- [0001]
Zündpillenfeuerzeug. Bei Zündpillenfeuerzeugen mit losem Greifer besteht
für den Benutzer die Aufgabe, aus dem Behälter mittels des Greifers eine einzige
Pille zii entnehmen, was eine gewisse Geschicklichkeit voraussetzt. Man hat allerdings
bereits vorgeschlagen, die Zündpillen in einer ganz bestimmten Ordnung und reihenweise
in den Behälter einzulegen, damit eine federnde Greifvorrichtung jeweils die vordere
Zündpille der Reihe entnehmen kann. Diese Einordnung der Zündpillen bedingt eine
besondere Bauart des Behälters und eine Mehrarbeit beim Einfüllen, wodurch die Möglichkeit
einer Massenherstellung, wie dies für den Ersatz von Zündhölzern notwendig ist,
ausgeschlossen ist. Auch sind Pillenbehälter bekannt, die eine Absonderungskammer
für eine einzige Kugel aufweisen. jedoch ist- hier kein loser Greifer brauchbar,
sondern es ist ein Halter für die Pille vorgesehen, welcher durch eine besondere
Vorrichtung zur Entgegennahme der Pille geöffnet wird. Eine solche Einrichtung bildet
auch keinen vollwertigen Ersatz für eine gefüllte Zündholzschachtel.
- [0002]
Die Erfindung besteht nun in einer derartigen Einrichtung des im Zündpillenbehälter
vorgesehenen Absonderungsraumes, daß sich darin je eine der von selbst zurollenden
Zündpillen fängt, wobei sie auf fester oder federnder Unterlage liegt, und in einer
solchen Ausbildung des Führungskanals für den Greifer, daß beim Einführen des Greifers
in diesen Kanal die Greiferbacken geöffnet werden und dadurch die abgesonderte Pille
im Absonderungsraum ergriffen wird, während beim Herausziehen aus diesem Kanal die
Backen des Greifers sich selbsttätig schließen zwecks Festhaltens der erfaßten Zündpille.
- [0003]
Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen: Abb. i einen wagerechten Schnitt eines ersten Ausführungsbeispieles,
Abb. 2 einen senkrechten Längsschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel, Abb.
3 einen wagerechten Schnitt nach der Linie II-II der Abb. 2, Abb.:I einen senkrechten
Längsschnitt, jedoch in anderer Stellung, Abb. g eine dritte Ausführungsform in
senkrechtem Längsschnitt, Abb. 6 einen wagerechten Schnitt dazu nach der Linie V-V
und Abb. 7 einen senkrechten Schnitt nach Linie VJ-VI, Abb. 8 eine Abänderung zu
Abb. 7, Abb. 9 einen Grundriß zu Abb. 8, Abb. io einen Längsschnitt einer Einzelheit,
und zwar eines einfachen Greifers zu Abb. i, Abb. i i eine Draufsicht dazu, Abb.
12 eine Abänderung zu der Einzelheit nach Abb. io und ii, Abb. 13 eine Draufsicht
zu Abb. 12.
- [0004]
In Abb. i ist ein zweiteiliger Behälter mit zwei vollkommen symmetrischen
Hälften gezeigt. Die zwei Hälften 12 sind miteinander verklebt und können je für
sich durch Pressung aus einem Material aus unverbrennbarer Masse hergestellt sein.
Im Innern des Behälters ist nun für die Zündpillen eine Fangvorrichtung 17 vorgesehen,
welche nahe der Einführung für den Greifer 18, gegenüber der Einführungsöffnung
i9, angeordnet ist. Die Fangvorrichtung 17 ermöglicht das Absondern einer einzigen
Zündpille und lagert diese gegenüber der Einführungsöffnung für den Greifer 18,
so daß bei dessen Einführen die Zündpille von ihm erfaßt werden kann. Der Greifer
18 besteht aus einer Hülse mit Klauen 20 zum erfassen der Zündpille. In der Hülse
ist ein Stößel 21, längsbeweglich, zum Herausstoßen der verbrannten Zündpille aus
den Klauen.
- [0005]
Nach Entnahme einer Zündpille wird diese an einer Reibfläche am Behälter
wie ein Zündholz zur Entflammung gebracht. Die Zündpille
wird durch
entsprechende Bewegung des Behälters 12 auf die durch die Fangvorrichtung 17 gebotene
Auflagefläche gebracht, -wobei eine Zündpille sich selbsttätig von den andern abtrennt
und sich dorthin legt. Durch das Einführen des Greifers in die Einführungsöffnung
wird die abgesonderte Pille im Absonderungsraum auf der Fangvorrichtung 17 von den
Greiferbacken erfaßt, die sich infolge Eigenfederung beim Einstoßen des Greifers
öffnen und sich selbsttätig nach dem Ergreifen der Pille wieder schließen. Beim
Herausziehen des Greifers aus dem Kanal i9 sitzt die Zündpille am unteren Ende des
Greifers fest.
