DE3821627A1 - Kationische disazofarbstoffe - Google Patents
Kationische disazofarbstoffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue kationische Disazofarbstoffe, Verfahren zu
deren Herstellung sowie deren Verwendung als Farbstoffe, zum Färben von
Textilmaterialien und insbesondere von Papier.
Die neuen Disazofarbstoffe entsprechen der Formel
worin bedeuten:
R den Rest einer tetrazotierbaren Diaminoverbindung,
V Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Cyan,
Z C₁-C₄-Alkyl-CO-, -CN, -COO-C₁-C₄-Alkyl, -CONH₂, -CO-C₆H₅,
R¹, R² und R³ unabhängig voneinander je einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest oder R¹ und R² zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom oder R¹, R² und R³ zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen heterocyclischen Rest,
A einen Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen,
n 1 oder 2 und
An⊖ ein Anion.
V Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Cyan,
Z C₁-C₄-Alkyl-CO-, -CN, -COO-C₁-C₄-Alkyl, -CONH₂, -CO-C₆H₅,
R¹, R² und R³ unabhängig voneinander je einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest oder R¹ und R² zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom oder R¹, R² und R³ zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen heterocyclischen Rest,
A einen Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen,
n 1 oder 2 und
An⊖ ein Anion.
Bevorzugt bedeutet R einen Rest der Formel
worin B ein Brückenglied ist, welches m- oder p-ständig zu den Azoresten
steht, und
V¹ und V² unabhängig voneinander je Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Cyan bedeuten.
V¹ und V² unabhängig voneinander je Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Cyan bedeuten.
Beispiele für geeignete Brückenglieder B sind die folgenden:
Die direkte Bindung, ein geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest mit 1 bis 6 C-Atomen,
Die direkte Bindung, ein geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest mit 1 bis 6 C-Atomen,
wobei V Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl oder
C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Cyan,
R⁴ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
m 1, 2, 3 oder 4 und
Y Halogen, NH-CH₂-CH₂-OR⁵ oder -N(CH₂-CH₂-OR⁵)₂ bedeuten, wobei
R⁵ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Hydroxy-C₁-C₄-Alkyl ist.
R⁴ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl,
m 1, 2, 3 oder 4 und
Y Halogen, NH-CH₂-CH₂-OR⁵ oder -N(CH₂-CH₂-OR⁵)₂ bedeuten, wobei
R⁵ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder Hydroxy-C₁-C₄-Alkyl ist.
Besonders bevorzugte Gruppen sind:
Unter Alkylgruppen sind erfindungsgemäß generell geradkettige oder
verzweigte Alkylgruppen zu verstehen. Es handelt sich z. B. um
Methyl, Ethyl, Propyl, i-Propyl, Butyl, i-Butyl, tert.-Butyl, Amyl,
tert.-Amyl (1,1-Dimethylpropyl), 1,1,3,3-Tetramethylbutyl, Hexyl,
1-Methylpentyl, Neopentyl, 1-, 2- oder 3-Methylhexyl, Heptyl, n-Octyl,
tert. Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, Isononyl, Decyl, Dodecyl, Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Methylcyclohexyl sowie die dazugehörenden Isomeren.
Diese Alkylreste können substituiert sein, z. B. durch Hydroxy, Alkoxy,
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere Methoxy, Cyano oder Phenyl.
Als weitere Substituenten sind geeignete Halogen, wie Fluor, Chlor oder
Brom, oder -CO-U, worin U Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Phenyl
ist.
Geeignete Alkoxyreste sind z. B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy, iso-Propoxy,
n-Butoxy, i-Butoxy oder tert.-Butoxy.
Beispiele für geeignete substituierte Alkylreste sind: Methoxymethyl,
Ethoxymethyl, Ethoxyethyl, Ethoxypropyl, n-Propoxymethyl, iso-Propoxymethyl,
Butoxymethyl, Butoxyethyl, Butoxypropyl, Ethoxypentyl, Methoxybutyl,
Ethoxypentyl, 2-Hydroxyethoxypentyl, Cyanethyl, Hydroxyethyl.
