DE3810595A1 - Thermoplastische folien - Google Patents
Thermoplastische folienInfo
- Publication number
- DE3810595A1 DE3810595A1 DE19883810595 DE3810595A DE3810595A1 DE 3810595 A1 DE3810595 A1 DE 3810595A1 DE 19883810595 DE19883810595 DE 19883810595 DE 3810595 A DE3810595 A DE 3810595A DE 3810595 A1 DE3810595 A1 DE 3810595A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- thermoplastic polyurethane
- film
- acid
- groups
- polyurethane films
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J9/00—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
- C08J9/04—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent
- C08J9/12—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent by a physical blowing agent
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J9/00—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
- C08J9/04—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent
- C08J9/06—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent by a chemical blowing agent
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J2375/00—Characterised by the use of polyureas or polyurethanes; Derivatives of such polymers
- C08J2375/04—Polyurethanes
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Polyurethanes Or Polyureas (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft thermoplastische Folien, Ver
fahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Her
stellung wasserdampfdurchlässiger Textilien.
Es ist bereits bekannt, Regenbekleidungen durch Aus
rüstung mit einer hochwasserdichten Folie oder Ober
fläche gegen das Eindringen von Wasser zu schützen.
Damit ist jedoch eine geringe Wasserdampfdurchlässigkeit
verbunden, so daß der Träger derartiger Textilien unter
dieser Kleidung, insbesondere bei feuchtem Wetter, stark
schwitzt und das Kleidungsstück als unangenehm empfin
det. Entlüftungsschlitze in derartigen Kleidungsstücken
müssen aufwendig angebracht werden und sind zudem nur
ungenügend wirksam. Es ist weiterhin bekannt, Textilien
wetterfest auszurüsten durch mikroporöse Beschichtungen,
beispielsweise mit dünnen Polytetrafluorethylenfolien,
die durch biaxiales Strecken mikroporös gemacht wurden.
Der Nachteil derartiger Folien ist jedoch, daß sie kein
elastisches Dehnvermögen haben und sehr leicht durch
Kratzen an der Oberfläche zerstört werden. Daneben sind
sie sehr schwierig zu verarbeiten.
Anläßlich der Konferenz des Plastic and Rubber Institute
"Polyurethanes incoating" 1987, wurden bereits koagu
lierte Polyurethanbeschichtungen vorgestellt, die aber
nicht ausreichend wasserdicht sind und daher imprägniert
werden müssen. Dieses erfordert einen zusätzlichen
Arbeitsgang und eine Wiederholung der Imprägnierung nach
einer chemischen Reinigung.
Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, insbe
sondere für die Ausrüstung von Textilien geeignete
Folien bereitzustellen, die wasserdampfdurchlässig,
wasserundurchlässig und leicht zu handhaben und leicht
verarbeitbar sind.
Gegenstand der Erfindung sind thermoplastische Poly
urethanfolien, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie
im wesentlichen geschlossenzellige Poren aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Volu
menanteil der geschlossenzelligen Poren, bezogen auf die
gesamte Folie, mindestens 20%, insbesondere mindestens
30%. Vorzugsweise werden 5 bis 60%, insbesondere 30
bis 50% des gesamten Porenvolumens, gebildet von Poren
mit einer Größe von 1/1000 bis 1 mm, insbesondere von
1/1000 bis 1/100.
Die erfindungsgemäßen Folien können auf mindestens einer
Seite einer Verarbeitung unterworfen werden, bei der an
der Oberfläche eine Öffnung der Poren auftritt. Vorzugs
weise kann dieses mit einer Corona- oder Elektronen
strahlbehandlung erreicht werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform haben die
Polyurethanfolien eine Stärke von maximal 250 µm, insbe
sondere von 15 µm bis 200 µm, insbesondere von 15 bis
50 µm. Ihre Wasserdampfdurchlässigkeit, gemessen nach
DIN 53 122, beträgt vorzugsweise mindestens 1000 g/m2 × d,
insbesondere mindestens 2500 g/m2 × d. Ihre Wasserdurch
lässigkeit ist vernachlässigbar und beträgt vorzugswei
se, gemessen nach DIN 53 886, 500 mm Wassersäule.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die
Polyurethanfolien aufgebaut auf Basis eines thermopla
stischen Polyurethans, welches erhältlich ist durch Um
setzung
- a) mindestens einer langkettigen Verbindung A mit min destens 1,8 zerewitinoffaktiven Gruppen und einem Molekulargewicht zwischen 400 und 10 000;
- b) mindestens einem kurzkettigen Kettenverlängerer B mit einem Molekulargewicht von 18 bis 350 und im Mittel etwa zwei zerewitinoffaktiven Gruppen;
- c) mindestens einem Diisocyanat C.
Als langkettige Verbindung A mit mindestens 1,8 zere
witinoffaktiven Gruppen kommen neben Aminogruppen,
Thiolgruppen und/oder Carboxylgruppen ausweisenden Ver
bindungen vorzugsweise Hydroxylendgruppen enthaltende
Verbindungen, insbesondere mit etwa zwei zerewitinoff
aktiven Gruppen, wie Polyester, Polyether, Polythio
ether, Polyacetale, Polycarbonate, Polyesteramide in
Frage.
Beispielhaft für Hydroxylgruppen aufweisende Polyester
sind z.B. Umsetzungsprodukte von mehrwertigen, vorzugs
weise zweiwertigen und gegebenenfalls zusätzlich drei
wertigen Alkoholen mit mehrwertiger, vorzugsweise zwei
wertiger, Carbonsäure. Anstelle der freien Polycarbon
säuren können auch die entsprechenden Polycarbonsäure
anhydride oder entsprechende Polycarbonsäureester von
niedrigen Alkoholen oder deren Gemische zur Herstellung
der Polyester verwendet werden. Die Polycarbonsäuren
können aliphatischer, cycloaliphatischer, aromatischer
und/oder heterocyclischer Natur sein und gegebenenfalls,
z.B. durch Halogenatome, substituiert und/oder unge
sättigt sein.