- [0006]
Der Stößel 21 könnte auch mit einer Feder im Innern der Hülse zusammen
arbeiten, so daß beim Entfernen der verbrauchten Zündpille die Federkraft zu überwinden
ist und die Feder den Stößel selbsttätig in seine Ruhelage zurückbringt.
- [0007]
Zur Herstellung des Behälters kann Ton, Zement, Sand, Schlacke, Abfallpapier
usw., auch Mischungen in Verbindung mit Asbest, Sägemehl, Torf und mit Bindemitteln,
wie z. B. Wasserglas, .Verwendung finden.
- [0008]
In Abb. 2, 3 und 4 ist ein Behälter 41 für die Aufnahme der Zündpillen
30 gezeigt. Von der Decke des Behälters 41 ragt eine Wand 43 hinunter, die
so viel Raum zwischen ihrem unteren Ende und dem Boden 44 des Behälters 4i freiläßt,
daß eine Zündpille hindurch kann, was jedoch durch eine am Boden angebrachte Feder
45 außer Gebrauch verhindert wird, indem die Feder sich gegen das untere Ende der
Wand 43 legt. Die Wand 43 trennt einen Kanal 46 vom Behälter ab, der oben zum Einführen
des Greifers offen ist. Der Greifer hat eine_Hülse 47, in welcher ein Teil 48 entgegen
der Spannung einer Feder 49 längsbeweglich ist. Das untere Ende 5o der Hülse 47
ist hakenförmig umgebogen und dient als Widerlage für eine zu ergreifende Pille.
Der Teil 48 ragt mit seinem unteren Ende aus der Hülse 47 unten heraus und bildet
hier eine Doppelklaue 51, wobei zwischen beiden Klauen genügend Raum für die zur
Verbrennung der Pille notwendigen Luftzufuhr verbleibt. Der Teil 48 ist aus einem
Metallstreifen durch Biegen entstanden und ist das andere freie Ende dieses Streifens
zu einem Haken 52 umgebogen, der zwischen dem oberen Ende der Feder 49 und einem
Anschlag 53 in der Hülse zur Begrenzung der Längsbewegung des Teiles 48 in der Hülse
47 dient. Der Anschlag 53 kann durch einen Stift oder eine Ausbuchtung in der Hülse
o. dgl. gebildet sein.
- [0009]
Der Behälter 41 kann aus Metall, Karton oder Papier aus einem Stück
bestehen oder aber auch aus Metall mit einem beweglichen Deckel, wie dies in Abb.
3 gezeigt ist, wo der Deckel 54 angelenkt ist. Der Deckel hält eine Reibfläche 55.
in einer Ausnehmung 56 der Seitenwände des Behälters 41.
- [0010]
Will man nun eine Pille dem Behälter 41 entnehmen, so drückt man den
Teil 48 dts Greifers in dem Kanal 46 bzw. in der Hülse 47 hinunter, wobei die Feder
45 gegen den Boden 44 des Behälters 41 gedrückt wird. Dadurch vermag eine Pille
unter dem unteren Ende der Wand 43 hindurchzurollen und legt sich in die Doppelklaue
51. Zieht man nun die Hülse 47 aus dem Kanal 46 heraus, so bleibt die Pille zwischen
der Widerlage 5o und der Klaue 51 festgeklemmt, und die Sperrfeder 45 schließt die
Öffnung an der Wand 43 wieder ab. Durch Nachlassen des Druckes auf den Teil 48 des
Greifers wird die Pille durch die Feder 49 zwischen den Greif erbacken (Doppelklaue
51 und Widerlager So) festgehalten. Mit dieser Vorrichtung kann man auch beim Verbrennen
weichwerdende Brennkörper verwenden. Die Pille wird nicht zusammengedrückt, aber
durch den anfänglichen Druck doch festgehalten, da die Stellung der Greiferbacken
so geregelt ist, daß sie der Größe der Zündpillen angepaßt ist. Nach Verbrauch drückt
man auf den beweglichen Teil 48 des Greifers, und die Brennrückstände fallen ohne
weiteres oder mit Hilfe eines leichten Schlages aus dem Greifer heraus.
- [0011]
In Abb. 5 ist ein Greifer gezeigt, bei dem in der Hülse 57 ein zangenförmiger
Teil 58 längsbeweglich ist, und zwar entgegen der Feder 59. Ein Anschlag 6o ist
in der Hülse 57 vorgesehen, gegen den sich die Feder 59 stützt. Das untere Ende
der Hülse 57 trägt eine Sperrbrücke 61, die ein Rollen der ergriffenen Zündpille
in das Innere der Hülse 57 verhindert, jedoch läßt die Brücke genügend Raum an ihrer
Seite für das Durchtreten der Greif erbacken 62, die sich beim Druck auf den Teil
58 öffnen. Die Feder 59 bewegt den zangenförmigen Teil 58 wieder empor, wenn der
Druck auf den Teil 58 aufhört. Damit der Greifer nicht aus dem Behälter 41 herausfällt,
sind die oberen Randteile der Hülse 57 federnd umgebogen, so daß sie sich an der
Seitenwandung des Behälters 41 festhalten können. Durch ein leichtes Schräghalten
des Behälters 41 rollt eine Pille gerade unter den Greifer, so daß sie von den Greiferbacken
62 beim Niederdrücken des Teiles 58 erfaßt werden kann. Die Reibfläche wird dabei
zwischen dem Deckel und den Seitenwänden des Behälters 41 festgeklemmt. Auch hier
ist der Greifer in einem durch eine Trennwand 43 abgetrennten Kanal untergebracht.
- [0012]
Bei Zündpillen mit beim Verbrennen hartem Kern ist die Einstellung
einfacher.
- [0013]
Durch Drücken auf den Greiferteil 58 nach dem Anzünden und Verbrauch
der Pille werden
die Greiferbacken infolge der Bauart voneinander
entfernt, und die verbrauchte Pille fällt ohne weiteres aus den Greif erklauen 62
heraus. Um ein Herausfallen des Greifers aus dem Behälter zu verhindern, sind am
oberen Ende der Greiferhülse zwei Überlappungen 64 oder auch nur eine vorgesehen,
welche leicht federnd über die Wand des Behälters greift. Diese Form des Greifers
kann auch beim Behälter gemäß Abb. 2 benutzt werden.
- [0014]
Statt den Greifer so Breit zu machen, wie der Behälter 41 selbst ist,
kann man auch bei breiteren Behältern in einer Ecke eine rechteckig gebogene Scheidewand
65 anbringen (Abb. 9).
- [0015]
Zum Auswechseln der Reibfläche ist es erforderlich, den Deckel aufzuklappen.
Man kann den Deckel jedoch auch mit dem übrigen Teil des Behälters aus einem Stück
machen und an seiner einen Endfläche einen Spalt zum Auswechseln der Reibfläche
freilassen.
- [0016]
In Abb. 5 wird die Reibfläche durch einfaches Klemmen zwischen Dcckel
und Behälter festgehalten und durch Aufklappen des Deckels herausgenommen, wobei
gleichzeitig eine Füllung des Behälters mit Pillen stattfinden kann. Unter der Reibfläche
kann auch ein Metallblatt 63 zur Versteifung der Reibfläche eingelegt sein (Abb.
3).
- [0017]
Es sei hier bemerkt, daß der Greifer, wie er in Abb. i in Verbindung
mit dem Gehäuse 12 Verwendung findet, auch eine andere Bauart haben könnte. So kann
der Greifer gemäß Abb. io und i i als Klammer 22 mit Klauen 23 ausgebildet sein.
Die Klammer selbst ist in sich federnd. Zwischen den Klauen 23 jedes Schenkels der
Klammer befindet sich ein Schlitz 24 als Lüftungsvorrichtung, damit die Luft möglichst
allseitig an die Zündpillen herantreten kann, um die Verbrennung der gefaßten Zündpille
nicht zu hindern.
- [0018]
Damit man nach dem Ergreifen einer Zündpille die Klammer nicht dauernd
zudrücken muß, ist es vorteilhaft, die beiden Schenkel mit einem Schieber zu versehen.
- [0019]
In Abb. 12 und 13 ist gezeigt, daß der Greifer 28 auch an seinem einen
Schenkel zwei Klauen haben kann, zwischen welche eine Klaue des anderen Schenkels
eingreift, wobei eine Verschränkung der Klauen stattfindet. Durch Zusammendrücken
der beiden Schenkel werden sie geöffnet zum Erfassen der Pille, die nach Aufhören
des Druckes zwischen den drei Klauen 29 festgehalten wird. Der Luftzutritt zu der
Zündpille ist auch in diesem Falle unbehindert. Das Zusammendrücken bzw. das öffnen
kann selbsttätig infolge der Bauart der Wandungen der Einführungsöffnung in den
Zündpillenbehälter erfolgen.