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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb über verschiedenen
Arten der Nachrichtenübermittlung dienende Fernleitungen. Es sind bereits Schaltungsanordnungen
bekannt, bei denen Wähler für Fernsprechzwecke über lange, dem Sprechverkehr dienende
Fernleitungen eingestellt werden können. Der Bau und die Unterhaltung langer Fernleitungen
ist jedoch sehr kostspielig. Man ist daher bestrebt, die Fernleitungen mit Hilfe
besonderer Schaltkombinationen für die verschiedensten Arten der Nachrichtenübermittlung
(z. B. Fernsprechen, Ferndrucken, Hochfrequenztelephonie usw.) auszunutzen. Über
solche Fernleitungen noch Wähler für Fernsprechzwecke einzustellen, ist mit Schwierigkeiten
verbunden.
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Nach der Erfindung sind diese Schwierigkeiten in einfacher #,Ä.'eise
dadurch behoben, daß die Einrichtungen für die telegraphische Zeichenübermittlung
auch für die Wählereinstellung über die Fernleitungen im Fernsprechverkehr verwendet
werden. Die '\@ ählereinstellung kann beispielsweise mit Hilfe des automatischen
Typendruckschnelltelegraphen erfolgen, der vorzugsweise bei langen, stark belasteten
Fernleitungen benutzt wird. Dieser Schnelltelegraph ist in der Zeitschrift Telegraphen-
und Fernsprechtechnik, 1913, Heft r, bis 1q., eingehend beschrieben.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der neuen Schaltungsanordnung
schematisch dargestellt, denen der vorgenannte Schnelltelegraph zugrunde liegt.
In Abb. z bis 3 ist eine Gesamtanordnung der zur Wählereinstellung benutzten Geber-
und Empfangseinrichtungen dargestellt. Abb. q. veranschaulicht eine Umschalteeinrichtung,
mit deren Hilfe während einer bestehenden Sprechverbindung die Wählereinstellung
für die nächste Sprechverbindung hergestellt und diese Verbindung so weit vorbereitet
werden kann, daß nach Gesprächsschluß ohneZeitverlust die Zusammenschaltung der
Teilnehmerleitung mit der Fernleitung erfolgen kann. In Abb. 5 ist eine der Fernbeamtin
zugeordnete, ähnlich dem Geber des Schnelltelegraphen ausgebildete Anordnung dargestellt,
mittels der die Fernbeamtin selbst, ohne Mitwirkung des Telegraphisten, die für
die Wählereinstellung erforderlichen Stromstöße senden kann.
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Bei der in Abb. i bis 3 veranschaulichten Schaltungsanordnung sind
zwei Fernämter A und B durch eine Fernleitung FL miteinander verbunden.
Die Wählereinstellung im Fernverkehr wird in folgender Weise bewirkt: Angenommen,
ein Teilnehmer eines zum Fernamt A gehörigen Ortsamtes wünscht einen Teilnehmer
eines zum Fernamt B gehörigen Ortsamtes zu sprechen. Die Beamtin des Meldeamtes
im Fernamt A nimmt den Auftrag entgegen und gibt ihn an den betreffenden Fernplatz
weiter. Gleichzeitig teilt die Beamtin des Meldeamtes die gewünschte Teilnehmernummer.
dem Telegraphisten
im Telegraphensaal des Amtes A mit. Der Telegraphist
stellt einen Lochstreifen entsprechend der gewünschten Anschlußnummer her. Die Fernbeamtin
ist durch eine Dienstleistung oder durch eine beliebige andere Signalanlage mit
dem Telegraphenbeamten verbunden und gibt, falls noch kein Ferngespräch geführt
wird, dem Telegraphenbeamten mündlich über die Dienstleitung oder durch ein anderes
Signal den Auftrag, die Nummer des gewünschten Teilnehmers einzustellen. Der Telegraphist
im Amt A legt den gelochten Streifen in den Sender, worauf die Stromstöße für die
Wählereinstellung übertragen werden. Die Fernbeamtin vollendet die Verbindung durch
Einführung des Verbindungsstöpsels in die Fernklinke. Wird vom Telegraphenbeamten
gerade ein Telegramm durchgegeben, so unterbricht er das Telegramm und gibt erst
die Nummer durch. Der Telegraphist im anderen Amt B erkennt an dem Anrufzeichen
für die Wählereinstellung, daß die folgende Nummer nicht zum Telegramm gehört und
schneidet diese Nummer aus. Sobald die Nummer durchgegeben ist, wird von dem sendenden
Telegraphisten im Amt A der Telegrammstreifen (einige Buchstaben zurückgenommen)
wieder eingelegt und das Telegramm wird weitergegeben.
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Zur Vorbereitung der Aufnahme der Stromstöße für die Wählereinstellung
dient am Geber GB (Abb. i) eine bestimmte Taste des zum Schnelltelegraphen
gehörigen Tastenwerks. Dieser Taste entspricht am Empfänger ER (Abb. 2) eine bestimmte
Stellung der unten beschriebenen Übertragerringe. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist z. B. angenommen, daß die Stellung 8 der Übertragerringe für die Aufnahme des
Vorbereitungszeichens dient. Als Vorbereitungszeichen sind fünf Stromstöße zu geben,
welche fünf Löchern im Lochstreifen entsprechen. Im Amt A hat der Telegraphenbeamte
den gelochten Streifen in den automatischen Geber GB eingelegt. Gewünscht
wird z. B. Teilnehmer Nr. 2679 des Amtes B. Der ersten Lochreihe auf dem
Lochstreifen entsprechend wird das Vorbereitungs- bzw. Anrufsignal übermittelt (fünf
Löcher im Streifen gleich fünf Stromstöße). Hierdurch werden folgende Stromkreise
hergestellt: Die Kontakte Hl, H@, H3, H4 und H5 legen nacheinander die Kontakte
K1 bis K5 des Schleifringes S1 an den Pluspol der Batterie B7, wodurch beim Umlaufen
der Bürste Biil über dem Schleifring S1 wiederholt ein Stromkreis für das polarisierte
Relais L1 geschlossen wird. Das Relais L1 spricht entsprechend den fünf Stromstößen
fünfmal kurz hintereinander an und sendet durch Schließen seines Kontaktes 121,
fünf positive Stromstöße über die für den Telegraphenbetrieb simultan geschaltete
Fernleitung FL: Erde, Batterie B1, Kontakt i211, M-icklung 1 des Übertragers Uel,
parallel geschaltete Wicklung II von Uel, parallel geschaltete a- und b-Ader der
Fernleitung FL, Wicklung I des Übertragers Ue, im Amt B (Abb. 2),
parallelgeschaltete Wicklung II von Ue2, polarisiertes Leitungsrelais L2, Erde.