Bevorzugte Carbonsäuren und deren Derivate sind Bern
steinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure,
Sebacinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Trimellit
säure, Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäure
anhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid, Tetrachlor
phthalsäureanhydrid, Endomethylentetrahydrophthalsäure
anhydrid, Glutarsäureanhydrid, Maleinsäure, Maleinsäure
anhydrid, Fumarsäure, dimerisierte und trimerisierte
ungesättigte Fettsäuren, gegebenenfalls in Mischung mit
monomeren ungesättigten Fettsäuren, wie Ölsäure; Tere
phthalsäuredimethylester und Terephthalsäure-bis-glykol
ester.
Als mehrwertige Alkohole kommen z.B. Ethylenglykol,
Propylenglykol-(1,2) und -(1,3), Butylenglykol-(1,4) und
-(2,3), Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,8), Neopentyl
glykol, 1,4-Bis-hydroxymethylcyclohexan, 2-Methyl-1,3-
propandiol, Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol
(1,2,6), Butantriol-(1,2,4), ferner Diethylenglykol,
Triethylenglykol, Tetraethylenglykol und höhere Poly
ethylenglykole, Dipropylenglykol und höhere Poly
propylenglykole sowie Dibutylenglykol und höhere Poly
butylenglykole in Frage. Die Polyester können anteilig
endständige Carboxylgruppen aufweisen. Auch Polyester
aus Lactonen, z.B. ε-Caprolacton, oder aus Hydroxy
carbonsäuren, z.B. ω-Hydroxycapronsäure, sind einsetz
bar.
Auch die erfindungsgemäß in Frage kommenden in der Regel
2 bis 8, vorzugsweise etwa 2 Hydroxylgruppen aufweisen
den Polyether sind solche der an sich bekannten Art und
werden z.B. durch Polymerisation von Epoxiden wie Ethy
lenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Tetrahydrofuran,
Styroloxid oder Epichlorhydrin mit sich selbst, z.B. in
Gegenwart von Lewis-Katalysatoren wie BF3, oder durch
Anlagerung dieser Epoxide, vorzugsweise von Ethylenoxid
und Propylenoxid, gegebenenfalls im Gemisch oder nach
einander, an Startkomponenten mit reaktionsfähigen Was
serstoffatomen wie Wasser, Alkohole, Ammoniak, oder
Amine, z.B. Ethylenglykol, Propylenglykol-(1,3) oder
-(1,2), Trimethylolpropan, Glycerin, Sorbit, 4,4′-Dihy
droxy-diphenylpropan, Anilin, Ethanolamin oder Ethylen
diamin hergestellt. Auch Sucrosepolyether, wie sie z.B.
in den DE-Auslegeschriften 11 76 358 und 10 64 938 be
schrieben werden, sowie auf Formit oder Formose ge
startete Polyether (DE-Offenlegungsschrift 26 39 083
bzw. 27 37 951), kommen erfindungsgemäß anteilig in
Frage. Vielfach sind solche Polyether bevorzugt, die
überwiegend (bis zu 90 Gew.-%, bezogen auf alle vor
handenen OH-Gruppen im Polyether) primäre OH-Gruppen
aufweisen.
Unter den Polythioethern seien insbesondere die Konden
sationsprodukte von Thiodiglykol mit sich selbst
und/oder mit anderen Glykolen, Dicarbonsäuren, Form
aldehyd, Aminocarbonsäuren oder Aminoalkoholen ange
führt. Je nach den Co-Komponenten handelt es sich bei
den Produkten z.B. um Polythiomischether, Polythioether
ester oder Polythioetheresteramide.
Als Polyacetale kommen z.B. die aus Glykolen, wie Di
ethylenglykol, Triethylenglykol, 4,4′-Dioxeethoxydi
phenyldimethylmethan, Hexandiol und Formaldehyd her
stellbaren Verbindungen in Frage. Auch durch Polymeri
sation cyclischer Acetale wie z.B. Trioxan (DE-Offen
legungsschrift 16 94 128) lassen sich erfindungsgemäß
geeignete Polyacetale herstellen.
Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen
solche der an sich bekannten Art in Betracht, die z.B.
durch Umsetzung von Diolen wie Propandiol-(1,3), Butan
diol-(1,4) und/oder Hexandiol-(1,6), Diethylenglykol,
Triethylenglykol, Tetraethylenglykol oder Thiodiglykol
mit Diarylcarbonaten, z.B. Diphenylcarbonat, oder
Phosgen hergestellt werden können (DE-Auslegeschriften
16 94 080, 19 15 908 und 22 21 751; DE-Offenlegungs
schrift 26 05 024). Erfindungsgemäß können auch Addukte
von Lactamen an derartige Polycarbonate verwendet
werden.
Zu den Polyesteramiden zählen z.B. die aus mehrwertigen,
besonders difunktionellen gesättigten oder ungesättigten
Carbonsäuren, Glykolen und mehr-, bevorzugt zweiwertigen
gesättigten oder ungesättigten Aminoalkoholen und Aminen
gewonnenen, vorwiegend linearen Kondensate.
Auch bereits Urethan- oder Harnstoffgruppen enthaltende
Polyhydroxylverbindungen sowie gegebenenfalls modifi
zierte natürliche Polyole, wie Rizinusöl oder Kohlen
hydrate, z.B. Stärke, sind verwendbar. Auch Anlagerungs
produkte von Alkylenoxiden an Phenol-Formaldehyd-Harze
oder auch an Harnstoff-Formaldehyd-Harze sind erfin
dungsgemäß einsetzbar.
Die genannten Polyhydroxylverbindungen können vor ihrer
Verwendung im Polyisocyanat-Polyadditionsverfahren noch
in der verschiedensten Weise modifiziert werden: So läßt
sich gemäß DE-Offenlegungsschriften 22 10 839 (US-
Patentschrift 38 49 515) und 25 44 195 ein Gemisch aus
verschiedenen Polyhydroxylverbindungen (z.B. aus einem
Polyether- und einem Polyesterpolyol) durch Veretherung
in Gegenwart einer starken Säure zu einem höhermoleku
laren Polyol kondensieren, welches aus über Etherbrücken
verbundenen verschiedenen Segmenten aufgebaut ist. Es
ist auch möglich, z.B. gemäß DE-Offenlegungsschrift
25 59 372 in die Polyhydroxylverbindungen Amidgruppen
oder gemäß DE-Offenlegungsschrift 26 20 487 durch Um
setzung mit polyfunktionellen Cyansäureestern Triazin
gruppen einzuführen. Durch Umsetzung eines Polyols mit
einer weniger als äquivalenten Menge eines Diisocyanato
carbodiimids und anschließende Reaktion der Carbodiimid
gruppe mit einem Amin, Amid, Phosphit oder einer Carbon
säure erhält man Guanidin-, Phosphonoformamidin- bzw.
Acylharnstoffgruppen aufweisende Polyhydroxylverbin
dungen (DE-Offenlegungsschriften 27 14 289, 27 14 292
und 27 14 293). Von besonderem Interesse ist es in man
chen Fällen, die höhermolekularen Polyhydroxylverbin
dungen durch Reaktion mit Isatosäureanhydrid vollständig
oder teilweise in die entsprechenden Anthranilsäureester
überzuführen, wie es in den DE-Offenlegungsschriften
20 19 432 und 26 19 840 bzw. den US-Patentschriften
38 08 250, 39 75 428 und 40 16 143 beschrieben ist. Man
erhält auf diese Weise höhermolekulare Verbindungen mit
endständigen aromatischen Aminogruppen.
Durch Umsetzung von NCO-Präpolymeren mit Hydroxylgruppen
aufweisenden Enaminen, Aldiminen und Ketiminen und
anschließende Hydrolyse erhält man gemäß DE-Offenle
gungsschrift 25 46 536 bzw. US-Patentschrift 38 65 791
höhermolekulare, endständige Aminogruppen aufweisende
Verbindungen. Weitere Herstellungsverfahren für höhermo
lekulare Verbindungen mit endständigen Aminogruppen oder
Hydrazidgruppen werden z.B. in der DE-Offenlegungs
schrift 16 94 152 (US-Patentschrift 36 25 871) beschrie
ben.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden
Polyurethane können gegebenenfalls auch langkettige
Verbindungen mit zerewitinoffaktiven Gruppen eingesetzt
werden, in welchen hochmolekulare Polyaddukte bzw. Poly
kondensate oder Polymerisate in feindisperser oder ge
löster Form enthalten sind. Derartige Polyhydroxylver
bindungen werden z.B. erhalten, wenn man Polyadditions
reaktionen (z.B. Umsetzungen zwischen Polyisocyanaten
und aminofunktionellen Verbindungen) bzw. Polykonden
sationsreaktionen (z.B. zwischen Formaldehyd und Pheno
len und/oder Aminen) in situ in den obengenannten,
Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen ablaufen läßt.
Derartige Verfahren sind beispielsweise in den DE-
Auslegeschriften 11 68 075 und 12 60 142, sowie den DE-
Offenlegungsschriften 24 23 134, 24 23 984, 25 12 385,
25 13 815, 25 50 796, 25 50 797, 25 50 833, 25 50 862,
26 33 293 und 26 39 254 beschrieben. Es ist aber auch
möglich, gemäß US-Patentschrift 38 69 413 bzw. DE-
Offenlegungsschrift 25 50 860 eine fertige wäßrige Poly
merdispersion mit einer Polyhydroxylverbindung zu ver
mischen und anschließend aus dem Gemisch das Wasser zu
entfernen.
Auch durch Vinylpolymerisate modifizierte Polyhydroxyl
verbindungen, wie sie z.B. durch Polymerisation von
Styrol und Acrylnitril in Gegenwart von Polyethern (US-
Patentschriften 33 83 351, 33 04 273, 35 23 093,
31 10 695; DE-Auslegeschrift 11 52 536) oder Polycarbo
natpolyolen (DE-Patentschrift 17 69 795; US-Patent
schrift 36 37 909) erhalten werden, sind als langkettige
Komponente A) für das erfindungsgemäße Verfahren geeig
net. Bei Verwendung von Polyetherpolyolen, welche gemäß
den DE-Offenlegungsschriften 24 42 101, 26 44 922 und
26 46 141 durch Pfropfpolymerisation mit Vinylphosphon
säureestern sowie gegebenenfalls (Meth)Acrylnitril,
(Meth)Acrylamid oder OH-funktionellen (Meth)Acrylsäure
estern modifiziert wurden, erhält man Kunststoffe von
besonderer Flammwidrigkeit. Polyhydroxylverbindungen,
in welche durch radikalische Pfropfpolymerisation
mittels ungesättigter Carbonsäuren sowie gegebenenfalls
weiterer olefinish ungesättigter Monomerer Carboxylgrup
pen eingeführt wurden (DE-Offenlegungsschriften
27 14 291, 27 39 620 und 26 54 746), können mit besonde
rem Vorteil in Kombination mit mineralischen Füllstoffen
eingesetzt werden.
Vertreter der genannten erfindungsgemäß zu verwendenden
Verbindungen sind z.B. in High Polymers, Vol. XVI,
"Polyurethanes, Chemistry and Technology", verfaßt von
Saunders-Frisch, Interscience Publishers, New York,
London, Band I, 1962, Seiten 32-42 und Seiten 44-54 und
Band II, 1964, Seiten 5-6 und 198-199, sowie im Kunst
stoff-Handbuch, Band VII, Vieweg-Höchtlen, Carl-Hanser-
Verlag, München, 1966, z.B. auf den Seiten 45-71, be
schrieben. Selbstverständlich können Mischungen der
obengenannten Verbindungen mit mindestens 1,8 gegenüber
Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen mit einem
Molekulargewicht von 400 bis 10 000, z.B. Mischungen von
Polyethern und Polyestern, zur Herstellung der erfin
dungsgemäß zu verwendenden Polyurethane, eingesetzt
werden.
Von besonderem Vorteil ist es dabei in manchen Fällen,
niedrigschmelzende und hochschmelzende Polyhydroxylver
bindungen miteinander zu kombinieren (DE-Offenlegungs
schrift 27 06 297).
Als etwa zwei zerewitinoffaktive Gruppen enthaltende
Verbindungen B) (sogenannte Kettenverlängerer) mit Mole
kulargewichten zwischen 18 und 400 kommen vorzugsweise
in Frage: Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen und/oder
Thiolgruppen und/oder Carboxylgruppen aufweisende Ver
bindungen, vorzugsweise Hydroxylgruppen und/oder Amino
gruppen aufweisende Verbindungen, die als Kettenver
längerungsmittel oder Vernetzungsmittel dienen. Diese
Verbindungen weisen in der Regel 2 bis 8, vorzugsweise
etwa 2, gegenüber Isocyanaten reaktionsfähige Wasser
stoffatome auf. Auch Wasser kann als Kettenverlängerer
eingesetzt werden.
Auch in diesem Fall können Mischungen von verschiedenen
Verbindungen mit mindestens 2 gegenüber Isocyanaten
reaktionsfähigen Wasserstoffatomen mit einem Molekular
gewicht von 32 bis 400 sowie Wasser verwendet werden.
Beispiele für derartige Verbindungen sind Ethylenglykol,
Propylenglykol-(1,2) und -(1,3), Butylenglykol-(1,4) und
-(2,3), Pentandiol-(1,5), Hexandiol-(1,6), Octandiol-
(1,8), Neopentylglykol, 1,4-Bis-hydroxymethyl-cyclo
hexan, 2-Methyl-1,3-propandiol, Dibrombutendiol, Diethy
lenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, höhere
Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400,
Dipropylenglykol, höhere Polypropylenglykole mit einem
Molekulargewicht bis 400, Dibutylenglykol, höhere Poly
butylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400, gege
benenfalls alkoxylierten 4,4′-Dihydroxy-diphenylpropan,
Hydrochinon-dihydroxy-ethylether, Ethanolamin, Dietha
nolamin, N-Methyldiethanolamin und 3-Aminopropanol.
Erfindungsgemäß geeignete aliphatische Diamine sind bei
spielsweise Ethylendiamin, 1,4-Tetramethylendiamin, 1,6-
Hexamethylendiamin, 1,11-Undecamethylendiamin, 1,12-
Dodecamethylendiamin sowie deren Gemische, 1-Amino-
3,3,5-trimethyl-5-aminomethylcyclohexan ("Isophoron
diamin"), 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiamin sowie
deren Gemische, Perhydro-2,4′- und -4,4′-diaminodi
phenylmethan, p-Xylylendiamin, Bis-(3-aminopropyl)
methylamin, Diamino-perhydroanthrazene (DE-Offenlegungs
schrift 26 38 731) und cycloaliphatische Triamine gemäß
DE-Offenlegungsschrift 26 14 244. Auch Hydrazin und sub
stituierte Hydrazine, z.B. Methylhydrazin, N,N′-Dime
thylhydrazin und deren Homologe sowie Säuredihydrazide
kommen erfindungsgemäß in Betracht, z.B. Carbodihydra
zid, Oxalsäuredihydrazid, die Dihydrazide von Malon
säure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, β-
Methyladipinsäure, Sebazinsäure, Hydracrylsäure und
Terephthalsäure; Semicarbazido-alkylen-hydrazide wie
z.B. β-Semicarbazidopropionsäurehydrazid (DE-Offen
legungsschrift 17 70 591), Semicarbazido-alkylencarba
zinester wie z.B. 2-Semicarbazidoethyl-carbazinester
(DE-Offenlegungsschrift 19 18 504) oder auch Amino
semicarbazid-Verbindungen wie z.B. β-Aminoethyl-semi
carbazidocarbonat (DE-Offenlegungsschrift 19 02 931).
Zur Steuerung ihrer Reaktivität können die Aminogruppen
ganz oder teilweise durch Aldimin- bzw. Ketimin-Gruppen
blockiert sein (US-Patentschrift 37 34 894; DE-Offenle
gungsschrift 26 37 115).
Beispiele für aromatische Diamine sind Bisanthranilsäu
reester gemäß den DE-Offenlegungsschriften 20 40 644 und
21 60 590, 3,5- und 2,4-Diaminobenzoesäureester gemäß
DE-Offenlegungsschrift 20 25 900, die in den DE-Offen
legungsschriften 18 03 635 (US-Patentschriften 36 81 290
und 37 36 350), 20 40 650 und 21 60 589 beschriebenen
estergruppenhaltigen Diamine, die Ethergruppen aufwei
senden Diamine gemäß DE-Offenlegungsschriften 17 70 525
und 18 09 172 (US-Patentschriften 36 54 364 und
37 36 295), gegebenenfalls in 5-Stellung substituierte
2-Halogen-1,3-phenylendiamine (DE-Offenlegungsschriften
20 01 772, 20 25 896 und 20 65 869), 3,3′-Dichlor-4,4′-
diamino-diphenylmethan, Toluylendiamin, Diaminodiphenyl
methan, 4,4′-Diaminodiphenyldisulfide (DE-Offenlegungs
schrift 24 04 976), Diaminodiphenyldithioether (DE-
Offenlegungsschrift 25 09 404), durch Alkylthiogruppen
substituierte aromatische Diamine (DE-Offenlegungs
schrift 26 38 760), Diaminobenzolphosphonsäureester (DE-
Offenlegungsschrift 24 59 491), Sulfonat- oder Carboxy
latgruppen enthaltende aromatische Diamine (DE-Offenle
gungsschrift 27 20 166) sowie die in der DE-Offenle
gungsschrift 26 35 400 aufgeführten hochschmelzenden
Diamine. Beispiele für aliphatisch-aromatische Diamine
sind die Aminoalkylthioaniline gemäß DE-Offenlegungs
schrift 27 34 574.
Als Kettenverlängerungsmittel können erfindungsgemäß
auch Verbindungen wie 1-Mercapto-3-aminopropan, gege
benenfalls substituierte Aminosäuren, z.B. Glycin,
Alanin, Valin, Serin und Lysin sowie gegebenenfalls
substituierte Dicarbonsäuren, beispielsweise Bernstein
säure, Adipinsäure, Phthalsäure, 4-Hydroxyphthalsäure
und 4-Aminophthalsäure verwendet werden.
Weitere zur Herstellung der erfindungsgemäß zu verwen
denden Polyurethane geeignete niedermolekulare Polyole
vom Molekulargewicht bis 400 sind Esterdiole der allge
meinen Formel
HO-(CH₂) y -CO-O-(CH₂) x -OH und
HO-(CH₂) x -O-CO-R-CO-O-(CH₂) x -OH,
in denen
R einen Alkylenrest mit 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6, C-Atomen bzw. einen Cycloalkylen- oder Arylenrest mit 6 bis 10 C-Atomen,
x 2 bis 6 und
y 3 bis 5
bedeuten, z.B. δ-Hydroxybutyl-ε-hydroxy-capronsäureester, δ-Hy droxyhexyl-γ-hydroxybuttersäureester, Adipinsäure-bis (β-hydroxyethyl)-ester und Terephthalsäure-bis-(β- hydroxyethyl)-ester.
R einen Alkylenrest mit 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6, C-Atomen bzw. einen Cycloalkylen- oder Arylenrest mit 6 bis 10 C-Atomen,
x 2 bis 6 und
y 3 bis 5
bedeuten, z.B. δ-Hydroxybutyl-ε-hydroxy-capronsäureester, δ-Hy droxyhexyl-γ-hydroxybuttersäureester, Adipinsäure-bis (β-hydroxyethyl)-ester und Terephthalsäure-bis-(β- hydroxyethyl)-ester.
Für manche Fälle ist es vorteilhaft, Polyole einzuset
zen, welche Sulfonat- und/oder Phosphonatgruppen enthal
ten (DE-Offenlegungsschrift 27 19 372), vorzugsweise das
Addukt von Bisulfit an Butendiol-1,4 bzw. dessen Alkoxy
lierungsprodukte.
Bevorzugte Isocyanate C) sind aliphatische, cycloalipha
tische, araliphatische, aromatische und heterocyclische
Polyisocyanate, wie sie z.B. von W. Siefken in Justus
Liebigs Annalen der Chemie, 562, Seiten 75-136, be
schrieben sind, beispielsweise solche der Formel
Q (NCO) n
in der
n 2 bis 4, vorzugsweise 2,
und
Q einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 18, vorzugsweise 6 bis 10, C-Atomen, einen cycloaliphatischen Kohlenwasserrest mit 4 bis 15 C-Atomen, einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 15, vorzugsweise 6 bis 13, C-Atomen, oder einen araliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 15, vorzugsweise 8 bis 13, C-Atomen,
bedeuten.
Q einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 18, vorzugsweise 6 bis 10, C-Atomen, einen cycloaliphatischen Kohlenwasserrest mit 4 bis 15 C-Atomen, einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 15, vorzugsweise 6 bis 13, C-Atomen, oder einen araliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 15, vorzugsweise 8 bis 13, C-Atomen,
bedeuten.
Besonders geeignet sind Ethylen-diisocyanat, 1,4-Tetra
methylen-diisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat, 1,12-
Dodecandiisocyanat, Cyclobutan-1,3-diisocyanat, Cyclo
hexan-1,3- und -1,4-diisocyanat sowie beliebige Gemische
dieser Isomeren, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocya
natomethyl-cyclohexan (DE-Auslegeschrift 12 02 785, US-
Patentschrift 34 01 190), 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluy
lendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren,
Hexahydro-1,3- und/oder -1,4-phenylen-diisocyanat, Per
hydro-2,4′- und/oder -4,4′-diphenylmethandiisocyanat,
1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluylen
diisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren,
Diphenylmethan-2,4′- und/oder -4,4′-diisocyanat,
Naphthylen-1,5-diisocyanat, am aromatischen Kern durch
eine oder mehrere Alkylgruppen mit 1 bis 3 C-Atomen
substituiertes 2,4- und 2,6-Toluylen-diisocyanat sowie
an den aromatischen Kernen durch eine oder mehrere
Alkylgruppen mit 1 bis 3 C-Atomen substituiertes 4,4′-
und 2,4′-Diisocyanatodiphenylmethan und substituiertes
Diphenylendiisocyanat.
Zusätzlich zu den Komponenten A), B) und C) können im
Polyurethan weitere Umsetzungsprodukte enthalten sein,
insbesondere mono- oder höherfunktionelle Produkte.
Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt sind Polyure
thane (bzw. Polyurethanharnstoffe), die aufgebaut sind
aus
- a) einem oder mehreren aus Oxyethylen-, Oxypropylen- und/oder Oxybutyleneinheiten aufgebauten Polyethern und/oder einem oder mehreren Polyestern, deren Säu rekomponente zu mindestens 50 Mol-% aus Adipinsäu re, Glutarsäure, Bernsteinsäure und/oder Azelain säure besteht und deren Glykolkomponente zu mehr als 50 Mol-% gegebenenfalls substituiertes Ethan diol, Propandiol, Butandiol, Pentandiol, Neopentyl glykol und/oder Hexandiol darstellt und/oder einem Polycarbonat wie Hexandiolpolycarbonat,
- b) einem Kettenverlängerer, der im wesentlichen aus Ethylenglykol, Butandiol-(1,4), hexandiol-(1,6), 1,4-Bishydroxymethylcyclohexan, Hydrochinondi hydroxyethylether, Diethylenglykol und Homologe, Dipropylenglykol und höhere Homologe, Wasser, 1- Aminomethyl-3-amino-1, 5,5-Trimethylcyclohexan (= Isophorondiamin) und/oder gegebenenfalls substitu iertem Diaminodicyclohexylmethan und
- c) gegebenenfalls substituiertes Diphenylmethandiiso cyanat, Toluylendiisocyanat und/oder Hexamethylen diisocyanat, gegebenenfalls in Verbindung mit cycloaliphatischem Diamin, Diisocyanatodicyclo hexylmethan (gegebenenfalls substituiert) und/oder Isophorondiisocyanat enthalten.
Die erfindungsgemäß bevorzugten Folien können Farbstof
fe, Pigmente, andere Zuschlagstoffe wie Füll- und Ver
stärkungsmittel, z.B. auch andere Thermoplaste und
Fasern sowie Gleitmittel enthalten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein
Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen Poly
urethanfolie durch an sich übliche Herstellung eines
thermoplastischen Polyurethans und Umformung des so her
gestellten thermoplastischen Polyurethans zu einer
Folie, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Umformung zur
Folie ein Treibmittel zugefügt wird und das Aufschäumen
erst nach Abschluß der Polyurethanbildung durchgeführt
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das
Treibmittel erst nach Abschluß der Polyurethanbildung
zugefügt. Bevorzugte Treibmittel sind gasförmig, insbe
sondere bei Temperaturen zwischen 130 und 250°C, oder
spalten Gase ab oder erzeugen infolge einer Reaktion mit
einer anderen Komponente ein Gas. Der Anteil des gasför
migen oder Gase abspaltenden Stoffes beträgt vorzugswei
se 0,01 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%.
Geeignete Treibmittel sind:
- 1. Gasförmige Stoffe, z.B. Stickstoff, Kohlendioxid, Freone und gegebenenfalls Wasser
- 2. Gas abspaltende Treibmittel, z.B. Carbonate, Azo dicarbonamide, Bicarbonate, Azodicarbonsäure methylester
- 3. Durch Reaktion mit einer weiteren Komponente Gas abspaltende Systeme, z.B. Azodicarbonamide, Diazabicyclooctan und Säure/Carbonatmischungen.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden
die langkettige Verbindung A), der Kettenverlängerer B)
und die Isocyanate C) zu einem thermoplatischen Polyure
than umgesetzt und granuliert. Zu dem Granulat wird das
Treibmittel gegeben und diese Mischung in einem Extruder
aufgeschmolzen und anschließend über ein Umformwerkzeug
zu geschäumter Folienbildung extrudiert. Das Umformwerk
zeug kann ein Blaskopf oder eine Breitschlitzdüse zur
Herstellung von Folien in an sich bekannter Art sein.
Das Gas bildende Treibmittel kann aber auch in einer
anderen bevorzugten Ausführungsform vor der Herstellung
des Polyurethans in einen der Rohstoffe oder die reagie
rende Mischung gegeben werden. Dann muß die Temperatur
so geführt werden, daß sich während der Polyurethanreak
tion noch nicht nennenswerte Gasmengen bilden.
Die Härte der erfindungsgemäß einzusetzenden Polyure
thane wird in aller Regel durch das Verhältnis der
langkettigen zerewitinoffaktiven Verbindung A) zum
Kettenverlängerer B) eingestellt. Die erfindungsgemäß
zu verwendenden Produkte haben im allgemeinen Shore-
Härten von etwa 60 A bis 80 D, bevorzugt 65 Shore A bis
75 Shore D.
Thermoplastische Polyurethane wurden hergestellt in
einer Abfolge folgender Schritte:
- 1. Mischung eines Polyesters A (= MG 2000) eines Kettenverlängerers B (= Butandiol-1,4) und eines Isocyanats C (= MDI)
- 2. Reaktion unter Bildung eines Urethans
- 3. Zugabe des Treibmittels
- 4. Austragen und Abkühlung
- 5. Zerkleinerung unter Granulatherstellung
- 6. Extrusion des Granulats in einem Extruder zur Folie.
Das Granulat aus Polyurethan und Treibmittel wird in den
Trichter eines vorgeheizten Extruders einer Folienblas
anlage gegeben. Als Treibmittel wurde Hydrocerol (von
Fa. Boehringer, Ingelheim) verwendet. Bei Temperaturen
von 160°C bis 220°C wird das Granulat im Extruder zur
Schmelze umgeformt. Die Temperaturführung im Extruder
wird so gewählt, daß sie über dem Zersetzungspunkt des
Treibmittels liegt. Durch den hohen Gegendruck des
Extruders bedingt schäumt die Masse in der Meteringzone
bzw. im unteren Teil des Blaskopfes nicht oder nur sehr
gering auf. Durch nachlassenden Gegendruck und
Temperaturführung der Endzonen des Blaskopfes von 170°C
bis 190°C wird ein volles Aufschäumen erreicht.
Das Treibmittel wird in einer Menge von 0,5 Gew.-%,
bezogen auf das Granulat, zugegeben. Der Extruder wurde
unter folgenden Bedingungen betrieben:
Schneckendrehzahl: 30 U/min,
Aufblasverhältnis der Folie 1 : 2 bei einer Abzugsge schwindigkeit von 5,2 m/min.
Schneckendrehzahl: 30 U/min,
Aufblasverhältnis der Folie 1 : 2 bei einer Abzugsge schwindigkeit von 5,2 m/min.
Die erhaltene Folie hatte folgende Eigenschaften:
Dicke: 0,2 mm.
Dicke: 0,2 mm.
Die erhaltenen Poren entsprachen einem Ellipsoid mit
einer Hauptachse von 0,5 bis 2 mm und einer Nebenachse
von 0,08 bis 0,1 mm.
Volumenanteil der Poren bezogen auf Folie: 39,6%.
Volumenanteil der Poren bezogen auf Folie: 39,6%.
Die Wasserdampfdurchlässigkeit gegenüber einer gleich
dicken Folie gleicher Zusammensetzung, welche aber keine
Poren aufweist, wurde von 68 g/m2 × d auf 1080 g/m2 × d ge
steigert.
Zur Herstellung einer feinporigen Folie wurde die Extru
sionstemperatur niedrig gehalten und die Zersetzungswär
me erst in der letzten Heizzone des Blaskopfes des
Extruders zugeführt. Die Temperatur am Extruder in Rich
tung Düsenspalt des verwendeten Extruders (Typ
Reifenhäuser EH 160 Durchmesser = 4,5 mm) wurde aus
gehend von 16C° gesteigert auf 180° am Adapter, 185° in
der Kopfzone 1-3 und 205° in der Kopfzone 4. Der
Extruder wurde bei folgenden Bedingungen betrieben:
Schneckendrehzahl: 30 U/min.
Aufblasverhältnis: 1:2
Abzugsgeschwindigkeit: 4,8 m/min.
Schneckendrehzahl: 30 U/min.
Aufblasverhältnis: 1:2
Abzugsgeschwindigkeit: 4,8 m/min.
Es wurde die gleiche Polyurethanmischung wie in Beispiel
1 verwendet mit der Abänderung, daß als Treibmittel
bezogen auf Granulat 0,5 Teile Diazabicyclooctan (Dabco®
33 LV) und 0,2 Teile Porofor® ADCM verwendet wurde.
Die erhaltene Folie hatte folgende Eigenschaften:
Stärke: 0,03 mm.
Stärke: 0,03 mm.
Die erhaltenen Poren entsprachen einem Elipsoid mit
einer Hauptachse von 0,01 bis 0,025 mm und einer Neben
achse von 0,005 bis 0,02 mm.
Wasserdampfdurchlässigkeit gegenüber einer gleich dicken kompakten Polyurethanfolie: Steigerung um den Faktor 11.
Wasserdampfdurchlässigkeit gegenüber einer gleich dicken kompakten Polyurethanfolie: Steigerung um den Faktor 11.
Es wurde wie in Beispiel 2 verfahren mit der Abänderung,
daß die Treibmittel in folgenden Mengen verwendet wur
den:
0,5 Teile Diazabicyclooctan
0,4 Teile Porofor
0,5 Teile Diazabicyclooctan
0,4 Teile Porofor
Durch eine derartige Veränderung der Zudosierung des
Treibmittels wird die Porenanzahl verändert und Faktor
der Wasserdampfdurchlässigkeitssteigerung auf 14
gesteigert.
Die nach den Beispielen 1 bis 3 erhaltenen Folien
zeigten in der Anwendung gegenüber bekannten Folien
folgende Vorteile:
- - hohe Reiß- und Weiterreißfestigkeit
- - sehr hohe Flexibilität
- - hohe Dehnbarkeit
- - geschlossene Poren, die nach Bedarf einseitig geöffnet werden können
- - Flammkaschierbarkeit
- - Verklebbarkeit mit üblichen PU- oder Polyesterkleb stoffen
- - Hinterschäumbarkeit mit PU-Schäumen
- - Wasserdichtigkeit, Winddichtigkeit
- - Einfärbbarkeit in fast allen Farben
- - gute Nähbarkeit
- - Reinigungsfestigkeit.
Claims (10)
1. Thermoplastische Polyurethanfolien, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie im wesentlichen geschlossenzelli
ge Poren aufweisen.
2. Thermoplastische Polyurethanfolien nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der Volumenanteil
der geschlossenzelligen Poren, bezogen auf die
gesamte Folie, mindestens 20% beträgt.
3. Thermoplastische Polyurethanfolien nach wenigstens
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Poren auf der Oberfläche einer
Seite der Folie offenporig sind.
4. Thermoplastische Polyurethanfolien nach wenigstens
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das thermoplastische Polyurethan auf
gebaut ist aus
- a) mindestens einer langkettigen Verbindung A mit mindestens 1,8 zerewitinoffaktiven Gruppen und einem Molekulargewicht zwischen 400 und 10 000;
- b) mindestens einem kurzkettigen Kettenverlän gerer B mit einem Molekulargewicht von 18 bis 350 und im Mittel etwa zwei zerewitinoffakti ven Gruppen;
- c) mindestens einem Diisocyanat C.
5. Thermoplastische Polyurethanfolien nach wenigstens
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wasserdampfdurchlässigkeit gemäß
DIN 53 122 mindestens 1000 g/m2 × d beträgt.
6. Thermoplastische Polyurethanfolien nach wenigstens
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie eine Stärke von maximal 250 µm
aufweist.
7. Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen
Polyurethanfolie durch an sich übliche Herstellung
eines thermoplastischen Polyurethans und Herstel
lung einer Folie aus dem so gebildeten Polyurethan,
dadurch gekennzeichnet, daß vor der Herstellung der
Folie ein Treibmittel zugefügt wird und die Auf
schäumung durch das Treibmittel im wesentlichen
erst nach Bildung des thermoplastischen Polyure
thans durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Treibmittel erst nach Abschluß der Polyure
thanbildung zugefügt wird.
9. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie bei oder
nach ihrer Herstellung mindestens monoaxial gereckt
wird.
10. Verfahren zur Herstellung wasserdampfdurchlässiger
Textilien unter Verwendung einer Folie, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Folie gemäß Anspruch 1 ver
wendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883810595 DE3810595A1 (de) | 1988-03-29 | 1988-03-29 | Thermoplastische folien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883810595 DE3810595A1 (de) | 1988-03-29 | 1988-03-29 | Thermoplastische folien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3810595A1 true DE3810595A1 (de) | 1989-10-12 |
Family
ID=6350933
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883810595 Withdrawn DE3810595A1 (de) | 1988-03-29 | 1988-03-29 | Thermoplastische folien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3810595A1 (de) |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0516024A1 (de) * | 1991-05-29 | 1992-12-02 | ERA BESCHICHTUNG GmbH & CO. KG | Verfahren zur Herstellung einer Schaumfolie aus thermoplastischem Polyurethan sowie damit erhältliches Produkt |
EP0569148A1 (de) * | 1992-05-08 | 1993-11-10 | Showa Highpolymer Co., Ltd. | Geschäumte Polyesterformkörper sowie Verfahren zur deren Herstellung |
US5314927A (en) * | 1992-05-13 | 1994-05-24 | Showa Highpolymer Co., Ltd. | Polyester foamed articles and method for producing the same |
US5321052A (en) * | 1992-05-12 | 1994-06-14 | Showa Highpolymer Co., Ltd. | Polyester foamed thin materials |
DE19504017A1 (de) * | 1995-02-07 | 1996-08-08 | Borries Horst Von | Diffusionsoffene Baufolie und Verfahren zu ihrer Herstellung |
WO2010130707A2 (de) * | 2009-05-11 | 2010-11-18 | Basf Se | Hybridschaum |
WO2014011132A3 (en) * | 2012-07-13 | 2014-08-07 | Arya Polimer Sanayi Ve Ticaret Limited Şirketi | Low-density thermoplastic polyurethane (tpu) rubber |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3504671A1 (de) * | 1985-02-12 | 1986-08-14 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur herstellung matter, nichtblockender, duennwandiger formkoerper aus linearen, thermoplastischen, polyaddukt-haltigen polyurethanelastomeren und ihre verwendung |
-
1988
- 1988-03-29 DE DE19883810595 patent/DE3810595A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3504671A1 (de) * | 1985-02-12 | 1986-08-14 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur herstellung matter, nichtblockender, duennwandiger formkoerper aus linearen, thermoplastischen, polyaddukt-haltigen polyurethanelastomeren und ihre verwendung |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Kunststoff-Handbuch, Bd. VII, Polyurethane, Carl Hanser Verlag, München 1966, S. 283, Mitte * |
Cited By (17)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0516024A1 (de) * | 1991-05-29 | 1992-12-02 | ERA BESCHICHTUNG GmbH & CO. KG | Verfahren zur Herstellung einer Schaumfolie aus thermoplastischem Polyurethan sowie damit erhältliches Produkt |
WO1992021716A1 (de) * | 1991-05-29 | 1992-12-10 | Era Beschichtung Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur herstellung einer schaumfolie aus thermoplastischem polyurethan sowie damit erhältliches produkt |
EP0569148A1 (de) * | 1992-05-08 | 1993-11-10 | Showa Highpolymer Co., Ltd. | Geschäumte Polyesterformkörper sowie Verfahren zur deren Herstellung |
EP0569151A1 (de) * | 1992-05-08 | 1993-11-10 | Showa Highpolymer Co., Ltd. | Geschäumte dünne Polyester-Materialien |
US5321052A (en) * | 1992-05-12 | 1994-06-14 | Showa Highpolymer Co., Ltd. | Polyester foamed thin materials |
US5362765A (en) * | 1992-05-12 | 1994-11-08 | Showa Highpolymer Co., Ltd. | Polyester foamed thin materials |
US5314927A (en) * | 1992-05-13 | 1994-05-24 | Showa Highpolymer Co., Ltd. | Polyester foamed articles and method for producing the same |
DE19504017A1 (de) * | 1995-02-07 | 1996-08-08 | Borries Horst Von | Diffusionsoffene Baufolie und Verfahren zu ihrer Herstellung |
WO2010130707A2 (de) * | 2009-05-11 | 2010-11-18 | Basf Se | Hybridschaum |
WO2010130706A2 (de) * | 2009-05-11 | 2010-11-18 | Basf Se | Hybridschaum |
WO2010130707A3 (de) * | 2009-05-11 | 2011-04-07 | Basf Se | Hybridschaum |
WO2010130706A3 (de) * | 2009-05-11 | 2011-04-07 | Basf Se | Hybridschaum |
CN102421846A (zh) * | 2009-05-11 | 2012-04-18 | 巴斯夫欧洲公司 | 混杂泡沫 |
CN102421846B (zh) * | 2009-05-11 | 2016-01-20 | 巴斯夫欧洲公司 | 混杂泡沫 |
US9346929B2 (en) | 2009-05-11 | 2016-05-24 | Florian Felix | Hybrid foam |
US9850360B2 (en) | 2009-05-11 | 2017-12-26 | Basf Se | Hybrid foam |
WO2014011132A3 (en) * | 2012-07-13 | 2014-08-07 | Arya Polimer Sanayi Ve Ticaret Limited Şirketi | Low-density thermoplastic polyurethane (tpu) rubber |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0292772B1 (de) | Polyether-Polycarbonat-Diole, ihre Herstellung und Verwendung als Ausgangsprodukte für Polyurethankunststoffe | |
EP0023646B1 (de) | Oberflächenversiegelte Formkörper aus zelligen Polyurethan-Elastomeren, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE60031290T2 (de) | Thermoplastische Polyurethane | |
EP0061609B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls zellförmigen Polyurethankunststoffen unter Verwendung von Diolen der Dianhydro-hexit-Reihe | |
EP0025822B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polysiloxan-Polyoxyalkylen-Mischpolymerisaten und deren Verwendung bei der Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen | |
DE2427273A1 (de) | Verfahren zur herstellung von schaumstoffen | |
CH625721A5 (de) | ||
EP0652250A1 (de) | Verfahren zur FCKW-freien Herstellung von zelligen Polyurethanformkörpern | |
EP0747408B1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polyurethanharnstoff-Elastomeren | |
DE3347574A1 (de) | Einphasig lagerstabile, salzhaltige gemische und ihre verwendung zur herstellung von polyurethanen | |
EP0017111B1 (de) | Dispersionen von hochschmelzenden Polyestern in Polyhydroxylverbindungen, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung bei der Herstellung von Polyurethankunststoffen | |
DE3504671A1 (de) | Verfahren zur herstellung matter, nichtblockender, duennwandiger formkoerper aus linearen, thermoplastischen, polyaddukt-haltigen polyurethanelastomeren und ihre verwendung | |
DE60313606T2 (de) | Expandierte supramolekulare polymere | |
DE4015714A1 (de) | Thermoplastische pu-schaeume mit glasfaserverstaerkung | |
DE2455679B2 (de) | Verfahren und Bindemittel zum Herstellen einer elastischen Schicht aus Granulaten und einem Bindemittel | |
DE3810595A1 (de) | Thermoplastische folien | |
EP0016332B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von hochelastischen Polyetherurethanschaumstoffen aus Allophanatgruppen aufweisenden Polyisocyanaten | |
DE3940270A1 (de) | Verfahren zur herstellung von waermestandfesten polyurethanharnstoff-elastomeren | |
DE2734574A1 (de) | Thiogruppenhaltige polyurethankunststoffe | |
EP0175119A2 (de) | Verwendung von 1-Phosphonoethan- und/oder -propan-2-carbonsäure-tri-C1-C4-alkylestern bei der Herstellung von Kunststoffen auf Isocyanatbasis | |
EP0864602B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Hartschaumstoffen mit verringerter Rohdichte | |
DE2754593A1 (de) | Verfahren zur loesungsmittelfreien beschichtung von substraten | |
DE2404310A1 (de) | Verfahren zur herstellung von schaumstoffen | |
DE4030515A1 (de) | Neue urethane, ein verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als katalysatoren fuer das isocyanat-polyadditionsverfahren | |
DE2623961A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyurethanen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |