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Kanalofen zum ununterbrochenen Brennen von Porzellan, Steingut, Glas
u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf Kanalöfen zum ununterbrochenen Brennen von
Porzellan, Steingut, Glas u. dgl. und betrifft insbesondere einen Ofen dieser- Art,-
bei dem eine wagerechte hochliegende mittlere Brennzone mit abfallenden Endteilen
sowie eine -heb-und senkrare Fördervorrichtung für das Gut vorgesehen ist.
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Gegenüber bekannten Einrichtungen dieser Art liegt das Neue darin,
daB die seitlichen Tragleisten für das zu brennende Gut in beiden fallenden Endteilen
treppenförmig gestaltet
sind und der zwischen den Tragleisten hin
und her fahrbare, heb- und senkbare Förderwagen eine entsprechende olere Begrenzung
aufweist, so daß er l,eini :@nliel"en zunächst :las in der @'orwärnizone stehende
Gut von den Tragleisten ab- und uin eine Stufenhöhe emporhebt, danach auch in den
leiden anderen Ofenzonen das Gut von den Tragleisten abhebt, wonach der Wagen um
eine Stufenbreite nach dem Ausgang l:ewegt wird, um dann tmter Senkung das (Tut
wieder auf die Tragleisten abzusetzen. Der Förderwagen wird dabei zweckmäßig durch
einen Handhebel mittels eines Lenkers auf einer Fahrbahn hin und her bewegt, die
von einem umkehrbaren Motor durch ein Getriebe gehoben und gesenkt werden kann.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt; es ist Abb. i ein Längsschnitt durch den neuen Ofen, Abb. 2 ein Querschnitt
nach der Linie 2-2 der Abb. i und Abb. 3 ein Querschnitt nach der Linie 3-3-Der
aus feuerfestem Baustoff io hergestellte Ofen besitzt eine von dem Einlaßende 12
nach oben ansteigende Vorwärmzone i i, eine wagerechte Brennzone 13 und eine nach
dein Auslaßende 15 an der gegenüberliegenden Seite des Ofens abfallende Kühlzone
14. Der obere Teil des Ofens wird durch eine ihn unigebende Verbrennungskammer 16
erhitzt, der Brennstoff am Einlaßende 17 zugeführt wird, während die Verbrennungsgase
bei 18 nach irgendeinem geeigneten Abzug entweichen.
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Der Boden des Ofenkanals ist an den Seiten der mittleren Längsbodenöffnung
in der Vorwärin- und Kühlzone mit seitlichen treppenförmigen Tragleisten i9 ausgerüstet,
während der Boden der mittleren Brennzone 13 wagerechte Tragleisten 2o aufweist.
Aus Abb. i ist zu ersehen, daß bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel vier Stufen
i9 in den geneigten Teilen i i und 1.1 neben der wagerechten oberen Stufe 2o vorgesehen
sind. Jede Stufe i 9 kann einen einzelnen Gegenstand oder Träger aufnehmen und stützen,
während eine ganze Anzahl von Gegenständen neben-, doch getrennt voneinander auf
den Leisten 2o in dem oberen mittleren Teil 13 liegen können. In der mittleren längsverlaufenden
Aussparung des Ofens fährt auf einer heb- und senkbaren Fahrbahn 36 ein Förderwagen
21 hin und her. Der Förderwagen 21 wird durch die Stufenteile 25, 22, 23, 24, 28,
26 und 27 begrenzt. Die obere Begrenzung 28 des Förderwagens 21 ist um die Breite
einer Stufe länger als die wagerechten Leisten 2o der Brennzone. In der Anfangslage
befinden sich die Stufen 22, 23 und 2d. des Förderwagens an der Einlaßseite und
die entsprechenden Stufen an der Auslaßseite ein wenig unterhalb der zugehörigen
Leistenstufen und der Oberteil 28 ein wenig mehr, als die Höhe einer Stufe beträgt,
unterhalb der Leisten 2o. Der Förderwagen 21 liegt für gewöhnlich in der in Abb.
i veranschaulichten Lage, so daß Stufe 25 zur Aufnahme des an dem Einlaßende 12
eingeführten Gutes bereit ist, während die folgenden Stufen der Vorwärmzone. mit
Ausnahme der obersten 20, unmittelbar unterhalb der entsprechenden, durch die Seitenleisten
gebildeten Stufen liegen.
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Aus Abb. i ist ersichtlich, daß zu dieser Zeit die Stufe 28 der Brennzone
sowie die Stufen 26 und 27 der Kühlzone sich um etwas mehr als die Höhe einer Stufe
unterhalb der entsprechenden Leistenstufen befinden. Wird nun der Förderwagen 2
i um eine reichliche Stufenhöhe angehoben, so werden alle Gegenstände von den Seitenstufen
abgehoben. Wird alsdann der Förderwagen uni eine Stufenbreite nach rechts bewegt,
so werden alle Gegenstände an beiden Seiten und im Oberteil des Ofens gleichfalls
um eine Stufenbreite nach rechts fortbewegt. So wird z. B. der Gegenstand 3 i von
seiner Tragleiste nach derjenigen Lage befördert, die der Gegenstand 32 einnimmt.
Wird schließlich der Förderwagen 21 wieder ein wenig mehr, als die Höhe einer Stufe
ausmacht, gesenkt, so werden alle Gegenstände an der neuen Stelle auf die Tragleisten
abgesetzt. Sie sind dann an der Einlaßseite um eine Stufe angehoben, in dem wagerechten
Kanal 13 um eine Stufe seitwärts geschoben und in dem Teil 14 um eine Stufe abwärts
befördert worden, wobei der letzte nunmehr fertig gebrannte Gegenstand der untersten
Stufe 27 zum Entfernen bereit liegt.
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Die Zeichnung stellt eine vorteilhafte Bauart für die Bewegungsvorrichtung
für den Förderwagen 21 dar. Das Gestell des Wagens 21 kann aus T-Trägern 29 gebildet
werden, und diese können auf Rollen oder Flanschrädern 33 und 34 ruhen, die durch
eine Achse 35 miteinander verbunden sind und sich auf Schienen 36 bewegen. Die Schienen
36 ruhen auf Schraubenspindeln 37, 38. Die Schraubenspindeln 37, 38 sind in Stahlgehäusen
39, 4o gelagert. Sie arbeiten mit an ihren oberen Enden angeordneten, von Kugellagern
43 getragenen Muttern 42 zusammen. Die Muttern 42 sind außen verzahnt. Ihre Zähne
greifen in die entsprechenden Zähne 44 der lotrechten Welle 45 ein. jede Welle 45
trägt an ihrem unteren Ende ein Zahnrad 46, welches mit einer Schnecke am Ende der
von einem umkehrbaren Motor 48 beliebiger Art getriebenen Welle 47 in Eingriff steht.
Durch Drehen der Muttern 42 werden die Spindeln
37 und 38 und die
Fahrbahn 36 der Förderwagen 21 gehoben. Unterhalb der Enden der Fahrbahn 36 können
Anschläge 49, 50 vorgesehen werden, um die Abwärtsbewegung zu begrenzen.
Der Motor kann mit irgendeiner geeigneten, selbsttätig ;wirkenden Anhaltevorrichtung
ausgerüstet sein, um die Bewegung zu unterbrechen, sobald der Förderwagen 2z die
Grenze seiner Auf- und Abwärtsbewegung erreicht. An der Fahrbahn 36 können feststehende
Anschläge 51 und 52 vorgesehen werden, um die Längsbewegung des Wagens 21 zu begrenzen.
Zu diesem Zwecke sind an den T-Trägern 29 abwärts sich erstreckende Ansätze 56,
57 befestigt, die in die Ansätze 51, 52 in den Endlagen anstoßen. Der Wagen 21 kann
durch irgendeine geeignete Vorrichtung in der Längsrichtung bewegt werden; in Abb.
i ist ein bei 54 drehbar gelagerter Handhebel 53 veranschaulicht, der durch einen
geeigneten Lenker 55 mit dem Wagenrahmen 29 verbunden ist, um eine wagerechte Bewegung
des Förderwagens 21 von Hand zu ermöglichen. Wird ein Elektromotor 48 verwendet,
-so kann der Bedienungsmann diesen von seinem Standpunkt am Auslaßende 15 des Ofens
durch einen Schalter 58 steuern. Die senkrechten und wagerechten Bewegungen des
Förderwagens 2i können nacheinander oder gleichzeitig erfolgen.
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Die Wirkungsweise des neuen Ofens ist folgende: Angenommen, der Ofen
ist mit Gut gefüllt, wie dies bei ununterbrochenem Betrieb der Fall ist, und der
Förderwagen 21 ist in der in Abb. i veranschaulichten Lage, die Anschläge 51, 57
in Berührung miteinander. Die untere Stufe 25 ist dann in einer solchen Lage, daß
ein neuer Gegenstand durch die Einlaßöffnung 12 hindurch aufgenommen werden kann.
Der Motor 48 wird alsdann angelassen und die Fahrbahn 36 zusammen mit dem Waen 21
ein wenig höher angehoben, als die Höhe einer Stufe beträgt, wodurch alle Gegenstände
auf diesen Stufen an der linken Seite der Abb. i um eine reichliche Stufenhöhe angehoben
und alsdann alle anderen Gegenstände in dem Ofen von ihren Sitzen abgehoben werden.
Sobald die Hubhöhe erreicht ist, wird der Motor zweckmäßig selbsttätig angehalten,
und durch einen Zug an dem Handhebel 53 der Wagen nach rechts bewegt, bis der Anschlag
56 mit dem Ansatz 52 in Berührung kommt. Hierdurch werden alle Gegenstände in dem
Ofen um eine Stufenbreite nach rechts bewegt; während sie nur auf dem Wagen ruhen.
Der Motor wird alsdann nach der entgegengesetzten Richtung in Umdrehung versetzt
und die Fahrbahn 36 mit dem Wagen 21 gesenkt, bis der Wagen 21 wieder seine Anfangshöhenlage
eingenommen hat. Letzteres wird durch die Anschläge 49, 5o sichergestellt. Hierdurch
werden sämtliche Gegenstände in der Vorwärmzone auf die nächsthöhere Stufe und die
auf dem wagerechten oberen Teil liegenden Gegenstände um eine Stufenbreite nach
rechts bewegt, während in der Kühlzone alle Gegenstände um einen Schritt abwärts
befördert werden, wobei der unterste Gegenstand in eine solche Stellung gebracht
wird, daß er durch die Auslaßöffnung 15 hindurch aus dem Ofen herausgenommen werden
kann. Neue Gegenstände werden von Hand oder in sonstiger Weise in geeigneten Zeitzwischenräumen
eingeführt, wobei die Länge der Zeitzwischenräume so gewählt werden muß, daß die
den Ofen durchlaufenden Gegenstände genügend erhitzt werden. Der Ofen arbeitet mithin
ununterbrochen, wobei ein Gegenstand dem anderen in geeigneten Zeitzwischenräumen
folgt.