Das polarisierte Leitungsrelais I_, legt fünfmal seinen Anker an den positiven Pol
41, der Batterie B3, so daß beim Umlaufen der sich gleichmäßig mit der Geberbürste
Bül drehenden Bürsten Bii, bis Bü, des Empfängers ER nacheinander die fünf polarisierten
Relais R1 bis R5, die an die fünf Kontakte des Empfangsringes S9 angeschaltet sind,
erregt werden: Erde, Batterie B3, Kontakt 141, R1 bzw. R2 usw., Kontakt i bzw. 2
usw. des Empfangsringes S9, Kontaktbürsten Bii9 und Bü7, Schleifring S7, Erde. Die
Relais R1 bis R5 bewegen ihre Kontaktarme in die Stellungen r11, r21, r31, y41 und
r51 (die erste Ziffer hinter jedem y entspricht dem zugehörigen Relais R1, R2 usw.).
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Während einer Umdrehung der Bürsten Bii2 bis Bil, dienen die Relais
Rl bis R5 zum Aufspeichern des jeweilig übertragenen Zeichens. Bei der folgenden
Bürstenumdrehung wird dieses Zeichen in unten beschriebener Weise auf die Übersetzerringe
S2 bis S6 übertragen. Gleichzeitig wird mit Hilfe eines nicht dargestellten zweiten,
dem Relaissatz R1 bis R5 entsprechenden Relaissatzes ein neues Zeichen aufgespeichert,
das bei der nächstfolgenden Bürstenumdrehung durch die nicht dargestellten Kontaktarme
dieses Relaissatzes auf die Übersetzerringe S2 bis S, übertragen wird. Der Relaissatz
R1 bis R5 und der vorgenannte, nicht dargestellte Relaissatz werden abwechselnd
an den Empfangsring S9 angeschaltet. Diese beiden Relaissätze vertauschen hiernach
bei jeder Bürstenumdrehung abwechselnd ihre Funktionen. Während bei einer bestimmten
Umdrehung der eine Relaissatz ein neues Zeichen aus der Fernleitung entgegennimmt,
übersetzt der andere Relaissatz das ihm bei der vorhergegangenen Umdrehung zugeteilte
Zeichen. Da jedoch das abwechselnde Arbeiten der beiden vorgenannten Relaissätze
für das Wesen der Erfindung nicht in Betracht kommt, ist der Übersichtlichkeit wegen
nur der eine Relaissatz R1 bis R5 mit dem ihm zugeordneten, die Kontakte r11, Y12
USW. steuernden Kontaktarmsatz dargestellt.
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Wie vorher dargelegt wurde, sind bei einer Umdrehung der Bürsten Bii,
bis Bü, die Relais R1 bis R;; in der Weise erregt worden, daß ihre Kontaktarme in
die Stellungen s-11, yzl, r31, r" und r51 gebracht worden sind. Bei Beginn der folgenden
Bürstenumdrehung werden die Relais R1 bis R5 durch eine nicht dargestellte Vorrichtung
von dem Empfangsring S, abgeschaltet. Sobald dann bei dieser Umdrehung die Bürsten
B112 bis Bify m die dem Kontakt 8
des Übersetzerringes S2
entsprechende Stellung kommen, wird folgender Stromkreis geschlossen Erde, Schleifring
S" Schleifbürsten Bii" Biss, Kontakt x des Schleifringes S" Kontakt y51 von R5,
Kontakt 41 von R4, Kontakt r des Schleifringes S5, Schleifbürsten Bii" Bii.4, Kontakt
2 des Schleifringes S4, Kontakt 31 von R3, Kontakt 21 von R2, Kontakt 4 des Schleifringes
S3, Schleifbürsten Bii" Bii" Kontakt 8 des Schleifringes S2, Wicklung I des Anlaßrelais
An, Batterie, Erde. Das Anlaßrelais An spricht an und legt sich über den
eigenen Kontakt ans in einen Haltestromkreis: Erde, Batterie, ans, u52, Wicklung
II von An, Erde. Durch die Erregung des Anlaßrelais An wird die Inwirkungsetzung
eines die Einstellung der Wähler herbeiführenden Umrechners UR eingeleitet, der
mit einer Relaisgruppe RGrI (Abb. 2), einem Schrittschaltwerk (Steuerschalter o.
dgl.) SW, einer Relaisgruppe RGrii (Abb. 3) und einem Zahlengeber ZG versehen ist.
Gleichzeitig mit dem Relais An wird auch der Druckmagnet DrM über y11 erregt,
so daß das Anrufzeichen auch gedruckt auf dem Papierstreifen erscheint und der Telegraphist
erkennt, daß die folgenden vier Zeichen (die Anzahl der Zeichen richtet sich nach
der Größe des Wähleramtes) nicht zum Telegramm gehören.
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Die Bürsten haben sich auf den Schleifringen S, bis S9 weiterbewegt
und sind in die gestrichelte Stellung gelangt. Nunmehr wird der Drehmagnet StM des
Schrittschaltwerkes S W wie folgt erregt: Erde, Schleifring S" Bürsten Bei" BilB,
Kontakt 3 des Schleifringes S3, Antriebsmagnet StM, Ruhekontakt wo und Schaltarm
Wa des Schaltwerks, Kontakt x52 eines Relais U5. Kontakt ans des Relais
An,
Batterie, Erde. Der Schaltarm W" wird auf den ersten Kontakt w1 gestf,llt,
wodurch ein Stromkreis für ein Relais U1 geschlossen wird: Erde, Wicklung U1, Kontakt
w1 und Schaltarm Wa des Schrittschaltwerkes, Kontakte u52, a"6, Batterie, Erde.
Das Relais U1 spricht an und schließt seine Kontakte aill, u12, 2L13, u14
bis u10 (Abb. 3). Hierdurch wird der Stromkreis für ein Relais, z. B. Z12, der Relaisgruppe
RGYII des Umrechners UR vorbereitet, durch welches in unten beschriebener Weise
im Tausenderabschnitt des Zahlengebers ZG Erde an den der Tausenderziffer der gewünschten
Teilnehmernummer entsprechenden Kontakt gelegt wird.
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Da in dem angenommenen Fall der Teilnehmer 2679 verlangt wird, so
wird jetzt vom Geber GB (Abb. r) ein der Ziffer 2 entsprechendes Zeichen
abgesandt. Diesem Zeichen entspricht ein in der zweiten Lochreihe des Geberstreifens
liegendes Loch. Die Geberbürste Biil ruft daher bei der Bewegung über den Kontakt
K1 einen negativen Stromstoß, bei der Bewegung über den Kontakt K2 einen positiven
Stromstoß und bei der Bewegung über die Kontakte K3 bis K5 wieder negative Stromstöße
hervor. Durch den positiven Stromstoß wird im Empfänger Er das Relais R2
in der Stellung y21 gehalten, während durch die negativen Stromstöße die Relais
R1 und R3 bis R5 in die Stellung 7111 7121 y424 y52 zurückgestellt werden.
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Das Relais An (Abb. 2) hat bei seinem Ansprechen die Kontakte
an" an" an" an, und ans geschlossen. Das Relais R2 hat ferner seinen Kontakt
y23 geschlossen. Bei der nächsten Umdrehung der Schleifbürsten wird daher ein Relais
N2 wie folgt erregt.- Erde, Schleifring S" Schleifbürsten Bis" Bii" Kontakt Z des
Schleifringes S3, Kontakt y23, Kontakt an., Wicklung I des Relais N2, Batterie,
Erde. Das Relais N2 hält sich über den eigenen Kontakt n2o auf folgendem Wege: Erde,
Batterie, Wicklung II von N2, Kontakt n2o, Kontakt st,', Erde, und schaltet seinen
Anker um, so daß die Kontakte n22 und x24 (Abb. 3) geschlossen werden. Gleichzeitig
mit dem Relais N2 wird ein Stanzmagnet STA2 erregt, der bei der Herstellung eines
entsprechenden Lochstreifens an der Empfangsseite der Anlage benutzt werden kann.
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Sind die Schleifbürsten bei der Weiterdrehung wieder in die gestrichelte
Stellung gelangt, so kommt folgender Stromkreis zustande Erde, Schleifring S" Schleifbürsten
Bii" Bii, Kontakt 3 des Schleifringes S8, Wicklung des Schaltmagneten StM, Kontakt
n11 (Abb. 3) von N1, umgelegter Kontakt n22 von N2, Kontakt x33 von N3, Wicklung
I des Relais Z12, Kontakt u12 von U1, Batterie, Erde. Das Relais Z12 legt sich über
den eigenen Kontakt z112 in einen Haltestromkreis Erde, Batterie, Wicklung II von
Z12, 112" Schleifring Sch.. und Kontaktarm des Zahlengebers ZG, Erde und legt über
seinen Kontakt 2xz" Erde an den zweiten Kontakt der xoooer Gruppe der Abtastevorrichtung
Sch, des Zahlengebers ZG. Gleichzeitig mit Z12 spricht auch der Schaltmagnet
StM (Abb. 2) des Schrittschaltwerkes an. So= bald die Bürste Bii, den Kontakt 3
des RingesSs verlassen hat, wird der Schaltmagnet StIvl aberregt, so daß sein Kontaktarm
Wa auf den zweiten Kontakt w2 bewegt wird. In der Endstellung des Ankers bei der
Anzugsbewegung öffnet der Schaltmagnet Still seinen Kontakt st" wodurch der Haltestromkreis
des Relais. N2 aufgetrennt und dieses Relais aberregt wird. Sämtliche N-Relais sind
jetzt wieder in Ruhe. Über die entsprechenden Kontakte der Übersetzerschleifringe
S2 bis S6 wird der Stromkreis für den Druckmagneten DYM geschlossen, so daß die
gewählte Ziffer auch auf den Papierstreifen des Telegraphisten - gedruckt wird.
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Durch Weiterschaltung des Schrittschalt-
Werkes S
W auf den zweiten Kontakt w2 wurde das Relais UI aberregt und das Relais U2 eingeschaltet.
Das Relais U1 öffnet seine Kontakte zi" bis % (Abb. 3), wodurch die Aufnahmerelais
Z11 bis Z16 für die erste Stromstoßreihe abgeschaltet sind. Das Relais U2 hat durch
Schließen seiner Kontakte u21 bis u29 und u26 die Aufnahmerelais Z21 bis Z2o für
die zweite Stromstoßreihe eingeschaltet. Die Stromstöße für die zweite Ziffer der
verlangten Teilnehmernummer werden in der gleichen Weise übertragen. Wird die letzte
(im Beispiel die vierte) Stromstoßreihe gegeben, so ist das Relais U4 erregt und
hat seine Kontakte u'95 und u!" geschlossen. Über Kontakt u'46 ist ein Verzögerungsrelais
U5 erregt. Das Relais U5 hat seinen Kontakt u52 geöffnet. Da sich das Relais U4
über den eigenen Kontakt u'", hält, fällt es erst ab, nachdem nach beendeter Stromstoßgabe
(vierte Stromstoßreihe) der Schaltmagnet StlVI den Kontaktarm IVa des Schrittschaltwerkes
auf den fünften Kontakt ze" gestellt hat. (In dieser Stellung Isst sich das Schrittschaltwerk
SW selbsttätig in bekannter `"eise auf elektrischem oder mechanischem Wege aus.)
Das Relais U4 fällt schnell ab und öffnet seine Kontakte u'" und u'46, wodurch die
Relais An und U5 zum Abfallen gebracht werden. Da das Relais U5 ein Verzögerungsrelais
ist, fällt es erst nach einer gewissen Zeit ab, um seinen Kontakt u52 zu schließen,
so daß in der Zwischenzeit das Relais An sicher aber-regt ist und seine Kontakte
an, bis an, geöffnet hat. Der Schnelltelegraph ist jetzt wieder für die Aufnahme
von Telegrammen frei.
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Durch Erregung des Relais U; wurde über Kontakt 5Zn (Abb. 3)
der Stromkreis für den Kupplungsmagneten 1i.11 des Zahlengebers ZG-geschlossen:
Erde, 5zn, Wicklung des Xupplungsmagneten hII, Batterie, Erde. Durch diesen Magneten
wird der Zahlengeber Z. G in Wirkung gesetzt. Der Kupplungsmagnet KAI bleibt, sobald
er die Schaltarme den ersten Schritt vorwärts bewegt hat, über ein besonderes Kontaktsegment
Seit, erregt, bis die Schaltarme eine volle Umdrehung gemacht haben. heim Auftreffen
in die Ruhestellung entzieht d@@r dem Segment Sch, zugeordnete Schaltarm dem Kupplungsmagneten
KJl das Potential Erde, wodurch der Zahlengeber ZG stillgesetzt wird. Die Kontaktreihen
Sek., und 3 bilden die Abtastevorrichtung, während die Kontaktreihe Sch, den Stromstoßsender
darstellt. Über die Kontaktreihe Sek; halten sich in vorher beschri,,-bener
Weise die Aufnahmerelais Z" usw. zur Kennzeichnung der vom #7,tromstoßsenci-@r d.#s
Zahlengebers abzugebenden Stromstoäj-eil@@:n. Trifft der Schaltarm der Kontaktreihe
auf den letzten Kontakt auf, so wird der Lidtc stromkreis für diese Relais getrennt,
so da13 sie in Ruhe sind. Der Zahlengeber macht noch einan gchritt und befindet
sich dann ebenfalls in der Ruhelage.
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Die in Abb. 4. dargestellte Schaltungsanordnung veranschaulicht schematisch
die Verbindung der vorher beschriebenen Anlage, durch welche die verlangte Teilnehmernummer
auf telegraphischem Wege auf einen Umrechner übertragen wird, mit einer an der Empfangsseite
der Gesamtanlage vorgesehenen Fernsprechanlage. Durch die in Abb. 4. veranschaulichte
Anordnung ist der besondere Vorteil erzielt, daß während einer bestehenden Gesprächsverbindung
die Wählereinstellung für die nächste Verbindung bewirkt werden kann, so daß ohne
Zeitverlust (durch Wählereinstellung, Rückfragen usw.) die Ferngespräche aufeinanderfolgen
können. Die Betriebsweise der Anordnung nach Abb. 4 ist folgende Angenommen, der
Teilnehmer T3 des Amtes ist mit dem Teilnehmer T1 des Selbstanschlußamtes
B über die Fernleitung FL verbunden. Als ri -ochste Verbindung wäre
eine solche z. B. zwischen dem Teilnehmer T, des Amtes A mit dem Teilnehmer
T2 des Selbstanschlußamtes B
herzustellen. Bei der Herstellung der Verbindung
zwischen den Teilnehmern T1 und T3 wurde mittels eines im Stöpselpaar
St r' der
Fernbe:Imtin liegenden Umschalters 111S1 eine Batterie B5
über den in die Fernklinke FK gesteckten Stöpsel FSt des Stöpselpaares St- derartig
an die Fernleitung FL angeschaltet, daß der Pluspol an der a- und der Minuspol
an der b-Ader liegt. Hierdurch ist ein polarisiertes Relais 31 im Fernamt B so erregt
worden, daß die Kontakte im, 2m und 3"a dieses Relais geschlossen sind. Über die
Kontakte im und 2n ist die Fernleitung FL mit dem VerbindungszugAng T@ L1,
der zu einem ersten Gruppenw,@ hler I. G IV führ t, und üter die Wähler
I. GT P, IL (;IV und L 1I% mit dem Teilnehmer T1 verbunden.
Am Kontakt 3sia sind die Stromkreise für die Relais R und I' geschlossen. Da das
Relais R erregt ist, so ist über Arbeitskontakt Ar auch das Relais G eingeschaltet.
Das Relais G hat über seinen Kontakt 5g den Stromstoßsender Seit, (Abb. ,; und a)
des ZahlengebersZG an eine zweite (freie) Verbindungsleitung gelegt, die ebenfalls
nach einem ersten Gruppenwhler I. GIT- führt.
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Die t'ernbeamtin in A will nun die Verbindung mit dem Teilnehmer T.,
des Amtes B vorbereiten. Sie st##llt mittels des Schnelltelegraphen den Zahlengeber
ZG in- vorher beschriebener i@',°ise ein. In Abb. 4. sind der Übersichtlichkeit
wagen die bereits in Abb. 3 veranschaulichten ToB, Sch., bis Sek, des Zahlengebers
fortgelassobald der Zahlengeber die letzte Stromsto "r.3ihe aufgenommen hat, läuft
er selbsttätig lo.s und gibt über seinen Stromstoßsender Sek, die t-:ste Stromstoßreihe
ab: Erde, 6i, Kontaktreihe des Stromstoßsenders Sek" 5f;', 7p'1,
Relais
A'1, Batterie, Erde. Das Relais A'1 überträgt die Stromstöße auf die Schaltmagnete
des ersten Gruppenwählers I. GW', so daß dieser in bekannter Weise eingestellt
wird. Das Prüfrelais F'1 des ersten Gruppenwählers I. 6.' TV' spricht an über Erde,
Wicklung I von 1"1, c-Arm und Kontakt des Wählers, Widerstand w'1, Batterie, Erde,
und legt sich über den eigenen Kontakt 8p'1 und die Wicklung II in einen Haltestromkreis.
An den Kontakten gp'1 und iop'1 schaltet das Prüfrelais P'1 die Leitung auf den
zweiten Gruppenwähler 1I. GW' durch.
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Sendet jetzt der Stromstoßsender Sch, die zweite Stromstoßreihe,
so überträgt das Relais A'2 die Stromstöße auf den Schaltmagneten des zweiten Gruppenwählers
II. GW'. Dieser stellt sich ein. Das Prüfrelais P'2 spricht an, hält sich über die
Wicklung II und schaltet an den Kontakten iip'2 und i2P'2 die Leitung durch. Die
nächsten beiden Stromstoßreihen stellen den Leitungswähler LW' ein. Das Prüfrelais
P'3 nimmt die Umschaltung bzw. Durchschaltung vor, so daß die Verbindung von den
vorläufig noch geöffneten Umschaltekontakten 13M und i4yn des der Fernleitung zugeordneten
polarisierten Relais M bis zum Teilnehmer T, hergestellt ist. Nachdem der Zahlengeber
ZG die letzte Stromstoßreihe abgegeben hat, befindet er sich wieder in Ruhe.
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Ist das Gespräch zwischen den Teilnehmern T3 und T1 beendet, so stellt
die Fernbeamtin in A, mit der der Teilnehmer T4 über das dem Fernamt A zugeordnete,
der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellte Ortsamt verbunden worden ist, mittels
des Stöpselpaares StP die neue Verbindung her. Die Fernbeamtin in A legt mittels
des Umschalters MS, Batteriespannung an die Fernleitung, undzwarlegtesiejetztdenMinuspol
der Batterie B,; an die a- und den Pluspol an die b-Ader, so daß das der
Fernleitung im Amte B zugeordnete polarisierte Relais M seine Kontakte umlegt, also
im, 2m und 3n1 öffnet und 131n; 14m und i5m schließt. An den Kontakten 13m
und iqm wird die Fernleitung FL
mit dem Verbindungszugang VL2 zusammengeschaltet,
der über die Wähler I. GTTj', II. GW' und LW' zum Teilnehmer T2 führt.
Über Kontakt i5zn werden Stromkreise für die Relais R' und. V' geschlossen. Das
Relais R' schließt beim Ansprechen seine Kontakte 16v', 17y' und i8y'. Durch Schließen
des Kontaktes 17r' wird ein Stromkreis für das Läuterelais Lt' geschlossen,
so daß das Relais Lt' über einen io-Sekunden-Schalter Sk alle io Sekunden
eingeschaltet wird und an seinen Kontakten iglt' und 2olt' eine Rufstromquelle an
die Teilnehmerleitung legt. Hierdurch wird der Teilnehmer T2 angerufen.
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Meldet sich der Teilnehmer T2, so spricht das im Sprechstromkreise
liegende Relais @-'an: Erde, Batterie, Drosselspule Dy', a-Ader der Verbindungsleitung,
I. GW', Il. GW', LW';
e.-Ader der Teilnehmerleitung, Teilnehmerstation
T2, b-Ader der Teilnehmerleitung, LTU", 1I. GW', I. GW', b-Ader der Verbindungsleitung,
5'', Erde. Das Relais )" schließt seine Kontakte 2iy' und 22y'. Am Kontakt 2iy'
wird ein Stromkreis für das Abschalterelais Ab'
und am Kontakt 22y' ein Stromkreis
für ein Verzögerungsrelais U' geschlossen. Das Relais Ab' legt sich über
Kontakt 281b' in einen Haltestromkreis Erde, Batterie, Ab', 281b',
18r', Erde
und trennt am Kontakt 251b' den Stromkreis für das Relais Lt' auf, so daß
die Rufstromquelle zum Anruf des Teilnehmers abgeschaltet ist. Das Relais U' hat
durch Schließen seiner Kontakte 26u' und 27u' einen Stromkreis 'für die Schlußzeichengabe
vorbereitet.
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DieTeilnehmer T4 und T2 sind nun verbunden, und das Gespräch kann
geführt werden. Ist das Gespräch beendet, so hängen beide Teilnehmer ein. Der Teilnehmer
T4 gibt unmittelbar das Schlußzeichen nach dem Amt A. Die Mittel zum Hervorrufen
dieses Schlußzeichens sind bekannt und daher in der Zeichnung nicht dargestellt.
Durch Einhängen des Hörers in der Station T2 wird das Relais I"' stromlos. Es fällt
ab und schließt dieKontakte 23y' und 24y', wodurch folgenderStromkreis zustande
kommt: Batterie, 261i', 23y', 13yia, Übertrager Ue, Wicklung I, Relais
Q, Übertrager Ue, Wicklung II, i4.ia, 24y', 27u', Batterie. Das Relais
Q spricht an, legt Rufstrom über zgq und 3oq an die FernleitungFL, so daß das im
Fernleitungsschnurpaar Stc' im Amte A liegende Schlußzeichen SZ zum Ansprechen
kommt. Durch Aberregung von @` wurde auch U' stromlos, da Y' seinen Kontakt 22y'
öffnete. Da das Relais U' ein Verzögerungsrelais ist, so öffnet es erst einige Zeit
nach dem Abfallen des Relais Y' seine Kontakte. Die Kontakte 26u' und 271c' sind
daher noch einige Zeit geschlossen, so daß das Relais Q zum Ansprechen kommt und
erst nach einiger Zeit wieder abfällt. Die Fernbeamtin in A hat das Schlußzeichen
erhalten. Sie stellt in üblicher Weise die Schlußfrage und trennt hierauf die Verbindung
mit dem Teilnehmer T4 des eigenen Amtes durch Ziehen des Stöpsels und mit dem Teilnehmer
des fernen Selbstanschlußamtes durch Anlegen der Batterie B, mittels des Schalters
MS,. Hierbei wird wieder der Pluspol der Batterie B; an die a- und der Minuspol
an die b-Ader der Fernleitung FL gelegt. Infolgedessen legt das polarisierte
Relais M wieder seine Kontakte um, so daß 13m, 14m, i5m geöffnet und im,
2yn; 3n1 geschlossen werden. Durch Öffnen des Kontaktes 151n werden die Relais R'
und V' stromlos. Das Relais R' öffnet seine Kontakte 16y', i7y' und 18r'. An den
Kontakten 17y' und 18y' werden daher die Relais Lt' und Ab' abgeschaltet,
während am Kontakt 16y' der Prüfungsstromkreis
für die Wählerverbindung
aufgetrennt wird.
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Dawährend derVerbindung desTeilnehmersT; mit dem Teilnehmer T., die
Relais R und L" stromlos waren, so war- auch das Relais G aberregt. Infolgedessen
war der Stromstoßsender Sch, des Zahlengebers über den Kontakt 3ig an eine freie
Leitung zu einem ersten Gruppenwähler I. G ü- gelegt, so daß während des Gespräches
zwischen 1'_, und T._ schon wieder eine neue Verbindung vorbereitet werden konnte.
Die Einstellung der Wähler erfolgte hierbei in der gleichen Weise, wie bereits beschrieben
ist.
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Soll, falls es sich beispielsweise um Ferngespräche mit Voranmeldung
handelt, der gewünschte Teilnehmer bei der Herstellung der Fernverbindung sofort
erreicht werden, so ist es zur g.7ößtmöglichen Ausnutzung der Fernleitungen zweckmä:lig,
den zwecks Benachrichtigung des verlangten Teilnehmers erforderlichen Anruf nicht
nur von der Fernbeamtin im anrufenden Fernamt A über die Fernleitung FL vornehmen
zu lassen, sondern den verlangten Teilnehmer bereits von dem kommenden Ferngespräch
durch eine besondere Fernbeamtin im angerufenen Fernamt B in Kenntnis zu setzen.
Der Verkehr kann beispielsweise wie folgt geregelt sein.
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Die im Fernamt A einlaufenden Gesprächsanmeldungen werden der Reihenfolge
ihres Einganges nach in Telegrammform ('Teilnehmernummer und Zusatz, Name der gewünschten
Person) mittels Schnelltelegraphen der Beamtin in B mitgeteilt. Die Beamtin
in B notiert sich die anzurufenden Teilnehmernummern (mit entsprechenden
Vermerken) der Reihenfolge nach. Angenommen, es wird über die Fernleitung
FL,
Zugang VZ, und die Wähler I. G IV, IL G IV
und LIV ein Gespräch geführt, so werden, wie bereits beschrieben ist, zur Vorbereitung
des nächsten Ferngesprächs die Wähler I. GW', IL GlI,' und LII" eingestellt.
Sobald der Kontaktarm z); des Zahlengebers ZG auf den letzten Kontakt 29 auftrifft,
wird ein Relais H' auf folgendem Wege erregt: Erde, Kontaktarm zr_;, Kontakt 29,
355, 3iah', Relais H', Batterie, Erde. Das Relais H' legt sich über
den eigenen Kontakt 32h' in einen Haltestromkreis. Leim Ansprechen des Relais H'
leuchtet die parallel geschaltete Lampe lIL' auf. Die Beamtin erkennt daran, daß
über den Verbindungszugang VZ, eine neue Verbindung vorbereitet ist und ruft durch
Umlegen des diesem Verbindungszugang zugeordneten Schalters AH' in die Abfragestellung
den Teilnehmer, z. B. T, an. Über die Kontakte 33ah' und 36ala' des- Schalters AH'
wird der Stromkreis für das Läuterelais Lt' geschlossen: Erde am Schalter
AH', 36ah', 33ala', Leitung n," Ll',25ab', io-Sekunden-Schalter Sk,
Batterie, Erde. Das Relais Lt' wird alle io Sekunden erregt und sendet über
seine Kontakte iglt' und 2olt' Rufstrom zum Teilnehmer. Umlegen des :"-ibfragaschaltars
AII' in die Abfragestellung wird auch am Kontakt 31 nla' der Stromkreis für das
Relais H' und die Lampe EIL' geöffnet, wodurch das Relais H' aberregt und
die Lampe JIL' zum Erlöschen gebracht wird. Sobald sich der Teilnehmer meldet, wird
das Relais 1'' durch den Sprechstrom erregt. Infolgedessen wird der Kontakt 2iy'
dieses Relais geschlossen, so daß das Relais Ab' wie folgt erregt wird: Erde,
Batterie, Ab', Leitung -rz", 36ali , Erde. Üas Relais A b' schaltet am Kontakt
25ab' das Relais Lt' aus, so daß derTeilnehmeranruf aufhört. Ist der gewünschte
Teilnehmer nicht zu erreichen, so muß das Ferngespräch zurückgestellt werden. Die
Beamtin in b' teilt dies der Beamtin in A über den Schnelltelegraphen mit.
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Hat sich dagegen der Teilnehmer T. gemeldet, so teilt die Beamtin
in B ihm mit, das er in einigen Minuten vom Fernamt verlangt wird, und fordert ihn
auf, seinen Hörer wiederanzuhängen, aber in der Nähe seiness Apparates zu bleiben.
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Sobald das Gespräch zwischen den Teilnehnehmern l'3 und g', beendet
ist, stellt die F ernbeamtin in .-1 in vorher beschriebener Weise die neue Verbindung
zwischen den Teilnehmern T,, und l', her und bewirkt die Umstellung des polarisierten
Relais 11I, so daß die Kontakte inz, 2fn und 3M geöffnet und die Kontakte i-tfz,
i.IS:a und 15M geschlossen werden. Durch die Erregung des Relais R' über den Kontakt
iSnr. wird, wie vorher dargelegt ist, das Relais Lt'
zum Ansprechen gebracht.
Hierdurch wird der in der Nähe seines Apparates wartende Teilnehmer TZ nochmals
angerufen. Nachdem der Teilnehmer 4 wieder seinen Hörer abgenommen hat, kann nunmehr
sofort das Ferngespräch zwischen den Teilnehmern T. und T, stattfinden.
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Während des Gesprächs zwischen den Teilnehmern T. und T, kann in der
beschriebenen Weise wieder eine neue Verbindung über den Verbindungszugang VL, vorbereitet
werden. Sobald die zur Vorbereitung dieser Verbindung benutzten Wähler eingestellt
sind und der Kontaktarm zr; des Zahlengebers ZG auf den Kontakt 2g auftrifft,
wird das Relais H auf folgendem Wege erregt: Erde, Kontaktarm zr,;, Kontakt 29,
Sog, 34ah, H, Batterie, Erde. Gleichzeitig wird die parallel zum Relais H
geschaltete Lampe ML zum Aufleuchten gebracht. Die Beamtin in B wird hierdurch darauf
aufmerksam gemacht, daß über den Verbindungszugang VL, eine neue Verbindung vorbereitet
ist, und ruft durch Umlegen des diesem Verbindungszugang zugeordneten Schalter
AH in die Abfragestellung in ähnlicher Weise, wie vorher in bezug auf den
Schalter AH' beschrieben ist, den über den Verbindungszugang VLl verlangten
Teilnehmer an. Die Herstellung der Verbindung mit diesem Teilnehmer erfolgt in entsprechender
Weise wie die vorher beschriebene Herstellung der Verbin-
Jung mit
dem Teilnehmer T2. Auf diese Weise kann die Beamtin in B die verschiedenen, abwechselnd
über den Verbindungszugang VLl und über den Verbindungszugang VL@ verlangten Teilnehmer
sofort anrufen, sobald die entsprechende Verbindung durch Einstellung der betreffenden
Wähler vorbereitet ist. Jeder vom Fernamt A verlangte Teilnehmer kann sich daher
nach Vorbereitung der entsprechenden Verbindung bereit halten, um unmittelbar nach
Beendigung des bisherigen, über die Fernleitung FL geführten Gesprächs das neue
Gespräch beginnen zu können. Hierdurch ist vermieden, daß die Fernleitung während
der Zeit, während der sich ein angerufener Teilnehmer an seinen Apparat begibt,
unausgenutzt bleibt.
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Soll der Fernbeamtin im Amt A die Möglichkeit gegeben sein, unabhängig
vom Telegraphisten am Schnelltelegraphensender selbständig die zur Wählereinstellung
erforderlichen Stromstöße (Zeichen) zu senden, so ist ihr eine Senderanordnung nach
Abb. 5 zugeordnet. Bei dieser Anordnung ist ein dem Sendetastenwerk des Schnelltelegraphen
ähnliches Tastenwerk vorgesehen, das mit zehn Zifferntasten Il bis T, und To und
einer Taste la versehen ist. In der Zeichnung sind der Übersichtlichkeit
wegen von den Zifferntasten nur die Tasten T1, T2 dargestellt. Durch Niederdrücken
der Taste Ta wird die Absendung von Stromstößen zur Aasschaltung des Umrechners
UR (Abb. 2 und 3) im fernen Amte B eingeleitet. Bei der Senderanordnung nach Abb.
5 ist ferner ein Schrittschaltwerk SW, vorgesehen, welches i2 paarweise einander
gegenüberliegende Kontaktreihen KI bis Kvl und KI" bis Kvla besitzt. Jede Kontaktreihe
umfaßt zehn Kontakte. Den Kontaktreihen Klla bis Kvla sind fünf Gruppen Cl bis CV
von je fünf Kondensatoren zugeordnet. Die Kondensatoren i bis 5 jeder der Gruppen
Cl bis CV sind durch Vielfachschaltung in der Weise mit den zehn Kontakten der entsprechenden
Kontaktreihen KIla bis Kvla verbunden, daß an die Kontakte i und 6, 2 und 7, 3 und
8, q undg und 5 und io der gleiche Kondensator angeschlossen ist.
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Da sich jedes Zeichen aus einer Kombination von fünf positiven oder
negativen Stromstößen in bestimmter Reihenfolge zusammensetzt, so sind unterhalb
der Tasten Ta, T1 usw. fünf Gruppen von je drei senkrecht zur Schwingungsrichtung
der Tasten verlaufenden Metallschienen Sn il, Sn im, Sn iy usw. angeordnet, von
denen die eine äußere Schiene, z. B. Sn il, jeder Gruppe mit dem positiven Pol der
Batterie B, und die zweite äußere Schiene, z. B. Sn iy, jeder Gruppe mit dem negativen
Pol der Batterie B8 verbunden ist, während die mittleren Schienen Sza im, Sn 2m
usw. mit Kontakten des Schrittschaltwerkes SW., in Verbindung stehen. Der Übersichtlichkeit
wegen sind die Schienen Sn il, Sn im, Sn iy usw. als in der Papierebene liegend
dargestellt, während sie in Wirklichkeit bei der Annahme, daß die Tasten Ta, T1
usw. parallel zur Papierebene schwingen, rechtwinklig zur Papierebene verlaufen.
An der unteren Seite der Tasten sind Kontaktstücke k21, k22 usw. angelenkt, welche
beim Niederdrücken jeder Taste entsprechend der Ziffer der Taste den positiven Pol
der Batterie B, bzw. den negativen Pol der Batterie B8 mit der betreffenden mittleren
Stromschiene, z. B. Sn im, in Verbindung bringen, so daß die der Ziffer entsprechende
Stromkombination von positiven und negativen Einheiten hervorgerufen werden kann.
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Das Schrittschaltwerk SW, ist so eingerichtet, daß durch die Schleifarme
RIL2a, RMl usw. die gleichbezifferten Kontakte i, 2, 3 usw. der einander gegenüberliegenden
Kontaktreihen KI, KI" bzw. K11, K11" usw. nacheinander überbrückt werden.
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Angenommen, die Beamtin im Amt A will eine Verbindung mit einem Teilnehmer
1475 im fernen Amte B herstellen. Zu diesem Zwecke drückt die Beamtin zunächst die
Taste Ta nieder. Diese Taste entspricht dem Vorbereitungs-bzw. Anrufzeichen, dessen
Stromkombination im fernen Amte B die Anschaltung des Umrechners UR (Abb. 2) bewirkt.
Die Kontaktstücke k21 bis k25 der Taste Tu verbinden den positiven Pol der Batterie
B, bzw. den negativen Pol der Batterie B8 mit den mittleren Schienen Sie im, Sia
2m usw. Da sich die Schaltarme RMa, RMl usw. des Schrittschaltwerkes SYTJl in der
Ruhestellung auf den Kontakten i der verschiedenen Kontaktreihen befinden, sind
die mittleren Schienen Sn im usw. über die Kontakte i der Kontaktreihen Kll bis
KVI und Kg, bis Kvla mit den Kondensatoren i der Gruppen Cl bis CV verbunden.
Im nächsten Augenblick bewegen sich aber die Schaltarme Rllla usw. des Schaltwerkes
SW, in die Stellung 2, da der Drehmagnet DM über einen beim Niederdrücken
der Taste Ta geschlossenen Kontakt k11 erregt wurde: Erde, Kontakt k" der Taste
Tu, Wicklung des Drehmagneten DM,
Batterie, Erde. Die Schaltarme RMa, RMl
usw. bleiben nun zunächst in der Stellung?,
stehen.
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Wird jetzt die Taste T1 niedergedrückt, so werden durch die Kontaktstücke
k25 bis k,0 die beiden ersten mittleren Schienen Sn im und Sn 2zn mit dem negativen
Pol der Batterie B8 und die letzten drei mittleren Schienen mit dem positiven Pol
der Batterie B; verbunden. Jetzt sind die Kondensatoren 2 der Gruppen C1 bis CV
über die Kontakte 2 der Kontaktreihen KII bis KVI bzw. KIIa bis KVIa des Schaltwerkes
und über die mittleren Schienen S7t 11n, Sn 2m usw. an die Batterien B,, B8 angeschlossen
und nehmen eine entsprechende positive oder .negative
Ladung auf.
Über den Kontakt k1= der Taste T, erhält der Drehmagnet D.31 wieder
einen Stromstoß, so daß er die Schaltarme R lIa, R M1 usw. in die
Stellung 3 bewegt. Beim Niederdrücken der den Ziffern . f, 7 und 5 entsprechenden
Tasten wurden jetzt nacheinander die dritten, vierten und fünften Kondensatoren
der Gruppen C1 bis Cy entsprechend aufgeladen. Die Schaltarme RMa, R 1I1
usw. sind jetzt in die Stellung 6 gebracht worden.
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Die Beamtin hat nunmehr die gewünschte Nummer eingestellt und drückt
jetzt eine Taste AnT nieder, wodurch ein :lnlaßr; lais Ara, in nachfolgend beschriebener
`Weise erregt wird.
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Bei dem Geber GB, nach Abb. 5 sind aul: er dem üblichen, zum Aussenden
der Zeichen nach dem fernen Amt dienenden Ring S, noch zwei Kontaktringe Slo, S1,
vorgesehen, über welche mit der Bürste Bü, gekuppelte Bürsten Bülo, Büll laufen.
Die Ringe S", S" sind je mit einem langen Kontakt 37 bzw. 38 und einem kurzen
Kontakt 39 bzw. .1o versehen. Diese Kontakte sind so angeordnet, daß die Bürsten
Bülo, Büll während der Zeit über die 1: ontakte 37, 38 laufen, während welcher die
Bürste Bül nacheinander mit den Kontakten 1l bis K., in Berührung kommt. Urmittelbar,
nachdem die Bürste Bül den Kontakt K_, verlassen hat, kommen die Bürsten Bülo, Bü,l
mit den Kontakten 39, 40 in Berührung.
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Sobald die Bürsten Bülo, Bü" auf die Kontakte 39, 4.o laufen, wird,
falls die vorher erw iihnte Taste AnT niedergedrückt worden ist oder im gleichen
Augenblick niedergedr:ckt wird, der Stromkreis für das Anlaßrelais An, wie folgt
geschlossen: Erde, Kontakt 13 von An7', Kontakt 39, Schleifbürsten Bülo, Büll, Kontakt
.to, Wicklung des Relais Asts, Batterie, Erde. Lias Relais Art, spricht an und legt
sich über den eigenen Kontakt 35a111 in einen t?=altestromkreis Erde, Kontakt 6
der Reihe 1l", Kontaktarm R Ma. Kontakt 6 der Reihe KI, 38 an,, An"
Batterie, Erde. Ferner schlie'jt das Relais Art, die Kontakte 31an, bis 35ast, sowie
die Kontakte 36an, und 37an, und öffnet die Kontakte .Hart, bis 45aii,. Durch Öffnen
der Kontakte :Hast, bis .15artl werden die mit dem Lochstreifen zusammenwirkenden
Abtastehebel abgeschaltet. am Kontakt 37a11.1 wird der Stromkreis für den Ein- und
Ausrückkupplungsmagneten AK11I sowie für das Umschalterelais 1" geschlossen, wodurch
der Papierstreifen am Geber stillgesetzt und infolgedessen die Übermittlung des
Telegramms unterbrochen wird. Über die Kontakte 3iart, bis Malz, werden die Kontakte
6 bis io der Kontaktreihen KI, bis Kyl des Schrittschaltwerkes S1V1 an den Ring
S, des Schnelltelegraphengebers angeschaltet, so daß sich beim Weiterlaufen dieses
Schrittschaltwerkes nacheinander die ersten, zweiten usw. Kondensatoren der Gruppen
Cl bis Cy über die Schleifbürste Bül, die entsprechenden Kontakte K1, Ii 2 usw.
und das Linienrelais L1 entladen. Dieses Linienrelais legt daher entsprechend den
positiven oder negativen Ladungen der Kondensatoren seine Kontakte 17.1, und 1311
(Abb. i) um, so daß entsprechende Stromkombinationen (positive und negative Stromstöße)
über die Fernleitung FI_ auf den Empfänger ER (Abb. z) im fernen Amte übertragen
werden.
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Sobald bei j eder Umdrehung der Schleifbürsten die Bürsten Bü", Bü"
auf die Kontakte 37,38
laufen, wird der Drehmagnet D.31 des Schrittschaltwerkes
SIV, wie folgt erregt: Erde, Kontakt 37. Schleifbürsten Bülo, Bii,l, Kontakt 35,
Kontakt 36an1, D31, Batterie, Erde. Bei der jedesmaligen Erregung des Drehmagneten
DJI werden die Kontaktarme R<1lIa, R 111 usw. einen Schritt weitergeschaltet.
Sobald die Schaltarme Rt11a, RAI, usw. eine volle Umdrehung gemacht haben,
also vom zehnten wieder auf den ersten Kontakt auflaufen, wird dem Relais Arte das
Potential Erde entzogen. Das Relais Ani i ffnet seine Kontakte. Durch Öffnen des
Kontaktes 36art, wird der Drehmagnet D 1I stromlos. Das Schrittschaltwerk
SIV, befindet sich jetzt wieder in seiner Ruhelage. Durch Schließen der Kontakte
41ait, bis 45astl wird die Abtasteeinrichtung für den Lochstreifen wieder eingeschaltet,
während durch Öffnen des Kontaktes 37art, der Ein- und Ausrückkupplungsmagnet AIi
1I und das Umschalterelais P wieder ausgeschaltet werden. Hierdurch wird die Kupplung
für den Lochstreifen eingerückt, so daß der Lochstreifen weiterbewegt und das Telegramm
weitergegeben wird.