DE379090C - Zeigerlose Uhr mit Zeitanzeige durch brennende Gluehlampen - Google Patents

Description

• Zeigerlose Uhr mit Zeitanzeige durch brennende Glühlampen. Gegenstand der Erfindung ist eine zeigerlose Uhr, bei welcher die Zeit durch die Anzahl gleichzeitig brennender Glühlampen erkennbar gemacht wird. Sie kann sowohl als selbständige Einzeluhr als auch Nebenuhr in elektrischen Uhrenanlagen sein. Insbesondere wird sie als Außenuhr (für Bahnhöfe, Türme usw.) Verwendung finden.
• Es sind Uhren, bei welchen die Zeitmarkierung durch Glühlampen erfolgt, bereits bekannt; die bekannten Uhren dieser Art besitzen jedoch sämtlich entweder durch brennende Glühlampen gebildete, leuchtende Zeiger oder leuchtende Ziffern, weil deren Erfinder ausnahmslos an der Auffassung festhalten, daß zur Kenntlichmachung der Uhrzeit die Darstellung der Zeigerstellung bzw. die Darstellung in Stunden- und Minutenziffern unerläßlich notwendig sei.
• Die vorliegende Erfindung gründet sich auf die Erkenntnis, daß die Ablesung der@Zeit von einer Uhr nicht schwieriger ist, wenn an Stelle der Zeigerstellung nur der von der Spitze eines gedachten großen Zeigers seit Beginn der Stunde zurückgelegte Weg durch die Länge eines leuchtenden Kreisbogens kenntlich gemacht wird und dies in gleicher Weise auch für den kleinen Zeiger der Fall ist. Die Verbilligung gegenüber Uhren mit wandernden Leuchtzeigern ist sehr erheblich, .da die vielfache Zahl der Glühlampen erspart wird und die Tragekonstruktion zier Glühlampen so leicht wird, daß dadurch überhaupt erst der Bau ingroßen Abmessungen möglich wird.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei--spiel dargestellt, und zwar ist Abb. t die Ansicht, Abb. a ein Querschnitt einer solchen Uhr.
• Auf einem kreisrunden Träger A sind konzentrisch zwei Glühlampenkreise, bestehend aus je 6o gleichmäßig verteilten Glühlampen B in ihren Fassungen, angebracht. Die Blenden c erhöhen die Lichtwirkung, die Arme d verbinden, wo es nötig ist, den Tragkranz A mit einem zentralen Drehzapfen f, auf dem ein oder mehrere Kommutatoren g aufgeklemmt sind. Auf den Kontaktsegmenten (je 6o) schleifen die Bürsten h., die durch Stehbolzen an dem feststehenden Bürstenhaltering i befestigt sind und von denen Leitungen L zu einer geeigneten Schaltuhr führen. Von den einzelnen Lampen führen ebenfalls Leitungen l ab, die an den erwähnten Kontaktsegmenten des Kommutators enden. In dem Lager k des Befestigungsteiles M ist die ganze Vorrichtung drehbar, eine (nicht gezeichnete) Festftelleinrichtung erlaubt es, die Vorrichtung zu sperren. Zwei Beispiele für die grundsätzliche Anordnung der Schaltuhrwerke zeigen die Abb. 3 und q., die eine mit Schaltwalzen, die andere mit Schalthebeln, außerdem Abb. 3 eine Anordnung für den Fall der Parallelschaltung der Lampen und Abb. 4. eine solche, wenn die Lampen in Serie geschaltet werden sollen. Die Schaltwalzen bzw. die Schalthebel werden durch ein mechanisches oder elektrisches Uhrwerk gedreht.
• DieWirkungsweise derUhr ist nun folgende: Der äußere Lampenkranz dient an Stelle eine großen Zeigers zur Minutenanzeige, der innere Kreis mit zweckmäßig anders gefärbten L-Impen besorgt die Stundenanzeige. Die Vorgänge sind bei beiden Kreisen nur mit dem Unterschied gleich, daß sich die des inneren Stundenkreises wie bei jeder normalen Zeigeruhr zwölfmal langsamer vollziehen, und cs genügt deshalb nur den Minutenkreis zu betrachten.
• Das erwähnte Schaltwerk schaltet von Minute zu Minute eine Lampe ein und läßt diese danach so lange eingeschaltet, bis allmählich im Laufe einer Stunde sämtliche 6o Lampen leuchten. Es entsteht dadurch ein leuchtender Kreisbogen, dessen Länge fortgesetzt wächst, bis er sich zu einem Vollkreis schließt. Danach erfolgt das Spiel von neuem. Der leuchtende Kreisbogen zeigt also den von der Spitze eines gedachten großen Minutenzeigers seit Beginn der Stunde zurückgelegten Weg an und ein Beobachter erkennt an dem sichtbaren Viertel-, Halb-, Dreiviertel- oder Vollkreis, daß die Stunde viertel, halb, dreiviertel oder voll ist, und er kann durch Abzählen der brennenden Lampen die Zahl der seit Beginn der Stunde verstrichenen Minuten ablesen. Das Fehlen der Zeiger hindert die leichte Erkennbarkeit in keiner Weise; die in der Zeichnung dargestellte Uhr zeigt deutlich an, daß es im gewählten Augenblick i Uhr 17 Minuten ist. Wo es notwendig ist, auch die Sekundenzeit kenntlich zumachen, geschieht dies in gleicher Weise durch einen dritten Sekundenkreis oder durch ein Sekundenblinkfeuer, da Sekunden im allgemeinen nicht abgelesen, sondern gezählt zu werden pflegen.
• Glühlampenuhren sind meistenteils dazu bestimmt, an hochgelegenen Punkten und in sehr großen Ausführungen Aufstellung zu finden, trotzdem muß aber die Auswechslung unbrauchbarer Lampen leicht möglich sein. Diesem Zweck dient der erwähnte Kommutator g, welcher nach Lösung einer Sperrvorrichtung es gestattet, den Glühlampenträger zu verdrehen, ohne daß dadurch eine Beeinflussung des Lichtbildes stattfindet, denn dieses macht die Verdrehung nicht mit. Man kann also zu jeder Zeit ohne Störung des Betriebes durch Drehen des Glühlampenkranzes jede unbrauchbare Lampe beispielsweise an die unterste Stellung bringen, wo also die Auswechslung jeder Lampe möglich ist. Diese Verdrehbarkeit hat auch noch den Vorteil, daß sich durch gelegentliche Verstellung des Glühlampenträgers eine gleichmäßigere Abnutzung der Lampen herbeiführen läßt.
• Es ist natürlich im Bedarfsfall möglich, den Glühlampenträger in ein Gehäuse einzuschließen und dieses durch eine Glasscheibe abzudecken. An Stelle des Ringträgers kann auch eine Vollscheibe unter Wegfall der Arme d verwendet werden, Die Lampen können sowohl in Parallelschaltung als in Serienschaltung angeordnet werden. Das Schaltwerk ist kein besonderes Merkmal der Erfindung, es sind für ähnliche Schaltzwecke viele Anordnungen bekannt, die sich dem vorliegenden Zweck anpassen lassen. Die Zeichnung gibt dafür zwei Beispiele. -