A bedeutet einen Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen, vorzugsweise einen
unverzweigten Rest, z. B. Ethylen, Propylen, Butylen, Pentylen oder
Hexylen. Vorzugsweise bedeutet A Ethylen oder Butylen und insbesondere
Propylen.
R¹, R² und R³ stellen unabhängig voneinander je einen gegebenenfalls
substituierten Alkylrest dar, beispielsweise Methyl, Ethyl, n- oder
iso-Propyl, n-, sec- oder tert.-Butyl, geradkettiges oder verzweigtes
Pentyl oder Hexyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl, wobei diese Reste
substituiert sein können, z. B. durch Hydroxy, Phenyl oder Alkoxy.
Beispiele für solche substituierten Reste sind Hydroxymethyl, Hydroxyethyl,
Methoxyethyl, Ethoxyethyl, Propoxypropyl oder Benzyl.
R¹ und R² können auch zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom
einen heterocyclischen Rest darstellen, beispielsweise einen Pyrrolidin-,
Piperidin-, Morpholin- oder Piperazinrest, oder R¹, R² und R³ bilden
zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen heterocyclischen
Rest, z. B. einen Pyridinium- oder monoquaternierten Triethylendiaminrest.
Vorzugsweise bedeutet R₁ Methyl oder Hydroxyethyl und R² und R³ unabhängig
voneinander je C₁-C₃-Alkyl, insbesondere je Methyl.
V, V¹ und V² bedeuten unabhängig voneinander je Wasserstoff, Halogen, CN,
C₁-C₄-Alkyl oder -Alkoxy, wobei die letztgenannten Gruppen z. B. durch
Hydroxy, Halogen, wie Brom oder vor allem Chlor, Cyan oder C₁-C₄-Alkoxy
substituiert sein können. Vorzugsweise sind V, V¹ und V² jeweils Wasserstoff,
Methyl oder Methoxy, vor allem jeweils Wasserstoff.
Bei dem Rest Z handelt es sich vorzugsweise um -CO-CH₃, -CN,
-COOC₁-C₂-Alkyl, -CO-NH₂ oder -CO-C₆H₅, wobei -CO-CH₃ ganz besonders
bevorzugt ist.
Als Anionen An⊖ kommen sowohl anorganische wie organische Anionen in
Frage; beispielsweise sind genannt: Halogenid-, wie Chlorid-, Bromid-
oder Jodid-, Sulfat-, Methylsulfat-, Bortetrafluorid-, Aminosulfonat-,
Perchlorat-, Carbonat-, Bicarbonat-, Phosphat-, Phosphormolybdat-,
Phosphorwolframat-, Phosphorwolframmolybdat-, Benzolsulfonat-,
Naphthalinsulfonat-, 4-Chlorbenzolsulfonat-, Oxalat-, Maleinat-, Acetat-,
Propionat-, Lactat-, Succinat-, Chloracetat-, Tartrat-, Methansulfonat-
oder Benzoationen, oder komplexe Anionen, wie das von Chlorzinkdoppelsalzen.
Das Anion ist im allgemeinen durch das Herstellungsverfahren vorgegeben.
Vorzugsweise liegen die Chloride, Hydrogensulfate, Sulfate, Methosulfate,
Phosphate, Formiate, Lactate oder Acetate vor. Die Anionen können in
bekannter Weise gegen andere Anionen ausgetauscht werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft Azofarbstoffe der
Formel (1), worin
R einen Rest der Formel
R einen Rest der Formel
bedeutet, wobei B
ist.
V Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy,
Z -CO-CH₃,
R¹ Methyl oder Hydroxyethyl,
R² und R³ unabhängig voneinander je C₁-C₃-Alkyl,
A Ethylen, Propylen oder Butylen,
n 1 oder 2 und
An⊖ ein Anion bedeutet.
