DE37178C - Ofen zur direkten Darstellung von schmiedbarem Eisen aus Erzen - Google Patents
Ofen zur direkten Darstellung von schmiedbarem Eisen aus ErzenInfo
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- DE37178C DE37178C DENDAT37178D DE37178DA DE37178C DE 37178 C DE37178 C DE 37178C DE NDAT37178 D DENDAT37178 D DE NDAT37178D DE 37178D A DE37178D A DE 37178DA DE 37178 C DE37178 C DE 37178C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21B—MANUFACTURE OF IRON OR STEEL
- C21B13/00—Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
- C21B13/02—Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in shaft furnaces
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 18: Eisenerzeugung.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 8. December 1885 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ofen, um schmiedbares Eisen direct aus Erzen
darzustellen, und zwar in der Weise, dafs letztere unter Beimischung von Flufsmitteln
mit einem geringeren Quantum Kohlen, als wie bei der Roheisenerzeugung gebräuchlich
ist, aufgegeben und bei künstlich hergestelltem kalten Gange des Ofens etwas oberhalb der
Formen reducirt werden. Das so erhaltene Eisen sinkt dann, ohne gröfsere Mengen Kohlenstoff aufnehmen zu können, an den
Formen vorbei und schweifst, auf den Herd angelangt, in der leichtflüssigen Schlacke zu
einer Schmiedeisenluppe bezw. einem Stahlblock zusammen, welcher sofort einer weiteren
Verarbeitung unterzogen werden kann.
-AufbeiliegenderZeichnung wird der Ofen durch Fig. ι in Seitenansicht und durch Fig. 2 im
Längenschnitt dargestellt. Fig. 3 zeigt einen Querschnitt nach c-d, Fig. 1, während Fig. 4
den Herd des Ofens im Querschnitt und in der oberen Ansicht veranschaulicht. Fig. 5 ist
ein Querschnitt nach e-f, Fig. 1. Fig. 6, 7 und 8 verdeutlichen Modificationen des Ofens,
und zwar ist Fig. 7 ein Querschnitt nach g-h, Fig. 6. Fig. 9 stellt den Ofenherd dar, Fig. 10
und 11 die Formen und Düsen desselben im Durchschnitt bezw. in der vorderen Ansicht.
Fig. 12 zeigt einen Theil eines modificirten Ofens im Längenschnitt, welcher rechtwinklig
zu dem Durchschnitt in Fig. 6 genommen ist. Wie aus den Fig. 1 und 2 zu ersehen, besteht
der Ofen aus dem durch einen hohlen Mantel A gebildeten Schacht, einem Gestell jB
und einem Herd H. Der Mantel, welcher aus Eisenblech hergestellt ist, ruht auf Säulen G.
An seinem unteren Theil, welcher mit feuerfestem Material ausgefüttert ist, wird unmittelbar
das aus einem konischen gufseisernen Ring bestehende Gestell B befestigt, dessen Oeffnung
der Herd H schliefst. Der Raum zwischen den beiden Wandungen des Mantels ist in
mehrere Etagen eingetheilt, welche ringförmig über einander liegen können und durch je eine
Oeffnung oder durch Rohre, Fig. 12, oder auf irgend eine andere Weise unter einander verbunden
sind. Auch kann diese Windleitung nach Art einer Schraube sich von dem oberen
nach dem unteren Theile des Ofens winden, Fig. 2.
Durch diese Hohlräume wird geprefster Wind vermittelst eines Rohres C geblasen, und
ist man so in. den Stand gesetzt, den Ofen abzukühlen und einen kalten Gang zu erzielen.
Auch kann dieser leicht geregelt werden, da das Rohr C mit dem Mantel A an mehreren
Stellen D1D2D3..., Fig. 1, verbunden ist,
so dafs man vermittelst der hier angebrachten Klappen den Wind an höheren oder niederen
Punkten einzuleiten vermag, je nachdem die Charge einer gröfseren oder geringeren Abkühlung
bedarf. Von dem untersten Ring oder Gewindegang des Mantels A wird der Wind vermittelst eines Rohres E durch die
hohlen Wandungen des Gestelles B geführt, um . schliefslich genügend vorgewärmt durch
irgend eine geeignete Rohrleitung vermittelst der Düsen i% Fig. 2, in die Formen zu gelangen.
Von letzteren können mehrere und zwar in verschiedener Höhe in dem untersten Theil des Ofens angeordnet werden. In
Fig. 2 und 4 .sind des Beispiels halber Formen
in drei Höhenlagern angebracht, vermittelst welcher der vorgewärmte Wind theils in den
Herd, theils in das Gestell geblasen wird. Was nun den Herd H anbetrifft, so besteht
derselbe, wie in den Fig. 2, 4 und 9 veranschaulicht .ist, aus einem mit zwei Zapfen V
versehenen Kasten, welcher aus einzelnen Blechplatten zusammengesetzt sein kann. In der
vorderen Wand sind mehrere über einander liegende Schlackenlöcher J angebracht, während
in den Seitenflächen Oeffhungen für die Formen sich befinden.
Ueber dem Blechboden ist ein loser Boden L angeordnet, jedoch nicht direct, sondern
zwischen beiden wird eine die Wärme geling leitende Masse gelegt und kann so je nach
der Dicke der letzteren der Boden L erhöht oder heruntergelassen werden. Der Herd ist
auf Rädern gelagert und kann mittelst dieser auf einem Schienengeleise M nach dem Ofen
hin- und von demselben wieder fortgeschoben werden. Unterhalb des letzteren ist das Geleise
unterbrochen, und befindet sich hier eine passende Vorrichtung, um den Herd entweder
fest unter das Gestell zu pressen oder von diesem zu entfernen. Die an dem Ofen angebrachten
Wasserformen sind, wie aus den Fig. ι ο und 11 zu ersehen, Theile einer Hohlkugel
und ruhen in Kugellagern, so dafs jene nach Bedarf in die für den Betrieb nöthige
Richtung vermittelst der Kühlrohre gedreht werden können. Die durch Fig. 6, 7, 8 und 12
dargestellten Modifikationen unterscheiden sich von dem oben beschriebenen Ofen hauptsächlich
darin, dafs nur der untere Theil des Schachtes durch einen hohlen Mantel A' gebildet
wird, welcher ähnlich dem durch Fig. 1 bezw. Fig. 2 veranschaulichten Mantel A angeordnet
sein kann. Der obere Theil des Schachtes wird dagegen von einem mit Rauchgemäuer
und Mantel oder Bändern umgebenen Gemäuer begrenzt, welches mittelst eines gufseisernen
Ringes N auf den Eisensäulen G ruht. Letztere tragen gleichfalls den Mantel A '.
Die hier angegebenen Modifikationen sollen nur als Beispiele für die Ausführung des
Ofens dienen; denn, wie es in der Natur der vorliegenden Sache liegt, kann der Ofen auf
vielfache Arten hergestellt werden; an dem Wesen der Erfindung würde dadurch nichts
geändert.
Soll nun der Ofen in Betrieb gesetzt werden, so giebt man das Erz mit einem geringeren
Zusatz von Kohlen, als wie bei der Roheisenerzeugung gebräuchlich ist, auf; Flufsmittel
werden zugesetzt, um eine leicht flüssige und basische Schlacke zu erhalten und so den
gröfsten Theil des im Erz befindlichen Phosphors zu binden. Nun leitet man den Wind
durch den hohlen Mantel; die dadurch erzielte Abkühlung des Mantels bewirkt, dafs das Erz
nicht eher reducirt wird, als bis es etwas oberhalb der Formen gelangt ist.
Das so reducirte Erz sinkt dann bald unter die im Herde bereits befindliche Schlacke und
schweifst hier zu einem Block zusammen. Je nachdem diese zunimmt, werden die Düsen
in die höher liegende Form gesteckt und die so frei werdende wird geschlossen.
Die überschüssige Schlacke dagegen wird von Zeit zu Zeit durch das jeweilig oberhalb
der Luppe liegende Schlackenloch J abgelassen. Nachdem nun der Block eine genügende
Gröfse erlangt hat, wird der Herd von dem Gestell vermittelst der oben angedeuteten Vorrichtung
entfernt und durch einen anderen mit glühender Kohle gefüllten Herd ersetzt. Der erstere wird dann auf dem Schienengeleise
M bis zu den Stützen K, Fig. 1, gerollt,
vermittelst der Zapfen V umgekippt und der Block herausgenommen. ·
Durch Veränderung der aufgegebenen Mengen von Eisen und Kohlen, sowie des Windquantums
und der Mantelkühlung ist man im Stande, den Kohlenstoff des zu erzielenden Eisens im Voraus zu bestimmen, so dafs man
ebensowohl Schmiedeisen wie Stahl oder Roheisen in demselben Ofen herstellen kann.
Auch besitzt dieser noch den grofsen Vortheil, dafs die Selbstkosten des so fabricirten
Schmiedeisens oder Stahles nicht höher sind als wie diejenigen des in einem Hochofen erzeugten
Roheisens.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:An einem Schachtofen die'gleichzeitige Anordnung mehr oder weniger hohler Wandungen, durch welche der Wind vor Eintritt in die Formen geleitet und wodurch die Temperatur des Windes sowohl wie die des Ofens regulirt wird, und eines beweglichen Herdes, dessen Wandungen mit Formöffnungen oder mit Formen versehen sind, ■ von welchen letzteren jede einen Theil einer Hohlkugel bildet und in einem in den Wandungen des Herdes anzubringenden Kugellager ruht, um die Form nach allen Richtungen bewegen zu können, alles zu dem Zwecke, in einem so gekennzeichneten Schachtofen Schmiedeisen oder Stahl direct aus Erzen darzustellen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE37178C true DE37178C (de) |
Family
ID=312952
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT37178D Expired - Lifetime DE37178C (de) | Ofen zur direkten Darstellung von schmiedbarem Eisen aus Erzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE37178C (de) |
-
0
- DE DENDAT37178D patent/DE37178C/de not_active Expired - Lifetime
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