Claims (2)

1. PATENT-ANSPRLCHE: i. Zeigerlose Uhr mit Zeitanzeige durch brennende Glühlampen, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Vollscheibe oder auf einem radkranzähnlichen Ringträger zwei konzentrische Glühlampenkreise, bestehend aus 6o gleichmäßig verteilten Glühlampen oder Lampengruppen, angeordnet sind, von denen je einer für die Minuten-und die Stundenanzeige benutzt wird, und wobei durch Leitungen und ein geeignetes Schaltuhrwerk die Lampen allmählich nacheinander zum Leuchten gebracht und brennend erhalten werden, so daß mit der Zeit fortschreitend, an der Uhrkreisperipherie wachsende, leuchtende Kreisbögen sichtbar werden, die sich im Verlauf von je i Stunde bzw. 12 Stunden zu einem leuchtenden Vollkreise schließen, und ein Beobachter aus der Länge der leuchtenden Kreisbögen und durch Abzählen der Zahl der brennenden Lampen die genaue Zeit ablesen kann.
2. 2. Zeigerlose Uhr nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke leichter Auswechslung defekter Lampen bei großen Turmuhren der Glühlampenträger einen zentralen Drehzapfen mit Kommutator besitzt, wodurch eine Verdrehung der Vorrichtung ohne Störung des Lichtbildes möglich ist.