Z -CO-CH₃,
R¹ Methyl oder Hydroxyethyl,
R² und R³ unabhängig voneinander je C₁-C₃-Alkyl,
A Ethylen, Propylen oder Butylen,
n 1 oder 2 und
An⊖ ein Anion bedeutet.
Die Herstellung der Disazofarbstoffe der Formel (1) erfolgt in an sich
bekannter Art und Weise, beispielsweise indem man ein Mol eines Diamins
der Formel
tetrazotiert und mit 2 Mol einer Verbindung der Formel
kuppelt, wobei für R, Z, V, A, R¹, R², R³, n und An die zuvor angegebenen
Bedeutungen und Bevorzugungen gelten.
Die Kupplungskomponenten der Formel (5) werden in an sich bekannter Weise
hergestellt durch Umsetzung der bekannten Amine der Formel
in an sich bekannter Weise mit einem Acylierungsmittel, welches den Rest
Z-CH₂-CO- einführt.
Geeignete Acylierungsmittel sind z. B.:
Diketen, Acetessigsäuremethylester, Acetessigsäureethylester, Cyanessigsäureethylester, Cyanessigsäuremethylester, Malonsäuredimethylester, Malonsäurediethylester, Malonsäuremonomethylesteramid, Malonsäuremonomethylesteriminoester und Benzoylessigsäuremethylester.
Diketen, Acetessigsäuremethylester, Acetessigsäureethylester, Cyanessigsäureethylester, Cyanessigsäuremethylester, Malonsäuredimethylester, Malonsäurediethylester, Malonsäuremonomethylesteramid, Malonsäuremonomethylesteriminoester und Benzoylessigsäuremethylester.
Die Amine der Formel (6) sind bekannt, z. B. aus der DE-A-29 15 323, oder
können auf bekannte Art und Weise hergestellt werden.
Die Diamine der Formel (4) sind ebenfalls bekannt oder können auf
bekannte Art und Weise erhalten werden.
Die Tetrazotierung der Diamine der Formel (4) erfolgt in an sich
bekannter Weise, etwa mit Natriumnitrit in saurem, z. B. salzsaurem oder
schwefelsaurem, wäßrigem Medium. Die Tetrazotierung kann aber auch mit
anderen Diazotierungsmitteln, z. B. mit Nitrosylschwefelsäure ausgeführt
werden. Dabei kann eine zusätzliche Säure im Reaktionsmedium anwesend
sein, z. B. Phosphorsäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Salzsäure oder
Mischungen dieser Säuren, z. B. Mischungen aus Phosphorsäure und Essigsäure.
Zweckmäßig wird die Tetrazotierung bei Temperaturen von -10 bis
30°C, z. B. von -10°C bis Raumtemperatur, durchgeführt.
Die Kupplung der tetrazotierten Diamine der Formel (4) auf die Kupplungskomponente
der Formel (5) erfolgt ebenfalls in bekannter Weise, beispielsweise
in saurem, wäßrigem oder wäßrig-organischem Medium,
vorteilhaft bei Temperaturen von -10 bis 30°C, insbesondere unter 10°C.
Als Säuren verwendet man z. B. Salzsäure, Essigsäure, Schwefelsäure oder
Phosphorsäure. Tetrazotierung und Kupplung können beispielsweise im
Eintopfverfahren, also im gleichen Reaktionsmedium, durchgeführt werden.
Die Disazoverbindungen der Formel (1) werden sowohl als Pulver-
bzw. Granulat-Präparationen als auch in Form von konzentrierten Lösungen
zum Einsatz gebracht. Pulver-Präperationen werden in üblicher Weise mit
Stellmaterialien wie Natriumsulfat, -phosphat, -chlorid-, -acetat in
Gegenwart von Entstaubungsmitteln eingestellt, oder die Azoverbindungen
werden direkt als Sprühtrocknungspräparationen in den Handel gebracht.
