DE37599C - Cylinderpresse mit selbstthätiger Zuführung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE S8: Pressen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Mai 1886 ab.

Die dargestellte stetig wirkende Presse mit zwei Prefswalzen hat den Zweck, aus festen Körpern den flüssigen Inhalt abzuscheiden, wie z. B. die Lohbrühe aus der Lohe.

Diese Presse hat nur zwei Walzen, zwischen denen das Prefsgut hindurchgeht; die Zuführung des Gutes geschieht selbstthätig.

Fig. ι ist ein Querschnitt durch das Zuführungsgetriebe, Fig. 2 ein Querschnitt durch die Maschine nach der Linie A-B der Fig. 3, Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 2.

In einem Gestell A sind zwei Prefswalzen B und C gelagert; die erstere ist geriffelt, um das Gut hereinzuziehen, die letztere ist glatt und hat an jedem Ende einen vorspringenden ausgekehlten Rand b, in welchem die ausgepreiste Flüssigkeit seitlich abfiiefst.

Der Druck zwischen beiden Walzen wird durch die Schrauben V geregelt, welche durch die Führungen E des Gestelles hindurchgehen und auf das Lager der oberen Walzenachse wirken.

Der Zuführungstrichter T ist so angeordnet, dafs das Gut sich nicht darin stauen kann; den Boden des Trichters bildet ein Blech G, welches mit länglichen Durchlochungen von etwa 2 mm Breite versehen ist. Durch diese Lochungen fliefst der ausgepreiste Saft nach unten in den Behälter N, aus welchem er durch einen Auslauf / in beliebige Gefäfse gelangt.

Das Prefsgut wird in den Trichter gefüllt, geht zwischen den Walzen hindurch und wird ausgepreist; der Saft fliefst nach unten ab, und die festen Rückstände gelangen auf der Ausgangsseite der Walzen auf eine Blechplatte K, welche sich mit ihrer oberen Kante dicht an die Walze C legt, indem ihre Drehachse mittelst Schrauben ν stellbar gelagert ist.

Die Zuführung des Prefsgutes und die Reinigung des Siebbleches erfolgt durch eine besondere Vorrichtung. Auf der Triebwelle a ist eine Kurbel M angebracht, welche durch die Gelenkstange D mit einer anderen Kurbel m verbunden ist, die eine Welle g umfafst; auf letzterer sind die Hebel s s angebracht, welche bei xx mit einer Scharre Q. in Gelenkverbindung stehen. Diese Scharre bewegt sich folglich auf der Siebplatte G, schiebt das Gut zwischen die Prefscylinder und reinigt mit ihrer kammförmigen Unterseite die Durchlochungen des Bleches G.

Auf der Antriebswelle α sitzt lose eine Riemscheibe P mit Kupplung; ein Zahnrädchen F auf der Welle α greift in das grofse Zahnrad H auf der Achse der unteren Walze C; das entgegengesetzte Ende dieser Achse trägt ein Zahnrad J, welches mit dem Zahnrad J auf der Achse der oberen Walze B Eingriff hat.

Die Riemscheibe P kann auch durch ein Schwungrad für Handbetrieb ersetzt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Cylinderpresse, welche durch das gleichzeitige Vorhandensein folgender Theile gekennzeichnet ist:

   i. zweier Prefswalzen, welche das zwischen ihnen hindurchgehende Prefsgut ohne Zuhülfenahme einer dritten Zuführungs- oder Vertheilungswalze auspressen;
   der durch Kurbel- und Hebelgetriebe auf dem durchlochten Blech G hin- und herbewegten· Scharre Q, welche das Gut zwischen die Prefswalzen schiebt und gleichzeitig die Durchlochungen des Bleches G reinigt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.