DE38055C - Absorptions-Dampfmaschine - Google Patents
Absorptions-DampfmaschineInfo
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und den zur Ausübung desselben geeigneten
Apparat, um mit Gas gesättigte Flüssigkeiten, insbesondere Ammoniakwasser, für motorische
Zwecke nutzbar zu machen. Das Verfahren besteht darin, dafs die in einem Kessel aus der Ammoniakfiüssigkeit entwickelten Dämpfe
nach einem zweiten, mit derselben Flüssigkeit theilweise gefüllten Behälter übergeführt, die
mit dem Ammoniakdampf übertretenden Wassertheilchen in letzterem Reservoir von dem Ammoniakdampf
getrennt werden und nun in dem zweiten Behälter eine Ueberhitzung des Ammoniakdampfes
bewirkt wird, so dafs derselbe als Betriebskraft nutzbar gemacht und die Spannung
des Dampfes durch geeignetes Ueberleiten der binären Flüssigkeit aus dem Kessel
nach dem Reservoir (Drucksteigerung), oder umgekehrt aus dem Reservoir nach dem Kessel
(Druckminderung) geregelt werden kann. Dem Kessel· wird gleichzeitig Ammoniakwasser entzogen,
dasselbe abgekühlt und zur Absorption des vom Betriebscylinder kommenden Dampfes
benutzt. Die Flüssigkeit wird dabei unter Kesseldruck belassen und als Strahl in die
Absorptionskammer oder in eine besondere Kammer des Cylinders geleitet, und schliefslich
(nach der Absorption) durch eine Pumpe wieder nach dem Kessel oder dem die Betriebskraft enthaltenden Reservoir zurückgedrückt.
Der Abdampf wird nach vorangegangener Absorption zur Ueberhitzung des im Cylinder
wirksamen Dampfes nutzbar gemacht. Das Verfahren kann dahin erweitert werden,, dafs
auch direct in den Betriebscylinder eine gewisse Menge gekühlter Ammoniaklösung eingeleitet
und mit dem innerhalb des Cylinders expandirten, bereits thätig gewesenen Dampf in Berührung
gebracht wird. Es wird hiermit bezweckt, durch die Condensation oder Absorption des Dampfes dem Cylinder . die bei der
vorangegangenen Expansion des Arbeitsdampfes entnommene Wärme wieder zurückzugeben.
Ein zur Ausübung des Verfahrens geeigneter Apparat ist auf beiliegender Zeichnung in drei,
in den zur Condensation des Abdampfes dienenden Einzelheiten etwas abweichenden Modificationen
dargestellt. Der Dampf wird in dem Kessel A, Fig. 1, erzeugt, welcher durch das
unterhalb des Flüssigkeitsniveaus angeordnete, mit Ventil b1 versehene Rohr b mit dem als
Ueberhitzer und Aufspeicherungsraum der Betriebskraft dienenden Behälter B communion.
Der Dampfdom steht durch ein mit Rückschlagventil ax versehenes Rohr α mit dem oberen
Theil des Behälters B in Verbindung, so dafs also (bei genügendem Ueberdruck) nur aus
dem Kessel A Dampf nach B, nicht aber umgekehrt aus jB nach A überströmen kann. Vom
unteren Theil des Kessels A führt ein Rohr d durch den Boden des Behälters B und die in
letzterem befindliche Flüssigkeit in die Höhe bis in den Dampfraum, fällt dann in Schlangenwindungen
bis zur Flüssigkeit und geht in gerader Richtung durch letztere und den Boden
von B hindurch wieder nach aufsen.
Das Schlangenrohr dient zur Ueberhitzung des Dampfes im Behälter B, und zwar ohne
dafs dabei die Temperatur der in B enthaltenen Flüssigkeit selbst wesentlich erhöht
würde. Die durch das Schlangenrohr d kreisende Flüssigkeit tritt bereits etwas gekühlt in
den Kühler C ein, welcher durch das Rohr h mit kaltem Wasser gespeist wird, und in welchem
das Rohr d ebenfalls zur Schlange/ gewunden ist. Die durch das Kühlen wieder
stark absorptionsfähige schwache Ammoniaklösung wird darauf mit dem Abdampf in Berührung
gebracht.
An dem Rohr d ist ein Sicherheitsventil d1
mit Hebel d2 und Belastungsgewicht ds angebracht;
letzteres kann so verstellt werden, dafs das Ventil offen steht und die heifse Flüssigkeit
des Kessels frei durch das Rohr d hindurchströmen kann.
Eine von dem Hebel nach oben reichende verticale Stange steckt in einer Stopfbüchse a!4,
welche durch Rohr dT° mit dem Behälter B
communicirt, so dafs bei zu hohem Druck in letzterem das Ventil di geschlossen und ein
weiteres Durchströmen heifser Kesselflüssigkeit durch das Rohr d und somit auch die weitere
Steigerung der Temperatur im Behälter B so lange abgeschnitten wird, bis dieselbe wieder
auf den für den Betrieb geeigneten Grad herabgegangen ist.
Vom oberen Theil des Behälters B führt das mit Drosselventil m1 versehene Dampfzuleitungsrohr
M nach dem Arbeitscylinder D. Der Abdampf tritt durch Rohr ο in die Absorptionskammer
E, welche durch das Rohr h mit kaltem Wasser gespeist wird.
Das Rohr d tritt innerhalb einer Erweiterung o1 in das Rohr ο ein, das Ende von d
ist nach unten gekrümmt und mündet in ein Strahlrohrmundstück, so dafs die unter Druck
zufliefsende Absorptionsflüssigkeit als Injectionsstrahl
in die Absorptionskammer E einströmt und hierdurch die Absorption des Abdampfes
herbeigeführt wird. Es entsteht hierbei nach dem Kolben der Maschine hin gleichzeitig ein
gewisses Vacuum.
Um einen constanten, für die Absorption hinreichend grofsen Zuflufs an schwacher Lösung
unter Kesseldruck zu sichern, geht von dem Rohr d vor dem Ventil d1 ein Nebenrohr ρ
mit Ventil P1 ab, welches geöffnet wird, sobald sich das Ventil d1 schliefst und den Zuflufs
frischer Flüssigkeit durch das Schlangenrohr innerhalb des Behälters -B abschneidet,
so dafs also dann die Flüssigkeit direct durch ρ in den Kühler C und weiter in die Absorptionskammer E strömen kann.
Nach erfolgter Absorption wird die Flüssigkeit durch die Pumpe F, in deren Stiefel die
Flüssigkeit aus dem Absorptionsgefäfs E durch das mit Regulirhahn sl versehene Rohr s einfliefst,
durch Rohr r nach dem Kessel A zürückgedrückt, woselbst der Dampf durch die
Wärme wieder frei wird.
Der Dampfcylinder mufs mit einem Doppelmantel oder einer Schutzbekleidung versehen
sein, da er sich sonst in Anbetracht des niederen Siedepunktes des Ammoniaks zu stark abkühlen
würde.
Die auf die Expansion des Dampfes folgende starke Temperaturerniedrigung im Cylinder
kühlt den Cylinder so stark ab, dafs ein beträchtlicher Theil der Wärme des nächst eingeleiteten
frischen Dampfes zur Wiedererwärmung des Cylinders verbraucht werden würde.
Um dies zu verhindern und den Cylinder dauernd auf einer Temperatur von etwa 550C
zu erhalten, werden zweckmäfsig Einrichtungen getroffen, wie solche durch die in Fig. 2 dargestellte
Modification veranschaulicht werden, bei welcher übrigens das vom Kessel A ausgehende
Dampfrohr α zwecks Förderung der Absorption unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche
in den Behälter B ausmündet.
Der Abdampf steigt hier im Rohr P in die Höhe und trifft dann auf die durch das Rohr d
zugeführte gekühlte, schwache Lösung.
Das Rohr d ist vom Kühler C ab entsprechend
hoch geführt und hier durch Einfügen eines T-Rohrstückes mit Strahlrohr i
mit dem Rohr Q. verbunden, in dessen oberes Ende das Rohr P mittelst Kniestückes k seitlich
einmündet. Der unter Kesseldruck aus dem Rohr i austretende Flüssigkeitsstrahl reifst
den in P hochsteigenden Abdampf an sich und absorbirt denselben.
Die durch Q. niederfliefsende, den Ammoniakdampf enthaltende Flüssigkeit erfüllt den
um den Cylinder befindlichen Mantelraum und erhält den Cylinder auf geeigneter Temperatur.
Nach Abgabe der Wärme gelangt die Flüssigkeit durch das Rohr W in den Condensator E.
Von dem T-Stück des Rohres d führt ein dünneres Rohr S direct nach dem in die Absorptionskammer
E mündenden Rohr T. Wird die Erwärmung des Cylinders zu stark, so dafs
der von der Wärmflüssigkeit absorbirte Dampf wieder entbunden wird, so wird der Mantelraum
des Cylinders durch das nach dem Condensator E führende Rohr R1 mit dem Rohr S
verbunden, so dafs der Dampf aus dem Mantelraum mit der in 5 befindlichen gekühlten
Flüssigkeit in Berührung treten kann, wodurch die Absorption des Dampfes bewirkt und ein
Gegendruck durch diesen Dampf beseitigt wird.
Sollte die durch S zufliefsende Flüssigkeit nicht hinreichen zur vollen Absorption sämmtlichen
Dampfes, so setzt man das Rohr d durch das Rohr B1 direct mit dem Rohr T in Verbindung,
worauf unbedingt rasch eine vollständige Absorption dieser Dämpfe erfolgen wird.
Die aus dem Condensator E abfliefsende Flüssigkeit kann durch die Pumpe F entweder
durch Rohr D1 nach dem Kessel A oder durch
"Rohr C1 nach dem Behälter B zurückgedrückt werden. Die Rohre C1 und D1 sind mit Ventilen/1
bezw./2 versehen. Es kann hierdurch die Spannung in den beiden Behältern A
und B nach Bedarf sehr leicht regulirt werden. Der Betriebsdampf, welcher mit etwa nur
iio° C. in den Cylinder tritt, wird bald im Anfange des Kolbenhubes gedrosselt.
Bei der darauf erfolgenden Expansion des Dampfes tritt eine starke Abkühlung desselben
ein; um nun zu verhindern, dafs auch der Cylinder diese starke Abkühlung erleidet, findet
die Vereinigung des Abdampfes und der Absorptionsflüssigkeit in dem Mantelraum des
Cylinders selbst statt, so dafs die bei der Absorption hier frei werdende Wärme den Cylinder
beständig auf geeigneter Temperatur erhält.
Bei dem in Fig. 3 veranschaulichten Apparat führen von dem Rohr d noch besondere Zweigrohre
H und J nach den beiden Enden des Cylinders. In den Rohren sind Ventile K
und L angeordnet, deren Stellhebel durch eine Stange m verbunden sind und durch ein auf
der Maschinenwelle sitzendes Excenter N umgesteuert werden, so dafs die Ventile K und L
dem Gange der Maschine entsprechend abwechselnd geschlossen und geöffnet werden und
der Kühlflüssigkeit den Zutritt zu den Cylinderböden
gestatten. Der Betriebsdampf tritt durch Rohr M aus dem Behälter B in den Cylinder
D, treibt den Kolben mit vollem Druck vorwärts, bis der Dampfzutritt abgeschnitten
wird, und nun wirkt der Dampf bis zum Ende des Kolbenhubes durch Expansion.
Sobald der Kolben seinen Rückgang beginnt, öffnet sich das Ventil L und ein Strahl
gekühlter, schwacher Lösung tritt aus dem Rohr J in den Cylinder.
Die abgekühlte Flüssigkeit äbsorbirt augenblicklich den expandirten Dampf, erzeugt hierdurch
an dieser Seite des Kolbens ein theilweises Vacuum, und die bei der Absorption
frei werdende Wärme erhitzt in geeigneter Weise den Kolben und die Cylinderwandung,
so dafs der später für den Rückhub eintretende Dampf nicht unnütz abgekühlt und in seiner
Wirkung beeinträchtigt wird.
Bei andauerndem Betriebe oder bei Ueberschufs der Absorptionslösung steigt die Erwärmung
leicht so hoch, dafs ein Theil des absorbirten Dampfes wieder entbunden wird.
Dieser Dampf wird dann aber durch das Rohr P sofort nach dem Rohr S abgesaugt und hier
absorbirt.
Die im Innern des Cylinders sich sammelnde Flüssigkeit wird durch die beiden Rohre /ΐ1
abgeleitet, welche, um Dampfaustritt zu ver-.
hüten, mit Condensationswassertöpfen versehen sind. (Letztere sind in der Zeichnung nicht
dargestellt.) Diese Condensationswasserableiter werden dann zweckmäfsig mit dem nach dem
Absorptionsgefäfs E führenden Rohr W verbunden.
Claims (4)
1. Ein Verfahren zur Nutzbarmachung gashaltiger Flüssigkeiten, insbesondere von
Ammoniakwasser, für motorische Zwecke, darin bestehend, dafs die im Verdampfungskessel entwickelten Dämpfe zunächst in einen
mit der gleichen Flüssigkeit theilweise gefüllten Behälter geleitet, in diesem von den
Wassertheilchen befreit und mittelst vom Verdampfungskessel entnommener Flüssigkeit
überhitzt werden, und dafs die letztere Flüssigkeit nach weiterer Abkühlung gleichzeitig
zur Absorption des Abdampfes benutzt und nach erfolgter Condensation wieder zur Betriebsflüssigkeit zurückgeleitet
wird.
2. Bei dem unter 1. angegebenen Verfahren
die Regelung der Dampfspannung durch directes Ueberleiten von Flüssigkeit aus dem Kessel in den Ueberhitzungsbehälter
(Drucksteigerung) bezw. umgekehrt aus dem Ueberhitzer in den Kessel (Druckminderung),
oder durch entsprechendes Rückleiten der zur Absorption benutzten Flüssigkeit in den Kessel oder in das Ueberhitzungsgefäfs.
3. Bei dem unter 1. angegebenen Verfahren die Absorption des Abdampfes entweder
direct im Cylinder oder unter Saugwirkung aufserhalb des Cylinders, sowie das Einleiten
der Flüssigkeit nach der Absorption in den Cylindermantel- Hohlraum zwecks
Erwärmung des durch die Expansion des Betriebsdampfes abgekühlten Cylinders.
4. Zur Ausübung des durch die Ansprüche 1., 2. und 3. gekennzeichneten Verfahrens ein
Apparat, bestehend aus dem Verdampfungskessel A, dem durch Rohr b damit in Verbindung
stehenden Ueberhitzungskessel B, dem nur im oberen Theil des letzteren angeordneten Schlangenrohr, dessen beide
aufserhalb des Behälters B befindliche Enden durch Rohr ρ verbunden sind und welches
einerseits an den Verdampfungskessel angeschlossen ist, während das andere Ende zunächst als Schlange f durch einen Kühler
c geführt ist und dann als Injectorrohr d in dem nach dem Condensator E
führenden Rohr ool, Fig. 1, und event,
mittelst einer Zweigleitung auch in dem nach dem Cylindermantelraum führenden Rohr Q. ausmündet, Fig. 2, wobei in letzterem
Falle ein Rohr P den Abdampf vom
Cylinder nach dem oberen Ende von Q. leitet, in Verbindung mit der zur Rückleitung
der Absorptionsflüssigkeit nach dem Kessel bezw. dem Ueberhitzungsgefäfs dienenden
Pumpe F nebst Rohren C1 und D1. In Combination mit dem durch Anspruch 4.
gekennzeichneten Apparat die Anordnung der vom Rohr d abzweigenden, nach den
beiden Cylinderenden führenden Rohre H und /, Fig. 3, mit den vom Excenter N
mittelst Gestänges m gesteuerten Ventilen K und L zwecks selbsttätiger abwechselnder
Injection der Absorptionsflüssigkeit in die Expansionsräume des Cylinders.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE38055C true DE38055C (de) |
Family
ID=313781
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE38055C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3051555A (en) * | 1957-04-15 | 1962-08-28 | Siemens And Halske Ag Berlin A | Crucible for melting silicon of highest purity and method of making it |
-
0
- DE DENDAT38055D patent/DE38055C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3051555A (en) * | 1957-04-15 | 1962-08-28 | Siemens And Halske Ag Berlin A | Crucible for melting silicon of highest purity and method of making it |
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