Konzentrierte Farbstofflösungen können wäßriger oder wäßrig/organischer
Art sein, wobei übliche und möglichst gut abbaubare Zusätze bevorzugt
werden wie organische Säuren, vorzugsweise Essigsäure, Ameisensäure,
Milchsäure, Zitronensäure, Amide wie Formamid, Dimethylformamid,
Harnstoff, Alkohole wie Glykol, Diglykol, Diglykolether, vorzugsweise
Methyl- oder Ethylether.
Verwendung finden die Disazoverbindungen der Formel (1) vor allem als
Farbstoffe zum Färben und Bedrucken von Textilmaterialien, Papier, Leder
und zur Bereitung von Tinten. Als Textilmaterialien kommen natürliche und
synthetische kationisch anfärbbare Materialien in Frage. Bevorzugt werden
die neuen Azoverbindungen zum Färben und Bedrucken von Papier, Halbkartons
und Kartons in der Masse und in der Oberfläche, sowie von
Textilmaterialien, die z. B. vorteilhaft aus Homo- oder Mischpolymerisaten
des Acrylnitrils bestehen oder aus synthetischen Polyamiden oder Polyestern,
welche durch saure Gruppen modifiziert sind, eingesetzt. Man
färbt diese Textilmaterialien vorzugsweise in wäßrigem, neutralem oder
saurem Medium nach dem Ausziehverfahren, gegebenenfalls unter Druck oder
nach dem Kontinueverfahren. Das Textilmaterial kann dabei in verschiedenartigster
Form vorliegen, beispielsweise als Faser, Faden, Gewebe,
Gewirke, Stückware und Fertigware, wie Hemden oder Pullover.
Mit den erfindungsgemäßen Farbstoffen lassen sich egale Färbungen
bzw. Drucke herstellen, die sich durch sehr gute Allgemeinechtheiten vor
allem einen sehr hohen Ausziehgrad und gute Wasserechtheiten auszeichnen.
Außerdem können die neuen Disazoverbindungen der Formel (1) auch zum
Färben und Bedrucken von natürlichen und regenerierten Cellulosematerialien,
vor allem von Baumwolle und Viscose verwendet werden, wobei
man ebenfalls farbstarke Ausfärbungen erhält.
Die neuen Disazoverbindungen der Formel (1) haben auf diesen Textilmaterialien
ein gutes Ziehvermögen, einen guten Ausziehgrad und die
erhaltenen Färbungen weisen sehr gute Echtheiten, vor allem Naßechtheiten
auf.
Eine bevorzugte Verwendung der neuen Disazoverbindungen der Formel (1)
liegt in der Anwendung zum Färben von Papier aller Arten, vor allem von
gebleichtem ungeleimten und geleimtem ligninfreiem Papier, wobei von
gebleichtem oder ungebleichtem Zellstoff ausgegangen werden kann und
Laub- oder Nadelholz-Zellstoff, wie Birken- und/oder Kiefernsulfit
und/oder Sulfat-Zellstoff verwendet werden kann. Ganz besonders geeignet
sind diese Verbindungen zum Färben von ungeleimtem Papier
(z. B. Servietten, Tischdecken, hygienischen Papieren) als Folge ihrer
sehr hohen Affinität zu diesem Substrat.
Die neuen Disazoverbindungen der Formel (1) ziehen auf diese Substrate
sehr gut auf, wobei die Abwässer praktisch farblos bleiben.
Man erhält Färbungen in gelben Nuancen.
Die erhaltenen Färbungen zeichnen sich durch gute Allgemeinechtheiten
aus, wie eine gute Lichtechtheit bei gleichzeitig hoher Klarheit und
Farbstärke und Naßechtheit, d. h. sie zeigen keine Neigungen zum Ausbluten,
wenn gefärbtes Papier in nassem Zustand mit feuchtem weißem Papier in
Berührung gebracht wird. Darüber hinaus weisen sie eine gute Alaun-,
Säure- und Alkali-Echtheit auf. Die Naßechtheit bezieht sich nicht nur
auf Wasser, sondern auch auf Milch, Fruchtsäfte und gesüßte Mineralwässer;
wegen ihrer guten Alkoholechtheit sind sie auch gegen alkoholische
Getränke beständig. Diese Eigenschaft ist z. B. besonders für
Servietten und Tischdecken erwünscht, bei denen vorhersehbar ist, daß
das gefärbte Papier in nassem Zustand (z. B. getränkt mit Wasser, Alkohol,
Tensid-Lösung etc.) in Berührung mit anderen Flächen wie Textilien,
Papier und dergleichen kommt, die gegen Verschmutzung geschützt werden
müssen.
Die hohe Affinität für Papier und die große Ausziehgeschwindigkeit der
neuen Farbstoffe ist für das Kontinue-Färben von Papier von großem
Vorteil.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, ohne sie darauf
zu limitieren. Teile sind - sofern nichts anderes angegeben - Gewichtsteile
und die Temperaturen sind in Grad Celsius angegeben.
Die Abkürzungen RKN stellt eine Qualitätsbezeichnung dar und gibt den
Reinheitsgrad der Cellulose an; die Abkürzung SR (Schopper-Riegler) gibt
den Mahlgrad an.
87 Teile 4-Amino-3′(N,N,N-trimethylaminopropyl)-benzamidmethosulfat
werden in 250 Teilen Wasser gelöst und mit 2 n Schwefelsäure
auf pH 3 gestellt. Dann werden 23 Teile Diketen innerhalb 30 Min. zugetropft,
wobei ein pH-Wert 3 durch Zugabe von 10 Teilen 10%iger Sodalösung
gehalten wird. Es werden 102 Teile der Verbindung folgender
Struktur erhalten:
Die Lösung kann direkt zur Herstellung von Azofarbstoffen eingesetzt
werden. Durch Eindampfen der Lösung auf etwa die Hälfte des Volumens und
Versetzen mit abs. Ethanol läßt sich die Verbindung der vorstehenden
Struktur praktisch vollständig ausfällen.
Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise lassen
sich aus den entsprechenden 4-Aminobenzamiden durch Umsetzung mit Diketen
die in der folgenden Tabelle aufgeführten Kupplungskomponenten herstellen.
4.6 Teile 4,4′-Diaminobenzanilid werden in 50 Teilen Wasser
und 13.9 Teilen 32%iger Salzsäure gelöst und bei 0-5° mit 9.7 Teilen
4n Na-nitritlösung diazotiert. Diese Diazolösung wird direkt zu 45.4
Teilen der Kupplungskomponente der Formel
gelöst in 50 Teilen Wasser, gegeben und bei pH 4-5 und 0-5° gekuppelt.
Das Kupplungsgemisch wird mit 400 Teilen Isopropanol verdünnt, der
ausgefallene Farbstoff abgesaugt und getrocknet. Der erhaltene Farbstoff
entspricht der Formel:
(An⊖: Mischungen aus Cl⊖ und CH₃SO₄⊖)
und färbt Papier in brillanten gelben Nuancen mit guter Lichtechtheit.
In der nachstehend aufgeführten Tabelle I sind weitere Farbstoffe
angegeben, welche nach den Angaben in Beispiel 1 hergestellt werden
können. Sie entsprechen der Formel
worin B, V¹ und V² die in der Tabelle abgegebene Bedeutung besitzen.
Man vermischt 50 Teile chemisch gebleichten Buche Sulfit-Zellstoff
mit 50 Teilen gebleichter Cellulose RKN 15; (Mahlgrad 22° SR)
und 2 Teilen des Farbstoffes gemäß Beispiel 1 in Wasser (ph 6, Wasserhärte
10° dH, Temperatur 20°; Flottenverhältnis 1 : 40). Nach 15minütigem
Rühren werden Papierblätter auf einem Frank-Blattbildner hergestellt.
Das Papier ist in einer intensiven Gelbnuance gefärbt. Das Abwasser ist
praktisch völlig farblos. Der Ausziehgrad erreicht praktisch 100%. Die
Licht- und Naßechtheiten sind ausgezeichnet.
Es wird eine Papierbahn aus gebleichtem Buche-Sulfit-Zellstoff
(22° SR) auf einer kontinuierlich arbeitenden Labor-Papiermaschine
hergestellt. Zehn Sekunden vor dem Stoffauflauf wird eine
wäßrige Lösung des Farbstoffes gemäß Beispiel 1 unter starker
Turbulenz dem Dünnstoff kontinuierlich zudosiert (0,5%ige Färbung,
Flottenverhältnis 1 : 400, Wasserhärte 10° dH, pH 6, Temperatur 20°).
Es entsteht auf der Papierbahn eine farbstarke Gelbnuance von mittlerer
Intensität. Das Abwasser ist praktisch völlig farblos.
10 Teile Baumwollgewebe (gebleichte mercerisierte Baumwolle)
werden in einem Labor-Baumfärbeapparat in 200 Teilen einer
Flotte (Wasserhärte 10° dH, pH 4, 3 Umwälzungen der Färbeflotte pro
Minute) die 0,05 Teile des Farbstoffes gemäß Beispiel 1 enthält,
gefärbt. Die Temperatur wird in 60 Minuten von 20° auf 100°c erhöht,
dann während 15 Minuten konstant gehalten.
Die Färbeflotte ist völlig ausgezogen. Es entsteht auf dem Baumwollgewebe
eine farbstarke gelbe Färbung, welche sich durch eine gute
Lichtechtheit und Naßechtheit auszeichnet.
Färbt man bei gleicher Arbeitsweise ein Textilgewebe aus Regenerat-Cellulose
(Viskose), so erhält man auch auf diesem Material mit dem
Farbstoff des Beispiels 1 eine farbstarke gelbe Färbung, die eine gute
Lichtechtheit und Naßechtheit besitzt.
Claims (15)
1. Disazofarbstoffe der Formel
worin bedeuten:R den Rest einer tetrazotierbaren Diaminoverbindung,
V Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Cyan,
Z C₁-C₄-Alkyl-CO, -CN, -COO-C₁-C₄-Alkyl, -CONH₂, -CO-C₆H₅,
R¹, R² und R³ unabhängig voneinander je einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest oder R¹ und R² zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom oder R¹, R² und R³ zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen heterocyclischen Rest,
A einen Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen,
n 1 oder 2 und
An⊖ ein Anion.
V Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Cyan,
Z C₁-C₄-Alkyl-CO, -CN, -COO-C₁-C₄-Alkyl, -CONH₂, -CO-C₆H₅,
R¹, R² und R³ unabhängig voneinander je einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest oder R¹ und R² zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom oder R¹, R² und R³ zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen heterocyclischen Rest,
A einen Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen,
n 1 oder 2 und
An⊖ ein Anion.
2. Disazofarbstoffe gemäß Anspruch 1, worin R einen Rest der Formel
bedeutet, worin B ein Brückenglied ist, welches m- oder p-ständig zu
den Azoresten steht, und
V¹ und V² unabhängig voneinander je Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Cyan bedeuten.
V¹ und V² unabhängig voneinander je Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-Alkoxy, Halogen oder Cyan bedeuten.
3. Disazofarbstoffe gemäß Anspruch 2, worin B
ist.
4. Disazofarbstoffe gemäß einem der Ansprüche 1-3, worin R¹, R² und R³
unabhängig voneinander je Methyl, Ethyl, n- oder iso-Propyl, n-, sec-
oder tert-Butyl, geradkettiges oder verzweigtes Pentyl oder Hexyl,
Cyclopentyl oder Cyclohexyl darstellen, wobei diese Reste substituiert
sein können, z. B. durch Hydroxy, Phenyl oder Alkoxy, oder worin R¹ und
R² zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen Pyrrolidin-,
Piperidin-, Morpholin- oder Piperazinrest, oder worin R¹, R² und R³
zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen Pyridinium-
oder monoquaternierten Triethylendiaminrest bilden.
5. Disazofarbstoffe gemäß Anspruch 4, worin R₁ Methyl oder Hydroxyethyl
und R² und R³ unabhängig voneinander je C₁-C₃-Alkyl, insbesondere
je Methyl bedeuten.
6. Disazofarbstoffe gemäß einem der Ansprüche 1-5, worin V, V¹ und V²
unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff, Methyl oder Methoxy
bedeuten.
7. Disazofarbstoffe gemäß einem der Ansprüche 1-6, worin A Ethylen,
Butylen oder insbesondere Propylen bedeutet.
8. Disazofarbstoffe gemäß einem der Ansprüche 1-7, worin Z -CN,
-COO-C₁-C₂-Alkyl, -CO-NH₂ oder -CO-C₆H₅ oder vor allem -CO-CH₃
bedeutet.
9. Disazofarbstoffe gemäß Anspruch 1, worin
R einen Rest der Formel bedeutet, wobei B ist,V Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy,
Z -CO-CH₃,
R¹ Methyl oder Hydroxyethyl,
R² und R³ unabhängig voneinander je C₁-C₃-Alkyl,
A Ethylen, Propylen oder Butylen,
n 1 oder 2 und
An⊖ ein Anion bedeutet.
R einen Rest der Formel bedeutet, wobei B ist,V Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy,
Z -CO-CH₃,
R¹ Methyl oder Hydroxyethyl,
R² und R³ unabhängig voneinander je C₁-C₃-Alkyl,
A Ethylen, Propylen oder Butylen,
n 1 oder 2 und
An⊖ ein Anion bedeutet.
10. Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen der Formel (1)
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol eines Diamins
der Formel
tetrazotiert und mit 2 Mol einer Verbindung der Formel
kuppelt, wobei für R, Z, V, A, R¹, R², R³, n und An die zuvor angegebenen
Bedeutungen und Bevorzugungen gelten.
11. Verwendung der Disazoverbindungen der Formel (1) gemäß Anspruch 1
zum Färben und Bedrucken von Textilmaterialien, Papier, Leder und zur
Bereitung von Tinten.
12. Verwendung der Disazoverbindungen der Formel (1) gemäß Anspruch 1
zum Färben und Bedrucken von natürlichen und regenerierten Cellulosematerialien,
vor allem Baumwolle und Viscose.
13. Verwendung der Disazoverbindungen der Formel (1) gemäß Anspruch 1
zum Färben und Bedrucken von Papier aller Arten, insbesondere zum
Färben und Bedrucken von gebleichtem, ungeleimten, ligninfreiem Papier.
14. Verwendung der Disazoverbindungen der Formel (1) gemäß Anspruch 1
zum Färben und Bedrucken von Polyacrylnitrilmaterialien.
15. Die mit den Disazoverbindungen der Formel (1) gemäß Anspruch 1
behandelten bzw. gefärbten und bedruckten Materialien.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH246487 | 1987-06-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3821627A1 true DE3821627A1 (de) | 1989-01-12 |
Family
ID=4234402
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883821627 Withdrawn DE3821627A1 (de) | 1987-06-30 | 1988-06-27 | Kationische disazofarbstoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3821627A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0955342A1 (de) * | 1998-05-07 | 1999-11-10 | Basf Aktiengesellschaft | Kationische Azofarbstoffe auf der Basis von Aminobenzoesäure |
-
1988
- 1988-06-27 DE DE19883821627 patent/DE3821627A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0955342A1 (de) * | 1998-05-07 | 1999-11-10 | Basf Aktiengesellschaft | Kationische Azofarbstoffe auf der Basis von Aminobenzoesäure |
US6048968A (en) * | 1998-05-07 | 2000-04-11 | Basf Aktiengesellschaft | Cationic azo dyes based on aminobenzoic acid |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |