen RKN stellt eine Qualitätsbezeichnung dar und gibt den Reinheitsgrad der Cellulose an; die Abkürzung SR (Schopper-Riegler) gibt den Mahlgrad an.
Beispiel 1
87 Teile 4-Amino-3′(N,N,N-trimethylaminopropyl)-benzamidmethosulfat werden in 250 Teilen Wasser gelöst und mit 2 n Schwefelsäure auf pH 3 gestellt. Dann werden 23 Teile Diketen innerhalb 30 Min. zugetropft, wobei ein pH-Wert 3 durch Zugabe von 10 Teilen 10%iger Sodalösung gehalten wird. Es werden 102 Teile der Verbindung folgender Struktur erhalten:
Die Lösung kann direkt zur Herstellung von Azofarbstoffen eingesetzt werden. Durch Eindampfen der Lösung auf etwa die Hälfte des Volumens und Versetzen mit abs. Ethanol läßt sich die Verbindung der vorstehenden Struktur praktisch vollständig ausfällen.
Beispiele 2-6
Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise lassen sich aus den entsprechenden 4-Aminobenzamiden durch Umsetzung mit Diketen die in der folgenden Tabelle aufgeführten Kupplungskomponenten herstellen.
Beispiel 7
4.6 Teile 4,4′-Diaminobenzanilid werden in 50 Teilen Wasser und 13.9 Teilen 32%iger Salzsäure gelöst und bei 0-5° mit 9.7 Teilen 4n Na-nitritlösung diazotiert. Diese Diazolösung wird direkt zu 45.4 Teilen der Kupplungskomponente der Formel
gelöst in 50 Teilen Wasser, gegeben und bei pH 4-5 und 0-5° gekuppelt. Das Kupplungsgemisch wird mit 400 Teilen Isopropanol verdünnt, der ausgefallene Farbstoff abgesaugt und getrocknet. Der erhaltene Farbstoff entspricht der Formel:
(An⊖: Mischungen aus Cl⊖ und CH₃SO₄⊖)
und färbt Papier in brillanten gelben Nuancen mit guter Lichtechtheit.
Beispiel 8-20
In der nachstehend aufgeführten Tabelle I sind weitere Farbstoffe angegeben, welche nach den Angaben in Beispiel 1 hergestellt werden können. Sie entsprechen der Formel
worin B, V¹ und V² die in der Tabelle abgegebene Bedeutung besitzen.
Beispiel 21
Man vermischt 50 Teile chemisch gebleichten Buche Sulfit-Zellstoff mit 50 Teilen gebleichter Cellulose RKN 15; (Mahlgrad 22° SR) und 2 Teilen des Farbstoffes gemäß Beispiel 1 in Wasser (ph 6, Wasserhärte 10° dH, Temperatur 20°; Flottenverhältnis 1 : 40). Nach 15minütigem Rühren werden Papierblätter auf einem Frank-Blattbildner hergestellt.
Das Papier ist in einer intensiven Gelbnuance gefärbt. Das Abwasser ist praktisch völlig farblos. Der Ausziehgrad erreicht praktisch 100%. Die Licht- und Naßechtheiten sind ausgezeichnet.
Beispiel 22
Es wird eine Papierbahn aus gebleichtem Buche-Sulfit-Zellstoff (22° SR) auf einer kontinuierlich arbeitenden Labor-Papiermaschine hergestellt. Zehn Sekunden vor dem Stoffauflauf wird eine wäßrige Lösung des Farbstoffes gemäß Beispiel 1 unter starker Turbulenz dem Dünnstoff kontinuierlich zudosiert (0,5%ige Färbung, Flottenverhältnis 1 : 400, Wasserhärte 10° dH, pH 6, Temperatur 20°).
Es entsteht auf der Papierbahn eine farbstarke Gelbnuance von mittlerer Intensität. Das Abwasser ist praktisch völlig farblos.
Beispiel 23
10 Teile Baumwollgewebe (gebleichte mercerisierte Baumwolle) werden in einem Labor-Baumfärbeapparat in 200 Teilen einer Flotte (Wasserhärte 10° dH, pH 4, 3 Umwälzungen der Färbeflotte pro Minute) die 0,05 Teile des Farbstoffes gemäß Beispiel 1 enthält, gefärbt. Die Temperatur wird in 60 Minuten von 20° auf 100°c erhöht, dann während 15 Minuten konstant gehalten.
Die Färbeflotte ist völlig ausgezogen. Es entsteht auf dem Baumwollgewebe eine farbstarke gelbe Färbung, welche sich durch eine gute Lichtechtheit und Naßechtheit auszeichnet.
Färbt man bei gleicher Arbeitsweise ein Textilgewebe aus Regenerat-Cellulose (Viskose), so erhält man auch auf diesem Material mit dem Farbstoff des Beispiels 1 eine farbstarke gelbe Färbung, die eine gute Lichtechtheit und Naßechtheit besitzt.

Claims (15)

1. Disazofarbstoffe der Formel worin bedeuten:R den Rest einer tetrazotierbaren Diaminoverbindung,
V Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Cyan,
Z C₁-C₄-Alkyl-CO, -CN, -COO-C₁-C₄-Alkyl, -CONH₂, -CO-C₆H₅,
R¹, R² und R³ unabhängig voneinander je einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest oder R¹ und R² zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom oder R¹, R² und R³ zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen heterocyclischen Rest,
A einen Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen,
n 1 oder 2 und
An⊖ ein Anion.
2. Disazofarbstoffe gemäß Anspruch 1, worin R einen Rest der Formel bedeutet, worin B ein Brückenglied ist, welches m- oder p-ständig zu den Azoresten steht, und
V¹ und V² unabhängig voneinander je Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Cyan bedeuten.
3. Disazofarbstoffe gemäß Anspruch 2, worin B ist.
4. Disazofarbstoffe gemäß einem der Ansprüche 1-3, worin R¹, R² und R³ unabhängig voneinander je Methyl, Ethyl, n- oder iso-Propyl, n-, sec- oder tert-Butyl, geradkettiges oder verzweigtes Pentyl oder Hexyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl darstellen, wobei diese Reste substituiert sein können, z. B. durch Hydroxy, Phenyl oder Alkoxy, oder worin R¹ und R² zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen Pyrrolidin-, Piperidin-, Morpholin- oder Piperazinrest, oder worin R¹, R² und R³ zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen Pyridinium- oder monoquaternierten Triethylendiaminrest bilden.
5. Disazofarbstoffe gemäß Anspruch 4, worin R₁ Methyl oder Hydroxyethyl und R² und R³ unabhängig voneinander je C₁-C₃-Alkyl, insbesondere je Methyl bedeuten.
6. Disazofarbstoffe gemäß einem der Ansprüche 1-5, worin V, V¹ und V² unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff, Methyl oder Methoxy bedeuten.
7. Disazofarbstoffe gemäß einem der Ansprüche 1-6, worin A Ethylen, Butylen oder insbesondere Propylen bedeutet.
8. Disazofarbstoffe gemäß einem der Ansprüche 1-7, worin Z -CN, -COO-C₁-C₂-Alkyl, -CO-NH₂ oder -CO-C₆H₅ oder vor allem -CO-CH₃ bedeutet.
9. Disazofarbstoffe gemäß Anspruch 1, worin
R einen Rest der Formel bedeutet, wobei B ist,V Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy,
Z -CO-CH₃,
R¹ Methyl oder Hydroxyethyl,
R² und R³ unabhängig voneinander je C₁-C₃-Alkyl,
A Ethylen, Propylen oder Butylen,
n 1 oder 2 und
An⊖ ein Anion bedeutet.
10. Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen der Formel (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol eines Diamins der Formel tetrazotiert und mit 2 Mol einer Verbindung der Formel kuppelt, wobei für R, Z, V, A, R¹, R², R³, n und An die zuvor angegebenen Bedeutungen und Bevorzugungen gelten.
11. Verwendung der Disazoverbindungen der Formel (1) gemäß Anspruch 1 zum Färben und Bedrucken von Textilmaterialien, Papier, Leder und zur Bereitung von Tinten.
12. Verwendung der Disazoverbindungen der Formel (1) gemäß Anspruch 1 zum Färben und Bedrucken von natürlichen und regenerierten Cellulosematerialien, vor allem Baumwolle und Viscose.
13. Verwendung der Disazoverbindungen der Formel (1) gemäß Anspruch 1 zum Färben und Bedrucken von Papier aller Arten, insbesondere zum Färben und Bedrucken von gebleichtem, ungeleimten, ligninfreiem Papier.
14. Verwendung der Disazoverbindungen der Formel (1) gemäß Anspruch 1 zum Färben und Bedrucken von Polyacrylnitrilmaterialien.
15. Die mit den Disazoverbindungen der Formel (1) gemäß Anspruch 1 behandelten bzw. gefärbten und bedruckten Materialien.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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Date Code Title Description
8130 Withdrawal